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Weißeritz-Zeitung : 02.11.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191911025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19191102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19191102
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1919
- Monat1919-11
- Tag1919-11-02
- Monat1919-11
- Jahr1919
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 02.11.1919
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ihr Ende erreicht. Sitzungsbericht. 1>es ins Un konnten nicht Zich i aber die Leute und die Offi- ode« der Verf-ssun^ stehen. Abg. Dr. Haas (Dem.): Herr von Graefe hat Zwietracht säen wollen zwischen der Neichsregiernng und der Reichswehr. Die Behauptung, die Revolu tion hält» die deutsche Armee um den Erfolg be „Uebergriffe der Reichswehr" haben es ihm angetan. Herr Nacken vym Zentrum will die Politik aus der Kaserne beseitigt wtss«t«L ' ziere müllen-auf deck >8! „ , , >— Mit der Rede d«S Abg. v. Graefe (Düntl^) er reichte die Debatte ihren Höhepunkt. Dr erinnert an die Feststellung eines englischen Generäls, dah Abg Stückten (Soz.) polemisiert gegen den Vor redner. Niemand von uns hat die Reichswehr be schimpft. Natürlich müssen die Soldaten ausreichend Besoldet werde», Ter Ideal-Rustand wäre der, dah man die deutsch- Armee von hinten erdolcht worden ist. Erregte Zwischenrufe unterbrechen häufig den Red« «er, der sich jedoch nicht aus der Faffung bringen läßt und ruhig weiter spricht. Mit großem Nach druck verteidigte er die deutschnationalen Anträge auf Besserstellung der Reichswehr. Das Beispiel „Ein Mullkutscher bekommt heute mehr als ein Hauptmann der Reichswehr" , spricht-iVHnde. ES folgen Heftig« Angriffe gegen den Reichs« Wehrminister. Der Neichswehrminister sei der Mann mit dem Januskopf, der hier so und da so spreche, der vor den Offizieren anders rede als vor der Gozialiflenkonferenz. Er sei in Handhabung der Zen sur viel willkürlicher als irgendein Oberbefehlshaber während des Krieges. Unter großem Lärm des Hau ses, unter Bravorufen, Zischen und Pfeifen verläßt Herr v Graefe schließlich das Rednerpult. Sofort er« HSt sich Noske zum Gegenstoß. Sofort beginnt die Auseinandersetzung mit sei nem Vorredner, dessen Rede er als Selbstmordpolitik bezeichnet. Der Minister widmet dem Etat einige Worte und verteidigt dann die einzelnen Zeitungsverbote. Jeden Putschversuch von recht» und links werd« er, wenn sie wirklich versucht werden sollten, Niederschla gen. Lebhafter Beifall folgt den Ausführungen des Minister» Noske, nach dem der Minister David vor« tritt, um eingehend auf. die Angriffe der Rechten zu erwidern Auch der nächste Redner, Abg. Haas (Dem.) »Mimt die Uegieruim in Schutz gegen die Angriffe der Reckten, die die Reichswehr für ihre reaktionären Pwne benutzen wolle. Der Sprecher der Uiiabhängt- ? gen Abg. Koenen nimmt den Kampf gleich gegen zwei Fronten auf und mißt den Rechtssozialisten ebenso Diel Schul» bei der Verlängerung des Krieges bei wie den nationalen Parteien. Nachder Nr^ke den Unabhängigen noch eine iro nische Unterweisung über den Gebrauch von Hand- -ranaten erteilt, hatte die neunstündige Sitzung glück- Reichsmknister Dr. David: Wenn man Herrn von Graefe gehört hat, so versteht man unseren Zusam- meuüruch Diese Leute haben Deutschland glück gestürzt. (Sehr richtig! links.) Sie kor genug bekommen an Eroberungen und haben einen Verständigungsfrieden verhindert. (Zustimmung links, Lärm rechts.) Dann haben sie uns noch Amerika auf den Hals gehetzt. Wir sind nur in die Negierung eingetreten, um zu retten, was noch zu retten war. Hätten wir gezaudert, so wäre der Feind ins Land gekommen. Der Bürgerkrieg in seiner furchtbarsten Form wär- die Folge gewesen. Herr von Graefe treibt nur Propaganda für die Bolschewisten. Das ist eine Politik des Wahnsinns. (Beifäll links.) Die Nationalversammlung. — Berlin, ^9. Oktober« . Stimmungsbild. Scho- zu früher Morgenstunde hatte sich heute BaS Haus versammelt, um endlich die Etatsberatung »u Ende zu führen- Herrn NoSkes Etat stand auf der Tagesordnung, man durfte sich also auf eine lebhaft« Bussprache gefaßt machen. Zunächst hat Herr Ma- retzty von der Deutschen Volkspartet das Wort. Er »eht gleich scharf ins Zeug und macht dem Minister scharfe Vorwürfe Nach Niederwerfung der Putsche sei die Verpflegung der Reichswehr gänzlich unzulänglich geworden. Der Gefechtswert der Truppe sei infolge dessen erheblich zurückgegangen. Großer Lärm erhebt sich bet diesen Worten und Präsident Fehrenbach muh zur größten Erheiterung des Hauses mahnen, nicht so früh am Morgen schon so lebhaft zu sein. Auch der folgende Redner Abg. Stückten von den Mehr« heitssvzialisten spricht sehr temperamentvoll. Di« Auf der Tagesordnung steht die zweite Lesung Haushaltes für die Reichswehr. Der Haushalts« «uSfchutz beantragt eine Entschließung auf angemes sene Erhöhung des BeköstigungSgeloes und des Ersatz- LetrageS für Unterbringung, auf Verbesserung der Be köstigung und Bekleidung und auf Unterbringung der Kriegsgefangenen in geeigneten Stellen. Die Deutsch- Nationalen fordern die'K efristung von ZeitungSverbo- ten auf drei Tage, vorherige Anhörung des Her ausgebers ausdrückliche Bezeichnung der beanstandeten ffkrtlkel in der Verbote «mcdnung und auf sofortige Fühlungnahme mit dem Herausgeber wegen Wi^>er« erscheinenS der Zeitnng oder Drucksch': ist. Eine zweite deutschnatiomUe Entschließung fordert Erhöhung der Nebührnisse für Offiziere und Sanitätsoffiziere, Un- trroffljler- und Mannschaften in einer den heutigen Teuerungsverhältntsscn entsprechenden Weise, ausrei- chende Versorgung mit Kleidern und Schuhen. Abg. Marctzky (T. VP.): Die Angriffe gegen die ReichAvehr sind ungerecht, unklug und undank bar. Tie Mehrzahl der Offiziere ist monarchisch, sie dienen aber der Republik treu. Nur die Reichswehr gibt dieser Regierung Halt. Sie muß daher auch ange messen beköstigt und besoldet werden. (Zurufe links. Präsident Fehrenbach: Machen Sie doch nicht solchen Lärm schon früh morgens l — Große Heiterkeit.) Wir brauchen aber zuverlässige Truppen für den Winter mit seiner Kohlennot. Kein Ofsizierwill einen monar chistischen Putsch. Wir würden aucy jeden Versuch, die Monarchie gewaltsam einzuführen, zurüctwetseu. (Bei fall rechts, Lachen links.) gar kein Militär brauchte, doch die Regierung bedarf eines Machtmittels. Ter FriedenSvertrag schreibt nn» ein Söldnerheer vor. Lie Kosten sind «»geheuer. Eine .Truppe von 100 00V Mann kommt für die Verteidigung des Landes fast gar nicht in Frage. Im Innern bedeutet eine Söldnertruppe eige große Gefahr. Wir müsse» eine republikanische Reichswehr haben, die rückhalts los auf dem Boden der Republik steht. Mit dem Schutt der Vergangenheit muß aufgeräumt werden. (Zurufs rechts: Nein, mit dem »Schutt der Gegenwart!) Tie Zurückhaltung unserer Gefangenen durch Frankreich ist eine unmenschliche Barbarei. (Beifall links.) Abg. Nacken (Ztr.): Besoldung und Beköstigung müssen besser werden. TaS Heer muß entpolitisiert werden, erst recht das Offizierkorps. Freie Bahn dem Tüchtigen muß es da heißen». Abg. v. Grase gedenkt des alten deutschen Hee res, es ist der Uebermacht nicht erlegen, sondern tv-urde von hinten erdolcht. (Zustimmung rechts, Lärm links.- Mtt dem Kampfe gegen unsere alte Armee hat das Rin gen begonnen, das zur Vernichtung Deutschlands geführt hat. (Beifall rechts, große Unruhe links.) Kautsky hat erklärt, daß die deutsche Armee nicht siegen dürfte, weil damit der Militarismus befestigt worden wäre. (Zustimmung rechts, Lärm links.) Sie haben gesiegt, die Monarchie liegt am Boden, die Republik ist erklärt, aber daneben liegt die Leiche des deutschen Vaterlandes. (Lachen links.) Unsere Feind- haben vom ersten Tage des Krieges an gewußt, daß Deutsche nur durch Deutsche besiegt werden können. Da hilft es nichts, wenn Sie die Helden verunLlimpfen, deren Namen noch in der Gesch-e"" Gänzen wenn man siw W" "'w-ts^en vocc »>euce »ar mir Zorn erucnern wir». Ter Unter suchungsausschuß, der zur Freude unserer Feinde ar beitet, wird nur den Beweis erbringen, daß der Zu- sammenbruch da einsetzte, als die Zersetzung der Armee begann. Nur ein kleiner, trauriger, kümmerlicher Tor so ist von dem alten Heere geblieben. Tie Linke wird aber geradezu geschüttelt von Mißtrauen gegen dSsen Torso. Ter Artikel Ludendorffs hat in der Reichswehr lebhaften Widerhall gefunden. (Zuruf links: Heuchelei!) Wir bedauern, daß es nicht einmal gelungen ist, die . Reichs»,ilttärgerichtsbarkeit und die Offiz lerSehrenge- richte zu erhalten: Tie schwarz-weiß-rore Fahne wirkt auf die Herren von der Linken wie das rote.Tuch aus den Ochsen. (Heiterkeit rechts.) Sie ist mit der Tradi tion des Heeres eng verbunden. (Lachen links.) Tie schwarz-rot-goldene Fahne wird niemals volkstümlich werden. (Zuruf rechts: Judenfahne!) Sie wollen ein republikanisches Offtzierkorps haben. Wenn Sie alle Offiziere entlassen wollen, die in ihrem Herzen nicht bei Ihnen sind, dann wird nur ein sehr trauriger Rest übrigbleiben. (Sehr richtig! rechts. — Zuruf rechts: Tie übernimmt dann Genosse Davidsohn! — Heiterkeit rechts.) Eine politisierte Armee ist kein Instrument, auf das sich ein Staat verlassen kann. Redner wendet sich infolgedessen gegen die Ueberschwemmung der Sol daten mit sozialdemokratischen Flugschriften. Daß die Teutschnationalen eine Resolution über Erhöhung der Löhnung eingebracht haben, ist den Herren von der Linken unangenehm. Ein Müllkutscher bekommt in Ber lin 660 M. monatlich, mehr als ein Hauptmann der Reichswehr bekommt. Tie Löhne der Unteroffiziere und Mannschaften sind niedriger als die Arbeitslosenunter stützung. Durch Ablehnung der Entschuldungsgelder ist eine gewaltige Erbitterung in die Reichswehr binein- getragen worden. Ter Redner bringt dann Einzel- Wünsche für die Reichswehr vor, er greift den Reichs- Wehrminister auf das heftigste an und führt Beschwerde über das Verbot der Deutschen Zeitung. Ein Mann, der wie Noske Jahrzehnte hindurch dys Vertrauen zur Armee, unterwühlt hat, gehört nicht auf diesen Posten, (Stürmischer Widerspruch links.) Wir vertrauen au! .den getngen.Rest des einstmals so prächtigen Heeres. (Stürmischer Beifall rechts, Lärm, Zischen und Wider- sprüch links.) Reichswehrminister Noske: Tie Reichswehr sollt« nicht zum Zankapfel der Parteien werden. Ter Vor redner treibt Selvstmordpolitik. (Sehr richtig! links.! Deutschland ist aus dem furchtbaren Kriege ehrenvoll h-rvörgegüngen . (Beifall.) Ter Minister bespricht di« Bsryamusse tm Baltikum und dann den Etat. Bei der Auswahl der Offiziere wird nicht nach der politischen Zugehörigkeit gefragt. F» der Fahnenfrage hat der Vorredner der Unbotmäßigkeit das Wort geredet. Tie Vereidigung l er Truppen ist beinahe, restlos 'durch geführt. Offiziere und Mannschaften erkennen damit vie gegebenen Tatsachen an. Bei der Auswahl der Offiziere entscheidet nur die Tüchtigkeit; in der Marine sind 50 Prozent der Offizierstcllen den Mannschaften Vorbehalten. Je notwendiger die Reichswehr ist, desto weniger darf man fie zum Parteigezänk machen. Ter Minister bespricht dann die Zeitungsverbote. Er po lemisiert heftig gegen die rechtsstehende Presse. Tas Reich ist jetzt mehr bedroht, als im Kriege; daß es noch lebt, danken Sie (nach rechts) uns! Wenn es sich um das Wohl von 60 Millionen handelt, dann darf man eine absolute Freiheit sich nicht austobwr lassen. (Zu- stimmung bei der Mehrheit. Unruhe rechts und bei den U. Soz.) Wenn man trotz unserer schwierigen Lage versucht, uns noch innere Schwierigkeiten zn ma chen, so müssen wir diesen Versuch unterbinden. (Lebh. Beifall. Lärm rechts.) Ich werde gegen Putsche von links und rechts unnachsic'tlich vorgehen. TaS deutsche Volk muß wieder festen Boden unter den Füßen be kommen. (Lebh. Beifall, Zischen rechts.) trögen, ist eine Lüge. Ich habe den Eindruck, däßi«r dem neuen ReichswcHrmtnisterium der Apparat noch nicht ganz reibungslos arbeitet. Abg. Wurm: In allen Ministerien!) Ein etwaiges Mißtrauensvotum ge gen den Reichswehrminister machen wir nicht mit. Abg. Koenen (N. Soz.): Die RechtLsozialtsten haben gena-r so viel Schuld an der Verlängerung des Krie- aes, wie di- natwnnleu "'a-teieu. Nur Naet-tz hat vom erjcen Tage an die Kriegspolrttt verainpft. (Lebhafte Rufe: Wo denn? st7 von 25 haben für die Kredite gestimmt!) Es ist nicht wahr, daß die Regie rung den Friedensvertrag erfüllt. Sie versucht, von hinten herum zu mogeln. (Lärm und Pfuirufe.) Wir ergeben dagegen Einspruch aus Friedensliebe. (Lachen. — Zuruf: Hochverräter!) Noske redet schon wie^Wtl« yelm. Reickswehrminister NoSke: Wenn sich die Unabhän gigen Üoer Gewalt beklagen, so wirkt das immer komisch. Die Frage, ob ich mit den französischen Generälen Dupont und Nollens einen geheimen Rat für den Krieg in Kurland bilde, erinnert an da» Wort, daß jemand mehr frggen kann, al» ein Ge scheiter zu beantworten vermag. TaS Gehalt des Reichswehrministers wird gegen einige Stimmen der Unabhängigen und Deutschnatio» nalen beivilligt. Wwer Erwarten geht di« Sitzung weiter. Ei» deütschnationaler Antrag, der dem S^ichS!- wehrminifler bei der Verhängung des Belagerungs zustandes Unparteilichkeit zur Pflicht macht, wird ab- gelehnt, nachdem Abg. Löbe (Soz.) erklärt hatte, Ldatz der Antrag eine Selbstverständlichkeit sei. Abg Frau Böhme (Dnatl.) empfiehlt die Weiter- führung der HeeresVüchereien. Damit ist der Heeresetat erledigt. Beim Etat des Reichsmilitärgerichts teilt der Reichswehrministcr Noske iyit, daß der Entwurf über die Aufhebung der Militärgerichtsbarkeit dem Hause nach den Ferien zugehen weri^e. In der 8. Ss^ nde beginnt das Haus die Bera tung des MarineetatS. Der Eid auf die Verfassung. Die Auffassung katholischer kirchlicher Kreise, ' In einem Artikel in d«r „Kölnischen BolkSztg.- hatte oaS Mitglied der deutschen Nationalversammlung Prälat Dr. MauSbach zur Frage der Eidesleistung ansgesührt „daß für jeden, der die Notwendigkeit gesetzlicher Ordnung tm Reiche anerkennt und daraus heute ehrlich die Folgeruilgen zieht, ein sittliches Hin dernis nicht besteht, den Eid auf die neue Verfassung zu leisten". Dazu wird nun dem Blatt von hoher kirchlicher Stelle folgendes mitgeteilt: „Der Eid auf die neue Verfassung des Deutschen Reichel hat für Katholiken insofern die größten Bedenken als nicht geleugnet werden kann, daß tn der Verfassung sich Bestimmungen finden, die mit den unveräußerlichen Rechren der katholischen Kirche kollidieren. Katholiken werden vahe, den Eid auf die Verfassung nicht ohne weiteres, sviidern nur unter der Voraussetzung leisten können, daß sie sich dadurch zu nichts verpflichten, was einem göttlichen oder kirchlichen Gesetze widerstreitet. Diese VoranSsetzung muß als gerecht fertigt um so eher anerkannt werden, als ja die Gewissensfrei heit nach Artikel 13b der Verfassung allen Bewohnern des Deutschen Reiches feierlich zugesichert wird» Der Heilig« Ltuhl hat in der Vergangenheit wenn er wegen Beeidigung von P-rfassungSurkunden mit kirchlich bedenkliche» Bestim mungen um sein Urteil angegangen wurde, in allen Fällen konstant dahin entschieden, dahbet solchen Verfassungsur- knnden eine eidliche Verpflichtung nur bezüglich jener Be stimmungen übernommen werden tönn-. die weder den Go- ioten Gottes, noch denen der Kirche widersprechen. In Ergänzung der übrigen Ausführungen MauSbachS >n dem angezogenen Artikel muß mtt aller Deutlichkeit von «ornhereln gesagt werden, daß es für das gesamt» öf- sentliche und private Leben höchst verhSng- ittsvolle Wirkungen haben wird, daß in ter Ver süssung selbst das Wesendes Eides, d. t. die Anrufung Kottes zum Zeugen der Wahrheit für Unwesentlich er- Üärt wird." > i , In ihrer praktischen Bedeutung begegnet-fftch diese Erklärung mit .dem Standpunkt, den Erzbischof Dr. Faulhaber kürzlich aüs dem Münchener'Khthollken- taff vertreten hat. Dr. Faulhaber hat bekanntlich je» ">eck Gläubigen daS Recht zuerkannt, denSteuereid zu verweigern. Wenn der Staat den Herrqott^nicht irqvche ln anderen Dingen, dann brauche er auch'nicht "Kim Stenergesetz zu Gott zu greifen. Der heilige EtV )ürfe nicht zu Polizeizmecken erniedrigt werden. Rußlands Blockade. Die Antwort auf »ie Blockadenot« der Entente. Die deutsche Regierung Hot an dfe'En'teM eine neue Note gerichtet, worin sie di- voll ständige Aufhebung verO st s e e blockade fordert MH ein» ,gehend darleat. daß diese Maßnahme der EMente un» berechtigt, ungerecht ist uyd zu ganz ükzntrWichen Zuständen für Deutschland führe. Gleichzeilig mit dieser Note ist eine zweite Note der deutschen Regierung an die Entente unterwegs, die eine Antwort aus die Aufforderung der Entente darstellt, Deutschland möge sich an der Blockade von Svwzetrußland b-tetligen. Es wird in der Antwort note ausgeführt, daß wir in Deutschland kümwNnistisch« und bolschewistische Umtriebe mit Erfolg bekämpft ha ben uno somit Gelegenheit hatten, uns auf dem Ge biete der Abwehr des Bolschewismus eigene Erfah rungen zu sammeln. Gewiß müsse der Bolschewismus unbedingt bekämpft werben, aber das Mittel der Hungerblockade, unter dem wir selbst 6 Jahre schwer gelitten, erachteten wir nicht als dasrich« tige Mittel. Bet un» habe man damit nicht Ruhe nnd Ordnung herbeigefükrt, sondern zersetzende anar chistische Wirkungen erreicht. Tie Note betont weiter, daß wir bereit sind, mit der Entente dar über zu verhandeln, welche Maßnahmen zur Bekämpfung des Bolschewismus im Osten ergriffen werden müssen. Wir könne» solche Verhandlungen aber n«r au; vollkommen gleichberechtigtem Fuße füh ren und nicht ln einem Zeitpunkte, wo wir selber die Last der unerhörten Ostseeblockade zu tra gen haben. Rtdchardkgrlmma SV8 Rrluholkw-ain 420 Mippendorf Sädfsdorf 7Y6 507 Sgioa 80 Schell» rhau ZS2 Schlottwitz 403 Schmiedeberg 2405 Seisersdorf 888 Spechirttz 275 Thetjewltz m. Bröigkn-Lleba 182 Uliwmdorf 425 Wasttndorf 26l W,ndilchcar»d«f 312 Nilmidors 854 MUg«n«borf >0l Ztnnwald 422
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