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Weißeritz-Zeitung : 04.01.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191601042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19160104
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19160104
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1916
- Monat1916-01
- Tag1916-01-04
- Monat1916-01
- Jahr1916
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 04.01.1916
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- — " Zwickau. Am l. d. M. ist hier eine Eintrittskarten- Steuer sür Theater, Kinotheater, Konzerte usw. als neue städtische Abgabe in Wirksamkeit getreten. Glaucha«. Den 7-Uhr-Ladenschluß einzufahren be schlossen eine große Anzahl Glauchauer Geschäfte. Zunächst soll sür den Monat Januar ein Versuch mit dem zeitigen Ladenschluß gemacht werden, von dessen Ausfall die dau ernde Beibehaltung der Einrichtung abhängig gemacht werden soll. Reustadt. Der 14 Jahre alte Sohn des in Rußland stehenden Gastwirts Lähner, der durch Explosion einer mit ' Carbid und Wasser gestillt«, Flasche im Gesicht verletzt wurde, ist in eine Ptrnaer Klinik geschafft worden, wo «in Auge entfernt werden mußte. — Auf Betreiben einiger Kaufleute, unterstützt von der ! Ortrprrsse haben sich gegen 80 Geschäftsleute damit erklärt, s die Läden an den Werktagen (außer Sonnabend) nicht s mehr bis 9 Uhr offen zu halten, sondern eine Stunde i früher zu schließen. Immerhin stehen einige Geschästs- inhabrr noch abseits. Löbau. Das Abhalten von Schlachtfesten und Bock bierfesten jegltcher Art (z. B. mit gleichzeitiger Veranstaltung s von Gesangs- und Jnstrumentaloorträgen oder Belustigungen ; anderer Art, mit besonderer Ausschmückung der Schank räume, mit Verwendung weiblicher Bedienung in beson deren Kostümen, mit Verteilung von Bockbiermützen und ! ähnlichem) ist nach einer Bekanntmachung der Königlichen Amtshauptmannschaft verboten. Kirchen-Nachrichten. Mittwoch den 5. Januar. Sadisdorf. Abends 8 Uhr Jungfrauenoerein. Epiphanienfest, Donnerstag den 6. Januar 1916. Nach allen Gottesdiensten Kollekte für die Heidenmijsion. ViPpoldiswalde. Tert: Jes. 42, 5-8, Lied Nr. 205. Vormittags 8 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl in der : Sakristei: Pastor Mosen. — Vormittags 9 Uhr Predigt- > gottesdienst: Pastor Mosen. — Nachmittags 6 Uhr Misstons- ! stunde: Sup. Hempel. Kreischa. Vormittags 8 Uhr Beichte und Feier des . heiligen Abendmahls. Vormittags 9 Uhr Prediglgottes- ' dienst. Nachmittags 2 Uhr Taufgottesdienst. i Possendorf. Vormittags >/29 Uhr Beichte und Abend- > mahlsfeier: Pfarrer Nadler,- 9 Uhr Predigtgoltesdienst: ! Pastor Schneider. Vormittags 2/4 n Uhr Kindergotles- , dienst: Pastor Schneider. Reichstädt. Vormittags 9 Uhr Festgottesdienst. — Abends 8 Uhr Jungmädchenabend im niedren Gasthof. Sadisdorf. Vormittags 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Nach der Predigt Gedächtnisfeier für den auf dem Ferde i der Ehre gefallenen Soldaten Albin Otto Grohmann aus ! Obercarsdorf. Schmiedeberg. Vormittags 9 Uhr Predigtgottes- dienst: Pfarrer Birkner. — Nachmittags 5 Uhr Kinder gottesdienst: derselbe. ' Seifersdorf. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. , Letzte Nachrichten. Bürger-Jubiläum. Dippoldiswalde. Am 4. Januar vollendeten sich 50 ! Jahre, daß Herr privat. Bäckermeister Grundig, als Bürger unserer Stadt verpflichtet worden war. Durch eine Abordnung dec städtischen Kollegien wurde ihm der Jubel- Bürgerbries mit besten Wünschen überreicht. > Eine Neujahrsansprache des Königs von Italien. Lugano, 3. Januar. Eine Abordnung der Kammer i und des Senats überreichte dem König eine Neujahrs- § adreise, in der der fortdauernde Opfermut der Nation und ! de» Heeres gefeiert wird, die iür Italien und die Zivilisation > gegen die barbarische Hinterlist nach neuen noch größeren ' Schlachten dürsten. Der önig sagte zu der Abordnung mit ruhiger Bestimmtheit: „Ich werde nur als Sieger nach Lem Quiriral zurückkehren! s Das Achilleion auf Korfu i von den Engländern besetzt. i Köln. Nach der „Kölnischen Volkszeitung" vernimmt das „Giornals d'Jtalia" aus Athen, daß die Engländer ' die griechische Regierung benachrichtig-.en, daß sie das Achilleion aus Korfu besetzten, um dort ein Lazarett für verwundete Serben einzurichten. (Das Achilleion ist Privat- ' «igentum des deutschen Kaisers.) Nancy von weittragenden Geschützen , beschossen. Genf, 2. Januar.. Einer Pariser Meldung des Lyoner - „Progres" zufolge wurde Nancy nebst Umgebung am Neu- > jahrstage von weittragender deutscher Artillerie unter Feuer ! genommen Zwei Personen wurden während des Bom- s bardements getötet, sieben verwundet, auch wurde Sach- ' schaden angerichtei. , Bulgarische Repressalien. Sofia. Die Regierung beschloß als Repressalie für die Verhaftung des bulgarischen Generalkonsuls in Saloniki alle in Bulgarien ansässigen Franzosen und Engländer zu ' internieren. Hier zurückgelmsene französische Konsular- - beamte wurden sogleich inhaftiert, der englische Konsular- s beamie flüchtete sich zum amerikanischen Gesandten ins > Hotel, dürste aber hervorgeholt werden. Die Dienstzwangfrage in Irland. London, 3. Januar. Der „Daily Telegraaf" meldet au» Doublln, daß die Stimmung in Irland der Diensipflicht- frage gegenüber lehr ruhig ist. Man ist allgemein der Urber zeugung, daß für Irland ein Ausnahmegesetz geschaffen wird und die Dienstpflicht nicht zur Anwendung kommt. Die Regierung wird dieser Auffassung sicherlich Rechnung tragen, da sonst eine ernste Lage geschaffen werden könnte. Verkündigung des Standrechts in Griechenland? Paris, 3. Januar. Die Agence Havas meldet au» Athen: Nach Zeitungsmeldungen soll die Emberufung der Kammer beschleunigt werden und zum 17. Januar erfolgen. Ferner deuten die Blätter die bevorstehende Verkündigung des Standrechts an. Französische Niederlage in Marokko. Paris, 3. Januar. Nach einer Meldung des Regierungs blattes „Temps" aus Marokko ist die Taza-Kolonne an geblich wegen der Unbilden der Witterung nach der Garnison Abdel-Malek znrückgekehrt. Sie soll starke Ver luste gehabt und einige Dörfer verloren haben. Der einzige Ausweg für Griechenland — die Mittelmächte. Sofia, 3. Januar. In parlamentarischen Kreisen herrscht die Ueberzeugung vor, daß jetzt für Griechenland — namentlich durch die aufgefundene Korrespondenz eng lischer Briefe in Athen — olle Wege abgeschnitten seien, um mit dem Vieroerband zugehen. Britische Willkür. Der „Nieuwe Rotterdamsche Courant" erfährt, daß dH britische Regierung von Bord des Dampfers „Nieuvck Amsterdam" außer d?r gesamten Post auch große Sendungen amerikaniichen Speckes beschlagnahmt habe, der sür die holländische Armee im Auftrage der Regierung der Niederlande bestellt worden ist. Optimistische Redensarten des rassischen Kriegsministers. London, 3. Januar. Die „Times" vernimmt aus Petersburg: Der Kriegsminister erließ folgende Kund gebung: Ich möchte durch die „Tim-s" meine Freude zu erkennen geben, daß der Besuch der russischen Militär- und Marine-Abordnung in England viel dazu beigetragen hat, daß unsere Länder in der weiteren Kriegführung gemein schaftlich arbeiten. Unsere Offiziere rühmen Englands Wirken; ihre Besprechungen mit Lioyd George und Kit chener haben sie sehr befriedigt. Ich sehe dem Jahre 1916 mit dem festen Vertrauen entgegen, daß die militä rische Lage sich im gegenseitigen Zusammenarbeiten bessern wird. Wettervorhersage. Zeitweise heiter, kälter, keine wesentlichen Nieder schläge. Landung englischer Truppen aus Mytilene. Athen, 3. Januar. Die dem früheren Ministerpräsidenten Venizelos nahestehende Piesse weiß über Saloniki zu melden, daß die englischen Truppen eine abermalige Landung gestern morgen auf Mytilene vorgenommen haben. Zum Bau der Krieger-Gedächtniskirche in Nürnberg spendete der König von B.yern 7000 M. Eine deutsche Frau. Berlin. Magrini berichtet dem „Secolo" aus Saloniki: Die Gemahlin des deutschen Konsuls bat General Serrail, das Schicksal ihres Gatten teilen zu dürfen. Des Vierverbandes Achtung vor den neutralen Staaten. Athen. Vom Berichterstatter des W.T.B. Die Ver bündeten ließen gestern in Saloniki 1000 Untertanen der ihnen seindlichen Mächtegruppen verhaften. Das rücksichts lose Auftreten des Generals Serrail und die Mißachtung der griechischen Rechte riesen in der ganzen Bevölkerung eine Erbitterung hervor. Weitere Verhaftungen in Saloniki. Lugano. Das Vteroerbands-Kommando in Saloniki nahm nach einem Telegramm des „Corriere della Sera" als Ergebnis der Untersuchung der Konsulatsarchive 30 weitere Verhaftungen vor. Französische Gensdarmen dran gen auch während der Vorstellung ins Odeon-Varietee ein, um eine österreichische Geigerin zu verhaften, was eine kleine Lärmszene verursachte. Wie man neutrale Staaten behandeln darf. Berlin. Nach der „Vossischen Zeitung" berichtet „Cor- riere della Sera" aus Athen: Die griechische Regierung hat noch keine Antwort des Vieroerbandes aus ihren Ein- spruch gegen die Verhaftung der Konsuln erhalten Auch der amerikanische Konsul, unter dessen Schutz sich die österreichischen, bulgarischen, türkischen und deutschen Unter tanen gestellt haben, hat vergebens ersucht, die Konsulats- gebäude freizuaeden. Jm neuen Jahre — — Berlin. Die „Germania" sagt: Daß wir unsere Feinde im neuen Jahre bezwingen swerden, ist unsere feste Zuversicht. Ungewiß scheint uns nur noch der Zeitpunkt. Empörend. Athen. Wie der hiesige Vertreter der Telegraphen- Union erfährt, erklärte der Athener Vertreter Frankreich», er iei von der Verhaftung der Konsuln in Saloniki nicht unterrichtet gewesen. Diese Erklärung wird als eine Mißbilligung gegen General Sarrail ausgelegt. U:ber sein Auftreten ist ganz Griechenland empört, umsomehr al« heute noch ein« Erklärung de« französischen Heerführer« bekannt wlrds, er werde alle« tun, um Griechenland in den Krieg hinein- zuzirhen. Die Teuerung in Petersburg. Kopenhagen. „Rjetsch" meldet aus Petersburg: Die Teuerung verschärft sich immer mehr. E» fehlt an Fleisch und Weizenmehl. Die Butterpreise stiegen in der letzten Zeit in ungewöhnlicher Weise. Die Vieheinsuhr hat sich um 60 Prozent vermindert. Vom Peter. Chrlstiania. König Peter kam mit der serbischen Re gierung am 2. Januar in Saloniki an und wohnte im persischen Konsulat. Der König ist krank und kann keine Besuche empfangen. Die Verhaftungen in Saloniki dauern an. Alle Verdächtigen werden an Bord englischer Schisse gebracht. Die Alliierten sind entschlossen, die Stadt von allen Verdächtigen zu reinigen. Der serbische Generaistab wird sich nach Saloniki beg.ben, um sich wegen der Ver wendung der serbischen Armee mit den Alliierten zu ver ständigen. Eisenbahn-Unglück. Budapest. „Az Lst" meldet: Bei der Station Salamis auf der Linie Saloniki—Dedeagaisch erfolgte ein Zu sammenstoß zweier englischer Militärzüge, wobei eine große Anzahl Soldaten da« Leben verloren. 9 Wagen wurden zertrümmert. In Saloniki glaubt man an einen Anschlag. Ein englischer Arbeiterführer schreibt, er wünsche die Wehrpflicht und würde Neu wahlen erzwingen, wenn Asquith seine Ansicht aufgebe. Asquith beabsichtigt nicht, wie „Manchester Guardian" erfährt, alle Unverheirateten überhaupt zum Militärdienst heranzuziehen, bevor die Verheirateten in betracht kämen, sondern nur in den ein zelnen Gruppen, wie Derby sie geschaffen, so zu verfahren. Vorsichtsmaßregeln. Athen, 3. Januar. (Haoas-Mrldung). Infolge der jüngsten Luftangriffe der Deutschen aus Saloniki haben die Alliierten außergewöhnliche Maßnahmen getroffen, um eine Wiederholung zu verhindern. Die Einpeitscher der Parteien, so wird aus London berichtet, ersuchter die Abgeordneten dringend, am Mittwoch zu erscheinen. As- qaith werde die Bill über die Militärdienstpflicht einbringen. Eine wichtige Debatte werde erfolgen. Eine Abstimmung sei möglich. Zur englischen Dienstpflicht. London. Der parlamentarische Berichterstatter vom „Daily Chronicle" sagt, die Angriffe auf das Gesetz würden erfolgen erstens von den Anhängern des Prinzips der Freiwilligkeit, zweitens von denen, die fürchten, daß eine Vermehrung der Armee England wirtschaftlich zu sehr schwächen würde. Aus Sem Reiche. -f- Ein Erinnerungstag sür Deulsch-Oskafrika. Am 1. Januar 1916 sind fünfundzwanzig Jahre verstrichen, seit das Reich in dem zur Zeit heißumstrittenen Deutsch- Ostafrika auf Grund der mit der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft und dem Sultan von Zanzibar abgeschlossenen Verträge die Verwaltung übernommen hat. Aus Anlaß dieses Gedenktages hat der Staatssekretär des Reichskolonialamtes Dr. Solf an den Gouverneur von i Deutsch-Ostafrika Dr. Schnee nachstehende Kundgebung' gerichtet: „Anläßlich des fünfunzwanzigjährigen Gedenktages der Uebernahme der Verwaltung Deutsch-Ostafrikas durch das Deutsche Reich gereicht es mir zur besonderen Freude und Genugtuung, festzustellen, daß es sowohl durch das tap fere Verhalten derSchutztruppe und der zur ihrer Verstärkung eingezogenen europäischen Wehrpflichtigen unter der hervor ragenden Führung ihres Kommandeurs, des Obersten vjo n L e tt 0 w - V 0 r b e ck, als auch durch die von Euerer Exzellenz getroffenen organisatorischen Maßnahmen ge lungen ist, das Schutzgebiet nicht nur gegen die zahlreichen Angriffe weit überlegener feindlicher Kräfte erfolgreich zu verteidigen, sondern auch durch entschlossenes Vorgehen den Gegner an vielen Stellen in seinen eigenen Gebieten anzugreifen und ihm empfindliche Verluste zuzusügen. Euerer Exzellenz und dem Kommandeur sowie den An gehörigen der Schutztruppe, den Beamten, einschließlich denen der Postverwaltung, und allen, die ihre Dienste in die Verteidigung des Schutzgebietes gestellt haben, meine höchste Anerkennung auszusprechen, ist mir am heutigen Tage ein tief empfundenes Bedürfnis. Den in treuer Pflichterfüllung auf dem Felde der Ehre gebliebenen Helden und den ihren Wunden erlegenen tapferen Streitern ein getreues Gedenken zu bewahren, wird stets eiye Ehrenpflicht der Kolonialverwaltung sein, wie sie auch diejenigen nicht vergessen wird, die in Er füllung ihres hohen Berufes Schädigungen an ihrer Ge sundheit erlitten haben. Ich gebe mich der Hoffnung hin, daß es der Umsicht Euerer Exzellenz und der Tapferkeit der Streiter des Schutzgebiets gelingen wird, bis zum siegreichen Ende des Krieges durchzuhalten, dem wir hie^r mit unerschütterlicher Zuversicht ent» gegensehen." (W. T.-B.) . Rudolf Eucken, der bekannte Jenenser Philosoph, der seit mehr denn 40 Jahren an der thüringischen Uni- versttat lehrt, begeht am ö. d. M. seinen 70. Geburtstag.
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