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Weißeritz-Zeitung : 09.07.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190807098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19080709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19080709
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1908
- Monat1908-07
- Tag1908-07-09
- Monat1908-07
- Jahr1908
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 09.07.1908
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Weißeritz-Zeitung Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Donnerstag, den 9. Juli 1908. ! Der Stadlrat. Dippoldiswalde, am 7. Juli 1908. Durch die Königliche Wasserbaudirektion Dresden — Hydrotechnisches Amt — werden in den nächsten Tagen am Weißeritzflußbette und am Mühlgraben Vermessungen vorgenommen, die sich in der Weitzeritz von der Altenberger Straßenbrücke bis in die Nähe der Ratsmühle und im Mühlgraben von der Bahnhofstraße abwärts auf ca. 400 m Länge auch auf die unmittelbar angrenzenden Grundstücke erstrecken. Dem mit Ausweis versehenen Wasserbaubeamten und dessen Meßgehilfen ist das Betreten der in Frage kommenden Grundstücke zu gestattens 7 ZNr. 77. Amtsblatt für die Königliche Umtshanptmamilchafi, das Königliche Amtsgericht nnd den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Rtt achtseitigem „Illustrierten Anlerhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtfchaftlicher Monats-Beilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Inserat« werden mlt 15 Ma., solche au, unserer Amtrhauptmannschast mit 12 Pfg. die Spaltzeil« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) di« zwei- gespaltene Zeile SS bez. ZV Psg. - Tabellarische und komplizierteInserat« mit entsprechendem Auf schlag. - Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 30 Psg. erscheint wöchentlich drei- mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird anden vorhergeben. genWenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. 25 Psg-, zweimonatlich 8t Psg-, einmonatlich 42 Psg. Einzelne Nummern m Psg. — Alle Postan- ,halten, Postboten, sowie msereAustrSgernehmen Bestellungen an. Herr Erbgerichtsbesitzer Friedrich Hermann Rühle in Hausdorf ist als Gemeindevorstand seines Wohnortes auf die nächsten 6 Jahre d. l. bis Ende Juni 1914 — in Pflicht genommen worden. 820 ä. Königliche Amlshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 3. Juli 1908. WMche ZitzW i>er StMlmMeltii zn AWliMM «lau 10. ^nll 1908, abends s Uhr, im Sitzungszimmer des Rathauses. Die Tagesordnung hängt im Rathause aus. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Für den zweiten Festtag der Ge werbevereins-Jubelfeier, den Sontag, war auf nachmittags 4 Uhr ein Gartenkonzert angesetzt, das aber leider durch die öfters eintretenden Regenböen gründlich zu Wasser ge worden war. So versammelte man sich erst um 6 Uhr zu einer Festtafel in dem Saale der Reichskrone, dessen festlicher Schmuck zum Teil der Opferwilligkeit eines Mit glieds, des Herrn Kranig, zu danken war. Zu Beginn der Tafel erhob sich der Vorsitzende des Vereins, Herr Jng.Riekert, zur Begrüßung der Ehrengäste, der Damen und besonders des Ehrenvorsitzenden des Ausstellungs Ausjchusses Herrn Bürgermeister l)r. Weißbach. Er dankte allen für ihr Erscheinen, gedachte Sr. Majestät unseres Königs als Förderer jeglichen Handwerks, der hohen Staatsregierung, die die Ausstellung in so hervorragender Weile unterstützt, und schloß mit einem Hoch auf unsern geliebten Landes vater. Herr Bürgermeister vr. Weißbach erstattete als dann einen längeren Festbericht. Er ging aus von der Gründung des Vereins und ihren Ursachen, zeigte, mit welch regem Fleiß bald nach der Gründung innerhalb des Vereins gearbeitet worden war, wie besonders die Ge werbefreiheit viel Anlaß zu Vorträgen und Diskussionen bot und gab ein kurzes Bild der Entwickelungsgeschichte derselben. Allgemein sei die Gründung von Gewerbehallen und Gewerbevereinen empfohlen worden, deren Ziele der Herr Redner näher beleuchtete. Gewerbeoereine erfreuten sich allerorts der Gunst der Behörden und der Unter stützung aus öffentlichen Mitteln, wie ja auch unser Ge- werbeverein. Er sei ein Mittelpunkt aller Bestrebungen zur Hebung von Handwerk und Gewerbe. Herr Bürger meister Or. Weißbach berührte dann die Kassenverhältnisse des Vereins zurzeit des 25jährigen Bestehens und jetzt, die Sonntagsschule, die Gründung des Vorschußvereins und eines Museums, das allerdings später wieder aufge löst wurde. Schon 1868 habe man sich mit der Grün dung eines Arbeitsnachweises beschäftigt, die Sonntags ruhe sei in vielen Versammlungen behandelt, der Wochen markt ins Leben gerufen worden. Er erinnerte dann noch an die vielen Vorarbeiten, die das heutige Fest und vor allem die Ausstellung verursacht habe und schloß mit den Worten: „Möge der Verein stets ein Schützer des Ge- werbe», eine Pflegstätte wahrer Volksbildung sein. Das walte Gott!" Des Interesses, das Staats- und städtische Behörden, vor allem Herr Bürgermeister vr. Weißbach dem Verein entgegengebracht, gedachte Herr Thorning. Er dankte allen namens des Vereins und bat auch um weitere tatkräftige Unterstützung, worauf er seine Rede mit einem Hoch auf Staats- und städt. Behörden, vor allen, den Herrn Ratsvorstand, schloß. Außer den bereits am Vorabende eingelausenen Glückwünschen trafen noch ein Telegramm ein vom Handwerkerverein Freiberg, ein poetischer Glückwunsch von Herrn Buchdruckereibesitzer Jehne, später noch Telegramme von den Herren Stadtrat Reichel und dem Vorsitzenden des Verbandes sächs. Hand werker- und Gewerbevereine Luckweil in Waldheim, zu gleich im Namen des Gewerbevereins Waldheim. Der Veteranen des Vereins, von denen manche über 40 Jahre Mitglied sind, so die Herren Malermeister Götting sen. 47, Stadtrat Heinrich 44, Stellmachermeister Klemm 42, Privatus Fischer 41, Privatus Nitzsche 41 Jahre, gedachte alsdann Herr Fabrikant Teicher und weihte ihnen sein Glas unter Worten des Dankes und mit der Bitte um weitere Unterstützung. „Saure Wochen, frohe Feste, Tages Arbeit, abends Gäste"; diese.Worte gab Herr Oberlehrer Buckel seinem Toast als Einleitung. Er dankte den sieben Gästen und vor allem auch den Vertretern der Ausstellung«- firmen für ihr Erscheinen und forderte die Mitglieder zu einem kräftigen Hoch auf sie auf. Herr Heine gedachte nun der Frauen und Jungfrauen und weihte ihnen sein Glas mit der Bitte an die Ehestauen, sie möchten doch ihre Männer aufsordern, immer fleißiger die Versamm lungen und Vereins-Veranstaltungen zu besuchen. Im Namen der Aussteller dankte Herr Knorz und erwähnte hierbei die Vorzüge, die eine jede solche Ausstellung für das Handwerk und Gewerbe habe. Und speziell die Dip- poldiswalder Ausstellung sei darnach angetan, ihren Zweck voll und ganz zu erfüllen. Herr Staütrat a. D. Heinrich widmete sein Glas den Stellvertretern in den Vorstands ämtern, sowie den Bibliothekaren, Herr Eietzolt sprach im Namen der Vereinigten Innungen dem Verein herzlichste Glückwünsche aus, nnd Herr Lehrer Hering gedachte der einzelnen Ausschüsse und ihrer Arbeit. Im Namen der Staatsbehörden und speziell des Kgl. Amtsgerichts, wenn auch, wie Redner selbst sagte, ohne offiziellen Auftrag, dankte Herr Amtsrichter Weise für die herzlichen Be> grüßungsworte und wünschte, daß der Staat stets tüchtige Leute aus dem Gewerbestande zu den Laienämtern finden möge. Zum Schluß dankte noch Herr Ing. Riekert im Namen des Vereins für die vielen herzlichen und wohl gemeinten Glückwünsche und für die kostbaren Geschenke. Zwei Tafellieder, die die Herren Buckel und Heine ver faßt, trugen wesentlich zur Erhöhung der Festesfreude bei. Gegen 1/2H Uhr erreichte die Tafel ihr Ende, ein flotter Ball hielt aber die meisten Teilnehmer noch lange zu sammen. Die Feiertage sind vorüber. Mit frischer Kraft und neuem Mute gehts in ein weiteres halbes Jahr hundert. Möge dies gleich dem ersten ein recht segens reiches und für die Sache des Handwerks- und Gewerbe standes recht ersprießliches werden. — Heute Mittwoch abends von 6 bis 8 Uhr werden in der Ausstellung Führungen durch Sachverständige stattfmden, worauf wir ganz besonders Hinweisen wollen. — Obgleich es am vergangenen Sonnabend tagsüber immer trübe war, so ließ doch die Sonne abends ihre Strahlen leuchten, als 42 einheitlich gekleidete Mitglieder des hiesigen Turnvereins mit Sang und Klang die Stadt verließen, um die angesetzte Turnfahrt zu unternehmen. Nachdem in Rehefeld in Massenquartieren übernachtet worden war, marschierte man früh 5 Uhr über Niklas- berg nach Klostergrab und Ossegg, woselbst die Kirchen, darunter in Ossegg die vielgerühmte Klosterkirche nebst Klostergarten, besichtigt wurden. Gegen 1 Uhr traf man in Teplitz ein, überall mit begeisterndem „Gut Heil" be grüßt. Nach einem gemeinsamen Mittagessen leisteten unsere Turner der freundlichen Einladung des Teplitzer Turnvereins „Deutsche Eiche" Folge und nahmen an einem Umzuge historischer Art anläßlich des Bezirksturnfestes teil. Gewiß hat dieser herzliche Empfang auf alle Turngenossen tiefen Ein druck gemacht, konnte man doch dabei sehen, wie hoch die deutsche Turnsache in Deutschböhmen gehalten wird. Die Rückfahrt erfolgte per Bahn und Leiterwagen. Im Fischer- Hause Moldau hatte man im Verein mit verschiedenen dort zur Sommerfrische weilenden Herren und Damen noch besonders das deutsche Lied gepflegt. Besonders sei erwähnt, daß die aus 8 Mitgliedern bestehende sogenannte Hauskapelle zu dieser frohen Turnfahrt ihr Bestes geboten hat. Lange noch wird sich jeder Teilnehmer gern dieser Turnfahrt erinnern. „Gut Heil!" — Bei dem Gendarmerie-Schießen der Gendarme der König!. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde am 4. Juli in Dresden-Trachenberg errangen den 1. Preis Gendarm Priever-Großhartmannsdorf (vormalig in Glashütte) mit 109 Ringen, den 2. Preis Gendarm Pommer-Frauenstein mit 105 Ringen, den 3. Preis Gendarm Dietze-Borlas mit 104 Ringen je auf 10 Schuß. — Der 1876 in Dippoldiswalde geborene Polizei- registrator von Radebeul, Karl Arthur Schramm, hatte sich am Montag vor dem Dresdner Schwurgericht wegen Ver brechen im Amte zu verantworten. Schramm war vor seiner Radebeuler Anstellung Stadtgendarm in Dresden und schon dort wegen Disziplinarvergehen ohne Pension entlassen worden. In Radebeul verfiel er bald dem Alkoholteufel und machte Schulden. Trotz seiner 1500 Mk. Gehalt war er stetig in Geldverlegenheit. Als ihm nun mehrere Fundgegenstände zur Aufbewahrung übergeben wurden, eignete er sich diese an und unterschlug auch Jnvalidengelder. Die Einträge in die Bücher wurden dementsprechend falsch geführt. Das Schwurgericht ver urteilte ihn unter Annahme mildernder Umstände zu sechs Monaten Gefängnis und fünf Jahren Ehrverlust. ' Wegen des auf den Linien Hainsberg—Kipsdorf zu Beginn der großen Schulferien zu erwartenden außer gewöhnlichen Personenverkehres wird die Staatsbahnver waltung Sonnabend, den 18. Juli, außer einigen Vor oder Nachzügen noch folgende im Buchfahrplane unter Nr. 488 aufgenommene Sonntagszüge abfertigen lassen: 1) Zug 5318 nachm. 1 Uhr 2 Min. von Hainsberg nach Kipsdorf im Anschluß von dem nachm. 12 Uhr 30 Min. aus Dresden Hauptbahnhof abfahrenden Tharandter Vor ortzug; 2) Zug 5320 nachm. 3 Uhr 11 Min. ab Hains berg nach Kipsdorf im Anschluß von dem Tharandter Zuge ab Dresden Hauptbahnhof nachm. 2 Uhr 38 Min. Ferner verkehrt ein Sonderzug ab Kipsdorf nachm. 5 Uhr 40 Min., an Hainsberg 6 Uhr 57 Min. nachm. Dieser hält nur in Schmiedeberg, Dippoldiswalde, Rabenau und hat in Hainsberg sofortigen Anschluß nach Dresden Haupt bahnhof (Ankunft 7 Uhr 27 Min ). Der früh 9 Uhr 18 Min. von Hainsberg nach Kipsdorf abgehende Per sonenzug wird an diesem Tage in zwei Teilen gefahren. Für die Rückbeförderung der Sommerfrischler beim Schluß der Schulferien werden Sonnabend, den 15. August, fol gende Sonderzüge abgefertigt: 1) ab Kipsdorf nachm. 12 Uhr 10 Min , in Hainsberg nachm. I Uhr 40 Min. Dieser Sonderzug hält nur in Buschmühle, Schmiedeberg, Naundorf bei Schmiedeberg, Dippoldiswalde, Malter, Seifersdorf und Rabenau. In Hainsberg ist Anschluß an die Vorortzüge nach Tharandt (Ankunft 2 Uhr 17 Min. nachm.) und nach Dresden (Ankunft 2 Uhr 13 Min. nachm.) geboten. 2) Sonntagszug 5320 ab Hainsberg nachm. 3 Uhr 11 Min. nach Kipsdorf im Anschluß an den von Dresden Hauptbahnhof nachm. 2 Uhr 38 Min. abfahrenden Tharandter Voiortzug. 3) ab Kipsdorf nachm. 5 Uhr 40 Min., an Hainsberg nachm. 6 Uhr 57 Min. mit sofortigem Anschlusse nach Dresden (Ankunft nachm. 7 Uhr 27 Min). Dieser Zug hält nur in Schmiedeberg, Dippoldiswalde und Rabenau. — Die sächsische Staatseisenbahnoerwaltung wird Mon tag, den 20. Juli, einen Sonderzug zu ermäßigten Preisen von Dresden Hauptbahnhos nach den Reichslanden abgehen lassen. Alles nähere ist aus einer jetzt erschienenen Uebersicht zu ersehen, die auf Verlangen bei allen größeren sächsischen Staatsbahnstationen unentgeltlich abgegeben wird. — Neun Sonderzüge bringen die Turner Sachsens zum Deutschen Turnfest in Frankfurt a. M. Die Eisen bahnverwaltung wird auch zur Rückbeförderung Sonder züge einlegen. Jeder Turner erhält deshalb bei seiner Ankunft in Frankfurt eine Karte, auf der er angeben soll, an welchem Tage und mit welchem Zuge er die Rückreise anzutreten beabsichtigt. — Die Wahlrechtsfrage scheint, wie dem „Lpz. Tgbl." gemeldet wird, die Regierung noch lebhaft zu beschäftigen. Wie verlautet, werden jetzt vom Ministerium bei Stadt gemeinden Umfragen über die Durchführung eines Wahl rechts auf Grund des Wahlrechtskompromisses veranstaltet. Diese Anfragen sollen sich sowohl auf die Durchführbarkeit eines Wahlrechts auf der Kompromißvorlage wie auf das voraussichtliche Ergebnis erstrecken. In erster Linie scheint es der Regierung darum zu tun sein, Anhaltspunkte zur Beurteilung des Wahlausschusses bei einem Pluralwahl recht zu bekommen. — Das Dresdner Journal schreibt: Im Anschlusse an die Verurteilung der Grete Beier zum Tode durch das Schwurgericht in Freiberg ist in mehreren Zeitungen be richtet worden, man dürfe annehmen, daß der Vertreter des Justizministeriums, welcher der Hauptocrhandlung bei gewohnt hatte, ein von dem Verteidiger einzureichende« Gnadengesuch befürworten werde. Wie uns versichert wird, entbehrt diese Annahme jeder Begründung. Der > ''
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