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Weißeritz-Zeitung : 26.02.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191402268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19140226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19140226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1914
- Monat1914-02
- Tag1914-02-26
- Monat1914-02
- Jahr1914
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 26.02.1914
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wendet sich gegen die Anklagen des Abg. Krautze. Abg. Günther kann sich in einem Einzelfalle einem Urteile des Freiberger Berggerichtr, nicht der Meinung der Regierung anschlirßen. Eine längere, nach den Ausführungen des Abg. Hriiner ungerechlsertigte Geschästsordnungsdebatte enlspinnt sich, als Abg. Sctiulze (soz) eine Rüge zurück- weist, die Vizepräsident Opitz gegen den Abg Krautze ausgesprochen hatte. Nach einem Schlutzwolte des Abg. Hofmann wird das Etatkapitel 77a einstimmig bewilligt. Sodann wird eine Reihe von Rechenschastskapiieln nach dem Berichte des Abg. Posern (natl.) erledigt. — Die ginanzdeputation beschäftigte sich in ihrer letzten Sitzung u. a. mit der Krüppelsürsorge, für die im Etat 50000 Mark eingestellt sind. Lin Sozialdemokrat wünschte gesetzliche Regelung der Klüppelfürsorge. die man nicht den Gemeinden allein überlassen sollte. Die Regie rung äußert diesem Wunsche gegenüber Bedenken. Sie will auf die älteren Kreise Zwang ausüben und hält die Heilerfolge nicht für sicher. Demgegenüber tritt ein nationalliberales Mitglied der Deputation lebhaft dafür ein, datz grötzere Mittel für die Klüppelfürsorge in den Etat eingestellt werden. Ein Negierungsvcrtreter weist darauf hin, datz es sich nicht wie früher um eine ein malige Unterstützung, sondern um eine dauernde Ausgabe handelt. Für eine gesetzliche Regelung sei die Zeit noch nicht gekommen. Alle Krüppel seien bisher bereitwillig in die Anstalten ausgenommen worden. Ein konservativer Redner betont, datz der Heilerfolg sehr zweifelhaft sei. Für die Jugendfürsorge sind 6000 Mark im Etat gefordert. Ein sozialdemokratisches Mitglied wünscht staatliche Unter stützung für die Gemeinden, die ihre armen Schulkinder in der Schule speisen. Ein Regierungsvertreter sagt Er örterungen nach dieser Richtung hin zu Ein Nackonal- ltberaler bringt die Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten zur Sprache. Die Regierung hat noch keinen erfolgreichen Weg gefunden. Von einer Aushebung des Schweige- gebols der Aerzte verspricht sie sich nichts. Zum ersten Male sind im Etat 87 002 Mark zur Förderung des Heimatsschutzes vorgesehen. Bei der Besprechung dieses Litels wird anerkannt, datz die Bewegung sehr segensreich wirkt und Beschwerden über Auswüchse ganz vereinzelt vorkommen. Ein Regierungsoertreter betont, datz die Klagen der Landwirtschaft, der Heimatsschutz verteuere die Wohnhäuser der Arbeiter, ungerechtfertigt seien. Lin kon servativer Redner meint, der Hcimalschutz verwöhne teil weise die Gemeinden. Er solle erzieherisch wirken, nicht aber die Abwechslung in der Bauweise unterbinden. Don verschiedener Seite kommen einzelne Fälle zur Sprache, an die sich eine Kritik anschließt. Ein Konser vativer regt an, bei Anwendung des Kunstputzes die heimische Industrie zu beiücksichtigen. Ein Nationalliberaler saßt die Besprechung dahin zusammen, datz trotz der vor- xebrachten Ausstellungen die Bestrebungen des Heimat- Mutzes freudig zu begrüßen seien. — Am 16. Februar d. I. tagte in Dresden der Ge samtvorstand des Sächsischen Bäckcrvcrbandes Saronia. Es wurde einstimmig beschlossen, den diesjährigen Ver- bandstag der sächsischen Bäckermeister in Riesa abzu halten, und zwar am 0, 10. und II. Juni d. I. Der sächsische Bäckerverband Saronia ist einer der stärksten Jnnungsverbände. Er umfast 2l Bezirke mit 145 Innungen und zirka 10 000 Mitgliedern. Dresden. Die auf Dienstag ancesetzt gewesene Wahl des Vorsitzenden der allgemeinen Ortskrankenkasse Dresden wurde auf übereinstimmenden Beschluß der Vertreter der Arbeitgeber und der Versicherten wegen schwebenden Einigungsverhandlungen vertagt. — Mit Rücksicht auf die vielerlei Beziehungen, die sich zwischen der Ausstellung „Das deutsche Handwerk Dresden 1015" und den Handwerks- und Gewerbekammern im Lause der Vorarbeiten für die Ausstellung ergeben haben, lädt die Ausslkllungsleitung die Vorsitzenden und Sindici der Handwerks- und Gewerbekammern zu einer Sitzung ein, in der sie durch mehrere Vorträge über die Ziele und den jetzigen Stand des Unternehmens unter richtet werden sollen. Diese Sitzung findet am 7. März statt. — Nicht weniger a's 157 Bewerbungen sind für die Ostern 1914 an der Schule zu Gröba zu besetzende ständige Lehrerstelle eingegangen. — In der Nähe von Pulsnitz ereignete sich am Sonntag ein Unglückssall, dem zwei junge Menschenleben zum Opfer sielen. Zwei Schulknaben im Alter von elf Zähren hatten die nicht mehr tragsähige Eisdecke betreten, brachen ein und ertranken. Der eine Knabe ist das einzige Kind seiner Eltern. — Von der I. Strafkammer des Landgerichts Bautzen wurde der frühere Schutzmann Hermann Krocker aus Eb.isbach wegen Unterschlagung ihm privatim anoer- trauter Abgaben in Gesamlhöhe von 2437,80 Mark und Vernichtung von Mahnzetteln, die er als Schutzmann auszutragen hatte, zu 1 Jahr 2 Monaten Gefängnis ver urteilt. Pirna. Von der am 5. August 1913 in Krietzschwitz verstorbenen Gulsauszüglerin Frau Emilie Agnes gesch. Haake verw. gew. Sollmann geb. Reppchen ist der hie sigen Stadlkirche ein Vermächtnis von 300 Mark aus gesetzt werden, wovon, solange ihr Grab besteht, dieses instand gehalten werden soll. Bon dem Lvang.-Iuther. Landeskonsislorium ist die Genehmigung zur Annahme des Vermächtnisses erteilt worden. — Ein hiesiger Einwohner, ein Liebhaber von Kaninchen, wollte vor einigen Tagen abends nach feinen Tieren sehen und kam gerade dazu, als ein unbe- kannter Mann Kaninchen aus dem erbrochenen Stall in einen mitgebrachten Sack stecken wollte. Zwischen dem Eigentümer und dem Dieb kam es zu einem Hangemenge, wobei dieser ein geladenes FlobertMol zog und auf jenen anlegte. Zum Glück versagte die Waffe, wodurch weiter« Unheil vermieden wurde. Es gelang schließlich, dem ge fährlichen Gauner die Waffe aus der Han» zu schlagen, doch ergriff dieser nun wieder einen Spaten und drang auf den Bestohlenen ein. Schließlich aber mußte der Dieb fürchten, daß Hilse herbeikam. Er ergriff die Flucht. Die Schußwaffe wurde am Tatorte gesunden. Schandau, 25 Februar. In der Nacht zum Dienstag, gegen l/2l Uhr, ereignete sich auf der Straße zwischen Altendorf und Mittelndorf ein Automobilzusammen- ftoß. Der von hier nach Sebnitz zurückfahrende Bau meister Herr Herbert Dittrich von dort war, vermutlich durch die Laternen des ihm entgegenkommenden Auto mobils des Herrn Engelhardt von hier geblendet, über die Straßenmitte gefahren und fuhr an dieses Auto mit solcher Wucht an, daß das Auto des Herrn D. sich um sich selbst drehte. Von den Insassen wurde Frau Engelhardt heraus geschleudert und erlitt eine geringe Hüstverletzung, im übrigen kam niemand zu Schaden, da die Fahrten an scheinend nicht zu schnelle waren. Die beiden Automobile sind jedoch ganz erheblich beschädigt und wurden gestern auf Wagen nach hier gebracht. Radeberg, 25. Februar. Der Aufsichtslos der Säch sischen Glassabrik in Radeberg beschloß in seiner gestrigen Sitzung, bei größeren Abschreibungen und Rückstellungen sowie höherem Vorträge als im Vorjahre der General versammlung die Verteilung einer Dividende von 20 Proz (gegen 14 Proz. im Vorjahre) vorzuschlagen. Großenhain, 24. Februar. (Siehe vorige Nummer) Heute vormittag hat der Waldaer Straße 33 im Bau- genossenschastshaus wohnhaft gewesene Töpfer Friedrich August Karl Reichert, 40 Jahre alt, der aber seit einigen Tagen aus seiner ehelichen Wohnung verzogen war, seine Ehefrau, Marie Reichert, geborene Fischer, 38 Jahre alt, erschossen. Die Eheleute Reichert wohnen nun schon seit einigen Jahren in obigem Grundstück. In letzter Zeit waren des öfteren von Hausbewohnern eheliche Ausein andersetzungen bemerkt worden, so vornehmlich in der letzten Woche, in der Reichert die gemeinschaftliche Wohnung verließ und sich eine Stube an der Berliner Straße mietete. Am vergangenen Sonnabend brachte er seiner Frau noch das Wochengeld für die Kinder. Heule früh gegen 8 Uhr kam der Mann wieder in die Wohnung und cs gab wiederum eine eheliche Szene, wenigstens wollen Hausbewohner Geräusche, wie von Schlägen herrührend, gehört haben. Gegen >/29 Uhr erdröhnte ein Schuß. Verstört und aufgeregt stürzte Frau Reichert aus der ein« Treppe befindlichen Wohnung und wollte in die Wohnung einer im Parterre wohnenden befreundeten Frau. Diese war jedoch in ihrem Schuppen beschäftigt. Frau Reichert konnte sich noch bis dorthin schleppen, brach aber dort mit den Worten: „Mein Mann hat mich geschossen", blutüberströmt zusammen und hauchte wenige Minuten später ihr Leben aus. Der Ehemann Reichert ging nach der Tat aus dem Hause fort. Die Leiche wurde nach der Leichenhalle gebracht, wo die Ob duktion stattsinden wild. Der Mörder ist nach der voll brachten Tat erst einige Zeit planlos umhergeirrt, hat sich aber dann selbst der Polizei gestellt, die ihn an das Kgl. Amtsgericht eingeliefert hat. Als Grund dieser Bluttat werden getrübte eheliche Verhältnisse und Eifersucht des Ehemannes angegeben. Bei den Hausbewohnern erfreute sich Frau Reickcct guten Ansehens. Drei Kinder im Alter von 9, l2 und 14 Jahren, die zur Zeit der Tat in der Schule weilten, sind durch die Bluttat des Vaters ihrer Mutter beraubt worden! Grimma, 25. Februar. Durch Ziehen der Notleine wuroe gestern der Zug, der 1 Uhr 13 Minuten hier aus Leipzig eintrisst, kurz nach dem Verlassen der Station Borsdorf zum Halten gebracht. In einem Abteil dritter Klasse befanden sich zwei Wärter einer Anstalt mit drei Zöglingen. Einer von den dreien sprang hinter Borsdorf plötzlich, ohne dabei Schaden zu nehmen, aus dem in voller Fahrt befindlichen Zuge. Er stürzte ins nahe Ge- Hölz, sprang auf und lief davon. Der Flüchtling kam aber nicht weit. Ein Wärter, der nach dem Halten des Zuges die Verfolgung aufnahm, hatte ihn schnell eingeholt und brachte ihn nach dem Abteil zurück. Nach kurzer Zeit konnte der Zug seine Fahrt forlsetzen. Chemnitz. Wie bekannt, wird das 27. Mitteldeutsche Vundesschteßen in der Zeit vom 5. bis 12. Juli d. I in unserer Stadt durch die Privilegierte Scheibenschützen- gcsellichaft abgehalten. Es sind nun die dazu nötigen Ausschüsse gebildet worden und sie haben auch teilweise Ihre Arbeit schon ausgenommen Besonder» ist cs der Schicßavsschuh, der die sür das Fest nötige Schießordnung bereits ausgearbeitet hat, sodaß sie nur noch der Be- släl gung des Bundesvorstandes bedarf Auch der Ehren- ausschuß unter dem Vorsitz des Herrn Oberbürgermeisters Or. Sturm ist gebildet worden. Der Eröffnung des Festes (Sonntag den 5. Juli) w>rd ein großer Festzug vorausgehen, wozu alle hiesigen Vereine, Innungen und sonstige Korporationen eingeladen werden. In den Kreisen der Schützen ganz Mitteldeutschlands begegnet die Ausrichtung dieses Bundesfestes gerade hier in Chemnitz großem Interesse, da seit dem Jahre 1911 ein solches überhaupr nicht stattgesunden hat und weil Chemnitz als echte und rechte Pslcgstadt des ganzen Schießwesens be kannt ist. Neben dem Schießen soll dieses Bundesfest auch ein echtes Volksfest werden. — Die hiesige Schlosserinnung beging am 25. und 2b Februar das Fest ihres 375jährigen Bestehens. Zwönitz. Der hirskg« König!. Sächs. Militär- und Veteraneno rein feiert am 13., 14. und 15. Juni sein 50jährigts Dereinsbestehen mit Weihe einer neuen Fahne. Hierzu ist vorläufig folgende Festordnung ausgestellt: Sonnabend den 13. Juni abend» Zapfenstreich und Fest- kneipe im Feldschlößchen; Sonntag den 14. Juni früh Morgenmusik, Kirchenparade, Gedächtnisfeier auf dem Friedhöfe und Schmückung des Kriegerdenkmals; 11 bi« 12 Uhr Platzmusik auf dem Markte und Empfang der eingeladenen Vereine und Säfte; nachmittags 2 Uhr Stellen auf dem Markte, Weihe der neuen Fahne und Festzug; Montag den 15. Juni vormittag» 10 Uhr Frühschoppen, nachmittags 3 Uhr Stellen im Ratskeller, Zug nach dem Schütz'nhaus, daselbst Tafel und Ball. Auerswalde. Welches Interesse der kleinbäuerliche Besitz der Landeskulturratwahl entgegengebracht hat, zeigt die gegenwärtige Wahl. Von 56 Wahlberechtigten er schienen an der Urne 42 Personen, das sind 80 Prozent. Gewiß ein erfreulicher Erfolg. Es erhielten Bennewitz 37, Schreyer 5 Stimmen. Bischofswerda. Mit der angekündigten Biersteuer befaßte sich eine gutbesuchte Gastwirts-Versammluug. Man beschloß, den städtischen Kollegien ein Schreiben zu senden, in dem nachgewiesen werden soll, daß die geplante Bier steuer schädigend auf da» Gastwirlsgewerbe wirken würde. Eibau. Aus dem Bericht über die letzte öffentliche Grmeinderatssitzung ist zu ersehen, daß man sich auch im Gemeinderat mit den gegenwärtigen hohen Preisen für Schweinefleisch befaßt hat. Als zur Weihnachtszeit die Preise für Schweine für 50 Kilogramm 67 bis 70 Mark betrugen, so erhielt man ein Pfund für 90 Pf. Heute, wo die Marktberichte die Preise mit 50 bis 51 Mark verzeichnen, fordern die hiesigen Fleischer immer noch 85 und 90 Pf. Sohland a. R. Die Errichtung von Arbeiterwohn- Häusern beim Sächsischen Remontedepot Obersohland a. R. steht bevor. Wie in allen landwirtschaftlichen Betrieben, sind auch bei dem hiesigen Remontedepot dauernde Arbeits kräfte sehr schwer zu erlangen. Unverheiratete Dienst, leute bleiben für die Dauer seilen, verheiratete nur dann, wenn ihnen geeignete Wohnungen zur Verfügung stehen. An diesen fehlte es bisher dem Remontedepot Um nun diesem Manzel abzuhelfen, ist hier die Errichtung von Arbeitcrwohnhäusern, die zwölf Familien Unterkunft ge- währen sollen, in Aussicht genommen worden. We tzenberg. Am Freitag erschien in der Schule in Kotitz ein unbekannter Mann und behauptete, er sei be auftragt, die Schulwandtaseln mit gutem Schieferlackanstrich zu versehen. Für seine Arbeit forderte der Unbekannte von dem Schuloikar 25,75 Mark. Da dieser die Be zahlung verweigerte, ging der Unbekannte mit der Rech nung zum Schulkassierer. Auch dieser hatte keine An weisung und verweigerte ebenfalls die Zahlung. Hierauf hat nun der unbekannte Maler noch den Gemeindevor steher, den Schuloorsitzenden und dessen Stellvertreter um Bezahlung der Rechnung ersucht, wobei er mit seiner Forderung bis auf 5 Mark heruntergegangen ist. Er hat dabei erklärt, daß er vom Lehrer zum Streichen der Wand tafeln bestellt worden sei. Da den Herren hiervon jedoch nichts bekannt war, wurde die Rechnung nicht sofort be glichen. Der Unbekannte ist dann schließlich unverrichteter Sache fortgegangen, nachdem er zuvor nochmals den Vikar vergeblich zur Bezahlung der Rechnung gedrängt hat. Er hat angegeben, er müsse noch die Tafeln in^der Schule zu Gröditz stretchen. Dort hat er nun dasselbe Betrugsmanöoer ausgeführt und sür seine Arbeit den Be- trag von 10 Mark erhalten. Da man cs hier mit einem geriebenen Betrüger zu tun hat, der sein einträgliches Geschäft wohl noch in anderen Gemeinden versuchen dürfte, wird vor dem Manne gewarnt. Tagesgefchichte. Berlin. Die Nachricht, daß der Kaiser im Frühling eine Seereise unternehmen werde, sei es mit dem Endziel Korfu oder einem anderen, ist dementiert worden. Eine neue Nachricht besagt, der Kaiser werde auf seiner dies jährigen Korfureise Bukarest berühren, um die Hochzeit des Griechenprinzen mit der Tochter König Carols zu feiern, sie ist aber insofern als unbegründet zurückzuweisrn, als die Verlobung des griechisch-rumänischen Brautpaares ja noch gar nicht ofsiziell mitgeteilt ist. Feste Neilepläne des Kaisers können sich also aus die Hochzeit noch keiner- salls gründen. Daß aber der Kaiser nach dem Süden gehen will und zwar voraussichtlich noch im Frühling, scheint mit Sicherheit daraus heroorzugehen, daß von italienischer, gut unterrichteter Seite versichert wird, der Kaiser werde mit dem König von Italien eine Begegnung haben, die nicht mehr in allzu ferner Zukunft liege. Eine Begegnung der beiden Monarchen entbehrt aber jetzt, nachdem sich die Dreibundbeziehungen wesentlich geklärt und wiederum innerlich gefestigt haben und nach dem ein mütigen Vorgehen in den Balkanfragen durchaus nicht der Wahrscheinlichkeit. Wenn etwas geeignet sein kann, die Beziehungen zwischen Deutschland und dem lebhaft aufblühenden Italien inniger zu gestalten, so wäre es eine solche Monarchenbegegnung, die ja dann auch sicher eine Besprechung erster Staatsmänner beider Nationen zur Folge haben würde. Und das wäre auch im deutschen Interesse lebhast zu begrüßen. — Der deutsche Stenographenbund Gabelsberger, dem nach der letzten Zählung 2138 Vereine angehöien, tagt vom 25. bis 27. Juli in Düsseldorf. Für die sächsischen Teilnehmer wird am 24. Juli von Leipzig aus ein Sonder- zug nach Düsseldorf bereilgestellt. Mainz, 24. Februar. Der Warenschmuggel auf dem Rhein hat in der letzten Zeit einen solchen Umfang
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