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Weißeritz-Zeitung : 09.02.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192302090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19230209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1923
- Monat1923-02
- Tag1923-02-09
- Monat1923-02
- Jahr1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 09.02.1923
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Verantwortlicher Redakteur: Felix Iekme. - Druck und Verlag: Lari Jehne in Divvol-iswatte Freitag den 9. Februar 1923 89. Jahrgang M 33 hau». «Ine« gender sch°ft- ndgut lle ler Se- »rechen- rr leere luftiger irger. rnlpr. 175 llen im , 12- oerden. rat Obigen erkauf, f-ilch. hlacht- läo. Ver MM rum SeatsedM VolkroMr ßidt, uolerstülrt?oioeLrr6! -er Amtshauptmannschaft» -es Amtsgerichts un- -es Stavtrats zu Dippotviswat-e Behörden) Zeile 200 MV— Eingesandt und Reklamen Zeile 350 M> »etfell»« en Be in diele ß heute WecheritzZeikung Taaeszeiüma und Anzeiger für Dippoldiswalde, Schmiedeberg u.U. o Netteste Zeitung-es Bezirks . —e i . r Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Peltt- : Bezugspreis: Monat Februar 1500 M. ohne ; „ i zelle 100 M. außerhalb der Amtshauptmann- ! Zutragen. Einzelne Nummer 70 M.. Sonntags r Dieses Blatt enthält -ie amtlichen Bekanntmachungen r tchast 130 M., im amtlichen Teile (nur von ! 8o M . — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde r Amtsbauvtmannschaft. -es Amtsgerichts r Behörden) Zeile 200 M. — Eingesandt und Orffeutliche Sitzung »es Schulausschusses in Dippoldiswalde Dienstag den 13. Februar 1923 abends V- 8 Uhr im Aathaussaale. Tagesordnung hängt im Rathause aus. Holzversteiqemng aus Altenberger Staatssorstrevier Sol«! rao: „Lltgo Smtnbnn»" in aiisobmx, rr,t»g 6»» 1k 1923 vorm. 10 Uhr: 26 w. Stämme, 12/37cm, 4402 w. Klötze 7/47 cm und 105 w. Pfähle, Abt. 46, 48, 49, 54, 55, 57, 58, 67, 97, 99, 105, ,06. ' korsrrvvwt vo Lirso-erß a lt Zutraaen. Einzelne Nummer 70 M., Sonntag! 80 M. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. z. — Gemelndeoerbands-Girokonto Nr. 3. - Postscheckkonto Dresden 12548. — 3n Ergänzung des Berichts über den Kirchgemeindetag sei noch mitgeteilt, daß die Tellersammlung 8285 M. ergeben hat, die Kirchenkollekte am Sonntag 5841 M. (einschließlich 408 M. Kindergottesdienst), zusammen 13 926 M. An Schriften wurden 282 Stück verkauft für 4357 M. 3n Erfüllung des in der Ver sammlung geäußerten Wunsches, über die Kirchenfrage auch in den Tageszeitungen genaue Angaben zu machen, da noch immer viel Unklarheit darüber herrsche, sei folgendes bekannt gegeben: Die demnächst zu erhebende Kirchensteuer für 1922 richtet sich nicht nach dem Einkommen von 1922, erst recht nicht nach dem fetzigen Einkommen, sondern nach dem, was der einzelne im 3ahre 1921 zu versteuern hatte. Von der Einkommensteuer für 1921 sind 9A für die Kirchgemeinde, 6A für -le Landeskirche zu zahlen, zusammen also 15^. Wer für 1921 1000 M. Einkommensteuer zu zahlen hatte, hat jetzt an gesamter Kirchensteuer 150 M. zu geben. Für Arbeiter betrug 1921 die Einkommensteuer im Durch schnitt etwa 600—700 M., das würde bei 15A alles in allem rund 100 M. Kirchensteuer ergeben. Man sieht daraus, wie außer ordentlich niedrig die Steuer ist. Es ist deshalb unverantwortlich, von hohen Kirchensteuern zu reden, und auf Grund solcher bewußt oder unbewußt falschen Angaben zum Klrchenaustritt aufzufordern. Wen nicht andere Gründe veranlassen, die — man möchte sagen — geradezu lächerlich geringen Kirchensteuern sind kein Grund. — Zu dem Bericht über die Kirchgemeindeversammlung sei noch berichtigend bemerkt, daß für die Monatsbeiträge für die Kirche in Kreischa ein Arbeiter nicht einen Skundenlohn, sondern einen Viertelstundenlohn monatlich zahlt. Auch ist nicht gesagt worden, daß Dippoldiswalde mit 25 A Kommunikantenzahl die niedrigste Stelle in der Ephorie einnehme, sondern einen ziemlich niedrigen Stand, während es als Ephoralstadt vorbildlich sein sollte. Fünf oder sechs Gemeinden in der Ephorie stehen noch niedriger als Dippoldiswalde. — Was man gegenwärtig von der Zwangsanleihe wissen muh. Die Vermögenssteuererklärung für die Veranlagung der Zwangs anleihe und gleichzeitig auch für die erste Veranlagung der Ver mögenssteuer muh im Monat Februar 1923 abgegeben werden. Gleichzeitig mit der Abgabe der Vermögenssteuererklärung, spä testens aber bis zum 28. Februar 1923, müssen zwei Drittel der gesamten Zwangsanleihe von dem in der Vermögenssteuer- erklärung angegebenen Vermögen oder, wenn eine Vermögens- steuererklärung nicht abgegeben ist, von dem auf den 31. Dezember 1922 geschätzten Vermögen im voraus gezeichnet werden. Der Zeichnungspreis der Zwangsanlelhe beträgt, wie in den Monaten Oktober bis Dezember 1922, auch im 3anuar und Februar 1923 100 vom Hundert des Nennwertes; für Zeichnungen nach dem 28. Februar 1923 erhöht sich der Zeichnungspreisfür jeden ange fangenen, dem Monat Februar 1923 folgenden Monat um je 10 vom Hundert des Nennwertes, er beträgt also z. B. im März 110 vom Hundert, im 3uni 140 vom Hundert und im September 170 vom Hundert. Der einzelne wird sich unter diesen Umständen zu überlegen haben, ob er nicht im Februar 1923 zum Zeichnungs kurs von 100 vom Hundert einen größeren Betrag als zwei Drittel seiner endgültigen Zwangsanleiheschuld zeichnen soll. Die Bewertungsrichtlinien für die Bewertung des Vermögens sind am 29. Dezember 1922 in der Nummer 23 des Reichssteuer blattes veröffentlicht; das Reichssteuerblatt kann bei Carl Hey manns Verlag, Berlin, Mauerstrahe 43/44, bezogen werden. 1lm dem Steuerpflichtigen die Bewertung nach Möglichkeit zu er leichtern, werden die Bewertungsrichtlinien ebenso wie der Tarif den Vordrucken für die Vermögenssteuererklärung beigefügt werden. Wertpapiere, die in Deutschland einen Kurswert haben, lind mit Durchschnittskursen zu bewerten, die ermittelt werden aus der durch drei geteilten Summe der Kurse am Ende der ersten Hälfte der Jahre 1920, 1921 und 1922 einerseits, und aus den Kursen vom ersten Börsentag des letzten Vierteljahres des Kalenderjahres anderseits. Nach den gleichen Grundsätzen sind die Verkaufswerle von Inländischen Wertpapieren ohne Kurswert zu ermitteln. Für diese Wertpapiere werden Sleuerkurse bezw. Steuerwerke festgesetzt, die voraussichtlich In kurzem im Reichs anzeiger bekanntgegeben werden. Ferner wird bis zum Ende 3anuar 1923 auch ein Steuerkurs für die Zwangsanleihe fest gestellt werden. Demnach baden die Pflichtigen die Möglichkeit, sich im allgemeinen ohne Schwierigkeiten zwei Drittel der Zwangs anleihe, die mit Abgabe der Steuererklärung entrichtet werden müssen, zu errechnen. — Die KartoffÄnotierungskommission hat in der Sitzung am 5. Februar einen Erzeugerhöchstpreis von 1900 bis 2200 Mark für alle Sorten notiert. — Der zur Zeit dem Reichstage vorliegende Entwurf eines Gesetzes über die Berücksichtigung der Geldentwertung in den Steuergesetzen sieht auch Aenderung des Einkockmen- und Vermögenssteuergesetzes vor. Mit Rücksicht hierauf ist es trotz der in diesen Togen erschienenen öffentlichen Auf forderungen zur Abgabe von Steuererklärungen noch nicht möglich, die Vordrucke zu den Vermögenssteuererklärungen, an denen sich vielleicht noch eine Abänderung nötig macht, an die Steuerpflichtigen abzugeben. Die Vordrucke für die Einkommensteuererklärung sind den Steuerpflichtigen vielfach schon behändigt worden. Da möglicherweise auch hier der Inhalt der Erklärung durch das Geldentwertungsgesetz noch abgeändert wird, empfiehlt es sich für die Steuerpflichtigen, mit der Ausfüllung dieses Vordrucks ebensalls noch einige Zeit zu warten. — Die Pressestelle der Aeichsbahndirektion Dresden teilt uns mit: Der durchgehende Zugsverkehr im neubesehten Gebiete ist unsicher. Teilweise Sperrungen einzelner Linien können jeder zeit einlreten. Zur Zelt ist der Verkehr zwischen Frankfurt (Main) und Köln rechts- und linksrheinisch sowie Frankfurt (Main) und Wiesbaden als eingestellt gemeldet. — Am Mittwoch begann vor der 2. Strafkammer des Land gerichts Dresden unter starkem Andrange von Zuhörern der Prozeß gegen den früheren Oberleutnant Hans Heinrich Nötzold aus Dresden-Briesnitz, der beschuldigt wird, den Plan gefaßt zu haben, seine Schwieger- und Adoptivmutter, die BrauereiotrektorS- witwe Bürstinghaus zu ermorden. Nach der Anklage Hal er ver sucht, die Zeugen Handlungsgehilfe Stanislaos Äuda, genannt Willi, und den Schlosser Heuskel zur Begehung eines Mor-eS zu verleiten. Nötzold bestreitet entschieden die Anstiftung zum Morde an der eigenen Schwieger- und Adoptivmutter. Während der Vernehmung wurde längere Zeit in geheimer Sitzung ver handelt. Als erster Zeuge wurde der Handlungsgehilfe Roda vernommen; auch während dieser Zeit mußte die Oeffentllchkeik wegen Gefährdung der Sittlichkeit ausgeschlossen werden. Der zweite Zeuge Schlosser Heuskel—Berlin belastete hierauf den An geklagten in bestimmter und sehr schwerer Weile. 3m wetteren Verlaufe machte dieser Zeuge einige sensationelle Angaben inso fern, alS er von Frau Bürstinghaus 5000 M. Belohnung erhalten und von dem Gelde etwas mit dem Kriminalbeamten vertrunken hat. Mährend Angeklagter im ganzen bisherigen Verlauf der Verhandlung jede Schuld bestritt und alles auf Ruda und Heuskel zu schieben versuchte, wurde er von diesen beiden Zeugen sehr schwer und auch bestimmt belastet. Ms letzter Zeuge wurde dann ber Berliner Kriminalbetriebsassistent Spötter gehört. 3n später Nachmittagsstunde wurde die Verhandlung abgebrochen und auf heute Donnerstag ausgesetzt. — Am Mittwoch verhandelte das Schwurgericht Dresden gegen den 1903 zu Haynau geborenen Bauarbeiter Fiebig wegen schweren Landfriedensbruchs. Er hatte sich dii den Demonstrationen am 18.11. an der Plünderung eines Scho- koladengeschästs in der Annenstratze beteiligt und 9 Tafeln Schokolade angeeignet. Kaufmann Carson führte als Zeuge aus, daß ihm durch die Ausplünderung seines kleinen Ge schäfts rund 600000 Mark Schaden erwachsen ist. Fiebig wurde unter Zubilligung mildernder Umstände zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt. — Auf die Braunkohlenanleihe des Freistaates Sachsen, von der zunächst ein Teilbetrag von 250000 Tonnen vom l.bis 10. Februar unter dem Vorbehalt zur Zeichnung auf gelegt war, auf die Zeichnung noch eine weitere gleichgroße Ausgabe der Anleihe zuzutellen, waren bereits am zweiten Tage der Zeichnungsfrist weit über 500000 Tonnen gezeichnet, sodatz die Zeichnung vorzeitig geschlossen werden mutzte. Auf die achtprozentige Markanleihe gehen die Zeichnungen ebensalls befriedigend ein, doch werden für diese Zeichnungen noch entgegengenommen. — Der bisherige Erfolg beweist, datz das Publikum in diesen nur für die werbenden Unter nehmungen des Freistaates Sachsen — insbesondere seine Kohlen- und Elektrizitätswerke — bestimmten Anleihen außer ordentlich günstige Anlagen erblickt. — Ueber „Strittige Fragen auf dem Gebiete des Saat- und Pflanzgutes" wird Herr vr. Pieper, Abteilungsvorstand in der Landwirtschaftlichen Versuchs- und Samenprüfungs- anstatt zu Dresden, in der von der Oekonomischen Gesellschaft für Freitag den 16. Februar 1923 nachmittags 4 Uhr im grotzen Saale des Landeskulturrates in Dresden, Sidonien- Stratze 14,11, angesetzten Gesellschaftsversammlung einen Vor trag hatten. Obercarsdorf. Die Firma Mar Nitzsche u. Co., hier, hak heute der Geschäftsstelle des Deutschen Volksopfers in Berlin NÄ. 40 für die Ruhrbewohner 500 000 M. überwiesen. Möchte dies« Spende noch recht viele Betriebe und Privatpersonen zum Geben anregen und die Mittel reichlich fließen für unsere bedrängten Brüder und Schwestern. _ ,, Untersachsenbera-Georgenthal. Megen Kohlenmangels muhte die hiesige Schule geschlossen werden. Die Gemeinde Unterfachsen- berg hat sich bereit erklärt, vorläufig 75 Zentner Kohlen für Be heizung der Schule zur Verfügung zu stellen. Die Gemeinde Ge orgenthal hat ein Ersuchen, 50 Zentner beizusteuern, abgelehnt. eingerannt, wobei die Scheibe vollkommen zertrümmert wurde. Während das Handpferd liegen blieb, stürmte das Sattelpferd weiter über den Markt nach der Aue, wo es aufgehalten wurde. Lange Zeit verging, ehe das Handpferd aufgehoben werden konnte. Nachdem es endlich aufgerichtet worden war, stellte sich heraus, daß daß das Tier ein Bein gebrochen hatte. Es mußte an Ort und Stelle getötet werden. Obwohl teilweise versichert, dürste der Schaden bei den jetzigen Verhältnissen recht bedeutend sein. Glücklicherweise sind Personen nicht verletzt worden. Auch der Besitzer hat an feinem Körper wesentlichen Schaden nicht er litten. — Tagesordnung zur l. öffentlichen Schulausschutzsitzung Freitag den 13. Februar 1923 abends '/28 Uhr im Rat haussaale: Mitteilungen und Versäumnisanzeigen, — Gesuch des Deutschen Vereins für werktätige Erziehung, Arbeitsschule beir., — Vorlage über Versicherung des Schulinventars gegen Feuerschaden, — Vorlage, Turnunterricht der Fortbildungs schüler betr., — Wahl eines neuen ständigen Lehrers. Dippoldiswalde, 8. Februar. Gestern abend hielt die Ver einigte Beerdiaungsgesellschaft .Heimkehr und Herrengesellschaft ihre llahresversammlung in der .Alten Pforte' ab. Vorsteher Anders gedachte eingangs der schweren Zeit, die unser Vaterland heimsucht und die auch dem Gesellschaftsleben im Vorjahre ihren Stempel aufdrückte. Weiter gedachte er mit ehrenden Worten der fünf im Vorjahre Heimgegangenen Mitglieder Liebel, Pietzsch, Kröhnert, Kothe und Zschocke, deren Andenken die Versammlung durch Erheben von den Plätzen ehrte. 3n Knappen Sähen und dabei doch nichts außer acht lassend sagt der vom Schriftführer Schwind verfaßte und vorgekragene 3ahresbericht u. a„ daß die Gesellschaft am Jahresbeginn 68, am Jahresschluss 61 Mitglieder zählte, daß sie 1922 in Anspruch genommen wurde bei 34 Be erdigungen, 6 lleberführungen, 16 Beerdigungen vom Weltinstist und 4 Mitgliedsbeerdigungen, dass 6 versilberte Leuchter mit Ständern neu beschafft, Geräte ausgebessert wurden usw., und schließt mit der Hoffnung auf kommende bessere Zeiten. Die vom Kassierer 3äckel in gewohnter exakter Meise gelegte 3ahreS- rechnung ließ mit ihren fünfstelligen Zahlen schließen auf die nicht geringe Arbeit, die die Gesellschaft leistet. Da der langjährige 2. Vorsitzende Böhme eine Wiederwahl aus Alters- und Gesund heitsrücksichten ablehnte, wählte man an seine Stelle den bis herigen Beisitzer Max Langer. Wiedergewählt wurden Schrift führer Schwind und Beisitzer Ernst Mende, neu zu Beisitzern Ge- meinert und Uhlig, während die Prüfung der 3ahresrechnung wieder den Mitgliedern Ernst Schmidt und H. Reichel übertragen wurde. Während bisher mit dem Tode eines Mitgliedes zugleich seine Witwe aus der Gesellschaft ausschied, beschloss die Versamm lung auf Antrag des Vorstandsmitgliedes Schubert, daß die Witwe eines nach dem 7. Februar mit Tode abgehenden Mit gliedes in dessen Rechte eintritt, sobald sie die 3ahressteuern weiterzahlt. Dieses Recht erlischt mit der Wiederverheiratung. Eine längere Aussprache brachte die wichtige Frage der Einfüh rung eines Ersatzsarges. Der rührige Vorstand ist in der Sache eifrig tätig gewesen, ohne bisher zu einem ihn voll befriedigenden Resultat gelangen zu können. Unter den geprüften Modellen glaubt man schließlich aber doch eines gefunden zu haben, von dem man erwarten darf, daß es den gestellten Anforderungen genügt. Dieser Sarg besteht aus Holz und Pappe und kostet die Hälfte, oder doch nicht viel mehr, wie ein Vollholzsarg. Die Ver- fammjung beschließt, einen solchen Sarg anzukaufen, um ihn der Einwohnerschaft vor Augen führen zu können. (Sollte der Sarg den an einen solchen zu stellenden Bedingungen genügen, wäre der Allgemeinheit damit ein großer Dienst erwiesen.) Die Gesell schaftssteuer wird auf 50 M. für das erste Halbjahr, die Feuer- versicherungsprämle des Znventars auf eine Million erhöht. Nach Erledigung einer großen Zahl innerer Angelegenheiten schliesst Vorsteher Anders mit herzlichen Dankesworten an den auf seinen Wunsch aus dem Vorstand ausgeschiedenen 2. Vorsteher Böhme und alle Mitarbeiter und mit den besten Wünschen für das neue Geschäftsjahr die Versammlung. — Auch diese hat wieder be wiesen, daß die Beerdigungsgesellschast alles tut, was man billiger weise von ihr erwarten kann. Man denke an die Beschlüsse wegen der Mitgliedschaft der Mitgliederwitwen und wegen eines geeigneten Ersatzsarges. Aus diesem Grunde muss es Verwun derung erregen, daß nicht viel, viel mehr Männer der Gesellschaft beitreten und sich und den 3hren schwere Sorge damit abnehmen, die ein Todesfall der so außerordentlich hohen Beerdigungskosten wegen heute so überreichlich mit sich bringt. Mancher, dem der Beitritt wegen Ueberschreilens der Altersgrenze (50 3ahre) nicht mehr möglich ist, bedauert Heuke die frühere Gleichgültigkeit recht sehr. Mögen die llüngeren die Nutzanwendung daraus ziehen. Der Beschluß, daß die Witwe weiter Mitglied bleiben kann, ist ein neuer Grund dazu. Die Gesellschaft übernimmt auch Ueber- führungen und besorgt alles zur Einäscherung Nötige. — Am Mittwoch nachmittag in der 5. Stunde scheuten die Pferde des Erbgerichtsbesitzers Theodor Zimmermann aus Nieder- srauendorf an Schmidts Niederlage auf dem Plane beim Aus laden von Knochenmehl vor einer kleinen dabei aufsteigenden Staubwolke und gingen, trotzdem ein Mann sie am Kopfe gehalten hat, durch. Die Pferde standen mit den Köpfen nach dem Plane zu. Sie drehten sich plötzlich kurz um und trabten mit dem Wagen nach dem Obertorolatze zu. Der Besitzer, der sich auf dem Magen befand, ergriff schnell oie Zügel, konnte die Pferde aber nicht hatten, da vermutlich ein Zügel zerrissen ist. Ecke Obertorvlah bei Gäbels Grundstück rannte der Wagen an letzteres an und der Besitzer wurde dabei vom Wagen geschleudert. Hierbei hat merk würdigerweise auch die Geschirrwage ausgehangen, und die Pferde rasten nun ohne Wagen nach der Herrengafle zu. 3n der Nähe des Geschäfts von Goldschmiedemstr. Mieth stürzte das Handpferd und wurde von dem Sattrlpferd mit fortgezogen. Ecke Herrengasse und Kleine Wassergasse Ist dann das Sandpferd In die Schau fensterscheibe des Eisenwarengeschäfts von Kaufmann Mehner hin- i
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