WrchMlmasdÄsoe M Melkmk-öeikmg Im Strom äer Tlelt. Erzählung von Paul Bliß. <» Forts«tzung). Hand in ven Münv lebt unv nun Der Bräutigam einer Millionärin — wahrhaftig, so ein Ereignis konnte einem schon die Ruhe rauben. Endlich, gegen Morgen erst, fand er ein wenig Schlaf. Und am nächsten Tage lief er umher, wie einer, dem die Welt gehört. Für jeden hatte er ein Lächeln, für jeden ein heiteres Wort. Spielend und singend tat er alles. Sang und klang doch auch in ihm alles! Früh ling, jubelnder Frühling mitten im kalten Winterl Wieder nahm er einen Strauß der herrlichsten Rosen, die er bekam und brachte sie ihr mit. Und al» sie ihm, strahlend wie ein junger Sommer morgen, lächelnd entgegentrat, schloß er sie fest in seine Arme und drückte sie mit solcher Leidenschaft an sich, daß sie leicht aufschrie. „O Marianka, Marianka, ich bete dich ja an!- Und er erstickte ihre Worte mit.heißen, wilden Küssen, bis sie sich gewaltsam seinen Armen entzog. Glückselig, stolz, triumphierend, wie ein Eroberer stand er vor ihr und streckte von neuem seine Hände nach ihr aus. „Nein, jetzt ist's genug, nun sind wir vernünftig,- erklärte sie heiter aber bestimmt, indem sie das Spitzen arrangement wieder in die richtige Faltenlage brachte, denn seine ungestüme Wildheit hatte auf nichts Rück sicht genommen. „Und wieder so schöne Rosen. Du bist ein Ver schwender, man aber!" rief sie dann. Er aber erwiderte voller Begeisterung: „Ach, wäre ich reich, so reich wie du, ich hätte dich mit den herrlich sten Brillanten geschmückt, die ich in Berlin aufgetrieben hätte, so aber komme ich als armer Schlucker und habe nichts als Schulden." * „Oh, wieviel?" fragte sie schnell. Jetzt bekam er einen purpurroten Kopf. „Nun also, wieviel sind es?" rief sie lustig. Seine Verlegenheit stieg. Er bedauerte seine schnellen Worte. „Lasten wir das lieber^- bat er. „Nein, nein, ich will es wissen!- „Aber ich bitte dich, weshalb denn?- „Weil ich will, Schatz! Ich muß immer klar sehen!- Kleinlaut sagte er: „Nun, es mögen so zirka drei, tausend Mark sein!" _. Da ging sie wortlos an den kleinen Schrank, nahm drei braune Scheine und drückte sie ihm in die Hand. Er war dermaßen überrascht, daß er nicht gleich Worte fand. Endlich nahm er das ganze für einen Scherz und riek lachend: „3a, was fällt dir dem» ein?? MeMeMliinde — „O du Göttliche! Du Einzige! DU Herrliche! Ich bete Dich ja an!" rief er und umschlang sie mit festem Arm und küßte sie, daß ihr der Atem fortblieb. Willenlos, glückselig, weltvergesten lag sie in seinen Armen. Sie liebte ihn ja auch. Sie hatte ihn ja vom ersten Augenblick an geliebt! Lange, selige Minuten gingen so dahin. Auf einmal kam ihr Lie Besinnung wieder. — Was tot sie denn? Wie kannte sie sich denn so vergessen? Wie konnte sie so schwach sein!? — Und leise entzog sie sich seiner Umarmung. Er aber wollte sie noch hatten mit Bitten und mit heißen, süßen Liebesworten. Stumm und nachdenkend sah sie ihn an. — Sollte sie sich ihm offenbaren? Sollte sie ihm die Wahrheit sagen? — Minutenlang zögerte »e. — Nein, nein! es war unmöglich! Sie konnte es nicht? „Morgen, komme morgen um fünf wieder,- flüsterte sie und huschte hinaus. Und er, er taumelle hin zur Tür, durch die sie ver schwunden war. Aber sie war verriegelt. Dann rannte er fort und jauchzte sein junges G»ück hinaus in die kalte Winternacht. S. Savitek. Stundenlang lief er umher im nachtdunklen Tier- garten. Heute mußte er allein sein, ganz allein mit seinem Glück. Erst gegen Mitternacht kam er zu Hause an. Und dann lag er noch stundenlang wach auf seinem Lager. Noch immer befand er sich in so wahnsinniger Auf regung, daß an Schlaf nicht zu denken war. Mes raste und tobte in ihm; wie im Taumel des Glücks, so trug seine Phantasie ihn weiter und weiter. Die tollsten Pläne brütet« er aus; das Unfaßbare wurde ihm in diesen Minuten zur Wirklichkeit. Er der Mann einer so schönen, feinen und so un ermeßlich reichen Erbin! War denn das nur möglich I Wie war das alles so schnell gekommen? Er ging in Gedanken zurück und vergegenwärtigte sich, wie er sie kennen und lieben ge lernt hatte. Und plötzlich fragte er sich: ja, was findet sie denn gerade an dir? Bei ihrer Position könnte sie doch ganz andere Ansprüche machen! — Aber sie liebte ihn eben, das war es, was sie zu ihm zog; wie er sie, so Lebte sie ihn, — so hatten sie sich gefunden. Geltern noch ein armer Bankbeamter, der von der