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Weißeritz-Zeitung : 03.04.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191404038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19140403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19140403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1914
- Monat1914-04
- Tag1914-04-03
- Monat1914-04
- Jahr1914
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 03.04.1914
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Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher übernommen. Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde, Inserate werden mit 16 Pf., solche aus unserer Amtshauptmamlschaft mit 12 Pf. die Spaltzeile oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 35 bez. 30 Pf. — Tabellarisch« undkoinplizierteJnserate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, die KNZLWL nabme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge yeben. Preis vierteljähr lich 1 M. 50 Pf., zwei- monatlich 1 Mark, ein monatlich 60 Pf. Ein zelne Nummer,, 10 Pf. Alle Postanstalten,Post- boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. Die Verordnung vom 2. März dieses Jahres — 385 lll l. —, die Behandlung und Verpackung erkrankter oder abgestorbener Fische und die Einsendung von Wasserproben betreffend, wird dahin abgeändert, daß die in Ziffer 4 bezeichnet:« Wasserproben, soweit sie Fischgewäsfern im Gebiete der Kreishauplmannschast Bautzen entflammen, dem Chemiker vr. Haupt in Bautzen zuzuweisen sind, während die übrigen Teile des Landes sich in Flutzverunreinigungs-Fragen wie bisher der Zentralstelle für öffentliche Gesundheitspflege in Dresden oder de- Hygienischen Institutes der Universität Leipzig als Untersuchung-steile zu bedienen haben. . Soweit Sachverständige bei der Handhabung der WasserooUret zug-zog-n werden, bewendet es bei den Vorschriften in 8 48 der zum Wossergesetze erlassenen Ausführungs- Verordnung vom 2I. September 1909 (G- u. V. BI S. Dresden, am 27. März 1914. Ministerium des Innern. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Märzenstaub ist- nicht mehr, aber Bprilslaub, und zwar gleich in solchen Mengen, daß er, besonders durch gütige Hilfe der Autos, so lästig wusde, datz bereits der Sprengwagen in Tätigkeit zu treten hatte. Das schöne Wetter hat auch schon längst wieder eine energische Tätigkeit unsrer Bauverwaltung ermöglicht. Die Beschleusung der Rabenauer Strotze z. B. wurde recht sehr gefördert. Und jetzt wird die Neupflaslerung des Marktgätzchens in Angriff genommen, der einzigen Gasse im Stadtinnern, die noch „historisches" Pflaster aufweist. Jeder Stein hat „seine eigene Richtung"' Und schon lange schämte sich Dippolda dieses Flecken auf ihrem Kleide, denn war was los, versuchte sie ihn mit Sand zu ver decken. Schon lange war die Marktgasse auch unserm Bauausschutz ein Dorn im Auge Aber so oft er auch bei den Haushaliplanberatungen für eine Verbesserung derselben eintrat, immer wieder mutzte sie Notwendigerem weichen. Nicht viel hatte gefehlt, und auch bei den Be ratungen des dieejährigen Haushaltplans wäre der Markt- gasfe das gleiche Schicksal zuteil geworden. Aber diesmal hatte sie Glück. Und wer sich der „guten alten Zeit" recht lebhaft erinnern will, passiere recht bald noch einmal die Marktgasse. — Seiten der bauausführenden Firma unserer neuen Hochdruckwasserleitung werden gegenwärtig Druckprüsungen vorgenommcn, die jedoch mit den von der Stadt verlangten, durch ihren Sachverständigen vorzunehmenden Prüfungen nichts zu tun haben. — Frl. Hering-Rabenau, die zur Musik-, speziell Gesangstehrerin ausgebildet ist, singt am Palmsonntag in unserer Ctadtkirche: „In Ihm", geistliches Lied für Sopran von P. Gurland. Dippoldiswalde. Theater. Vor recht gut besetztem, bis aus die Spcrrsitzplätze fast ausverkaustem Hause, gelangte am Donnerstag abend die Posse „Wie einst im Mai" durch das Sächsische Siädtebundtheater, Direktion E. Vogelreuter, zur Ausführung. Mehr noch als beim erstmaligen Auftreten fand das Ensemble Zuspruch und Beifall. Die Posse mit ihrer einfachen und doch lebens wahren Geschichte hält sich frei von irgendwelchen Senti mentalitäten, hält sich aber auch frei von den in unseren modernen Operetten nur zu oft ouftauchenden sexuellen Anzüglichkeiten und Neroenkitzeleien. Sie wirkt spannend vom Anfang bis zum Ende. In vier Generationen bildern, die in einem Zeitraum von 75 Jahren liegen, mit Sprüngen von 20 bis 30 Jahren von einem Alt zum anderen ist die Posse aufgebaut und bietet durch den Zeitenunterschied auch dem Regisseur Gelegenheit, eine ausgedehnt« Tätigkeit zu entfalten. Dazu ist von Kollo und Bredschneider eine recht hübsche einschmeichelnde Musik geschrieben worden, die zu einem glotzen Teile ja auch schon aller Orten zu hören ist. Was die Aufführung leibst anbelangt, so hörte man nur eine Stimme de» Lobes. Ohne Ausnahme wurde mit grötzter Fertigkeit und Hin gabe gespielt und der Beifall, oftmals bei offener Szene, gab Zeugnis, datz das Publikum von dem Gebotenen voll befriedigt war. Alles im allem: Die gestrige Vorstellung war eine Glanzleistung, die der Direktion Vogelreuter viele neue Freunde gewonnen hat und ihr auch weiterhin einen guten Besuch bei ihren hiesigen Gastrollen sichert. — Zurzeit ist bei uns, und wohl auch im übrigen engeren Vaterlande, das Aushebungvgeschäst im vollen Gange; auf Herz und Nieren werden die jungen Leute auf ihre Tüchtigkeit geprüft, ob sie würdig befunden werden, zwei oder drei Jahre dem Vaterland- ihre Kräfte zu widmen. Fröhliche und betrübte Gesichter gibt es, wenn die „Stellung' vorbei ist, und die Spannung, in die er versetzt worden ist, macht sich bei dem angehenden Rekruten in mehr oder weniger melodischem Gesänge Lust- Leutchen, stör« nicht sein Gebrüll, Wenn ihn der Sergeant bemuttert Und das Vaterland ihn futtert, Wird er ganz von selber still! — Das im weitesten Umkreise größte Manufaktur-, Modewaren, und Konfektionsgeschäft der Firma Otso Bester wurde am l. April an Herrn Kaufmann Alfred Schiller aus Görlitz übergeben. Zahlreiche Glückwünsche und Blumenspenden legten Zeugnis ab von der Wertschätzung, der sich Herr Schiller in der Geschäftswelt erfreut; — auch das Personal beglückwünschte seinen neuen Chef unter Ueberreichung einer entzückenden Blumenspende. — Der gute Klang, der dem Namen des Herrn Schiller aus den Detailistenkreisen vorausgeht, ist eine Gewähr für Bei- behaltung der streng reellen Grundsätze, unter denen die Firma Otto Bester aufgebaut wurde. Wir begrüben Herrn Schiller als unseren Mitbürger und wünschen der Firma weiteres Blühen und Gedeihen. --- Von den drei verschiedenen ansteckenden Ticrkrank- Helten, die am 3l. März im Königreiche Sachsen herrschten, war es im Verwaltungsbezirke Dippoldiswalde nur die Schweineseuche, die in zwei Gehöften in Pretzschendorf und in einem Gehöft in Schmiedeberg auftrat. — Die Maul- und Klauenseuche herrschte am angegebenen Tage in den Schlachtviehhöfen in Chemnitz und Plauen. — Mittlere Niederschlagsmengen (mm oder l auf den qm) und deren Abweichungen von den Normalwerten in den uns benachbarten Flutzgebieten, 3. Dekade März. 1914: Vereinigte Weitzeritz: beob. 16, norm. 16, Abwchg. ^0; Wilde Weitzeritz: beob. 20, norm. 21, Abwchg. — I; Rote Weitzeritz: beob. 19, norm. 22, Abwchg. —3; Müglitz: beob. 19, norm. 21, Abwchg.—2. — Ein auf der Reise befindlicher junger Mann konnte gestern nachmittag in der Nähe der Obercarsdorfer Schule nicht mehr weiter. Ihm wurde unwohl, ein Blut- stürz kam hinzu. Der Betreffende mutzte dem hiesigen Stadlkrankenhaufe zugesührt werden. — Za der Petition des Werksbesitzers Kretzschmar in Lichtenberg und Genossen um staatliche Automobiloerbin dung Freiberg — Weitzenborn — Lichtenberg — Frauenstein stellt die Finanzdepulation H der Zweiten Kammer den An trag, sie der Königlichen Staatsregierung als Material zu überweisen, während die zweite Deputation der Ersten Kammer zu der Petition der Gemeinderäte von Coßmanns- dorf und Somsdorf um Errichtung eines Haltepunktes an der Linie Dresden—Werdau in Flur Cotzmannsdorf be antragt, dieselbe der Königlichen Staatsregierung zur Er wägung zu überweisen. Schmiedeberg. In welch raffinierter Weise Mitleid zu erregen versucht wird, beweist ein Vorfall, der sich hier am Mittwoch ereignete. In den Vormittagsstunden sprach im Hotel zur Post ein Bettler vor, der das Eiserne Kreuz trug. Dem Verlangen, Auswelspapiere vorzuzeigen, weigerte er sich nachzukommen. Bald aber stellte der her- beigerufene Schutzmann fest, datz betreffender Bettler erst 1866 geboren war und datz das sogenannte Eiserne Kreuz, welches er trug, ein nachgemachtes war. Schmiedeberg. Die öffentlichen Osterprüjungen an hiesiger Schule nahmen Montag den 30. März ihren Anfang und endeten Mittwoch den 1. April mit einer Turnausführung. Der rege Besuch Netz auch diesmal wieder das grotze Interesse der Gemeinde für die Schule erkennen. Besonders konnten sich die musikalische Auf- führung am Dienstag nachmittag, sowie die turnerischen Vorführungen am Mittwoch vormittag in der Turnhalle eines überaus starken Zuspruchs erfreuen. Den Prüfungen in der Fortbildungsschule, an die sich die Entlassung der abgehenden Schüler anschloß, wohnten mehrere Lehrherren und Meister bei. In seiner Entlassungsrede gedachte Herr Schuldirektor Kadner des 99. Geburtstages des Altreichs kanzlers Bismarck und entlietz darauf die Abgehenden mit warmen, ermahnenden Worten, denen er besonders den Konfirmationsspruch Bismarcks (Colosser 3, V. 23): „Alles was ihr tut, das tut von Herzen, als dem Herrn und nicht den Menschen", zu Grunde gelegt hatte. Während der Prüfungstage waren in einigen Lehr>äl«n die im Lauf- de» Schuljahre» angefertigten Zeichnungen und Handarbeiten ausgestellt, die ein beredtes Zeugnis von dem Fleiß und Vorwürtsstreben ablegten. Zu einem besonder, feierlichen Akte gestaltete sich ferner am Donnerstäg vor- mittag die Konfirmondenentlassung, zu der sich die Eltern und Verwandten der K'nder in grober Zahl eingesunden hatten. Nach Gesang und Gebet gab Herr Schuldirektor Kadner unter Zugrundelegung der Worte aus dem Römer- briefe Kapitel 12V 12: „Te d fröhlich in Hoffnung, ge duldig in Trübsal, haltet an am Gebet", den Scheidenden ernste Mahnungen mit auf den Lebensweg. An die'e Rede schloß sich ein mehrstimmiger Kindergesang an. Hierauf stattete ein Konfirmand und eine Konfirmandin im Namen ihrer Mitschüler dem Lehrerkollegium besonderen Dank ab und richteten an die zurückbleibenden Schüler und Schülerinnen einige Worte des Abschieds. Nach Aus- händigung der Abgangszeugnisse beschlossen abermals Gesang und Gebet die Feier. Ls verlassen diesmal die Schule 83 Kinder. Davon werden 68 in hiesiger Kirche, die übrigen in der Kirche zu Sadisdorf konfirmiert. Poskendorf. Am Dienstag vormittag hatten unsere Bewohner die Freude, das Zeppelinluflschisf und am Mittwoch nachmittag das Parseoallustschisf hier beobachten zu können. Possendorf. Am 30. und 31. März sanden unter Vorsitz des Ortsfchulinspektors Herrn Pfarrer Nadler m der hiesigen achtklassigen Volksschule und in der Fort- bildungsschule — Handwerker- und landwirtschaftliche Ab teilung — die diesjährigen öffentlichen Osterprüfungen statt. Der Besuch war an beiden Tagen in allen Klassen ein recht guter. Als Ehrengast war am Montag vormittag in Klasse l auch Herr Bezirksschulinspektor Kuhne er schienen. Die ausgestellten peinlich sauber ausgrführten Handarbeiten der Mädchen aus den oberen Klassen zeigten, datz die Lehrgänge auf praktischer Grundlage aufgebaut und von den Schülerinnen verstanden worden waren. Auch die Zeichnungen lieferten den Beweis, datz auf diesem Gebiete nach den neuzeitlichen Forderungen ge arbeitet wird. Dresden. 72. ösfentliche Sitzung der Zweiten Kammer am Donnerstag den 2. April 1914 vormittag» I I Uhr. Am Regierungstische: Kultusminister vr. Beck und Kommissare. Präsident l)r. Vogel eröffnet die Sitzung. Abg. vr. Schanz (kons.) berichtet im Auftrage der Finanz- deputalion eingehend über das Dekret Nr. 5 betr. die Schulbeihilfen, datz nach dem Beschlusse des Hauses zu sammen behandelt wird mit Kap. 94 und 95 des Etats (Gymnasien, Realgymnasien, Oberrealschulen, Realschulen, höhere Mädchenschulen und Seminare) und die dazu ein gegangenen Petitionen. Er bittet, die Etatkapitel zu be willigen und das Dekret in der Depulationssassung an zunehmen. Abg. l)r. Seyfert (natl.): Die Mehrheit der Nationallibcralen wird dem Dekrete Nr. 5 zustimmen, ob gleich wir den Grundsatz, die Schulbeihilfen nach Maß gabe der Schülerzahl zu gewähren, für bedenklich halten. Wir halten aber die vorgeschlagene Regelung der Sache nicht für endgiltig. Bei der endgiltigen Regelung wird neben dem fiskalischen Interesse der tatsächliche Aufwand der einzelnen Gemeinde für das Schulwesen und ihre Be dürftigkeit in Rücksicht zu ziehen sein Dem Lehrerüber- sluß sollte man dadurch begegnen, daß man nicht ohne Ziel und End» höhere Schulen gründet und sie weniger als bisher in die Großstädte legt. Redner verwendet sieh für die Forderungen der höheren Lehrer in Bezug auf Titel und Rang. Wenn man, wie es scheint, denc Seminarakademtkern die Realschule und die höhere Mädchenschule spart, sollte man die Vollakademiker ent sprechend weniger an die Seminare bringen. Theologen, die am Seminare Anstellung suchen, sollten sich der pädagogischen Staatsprüfung unterziehen Redner dankt der Deputation sür das Wohlwollen, datz sie den Peti- d" nichtakademischen Semmarlehrer entgegen- gebracht hat und wendet sich sodann gegen den reichlichen Wechsel an einigen Bezirksschulinspektionen Er will nicht auf die Angriffe eingehen, die gegen ihn und seine Freunde anläßlich der gescheiterten Volksschulreform ge richtet worden sind. Er betont, daß die National!,beraten auch in dieser Frage ein reines Gewissen haben und dajf.
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