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Weißeritz-Zeitung : 10.02.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192302100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19230210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1923
- Monat1923-02
- Tag1923-02-10
- Monat1923-02
- Jahr1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 10.02.1923
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89. Jahrgang «viekes Blatt enthüll die amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannschast» -es Amksgerichss un- -es Sta-srats zu Dippol-iswalve WeisteritzZeilung T-g-sz-ikung UN» Anzeiger WDW-l».s^ c-chmie-eberg n^u. D-mniw-rllw-r R-dodl-xr^ S-llrN»"-- - Druck nnd D-N-s: E»rl S-dn-m DI«»oI»I-waId-. Sonnabend den 10. Februar 1923 Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Pelit zeile 100 M., außerhalb der Amkshauptmann- schaft 130 M., im amtlichen Teile (nur von Behörden) Zeile 200 M. — Eingesandt und Reklamen Zeile 350 M. : Bezugspreis: Monat Februar 1500 M. ohne r lulraaen Einzelne Nummer 70 M-, Sonntags - Z0 M - F-rnsprecher- Amt Dippoldiswalde r z Gemeindeverbands-Girokonto Nr. 3. t ' ' Postscheckkonto Dresden 12 548. Str. 34 OertlicheS und SSchfischeS MWMWM «S nachstehend:^^ Deutschland denke. Tut mir die Seele web. Weil ich ringsher um Deutschland Die vielen Feinde seh'. Mir ist zur Nacht die Ruhe Des Schlafes dann verstört, Weil stets mein Ohr das Flüstern Und böse Raunen hört, Mit dem sie sich bereden Zu Anschlag und zu Nat, Um Deutschland zu verderben Durch eine schwere Tat. Dann kehren die Gedanken Bei ferner Zukunft ein Und fragen: Wird denn jemals Das Deutschland nicht mehr sein? Und wenn ich also denke, Wird mir so weh, so schwer, Wie wär' die Welt die reiche Alsdann so arm und leer! Durch alle Menschen würde Alsdann ein Fragen geh'n: .Wie kommt es, daß die Völker Sich heut' nicht mehr versteh'n? Wo ist sie hingeaangen, Die große, stille Macht, Die eines Bölkes Seele Der andern nahgebracht? Den wunderbaren Spiegel, Wer schlug in Trümmer ihn, Aus dem das Weltenantlitz Tiefsinnig wiederschien?' Dann würden sie sich schlagen Verzweifelnd Brust und Haupt' Wir haben unsres Reichtums Uns frevelnd selbst beraubt! Die Welt, die große, reiche, Ward öde, arm und leer, Die Welt hat keine Seele, Sie hat kein Deutschland mehr!' Du Land, voll Blut und Munden Die Unrecht schlug und Spott, Dir blieb von allen Freunden Ein einziger: dein Gott! Nur einer, doch der stärkste, Der nicht im Stiche läßt — Deutschland, du Land des Glaubens, Halt' deinen Glauben fest! Dippoldiswalde. Die Pariser Firma Dumas, Feune de Colombi u.Lie. hat Ende Januar Preisangebot von der Pappenfabrik Dippol diswalde eingefordert. Ihr ist darauf folgende treffende Antwort ge worden: .Ihre geschätzte Anfrage taut Schreiben vom 24. d. M. freut uns sehr und so gerne wir als großzügige Geschäftsleute ver dienen bzw. Geschäfte abschließen, müssen wir uns dieses im vor liegenden Falle versagen. Solange der französische Militarismus eifrig bemüht ist, Deutschland und somit unser Wirtschaftsleben zu zerschlagen und ein wehrloses Volk zu vergewaltigen, sind wir nicht in der Lage, geschäftliche Transaktionen mit dem französischen Volke vorzuneymen. Wir stehen voll und ganz auf dem Stand punkt der führenden Persönlichkeiten unseres Wirtschaftslebens und machen deren vorbildliche Handlungsweise zu der unsrigen.' — Das Personal der Pappenfabrik Dippoldiswalde hat be schlossen, zunächst 2 Lohnstunden pro Kopf für die Ruhrbewohner zu spenden. Die Firma selbst hat heute für den gleichen Zweck 1 Million Mark durch die Äeichsbank Dresden an die Sammel stelle des Deutschen Volksopfers abgeführt. — Morgen Sonnabend abend wird im Schühenhaus der Ge schäftsführer des deutschen Mieterverbandes, Lunze aus Dresden, einen Vortrag über .Die Aufgaben der Wirtschaft' halten.. An schließend ist die Gründung eines Mietervereins beabsichtigt. — Zur Beruhigung der Bevölkerung im Grenzgebiet gibt die Amtshauptmannschast Auerbach folgendes bekannt: In der Be völkerung sind seit einigen Tagen beunruhigende Gerüchte über militärische Vorbereitungen der tschecho-slowakischen Regierung im Gange. Die Amtshauptmannschast ist solchen Meldungen auf das sorgfältigste nachgegangen und möchte zur Beruhigung der Be völkerung darauf Hinweisen, daß sämtliche Gerüchte, soweit sie Anlaß zu einer Beunruhigung geben konnten, in keiner Weise bestätigt wurden. Wenn auch in der heutigen gespannten Lage eine scharfe Beobachtung der Vorgänge jenseits der Grenze durch aus verständlich ist, so muß doch anderseits vor einer Verbreitung übertriebener Gerüchte dringend gewarnt werden. — 3m Dezember wurden in Sachsen 00 Baugenehmigungen für Neubauten mit Wohnungen erteilt, davon in der Kreishaupk- mannschaft Dresden 19. Diese Neubauten, von denen 54 auf neuer Baustelle errichtet werden, sollen insgesamt 162 Wohnungen enthalten. Außerdem wurden. 98 Baugenehmigungen für Um-, An- oder Aufbauten mit insgesamt 137 Wohnungen erteilt. Aus- geführk und baupolizeilich abgenommen wurden 99 Neubauten mit 300 Wohnungen. Hierunter befinden sich 30 Wohnhäuser mit nur einer Wohnung, also Einfamilienhäuser, 35 mit nur einem, 44 k°"ie 50 Neubauten gemeinnütziger ^rt. don den 300 Wohnungen enthielten 8 zwei, 80 drei, 108 v er, 84 fünf und 11 sechs Mohnräume. Durch ausgestihrte Um-, An- oder Aufbauten wurden 150 Wohnungen gewonnen, darunter 21 in Not- und Behelfsbauten. An Gebäudeabgängen waren im Dezember 3 Wohnhäuser mit 4 Wohnungen zu verzeichnen, so «ah der Berichtsmonat insgesamt einen Zuwachs von 452 Moy- , „unaen erbrachte. Damit ergibt sich für 1922 eine Zunahme -es Mohnungsbestandes um 5428 Wohnungen. Sadisdorf. In der am 7. Februar statkgefundenen Sitzung der Ktrchgemeindevertretung stand auch die Notlage der Kirche zur Erörterung, die ihren Grund In der rapiden Geldentwertung und der völlig ungenügenden Kirchgemeindesteuer hat. Letztere wird für das Äechnungsjahr den Betrag von etwa 55 000 M. erbringen. Der ungedeckte Bedarf für das lausende Rechnungsjahr beträgt 450 000 M. Von der Aufnahme eines Darlehns zur Behebung der Schwierigkeiten sah man ab. Damit aber die Kirche vor dem 7^- ' _ 1 HsnkR an ilas 2s!odvst ÜS8 ävlttsvdv VoUnopksr! Zusammenbruch bewahrt werde, wurde einstimmig beschlossen, den gleichen Weg zu gehen wie andere Gemeinden, nämlich die Ge meindeglieder zu einem monatlichen kirchlichen Nokopfer aufzu rufen. Eine diesbezügliche Vorlage soll für die am 18. Februar stattfindende Kirchgemeindeverfammlung vorbereitet werden, in der zugleich einmal öffentlich über die Lage der Kirche ausführlich gesprochen werden soll. Der Kirchgemeindetag soll gleichzeitig auch in den Dienst der Nokhilfe für die Evangelische Presse (Sonntags blätter) gestellt werden. — Der Altershilfe sind erneut Spenden seitens des Militär- und Turnvereins zugegangen; außerdem auch ansehnliche Mehlspenden, so daß in den nächsten Tagen wieder eine Brokverteilung stattfinden kann. Altenberg. Im Laufe des gestrigen Mittwoch traf eine grö ßere Kraftwagen-Abteilung der Reichswehr in unserer Gegend ein und erweckte allgemeines Interesse. Es handelt sich um eine große Uebungsfahrk, um die Mannschaften mit den Erfordernissen einer Fahrt über Berge und auf Winlerweaen vertraut zu machen. Die gegenwärtige Wetterlage stellt hohe Anforderungen an Ge fährte und Bedienungsmannschaften, denn die Straßep sind vereist. Die U.ebungen bei uns werden sich aus mehrere Tage erstrecken. Frauenstein. Die Haussammlung für unsere Gemeinoediakonie ergab 110 370 M. in bar, 70 Pfund Hafer und 30 Pfund Korn, sie ist noch nicht völlig abgeschlossen. Dresden. Zum Morde am Wilhelmplahe in der Nacht zum 0. Februar wird folgendes nachgetragen: Durch die weiteren Er örterungen ist einwandfrei festgestellt worden, daß in unmittelbarer Nähe des Tatortes gegen */-4 Uhr morgens eine Schlägerei zwischen dem festaenommenen Soldaten F. mit Zivilisten stattge funden hat. Ein Teil der Verdachtsmomente, die bisher gegen den Soldaten vorliegen (Blut- und Schmutzflecke) könnte durch die Be teiligung an der Schlägerei seine Erledigung finden. Besondere Bedeutung gewinnt jetzt die inzwischen getroffene Feststellung, daß auch nachts */- 2 Uhr am Tatorte Hilferufe einer weiblichen Person gehört worden sind. Kurz vorher ist ein Pärchen in unmittelbarer Nähe des Tatortes beobachtet worden, das eng umschlungen in einer Toreinfahrt auf der Theresienstraße gestanden hat. Das Mädchen soll den Mann wiederholt abgewehrt haben und schließ lich auf ein vom Wilhelm-Platze nach dem Neustädter Bahnhofe zu gehendes älteres Ehepaar zugelaufen sein und dieses nach dem Wege nach der Altstadt gefragt haben. Dresden. In der Gesamtratssihung vom 0. Februar wurden u. a. folgende Beschlüsse gefaßt: Als Spende für das Ruhrgebiet werden 5 Millionen Mark bewilligt. Man tritt dem Beschluß der Stadtverordneten bei, die Reichsregierung um baldige Ein bringung des, Gesetzes über die Trennung von Kirche und Staat zu ersuchen. Die als Nolstandsarbeiten vorgesehenen Tiefbauten befchließtman nunmehr auszuführen und bewilligt den erforder lichen Mehraufwand von 210 Millionen Mark zu Lasten und unter Ueberschreilung der im Haushaltplan vorgesehenen Mittel, vorbehältlich der teilweisen Erstattung aus Mitteln der produk tiven Erwerbslosensürsorge. Der Mehraufwand für Baukosten, Inventar und ärztliches Gerät für den Neubau des Ohrenkranken hauses im städtischen Krankenyaus Friedrichstadt (90 077 000 M.) wird zu Lasten der Anleihe bewilligt. — Im Prozeß Nötzold konnte am zweiten Terminstage die Verhandlung" erst mit reichlich einstündiger Verspätung beginnen; die beiden Berliner Haupkzeugen Ruda und Heuskel trafen erst um 10 Uhr, anstatt, wie festgesetzt, um 9 Uhr an Gerichtsstelle ein. Sie wollten den Zeitpunkt mißverstanden haben. Dadurch war anfänglich die Vermutung aufgetaucht, sie seien während der ver flossenen Nackt aus Dresden verschwunden. Die Zeugenverneh mung wurde fortgesetzt. Dabei stellte ein Kaufmann Heller, ein Geschäftsfreund des Angeklagten, diesem ein Günstiges Zeugnis aus. Nach vielstündiger Verhandlung wurden Äuda und tzeuskel, deren Angaben der Angeklagte sämtlich als erlogen erklärt, laut Gerichtsbeschluß als der Teilnahme an der Tat nicht verdächtig, vereidigt. Aus Antrag der Verteidigung sand abends Lokalbe sichtigung In Vorstadt Brießnitz statt. — Während auf der Parteitagung der Sozialdemokraten am Sonntag die zu einer bürgerlichen Koalition Geneigten in der Mehrzahl waren, haben in der Zwischenzeit die ehemaligen USP.- Leute Oberwasser bekommen. Aus bestunkerrichteter Quelle wird dem Sächsischen Zeilungsdienst mitgeteilt, daß noch heute Ver handlungen mit den Kommunisten ausgenommen werden sollen. Dieser Umstand erklärt das ablehnende Antwortschreiben der Sozialdemokratie an die bürgerlichen Fraktionen. Es wird nun mehr als ausgeschlossen angesehen werden, zum mindesten soweit die Volkspartei in Frage kommt, daß von dieser Seite noch einmal an die Sozialdemokratie herangetreten wird. Diese neue Kom plikation dürfte es fraglich erscheinen lassen, ob es am nächsten Dienstag schon zur Wahl des Ministerpräsidenten kommt. — Die Inventarisation der Bau- und Knnstdenkmäler Sach sens, die vor 40 Jahren benonnen wurde, ist nunmehr beendet. Aus diesem Anlaß Hal das Ministerium des Innern an den ver- s j dienstvollen Leiter dieser Arbeiten, Geh. Rat Prof. Dr. Cornelius Gurlitt, der seit 1894 damit betraut war, ein Dankschreiben ge richtet. Wachwik. Einen eigenartigen Verlust infolge des Hochwassers - der Elbe erlitt ein hiesiger Grundstücksbesitzer. Um irgendeinen Gegenstand zu bergen, begab er sich auf das Dach eines unter Wasser liegenden Schuppens, wo er sich kniend über den Nand deS Daches bückte. Dabet fiel ihm die im Rocke steckende Brieftasche heraus und ins Wasser, von dessen Strömung sie ersaht und fort getragen wurde. Brieftasche und Geld sah man niemals wieder. Pirna. Wir sind jetzt wieder in der Zeit der Schifserfast- nachlen, mit denen sich ehedem im ganzen Elbtale viel Mummen scherz verband. Jetzt hat die Uebung der alten Sitte aber stark nachgelassen. Einen Nachklang gab es jedoch in Königstein, wo man bei Umzug usw. wieder zwitscherte, wie einst die Alten sungen. Schirgiswalde. Recht betrübende Familienverhältnisse entrollt - die Anzeige einer Familie Waurisch im .SchiAiswalder Anzeiger'. Unter der Ueberschrifk: .Mißhandlung einer Mutter' heißt es da: .Sonnabend den 3. Februar nachmittags gegen 2 Uhr überfiel in angeheitertem Zustande der Fabrikarbeiter Max Waurisch sein« eigene Mutter nebst Geschwistern. Nur durch Ainzueilen der Nachbarn und Skraßenpafsanten konnte ein größeres Unheil ver hütet werden. Die Mutter im Alter von 50 Jahren liegt mit schweren Verletzungen darnieder.' Roßwein. In fcht allen hiesigen Schuhwarenfabriken wird schon mit verkürzter Geschäftszeit gearbeitet, in einigen nur noch an drei Wochentagen. Verschiedentlich haben sich auch bereits Entlassungen von Arbeitern nötig gemacht. Döbeln. Ein Liebesdrama hat sich in Jeßnitz abgespielt. Die 18jährige Tochter des Polizeiwachtmeisters Gendar hat sich mit der Dienstplstole ihres Vaters in der Nähe des Schleusenwalles am Altjeßnitzer Meae erschossen. Als ihr Liebhaber, angeblich ein 20iähriger vogtländischer Fabrikangestellter, dies erfuhr, stürzte er sich am Fundorte der Toten in die Hochflut der Mulde und er trank. Das Liebesverhältnis der beiden jungen Leute soll von den Eltern des Mädchens nicht gebilligt worden sein. Döbeln. Auf Veranlassung des hiesigen Gewerbeveceins fand hier eine allgemeine Versammlung zur Erörterung der Frage der kommunalen Totenbestattung statt. Bemerkenswert war, was Bürgermeister Müller dazu ausführte. Die kommunale Tokenbe stattung würde der Stadt Döbeln jährlich etwa 200 Millionen Mark kosten, während der gesamte Ertrag der Einkommensteuer in Döbeln von 1921 nur 12 Millionen Mark beträgt. Die Sarg- srage werde sich wohl nur durch den Akkrappensarg mii billigem untersarg lösen lassen, und die Verbilligung der Leichentransporte nach dem Friedhöfe wäre durch Einführung der Leichenträger pflicht nach Art der Feuerlöschdienstpflicht zu erreichen. Mit der Verbilligung des Holzes für Särge sei kaum zu rechnen, da die Stadt die Zolzeinnahme notwendig brauche. Die Versammlung hat erklärt, daß die kommunale Totenbestattung der Kosten halber noch nicht möglich ist, daß aber doch andere Mittel und Wege möglich sind. Chemnitz. Der Rat bewilligte 20 Millionen Mark zum Aus bau der Maschinengewehrkaserne zu Wohnzwecken und erhöhte den Fahrpreis auf der elektrischen Straßenbahn aus 150 M. — Ein hier bei Verwandten aufhältlicher Kaufmann aus Klotzsche sprang auf das Trittbrett eines aus einem Hause fahren den Personenkraftwagens. Dabei wurde er derart gegen einen vorstehenden Türpfeiler gedrückt, daß er besinnungslos vom Wagen fiel. Trotz sofortiger ärztlicher Hilfe verstarb er infolge innerer Verletzungen. — Am Mittwoch abend ereignete sich auf dem Hauptbahnhof in Chemnitz ein tödlicher Unfall. Nach dem Ausleeren der Post wollte ein Postasflstent ein auf das Gleis gefallenes Postpaket vor der Maschine ausheben. Er kam zu Fall, wurde von der Lokomo tive überfahren und sofort getötet. Aue. Am 7. Mai 1173 wurde von Kaiser Barbarossa die Stiftungsurkunde des Klösterlein-Zelle unterzeichnet, und unsere Stadt begeht in diesem Jahre die 750. Wiederkehr dieses Tages, an dem der Grund zur Siedelung im Auer Tal gelegt wurde. Der Rückblick aus eine dreiviertel Jahrtausend umfassende Entwicklung soll gefeiert werden, nicht mit unnötigem Aufwand, wie es bis weilen in Friedenszeiten geschah, sondern in würdiger Meise, wie sie der Lage unseres Volkes entspricht. * Gera. Eine überraschende Wendung hat die Frage der' Be seitigung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals genommen. In der Stadtratssitzung am Dienstag sollte die endgültige Abstimmung über das Schicksal des Denkmals stattfinden, dessen Abbruch be kanntlich von den Sozialdemokraten und Kommunisten gefordert worden war. Die Abstimmung unterblieb aber, da inzwischen folgende Zuschrift des thüringischen Staatsmintsteriums an den Stadtrat gelangt war: .Aus Grund einer telephonischen und schrift lichen Mitteilung des Herrn Reichsministers des Innern, nach welcher das thüringische Staatsministerium auf den Stadtrat be züglich der Beschlußfassung über das Kaiser-Wilhelm-Denkmal einwirken soll, ordnet das thüringische Ministerium des Innern an, daß bezüglich des Denkmals nichts zu unternehmen ist, was aus dessen Beseiigung abzielt. Eine schristliche Verfügung folgt'. * Eine lustige Reklamegejchlchte wird aus München berichtet: Ein Impresario will seinen .Stern', die berühmte Tänzerin Clea Klee, recht geschickt beim Publikum einer Großstadt einführen und inseriert deshalb in der gelesensten Zeitung eine Woche lang für 400 M. die Zeile nur die Morte: Sie kommt!!! Am achten Tage sollte die Enthüllung folgen, wer denn eigentlich kommt. Aber wer beschreibt des Improsarios Entsetzen, als er am siebenten Tage in der Zeitung las: Sie ist da! die anerkannt beste Glanzwichse, die Tube zu 248 M. Zacharias Freibusch, Schnipfergasse 2. Freitag mittag (« WmkchO'. Dollar 32750-33250 Tschechische Krone SSL
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