Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 26.01.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192301269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19230126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1923
- Monat1923-01
- Tag1923-01-26
- Monat1923-01
- Jahr1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 26.01.1923
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ker «mlshauptmannschafl, -es Amtsgericht« »n- -es Sta-lrats zu Dippot-iswat-e DemnkvorKchAk Freitag den 26. Januar 1923 89 Jahrgang Nr 21 Weiszeritz-Zeitung Lageszeikmg mö Aazetger für DWMiswM«, SchmieSederg »U Netteste Zet»««q - " "«I Vierteljährlich LZMK.obmZw' ^MIASplklS» jxtzgen. — Einzelne Nummer» — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde M. ^Weiudrverbands-Tirodonlo Nr. 3. — VvWtMid" Konto: Dresden 12S48. Als zweite Januar-Mundzuckerrate wird >/L ?1o»ä »al Ldstdoitt L «ivr 2lle-0'-»rlv ausgegeben. Dippoldiswalde, am 24. l. 23. U: D. O. 8. Der Kommunalverband. Mittwoch den 31. Januar 1923 vormittags 11 Uhr öffentliche UeMsinisschutzsitzung »m amkshaupkmannschaftlichen Sihungssaale. Betrifft Erhöhung der laufenden Teuerungszuschüsse. Die laufenden Teuerungszuschüsse für Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene sind mit Wirkung vom 1. l. 1923 ab wesentlich, zum Teil ums Doppelte erhöht worden. Die sich daraus ergebenden Nachzahlungen und eine weitere Nach zahlung von 25 v. H. der für Dezember 1922 gezahlten Zu schüsse werden den Empfängern in den nächsten Tagen zu gehen. Alles Nähere ist bei den Gemeindebehörden und den Vertrauensleuten zu erfragen. ^63 Kt. I. Dippoldiswalde, am 23. Januar 1923. Das Bezirksamt für Kriegerfürsorge. Kartoffeln werden Freitag den 26. Januar 1923 vormittags von 10 bis 12 Uhr im Braucreikeller ausgegeben. StttüUloz vor- üvr tm ketdauo 2 Kr t4 , , Dippoldiswalde, nm 24. Januar 1923. 8t»ätr»t. i TerMtycs un- Siimfisches "" Dippoldiswalde. Heuke Donnerstag früh kurz nach '/«8 Uhr erscholl Feueralarm wegen des in Reichstädt (flehe dort) ent standenen Schadenfeuers. Mannschaften der Landsprihe und Be spannung waren rasch zur Stelle; da aber die Hilfe der hiesigen Feuerwehr von der Gemeinde Reichstädt nicht verlangt wurde, wurde vom Ausrücken abgesehen. Bei den vereisten Wegen würde die Fahrt mit der schweren Spritze manche Schwierigkeiten gemacht haben. — Wie nicht anders zu erwarten war, brachte der Wind, der am Mittwoch übers Gebirge wehte, prompt auch eine Unter brechung in der Stromversorgung. Bon nachmittags 3 Uhr ab war das Netz, von öfteren kurzen Unterbrechungen abgesehen, stromlos. Ursachen waren Sturmschäden an der Hauptleitung zwischen Lich tenberg und Reichenau und auf der anderen Seite zwischen Dippol diswalde und Iohnsbach, wahrscheinlich in den Waldungen bei Oberfrauendorf. Sie konnten bisher nicht behoben werden, die Baukolonnen sind noch unterwegs. Es wurde dann versucht, den Strom ab Pirnaer Werk über Iohnsbach—Puhmühle bei Ober- vöbel nach Reichenau und Dippoldiswalde umzuschalten, und auf diesem Umwege wird die Stadt jetzt noch beliefert. Hinderlich war bei den notwendigen Anrufen, daß auch die Telephonleltungen teilweise gestört waren und Lichtenberg (Amt Mulda) ja von hier aus außerordentlich schwer zu erreichen ist. Wir glauben gern, ja wir misten es, daß seitens der hiesigen Elektrizitätswerks- Verwaltung alles getan wurde, was möglich war, der Fehler liegt eben, wie wir schon so ost betont haben, in der ganz ungünstigen Linienführung der Hauptleitung. So lange dle Werksverwaltung Lichtenberg nicht einsieht, daß eine geregelte Stromversorgung nur aus einer bestens ausgeführten und vor Witterunaselnflüssen ge schützt angelegten Leitung möglich ist, solange wird Besserung nicht eintreten. Alle Versprechungen, die bei Einrichtung der zweiten Zuleitung gemacht wurden, haben sich als falsch erwiesen, nach wie vor ist unsere Elektrizitätsversorgung traurig. Zwei drei Arbeits stunden sind in den Betrieben gestern nachmittag wieder nutzlos mngebracht worden, das Kino, besten Inhaber doch sein Brot mit den Vorführungen erwirbt, mußte ausfallen, sodaß der Besitzer schwer geschädigt wurde, und in den Straßen und auf dem Bayn- hos herrschte die ganze Nacht tiefste Dunkelheit. Welches Unglück dadurch hier passieren kann, das bei ausbrechendem Schadenfeuer noch gefördert würde, ist nicht auszudenken. Es wird höchste Zeit, daß die Stadtverwaltung nun endlich einmal Schluß mit dem ver trauensseligen Zuwarten macht und entweder Garantien verlangt, daß in Zukunft derartige Störungen unterbleiben, oder anderswo Anschluß sucht, etwa ln Deuben, von wo aus die Zuleitung ge schützter liegt. Dieser, man darf wohl behaupten, öffentliche Skandal in der Elektrizitätsversorgung mutz unbedingt ein raches Ende nehmen. — Kunstverein. Durch Professor Pellegrinis Vermitt lung war es gelungen, den Kammersänger Hans Rüdiger für i Mittwoch zu einem Konzertabend zu gewinnen. Von der Dres- ! dener Oper her als Komiker wohlbekannt, hatte der Name Rüdiger viele Konzertbesucher aus Dippoldiswalde, Schmiedeberg Und Umgegend in den Schützenhaussaal gelockt, und alle fanden hohe, volle Befriediming und können hohnlächelnd auf die Hin sehen, die sich diesen Genuß haben entgehen lassen. Schon die kurze Einführung In den Inhalt der Lieder, die unter anschmiegender Klavierbegleitung des Kantors Herklotz zum Vortrag kamen, wirkte erheiternd. Dann aber die Darbietung selbst mit dem weichen Bariton, der sonst große Thealerräume und geräumige Konzertsäle auszufüllen vermag, sich aber auch beschränkteren Räumlichkeiten anzubequemen vermag, nicht minder Gesichtsge bärde und Geste zeigten wahre, echte Kunst, die im Saale einen lauten Sturm der Begeisterung entfesselten und den Sänger immer wieder zu neuen Zugaben zwangen, unter denen besonders die beiden Pfeislieder „Der Fink' von Pellegrini und „Der Star' burch die naturgetreue Wiedergabe der Vogelstimmen dankbar ausgenommen wurden. So kann der Kunstverein auch auf seinen dritten Abend mit Befriedigung zurückblicken, nur nicht auf dle 1b 400 MM M. fi satzmäßigen B Scheune bes Gutsbesitzers Mar Grumbt, sogenanntes Sterngut, ein Schadenfeuer aus, datz das Gebäude binnen 2b Minuten bis auf die Umfassungsmauern in Asche legte. Die Entstchungsursache ist bisher noch nicht ermittelt worden. (Vielleicht hat hier auch unsere Llchtverhälkntsse, denn leider gab daS Elektrische an diesem Abend nur minukenweise abwechselnd Gastrollen. Besäße der Saal nicht Gas als Ersatz, dann hätte Dunkel das Erdreich bedeckt. — Im Gewerbeverein wird kommenden Montag abend Studienrat Prof. Dr. Neumann—Dresden über das Thema: «Tiere als Eltern" sprechen. Der Redner, der bereits im vorigen Jahre hier über das Leben in den Tiefen des Weltmeeres sprach, ist von damals her noch in freundlichstem Gedenken aller seiner Zuhörer, und die Lichtbilder waren ja seinerzeit ganz hervor ragend. Das diesjährige Vorlragsthema führt in die Wochen stube der Tiere und zeigt sie als Eltern, wie sie ibre Jungen hegen und pflegen, vor Gefahren beschützen, sie aufziehen. Viele werden schon unsere Haustiere beobachtet haben, wie sie um ihren Nachwuchs besorgt sind, unsere Vögel, wie sie ab und zu stiegen, aber es gibt doch noch soviel Interessantes, was zu beobachten schwer hält, was allen Vortragsbesuchern der Redner näher bringen wird und was ihnen ebenso vorzügliche Lichtbilder wie im vorigen Jahre zeigen werden. Der Vortrag findet in der Turnhalle statt. Von den Mitgliedern wird nur ein Beitrag zu den Heizungskosten erhoben, der in Höhe von 40 Mark außer ordentlich niedrig zu nennen ist, ganz besonders auch tm Hin blick darauf, daß andere Kosten für Getränke, Bedienung nicht entstehen. — Der Bezirksverband Plauenscher Grund Gabelsbergerscher Stenogravhenvereine hielt am Mittwoch in Coßmannsdorf feine Hauptversammlung ab und. beschloß dort u. a., mit Rücksicht auf den Beitritt des Stenographenvereins Gabelsberger' Dippoldis walde zum Bezirksverband in Zukunft den Namen «Weiherihlal- Verband Gabelsbergerscher Stenographenvereine' zu führen. Der Jahresbericht wies eine rege Vereins- und Bezirkskätigkeit nach, der Kassenbericht meldete trotz geringer Beiträge einen-günstigen Abschluß. — Tagesordnung für die 3. Sitzung der Stadtverordneten Freitag den 26. Januar 1923 abends 8 Uhr. Oeffentliche Sitzung: Vornahme von Notstandsarbeiten. — Gebührenerhebung bei der Girokasse. — Unterstützung der Sozialrentner. — Beschaffung eines Trockenschrankes für die Müllerschule. — Erhebung einer Laboratoriumsgebühr bei der Müllerschule. — Bürgermeisterwoh nung betr. — Schulbücherbeschaffung für Minderbemittelte. — Kenntnisnahme, Mittel für unentgeltliche Totenbestattung. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. — Tagesordnung zur 2. Sitzung des Bezirksausschusses der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde Mittwoch den 31. Januar 1923 vormittags 11 Uhr im amtshauptmannschaftlichen Sitzunas- saale. Oeffentliche Sitzung: Herabsetzung der Gekreideumlage für den Bezirk, Verordnung des Wirtschaftsministeriums vom 20.1.23. — Finanzierung der Getreidewirtschaft. — Satzung über einen zu gründenden Gemeindeverband zur Erhaltung der Kinderhellanstalk Dresden. — Nachkragsforderung für den Fürsorgeverband Dres den, Verordnung der Kreishauptmannschaft vom 4. 1. 23. — Nach tragsforderung des Roten Kreuzes für die Bereitstellung von Seuchenbaracken im Bedarfsfälle. — Kapitalerhöhung bei der Kraftverkehrsgesellschaft Freistaat Sachsen. — Verordnung des Ministeriums des Innern vom 10. 1. 23, Kreditbeihilfe für be sonders notleidende Gemeinden betr. — Verordnung des Wirl- tchaftsministeriums, Abt. Landwirtschaft, vom 19.1.23, Bullen körungen bett. — Uebergana der Pachkeinigungsämter auf die Amtsgerichte. — Oberverwaltungsgerichtsurteil auf die Anfech tungsklage der Gemeinde Kreischa wegen Versagungder Geneh migung zu einem Ortsgesetze. — Verordnung des Ministeriums bes Innern vom 15.1.23, Handelsbetrieb im Grenzbezirk betr. — 2. Nachtrag zur Satzung der Verbands-Sparkasse Dittersdorf. — Nachträge zu den Gemeindesteuerordnungen für Reinberg und für Breitenau. — Neueinteilung der Kehrbezirke, Verordnung der Kreishauptmannschaft vom 4. 1. 23. — Erhöhung der Hundesteuer in Bärenburg. — Uebernahme einer bleibenden Verbindlichkeit seitens der Gemeinde Seifersdorf durch Einräumung eines Wege rechts. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. — Die Firma Eebr. Gönnert, Stcmbildhauerei, war seit ca. 3 Tagen damst beschäftigt einen ca. 200 Ztr. schweren Sandstein aus dem Sandsteinbruche von Baumeister Barsch (Wendischcarsdorfer Eemeindebruch) nach ihrer Werkstatt zu transportieren. Den ersten Tag brachte man den Stein bis in die Nähe der Heidemühle, den zweiten Tag bis in die Wendischcarsdorfer Heide und gestern Mitt woch war es gelungen, den Stein bis in das Grundstück zu bringen. Der Stein war auf zwei Balken geladen und wurde von 12 Pferden gezogen. Die Arbeiten gestalteten sich für Menschen und Tiere sehr schwierig. — Wie uns mitgeteilt wird, soll aus diesem Steine eine große Figur («inen sterbenden Krieger darstellend) für das Ehrenmal der Ge > einde Mulda bei Freibe-g gearbeitet werden. Weitere große Sandsteinblöcke, die in der Werkstatt schon bearbeitet werden, sind ebenfalls für dieses Denkmal bestimmt. — Die letzten Viehmärkte In den sächsischen Großstädten haben eine ganz gewaltige Verteuerung der Fleischpreise mit sich gebracht. Die Preise stellten sich am Montag gegen die Donnerstagspreije um 60 bis 120 Prozent höher. Die Leipziger Fleischerinnung führt diese enorme Steigerung darauf zurück, daß sich wiederum eine Anzahl fremder Aufkäufer eingesunken hatte. Es habe die Gefahr bestanden, daß viel Vieh nach auswärts ging und so sei den Leioziger Fleischern nichts übrig geblieben, als die gefoiderten hohen Preise zu bewilligen. Die Folge der neuen Flesschteuerung wird natürlich sein, daß der an sich schon sehr geringe Fleischkonsum noch weiter zurückgeht uno dadurch der Gesundthcitszustand der Bevölkerung noch ungünstiger wird. Unter diesen Verhältnissen erscheint es dringend notwendig, daß sofort Maßnahmen ergriffen werden, um fremde Aufkäufer von den sächsischen Viehmärkten fernzuhatten. — Amtlich wird mitgekeilt: Der Preis für ausländischen Weizen, der der Errechnung des Geldersahes bei nicht rechtzeitiger "rfüllung der Getreideumlage zum Lieferungstermin vom 31.12. !>22 zugrunde gelegt wird, ist auf Grund der Weltmarktpreise auf >0l>00 M. für UM Kilogramm festgesetzt worden. Nach der satzmäßigen Berechnungswei e würden infolgedessen auf 1 Doppel zentner Getreide 46 970 M. Ersah zu zahlen sein. «i s äst Dvunerslag früh gegen ^<7 Uhr brach in der traurige Elektrizitätsversorgung Schuld, da zur Zeit des Ausbruche« kein Strom, kein Licht vorhanden war, und möglicherweise die Scheune mit offenem Licht betteten wurde). Der Materialschaden ist bedeutend, da neben Getreidevorräten auch Maschinen verbrannt sind. Wohn- und Seitengebäude konnten infolge raschen Eingreifens der Ortswehr und des günstigen Windes erhalten werden. Luchau. Am 1. Januar ist Gutsbesitzer Emil Müller vom Amte als Gemelndevorstand freiwillig zurückgetreten. Durch den Gemeinderat wurde am 14. Januar Herrn Müller in anbelracht ! dessen, daß er in den verflossenen Kriegsjahren das Amt inne s hatte und mit größter Umsicht und Gewissenhaftigkeit verwaltete, ! eine künstlerisch ausgesührte und in wertvollem Rahmen gefaßt« ! Ehrenurkunde überreicht. Glashütte. Hier findet nach dem Beschlusse des vorjährigen Sängertages am 8. Juli der Sängertag des Elbgausängerbunoet statt. Die beiden hiesigen, dem genannten Bunde angehöcenden Männergesangvereine haben bereits mit den Vorbereitungen dazu begonnen. Die Tagung, der auch Gesangsdarbietungen der beiden hiesigen Vereine vorausgehen werden, ist in der Turnhalle geplant. Falkenhain. Nachdem sich die Schneeverhältnisse bedeutend gebessert haben, findet das für den 7. Januar bereits angesagt gewesene Sportfest des Ski- und Rodelklub «Schneestern' nun mehr nächsten Sonntag statt. Kreischa. Kirchgemeindevertretuna und Kirchenvorstand be schlossen, ein monatliches kirchliches Notopfer in die Wege zu leiten. Die Arbeiter sollen monatlich einen Viertelstundenlohn zahlen, Kurzarbeiter einen Achtelstundenlohn, die Arbeitgeber die Gesamtsumme der Viertelstundenlöhne ihrer Arbeiter, dle Be amten den fünfhundertsten Teil ihres Monatsgehalts, die Land wirte 100 Gramm Roggen auf den Scheffel, die Geschäftsleute, Handwerker und freien Berufe sollen sich nach bestem Wissen und Gewissen selbst einschähen. Dresden. Der Haushaltausschuß A beriet am Mittwoch die Hilfsmaßnahmen für Kleinrentner. Der Regierungsvorlage wurde zugestimmt und außerdem beschlossen, der Landtag möge für ange messene Landes- und Gemeindezuschläge zu den Reichsunter- stützungen an Kleinrentner eintreten. Zunächst soll der Staat hier für bis 300 Millionen Mark Berechnungsaelder in den Nach- tragsetat für 1922 einstellen. An das Reich soll das Ersuchen ge richtet werden, in dem zu erwartenden Gesetze die Kleinrentner und Rentenlose in ihren Bezügen mit den Sozialrentnern gleich zustellen. — Die Eingabe der Leiter der vier berechtigten Real schulen Sachsens wegen staatlicher Unterstützung zur Aufbesserung der Lehrergehälter wurde von der Linksmehrheit abgelehnt. — Die auf vierteljährliche Gehaltszahlung an die Beamten zielenden Anträge fanden keine Mehrheit. — Der Hausbalkausschuß B be handelte eingehend die Fragen der Erwerbslosen- und Sozial- rentnerunterstühungen. In einem hierzu gefaßten Beschlusse wird die Regierung ersucht, bei der Reichsregierung auf eine Besser stellung der Unterstützungssätze und auf eine beschleunigtere Aus zahlung einkrekenüer Erhöhungen hlnzuwirken. — Im RechtsauS- schuß wurde der volksparkeiliche Antrag auf Behebung der Not lage der freien Berufe gegen die bürgerlichen Stimmen abge lehnt. — Zu dem demokratischen Anträge betr. die Zusammen fassung der Schulgesetze gab die Regierung Erklärungen ab, auf Grund deren sich der Antragsteller für befriedigt erklärte. — Bei dem Prüfungsausschuß des Landtages sind in letzter Zeit aus unserem Verwaltungsbezirk das Gesuch der Rechtsan wälte Dr. Otto Weiser und Georg Spitzner in Dresden für Anna verw. Rentzsch geb. Pietzsch in Neudörfel bei Glashütte um Be willigung einer Entschädigung für den ihr durch die Zwangsbewirt schaftung ihrer Wirtschaft zugefügken Schaden, sowie 4 Gesuche von Gemeinderäten, darunter des von Schmiedeberg, um Er höhung der dem Ausgleichsstock zuzuweisenden Mittel eingegangen. Das erstere wurde zur eigenen Vorberatung, die letzteren an oen Haushaltausschuß Ä verwiesen. — Zur Lernmittelfreiheit hat das Leipziger Stadtverordneten kollegium wichtige Beschlüsse gefaßt. In den Volksschulen sollen all« Schreibhefte und Schreibmaterialien unentgeltlich abgegeben, ge druckte Bücher an Bedürftige aber leihweise überlassen werden. Für bedürftige Schüler und Schülerinnen höherer Lehranstalten ist di« unentgeltliche Abgabe von Schreibbüchern und Schreibmaterialien sowie die leihweise Ueberlassung gedruckter Bücher oorzusehen. Da der Beschluß einstimmig gefaßt worden ist, wird der Rat seine Zu stimmung diesmal kaum versagen. Schweizerthal. Am Montag fuhren beim Rodeln 3 Jungen« in einen Wassergraben. Zwei konnten noch lebend herausgezogen werden, der dritte war tot. Niederoderwitz. Ein mit einem Fuchs bespannter Schlitten, der vor einer hiesigen Gastwirtschaft hielt, wurde von Dieben ge- ^hlen. Der Besitzer erleidet einen Schaden von 1'/, Millionen. Bischofswerda. Festgenommen wurde auf hiesigem Bahnhof von der Gendarmerie ein russischer Staatsangehöriger, angeblich aus Kiew, der sich nicht im Besitze eines gültigen Grenzausweise« befand und für etwa 60 Millionen Mark Schmucksachen (golden« Ilhr, Uhrketten, Klemmer, Armband, Ohrringe, verschieden« Brillanten usw.) sowie für gegen 70 Millionen Mark ausländische« Papiergeld und Einbruchshandwerkzeuge bei sich hatte. Rech nungen von Salvarsan-, Pfeffer- und Zuckerverschiebungen führte er bei sich. Ueber die Herkunft der Gegenstände verweigert er jede Auskunft. Ebersbach. Der Gemeinderat erhöhte die Lustbarkeitssteuer für Maskenbälle. Als Tanzsteuergebühr soll von jedem Besucher einschließlich Bezirkssteuer der Betrag von 500 M. erhoben werden. Bautzen. Die Stadtverordneten beschlossen für die Kinder der Volksschulen, die vom Religionsunterricht abgemeldet worden sind, die Einführung des Moralunterrlchks. Die Regierung hat die Bezahlung der Unterrichtsstunden aus Staatsmitteln abgeiehnt. Die Stadt hat die Kosten übernommen. Es handelt sich um 57 Kinder, die vom Religionsunterricht obgemeldet worden find. Plauen l. V. Ein hiesiger Bäckermeister halte seinen neun jährigen Sohn beauftragt, auf einem Schlitten einen Sack Mehl zu holen. Das Geld, 46 500 M., steckte er in eine Tüte. Vor Ausführung seines Auftrages rodelte der Kleine aber noch ein wenig. Dabei hat er, wie er später bemerkte, das Geld verloren-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite