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Weißeritz-Zeitung : 07.03.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190803077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19080307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19080307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1908
- Monat1908-03
- Tag1908-03-07
- Monat1908-03
- Jahr1908
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 07.03.1908
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WeWtz-Mung Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. 74. Jahrgang. Sonnabend, den 7. März 1808. Nr. 27. Inserate werden mit t» Pfg-, solche aus unserer Amtshauptmannschast mit 12 Pfg. die Spaltzeile oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 35 bez. 30 Pfg. - Tabellarische und komplizierte Inserate mit entsprechendem Auf schlag. - Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 30 Pfg . Die .Weiheritz-Zeltung- erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners- tag und Sonnabend und wird ander, vorhergehen. denAbendenausgegcben. Preis vierteljährlich 1M. 35 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- ftalten, Postboten, sowie ansereAusträger nehmen Bestellungen an. - . Amtsblatt für die Königliche Umlshauptmannschafi, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Alppoldiswalde. MU achtfettigem „Illustrierten Anterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtschastlicher Monats-Beilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehns in Dippoldiswalde. Die Königliche Amtshaupimannschaft hat die Gemeindebehörden und beteiligten Biehbesitzer darauf hlnzuweisen, daß die Bestimmungen des Gesetzes vom 30. April 1006 über die Körung der Zuchtbullen (Gesetz- und Verordnungsblatt von 1006 Seite 103) am l.'Juli dieses Jahres in Kraft treten. Es werden demzufolge die Besitzer der ge- mäh 8 13 des genannten Gesetzes dem Körzwange unterworfenen Bullen ausgefordert, die leweren bis spätestens Ende dieses Monats durch Vermittelung der Gemeinde behörde bei der Königlichen Amtehauptmannschaft zur Körung anzumelden. Die gleiche Anmeldefrist wolle auch von denjenigen Bullenbesitzern eingehalten werden, die ihre ausschließlich zur Bedeckung der eigenen Kühe und Kalben zu verwendenden Bullen tören zu lalsen beabsichtigen (oergl. § 13 Absatz 3 des Gesetzes). Der Zeitpunkt der von der Bezirks-Körkommission vorzunehmenden Hauptkörung wird nach Eingang der Anmeldungen festgesetzt und öffentlich bekannt gemacht werden. Nr. 538 e. König!. Amtshaupimannschaft Dippoldiswalde, am 3. März 1008. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Tischlermeisters Gustav Hermann Schubert, früher in Grotzölsa, wird zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnts der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlutzfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke - sowie über die Erstattung der Auslagen und dtt Ge währung einer Vergütung an die Mitglieder des Gläubigerausschusses — der Schluß termin auf den ... I Kpnil I80S, vonmettag« /4Ü vkn, bestimmt. Als Vergütling für die Geschäftsführung des Verwalter» werden 400 M — Pf., seine Auslagen auf 20 M. — Pf. festgesetzt. Dippoldiswalde, den 5. März 1008. K 2/07. Das Königliche Amtsgericht. Tie Kongostaatfrage. Die eigenartige asrikanische Staaienschöpfung des Königs Leopold II. von Belgien, der Kongostaat, soll be kanntlich nach einer Entschließung des Königs dem belgi schen Staate überlassen werden. Zu diesem Entschlusse hat wohl das vorgerückte Lebensalter des belgischen Herrschers am meisten beigelragen, denn wenn Leopold II. die Augen schließt, würde der Kongostaat vermutlich zerfallen, weil er eben zu sehr das Werk dieses Monarchen ist, und um diese nahe genug liegende Möglichkeit zu verhüten, will Leopold ll. sein afrikanisches Unternehmen noch bei seinen Lebzeiten an Belgien abtreten. Weiter ist er indessen zu solcher Entschließung auch durch die Wahrnehmung be stimmt worden, daß einslußreicbe kolonialp Mische Kreise in England wie in Frankreich ihre Regierungen drängen, das an Naturschätzen reiche und noch außerordentlich ent- wicklungrsähige europäisch-afrikanische Stavtengebilde am Kongostaate für sich zu erwerben. Jedenfalls wäre für den franzö.ischen Kolonialbesitz an der Küste von Nieder- Guinea der direkt anstoßende Kongostaat ein sehr wert voller Erwerb und ebensogut iönw'e ihn England zur „Abrundung" seines ostafrikanischen Kolonialgebietes nach Westen sehr gut gebrauchen Weder die englische noch die französische Regierung wollen indessen diesem Drängen einstweilen nachgeben, aus bestimmten politischen Erwä gungen heraus, speziell im englitchen Unterhause hat der Minister des Auswärtigen, Grey, zu verstehen gegeben, daß England sür jetzt wenigstens nicht beabsichtige, sich in die Verhältnisse des Kongostaates hineinzumischen oder gar eine Annexion desselben anzustreben. Von den beiden anderen europäischen Nachbarn des Kongostaates aber, Deutschland und Portugal, hat keiner irgendwelche Ab sichten auf ihn, und so konnte L-opold ll. ohne Besorg, nisse wegen Einmischung des Auslandes den Plan einer Annerion des Kongostaates durch Belgien betreiben. Bis lang hatten nun die betreffenden Verhandlungen des Königs mit der belgischen Regierung keinen besonders günstigen Verlauf genommen; namentlich stieß sich das neue Kabinett Schallaert, welches in Belgien seit Anfang des Jahres 1008 amtiert, an den finanziellen Bedingungen des Königs. Der vorläufige Vertrag zwischen dem Könige und der Cchastaertschen Negierung über den Kongostaat ging wieder in die Brüche und das Kabinett drohte sogar mit seinem Rücktritte, welches Ereignis eine «mpsindliche Verzögerung in der con Leopold 11. geplanten Lösung des Kongoproblemes zur Folge gehabt haben würde. Nun aber sind, wie aus Brüssel gemeldet wird, zwischen König Leopold und der belgischen Regierung die Grundlagen eines neuen Abkommens betresfs der An gliederung des Kongostaates durch Belgien vereinbart worden. Einen der Kernpunkte des neuen Vertrages bilden die Errichtung eines Spezialfonds, mit dessen Hilfe eine Reihe von ösfentlichrn Arbeiten, deren vertragswidrige Nichtausführung zu einem Rechtsstreit zwischen dem Könige und dem Unternehmer Wouters-Dus in geführt hat, ver wirklicht werden soll. Ueber die Höhe des Fonds scheint allerdings noch nichts bestimmtes ausgemacht zu sein, nur heißt es, daß er die Höhe von 60 Millionen Francs nicht erreichen werde. In dem neuen Kongoabkommen ist auch gutem Vernehmen nach die Abtretung der dem König ge- hörigen Besitzungen zu Cap Ferrat in Frankreich an Belgien vorgesehen, deren Wert auf 15 Millionen Francs geschätzt wird. Ihre Nutznießung soll dem König bis zu seinem Tode verbleiben. Das neue Abkommen soll am Dienstag unterzeichnet und inzwischen in der belgischen Depntiertenkammer eingebracht worden sein. Von dem Kammervotum hängt nunmehr die weitere Entscheidung in der Frage der Annerion des Kongostaates durch Belgien ab; ob das kleine Belgien jedoch das große Siaatengebilde fern im Herzen Afrikas würde zu halten vermögen, das steht auf einem anderen Blatte. Lokales and Sächsisches. Dippoldiswalde. Nochmals wollen wir auf die nächsten Sonntag im Saale der „Reichskrone" stattsinden- den kinematographischen Vorführungen aufmerk sam machen. Waren schon die 1006 gezeigten Bilder von großer Vollkommenheit, so sind sie diesmal noch be deutend schöner und zeigen zum ersten Male auch Auf nahmen auf hoher See. Die Bilder sind teilweise unter Leitung des Geschäftsführers des Flottenvereins !m August vorigen Jahres ausgenommen und nur für den Flotten verein hergestellt worden. Aber auch die Bilder aus unsern Kolonien, sowie endlich Ausnahmen von den Swinemünder Kaisertagen, von der Berliner Herbstparade und der ersten Ausfahrt des Schnelldampfers „Kron prinzessin Cecilie" sind sämtlich neu und wohlgeiungen. Ein genußreicher Abend kann also versprochen werden und verweisen wir im übrigen auf das Inserat in der Bei lage heutiger Zeitung. — Die jetzt auf der Bildfläche erscheinenden Steuer zettel erinnern uns daran, daß nichts eine so große Rolle spielt, wie das liebe Geld. Es wohnt eine Zauberkraft in dem blinkenden Metall. Nicht immer waren solche blin kende Pläitchen die Vermittler des Verkehrs. In Deutsch land zahlte man bis ins erste Jahrhundert hinein nur mit Kühen und anderem Vieh. In nordischen Ländern finden wir zur selben Zeit das Tierhäute- und Pelzgeld. In belagerten Städten galten oft Lederstückchen mit dem Z-ichen des Feldherrn als Notgeld, sie waren der erste Anfang z»m Papiergeld. Leinwand war gleichfalls eine gangbare Münze. Aber auch Gold, Silber und Kupfer war in manchen Ländern schon frühzeitig als Zahlungs- mirtel im Gange. Sogar Blei-, Zinn- und Platinmünzen wurden hier und dort schon eii mal als Zahlungsmittel verwendet. Auch Eisengeld war nicht selten, und in Afrika ist heute noch das Muschelgeld beliebt. Auf einigen polynesischen Inseln zahlt man sogar mit Geingeld. Das Altertum liebte große Münzen nicht, dagegen stellte man die Münzen ost dicker her, als das jetzt üblich ist Größere Münzen finden wir erst im 15. Jahrhundert. Von dieser Zeit an sind große Formate üblich. Die runde Form der Münze war von jeher beliebt, aber sie war nicht immer allgemein. Viereckige Münzen sinken wir zu allen Zeilen. Silberstangen, die abgestempelt waren, gab es in Siam, silberne, breitgrquetschte Klümpchen unter Peter dem Großen. Ovale Scheiben waren in Japan in Kurs, während manche chinesische Münzen die Form eines Messers oder einer Glocke hatten. Heute sieht man vor allem darauf, die Münzen in möglichst handlicher Form zu prägen Seifersdorf. Der Flottcnvcrein, Ortsgruppe Dippol diswalde, beabsichtigt, Sonntag, den 20. März, abends einen Vortrag mit Lichtbilderoorführungen im hiesigen Lieberschen Gasthofe abzuhalten. Näheres darüber werden seinerzeit Annoncen in dieser Zeitung bringen. Höckendorf. Am vergangenen Sonntag, den 1. März, bot der hiesige König!. Sächs. Militärvcrein dem Publikum einige genußreiche Stunden. „Deutsche Kriegsjahre und der Burenkrieg", so hießen die Darbietungen in Gestalt lebender Bilder. Der Leiter war Herr Hähnel aus Rade berg, der schon vor Jahren in hiesiger Gegend die gleichen Bilder gezeigt. Diese boten ein Stück Geschichte vom Großen Kursürsten an bis mit deu sch französischen Krieg 1870/71 und am Schlüsse Szenen aus dem Vurenkriege. Alle diese Bilder wirkten großartig, mächtig, eindringlich auf Herz und Gemüt. Die Darsteller rekrutierten sich aus zahlreichen Mitgliedern des hiesigen Militärvereins, die sich alle ohne Ausnahme ihrer Ausgabe mit großem Geschick und mit großer Lust und Liebe unterzogen. Die Aehn- lichkeit der dargestelten Fürstlichkeiten war bei den aller meisten eine frappante. Der verbindende Text wurde von Herrn Kantor Kühn hier gesprochen. Rauschender Beifall von dem den ganzen Saal füllenden Publikum lohnte am Schlüsse den Leiter und die Darsteller für ihre gehabte Mühe. Glashütte. In ihrer letzten Jahreshauptversamm lung wurde von der Freiwilligen Feuerwehr be schlossen, das 50jähr!ge Bestehen des Korps am Sonn- tag, den 28. Juni, zu feiern und wurde für das Fest folgendes Programm aufgestellt: Sonnabend, den 27. Juni: Einleitung des Festes durch Zapfenstreich; Sonn tag: früh Weckruf, vormittags Kirchenparade, Schmücken der Gräber verstorbener Gründer und Kameraden und mittags Platzmusik. Nachmittags bis 1/23 Uhr ist eine Alarmübung der hiesigen Wehr geplant, welcher um Z Uhr die Ausstellung zu einem Festaktus auf dem Markt platze mit anschließendem Festzuge durch die Stadt folgt. Kommers im „Goldnen Glas" und Ballmusiken in „Stadt Dresden" und im Gasthof „zur Sonne" bilden den üb lichen Schluß. Am Montag vormittag sind mit den etwa noch anwesenden Gästen Ausflüge in die Umgebung ge plant; am Nachmittag wird alsdann die Jubelwehr mit ihren Ehrengästen Festtafel und daranschließend Ball im Hotel „Stadt Dresden" abhalten und damit das Fest be schließen. Geising. Das schon öfters angesetzte und wieder ab gesagte Sportfest soll nun nächsten Sonntag stattsinden. Wenn es nur nicht wieder taut. Bärenstein, den 4. März. Heute fand in Gietzelts Gasthof der alljährliche Bürgerball statt, der von den sogenannten Altberechtigten veranstaltet wird und wie immer sehr heiter verlief. Der jeweilige Besitzer der Brauerei Bärenstein ist nach einem alten Herkommen ver pflichtet, zu diesem Vergnügen am Aschermittwoch sür die früher brauberechligten Bürger zwei Tonnen Bier zu stiften. Bei dieser Gelegenheit kommt also unser einfaches Bier wirklich noch einmal recht zu Ehren, während es sonst doch meistens durch die anderen Sorten verdrängt ist. Liebenau. Unsere seit Anfang Februar erledigte Kirchschulstelle wird seit Dienstag den 3. März von Kantor emerit. Schelle aus Dresden-Plauen verwaltet. Die Neubesetzung der Stelle, um die sich 15 Bewerber ge meldet haben, dürste sich bis nach Ostern hinziehen, da die Vorschläge erst in diesen Tagen dem Schulvorstande zugehen werden. Dresden. Mittels Dekret Nr. 41 ist den Ständen der Entwurf eines Gesetzes gegen die Verunstaltung von Stadt und Land zugegangen, wonach die Polizei behörden — die Amtshauptmannschaften und in Städten mit revidierter Släbteordnung die Stadträte — befugt sein sollen, Reklamezeichen aller Art, insbesondere Auf schriften, Abbildungen, Bemalungen, Schaukästen und der gleichen dann zu verbieten, wenn sie geeignet sind, Straßen, Plätze oder einzelne Bauwerke oder das Ortsbild oder das Landschastsbild zu verunstalten. Die baupolizeiliche Ge nehmigung zur Ausführung von Bauten und baulichen Veränderungen kann versagt werden, wenn durch die Bauausführung ein Bauwerk oder dessen Umgebung ver unstaltet werden würde. Auch kann durch Ortsge^etz für bestimmte Straßen und Plätze von geschichtlicher oder künstlerischer Bedeutung vorgeschrieben werden, daß die buupo izeiliche Genehmigung zur Ausführung von Bauten und baulichen Veränderungen zu versagen ist, wenn durch die Bauausführung die Eigenart des Orts- oder Straßen bildes beeinträchtigt werden würde. Der Entwurf schließt
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