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Weißeritz-Zeitung : 05.09.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192309051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19230905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1923
- Monat1923-09
- Tag1923-09-05
- Monat1923-09
- Jahr1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 05.09.1923
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Verantwortlicher Redakteur: Sellr Iebne. — Druck und Verlag: Earl Jeh«e in Dtvvol-iswal-e. Weiheritz-Jeitung Tageszeitung un- Anzeiger siir Dippol-iswal-e, Schmiedeberg u.L . „ Netteste Iettung -es »ezirks P- Dieses Blatt ealhSU -ie amllichen Dekaaalmachmigen -er Amlshauptmannschast, -es Amlsgerichls un- -es sla-lrals zu Dippol-iswal-e ; Bezugspreis: Diese Woche ^0 WOM. mit : Zutragen. Einzelne Nummern 12S VOO M. — r Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer 3. ! Gemeinde - Verbands - ArokontoNummer 3. r Postscheckkonto Dresden 12 548. Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petit zeile IM OM M., außerhalb der Amtshaupt- mannschast 125000 M., im amtlichen Teil« snur von Behörden) Zeile 250000 M., Ein gesandt und Reklamen Zell« 300 000 M. Nr. 207 Mittwoch den 5. September 1923 89. Jahrgang -- um" Settenllicße kekanntmacstlinq. ketriebssleuep-gl'beiigebel'abgabe. Mle Inhaber von industriellen, gewerblichen oder Handels betrieben haben als Betriebssteuer in der Zeit vom l. Sep tember 1923 bis zum 29. Februar 1924 das Voppelke der von ihnen in dieser Zeit einbehaltenen Lohnsteuerbeträge an die Finanzkasse zu entrichten. Die Abgabe ist — gleichviel ob Steuern,arken verwendet werden oder im lleberweisungs- versahren eingezahlt wird — zu bezahlen: Am 5. jedes Monats für die Lohnzahlungen in der Zeit vom 21. bis zum Schlüsse des Vormonats, am 15. jedes Monats für die Lohnzahlungen in der Zeit vom 1. bis zum 10. des laufenden Monats, am 25. jedes Monats für die Lohnzahlungen in der Zeit vom II. bis zum 20. des laufenden Monats. Bis zum 10. September 1923 ist das doppelte derjenigen Beträge zu entrichten, die vor dem 1. September 1923 als Lohnsteuer einzubehalten waren, für die aber erst nach dem l. September die Ueberweisung an die Finanzlasse oder die Verwendung von Steuermarken vorgenommen wird. Gleichzeitig mit der Ueberweisung der Arbeitgeberabgabe ist eine Bescheinigung auszustellen, zu der Vordrucke unent geltlich vom Finanzamt abgegeben werden. Bei verspäteter Zahlung ist Beitreibung zu erwarten. Auch werden Zuschläge in beträchtlicher Höhe verwirkt. I. LL MnsnLämkep rnppol-iswalde und keidenau, am 4. September 1923. Ist Sparen wieder möglich? Zeichne Vie wertbeständige ünleike -es Veutsciien Deickes. Zeichnungen Können bei-er Retchsbank und bei den im Prospekt angegegebenen Stellen sowie bei diesen durch Vermittlung sämt licher Banken, Bankiers, Sparkassen uud Kreditgenossenschaften bewirkt werden. Pgp -ie Freiwillige keiierwehp findet in nächster Zeit eine nochmalige Alarmübung statt. Der Alarm wird versuchsweise durch das Nebelhorn erfolgen. Dippoldiswalde, am 5.9. 1923. vep kpan-dipeltkon. Freitag den 7. September 1923 abends 8 Ahr öffentliche Sitzung der Stadt verordneten zu Dippoldiswalde. Tagesordnung hängt im Rathaus« aus. Später wurde sie abermals aufgeboten, um gegen die Zigeuner wegen Falschspielens einzuschreiten, die einem jungen Manne Im Spiele 10 Millionen adgenommen hatten. Einer der Zigeuner wurde, da er sich weigerte, freiwillig der Polizei zu folgen, ge bunden abgeftihrt, der andere stieß die wildesten Drohungen gegen die Polizei aus und erklärte, schießen zu wollen. Nach Anruf gab Oberwachtmeister Mayer zwei Schreckschüße ab, worauf «r festgenommen wurde. Größere Barmittel wurden den Zigeunern abgenommen. Dresden, 4. September. Nach den Preisfeststellungen vom 4. September 1923 sind vom Statistischen Landesamte folgende Indexziffern der Lebenshaltungskosten (1913/14 — 1) berechnet worden: Gesamtindex (für Ernährung, Beleuchtung, Wohnung und Bekleidung) 1535523, Gesamtindu ohne Bekleidung 1 302 731. Am 27. August 1923 betrug der Gesamtindex mit Bekleidungs kosten 806 985 und ohne Bekleidungskosten 721 460. Bom 27. August bis 3. September sind mithin die Preise der bei der Teuerungsstatistik berechneten Güter um 90,3 bzw. 88,9N gestiegen. Die bisher vom Sächsischen Arbeitsmintsterium veröffentlichte Punktzahl iEteigerungszahl gegenüber Januar 1922 — 1,00) beträgt für den 3. September 1923: 71 979,32. — In Dresden sind Unstimmigkeiten zwischen den Kaffen ärzten und der Ortskrankenkaffe ausgebrochen. Der Kaffenvor- sland veröffentlicht eine Bekanntmachung, in der es heißt: Die Forderungen der Aerzte sind so groß, daß ihnen nicht sofort ent sprochen werden kann. Eie betragen für Monat August allein rund 41 Milliarden. Die Außenstände der Kassen betragen jedoch das Vielfache jener Summe. Zahlungen können naturgemäß nur nach Maßgabe dieser Eingänge erfolgen. Jeder Besuch des Kranken beim Arzte ist mit rund 600000 M. zu bezahlen. Am Anfang des Monats August kostete dieser Besuch erst 40000 M. Auch das einfache Unterschreiben des Krankenscheines kostet der Kasse 600 000 M. und wird demnächst bedeutend mehr kosten. Klotzsche. Die Zuschläge zur Grundmiete betragen vom 1. 9. an jährlich für Zinsendienst 1, Verwaltungskosten 6, Betriebs kosten 19 732, laufende Instandsetzungsarbeiten 400, große 120 Grundmieten. Nach der bisherigen Festsetzung betrug die Iahres- miete 700, sie erhöht ' um 19 560 jährlich oder 1630 Grundmieten monatlich. Für September sind also 1630 Grundmieten nachzu zahlen. In dieser Nachzahlung sind 70 Grundmleten für den Haus mannsdienst im September eingeschloffen. Der Reinigungsmaterial aufwand beim Hausmannsdienst ist besonders zu vergüten und in der Abrechnung nachzuweisen. Bei möblierten Räumen wird die gesetzliche Miete vom 1. September an auf das 20 000 fache der Friedensmiete festgesetzt, bei Hergabe von Wäsche auf das 26 000- fache. Freiberg. Nach dem sächsischen Gesetze vom 9. August 1923 ist das Bergamt Freiberg wieder als Oberbergamt eingesetzt, wäh rend die ihm beigegebenen Berginspektionen, die jetzt ihren Sitz in Dresden, Freiberg, Leipzig, Stollberg und Zwickau haben, als Bergämter fortbestehen. An der sachlichen Zuständigkeit und der Zusammensetzung der Aemter wird hierdurch nichts geändert. Das vormalige Oberbergamt Freiberg hatte von der Mitte deS 16. Jahr hunderts bis zum Jahre 1868 bestanden und in verschiedenen Städten waren damals bereits für den Erzbergbau besondere Bergämter errichtet. Meißen. Die erste Reife des Meines ist In den städtischen Bergen zu beobachten. Am olauen Portugieser wurden die ersten reisen, vollständig blauen Trauben sestgestellt. In einzelnen Lagen fand man auch schon weiche Trauben am gelben Riesling. Vom städtischen Oberwinzer wird diese frühe Reife zum großen Teil auf Düngung. Schnitt und Laubarbeit zurückgesührt. Döbeln. In Obersteinbach ist die Feldscheune des WirtschastS- besttzers Hempel mit den Erntevorräten und verschiedenen Wirt- lchaflsgeräten niedergebrannt. Ein Mann hatte sich in der Nähe der Scheune eine Zigarre angebrannt und das noch brennende Streichholz in die Scheune geworfen. Er wurde festgenommen. Triebe«. Vor einiger Zeit war eine Arbeiterin auf der Straße mit «-liem aufgespannten Regenschirm, den sie infolge deS regnerischen "3rd stürmischen Wetters vor sich halten mußte, in «in Ihr entgegenkommendes Geschirr hineingelaufen. Durch dl« Deichsel des Wagens erhielt fle einen Stoß gegen den Leib und erlitt Darmzerreißung, der sie jetzt im Krankenhaus erlag. Leipzig. Unter Beibehaltung des Rabattes für die Knips- karten, Machenkorten, Karten für Schwerbeschädigte and mit ber E Oeriliches und Sächsisches Dipoolidswald«. Die Fortsetzung der Versteigerung des städti schen Obstes am Sonnabend (Rabenauer Straße, Aue und Rest der Reinholdshainer Straße) verlief in der Hauptsache wie der Anfang am Freitag. Zahlreiche Bäume sind leer oder tragen nur vereinzelte oder sehr kleine Äepfel. Bedeutsamer war die Ver steigerung am Dienstag: der Richtersche und der Armenhausgarten. Brachte der Richtersche Garten selbst bei Berücksichtigung der Valuta sicherlich wieder einmal das Anlagekapital, so wurden die höchsten Preise im Armenhausgarten erzielt: ein Äpfeldaum sechs Millionen, ein Birnbaum 8 Millionen und ein solcher lFeld- krebschen) sogar 14 Millionen Mark. — Morgen Donnerstag werden im Schühenhaus Junghänels Sänger austreten. Das Ensemble ist hier von früher wohl bekannt und gut eingeführt, und wer bei der jetzigen schweren Zeit einmal ein paar Stunden die Sorgen des Alltags vergessen will, wird gern den Vorträgen der Sänger zuhören. — Laut der Zeitungspreisliste Nachtrag 16 erscheinen am 1. September im Reichspostgebiet insgesamt 186 deutsche Zeitungen und Zeitschriften weniger als am 1. August d. I. — Die Ärbeitsmarktlage neigte auch in der letzten Woche zu weiterer Verschlechterung. Entlassungen, Betriebseinschränkungen und -Mlegungen werden in immer größerem Umfange vorge nommen und noch ist nicht abzulehen, wann die Krise ihren Höhe punkt erreicht. Zwar meldet hier und da ein Arbeitsnachweis, daß In einzelnen Bettieben noch Vollarbeit geleistet wird, jedoch ist dies für die Gesamtarbeitsmarktlaae in Sachsen ohne Bedeutung. Aber auch in der Landwirtschaft läßt die Nachfrage nach Arbeits kräften, da die Erntearbeiten zum größten Teil beendet sind, weiter nach. Offene Stellen hat zwar die Hauswirtschaft noch zu ver geben, doch scheitert ihre Besetzung meist an der unzeitgemäßen Entlohnung. — Durch Gesetz vom 30. Juli 1923 ist die Bekämpfung der Bisamratte neu geregelt. Danach ist die Bisamratte nicht mehr Gegenstand des Iagdrechts. Es kann sie infolgedessen jedermann erlegen und behalten. Das bedeutet indessen nicht, daß er zur Erlegung Schießgewehr oder Gift verwenden darf. Will er das, so bedarf er vielmehr der bereits bisher dafür erforderlichen be sonderen Genehmigung. Schmiedeberg. Bei der hiesigen Sparkasse wurden Im Monat August in 59 P^en 14 650 WO M. vereinnahmt, dagegen in drei verausgabt. Der Gesamtumsatz Monat be trug 15 014181 M. Attenberg. Ein-Postreklame-Aufgabestempel ist seit 1. Sep tember beim hiesigen Postamt in Gebrauch genommen worden. Ler Stempel enthält außer der Ortsbezeichnung die Hvhenangabe ?S0m und die kurzen Hinweise Höhenluftkurort — Wintersport. Im unteren Mittelfelde zeigt der Stempelabdruck einen Skifahrer am Sprunkhügel. Der neue Aufgabestempel wird zunächst auf ein Jahr im Gebrauch bleiben. Fnmenstela. Der diesjährige Herbstjahrmarkt hatte unter den verteuerten Verkehrsverhältniffen zu leiden. Die Verkäufer ver mögen die hohen Reise- und Transportkosten mit ihren Umsätzen mehr >n Einklang zu bringen. DaS Fehlen jeder Volks- bempMülg dvrch Karussell und Schaubuden drückt« auf di« Be . sucherzahl. Der Sonntag brachte entgegen früheren Erfahrungen I «ine größere Besucherzahl als der Montag. Im allgemeinen waren die Fieranten aher trotzdem mit den Geschäften zufrieden. — Ein Nachspiel brachte der Markt insofern, als Montag abend hier durchziehende Zigeuner zum Tanz im Löwen ein kleines Kind mit auf den Saal brachten, dessen Entfernung die Polizei forderte. Maßgabe, daß der Zuschlag für die Fahrten von 12 Uhr nachts ab auf nur 50 Prozent festgesetzt wird, hat der VerwaltungSrat der Großen Leipziger Straßenbahn ab vorigen Dienstag den Preis für eine Straßenbahnfahrt auf 400000 M. festgesetzt. * ^ Geringswalde. Der Sohn deS früheren Gärtnereioesitzers Zschau, -er gegenwärtig mit seiner Fran aus Chicago hier zu Be such weilt, brachte, um dis Not einzelner Dolkskreise zn Undern, tn Geringswalde 50 Dollarschelne zur Verkeilung. Limbach. Ein hiesiger junger Mensch hat sich tn den wider rechtlichen Besitz eines Giroscheckbuches zu setzen gewußt. Auf diese Meise hat sich der Täter insofern Dermögensvorteile ver schafft, indem er Giroschecks tn beträchtlichen Summen herausge schrieben hat. Mehrere solche Schecks find bereits angehalten und der Kriminalpolizei übergeben worden. Hotzenstein > Ernstthal. Am Sonnabend und Sonntag fand hier die dritte Jahreshauptversammlung des Evang.-luth. Iung- mädchenbundeS für Sachsen statt, zu der sich über 2000 junge Mädchen aus fast allen Städten Sachsens eingefunden hatten. Am Sonnabend sanden Begrüßungsfeiern statt und am Sonntag Fest- golkesdienste. Wie immer, wenn die christliche Jugend in di« Oeffentlichkeit tritt, veranstaltete auch hier die kommunistische Jugend eine Gegendemonstration und versuchte die Landestagung dadurch zu stören, daß sie, die Internationale singend, während des Gottesdienstes mit roter Fasne um die TrtnitatiSkirche zog und schließlich am Pfarrhaus Aufstellung nahm. Ihr Kampflied beantworteten die Christlichen mit dem Bundeslled. Am Nach mittag wurde auf dem Renmarkte die Wethe deS Landesbanners vollzogen. Anschließend bewegte sich ein Fefizog von über 2000 jungen Mädchen durch die Hauptstraßen der Stadt. Wolkenstein. Die Wälder unserer Gegend stnd dieses Jahr außergewöhnlich arm an Pilzen und Beeren. Wahrscheinlich ist der Grund hierfür in der ungünstigen Witterung des Juni un- in der vorherrschenden Trockenheit des Juli zu suchen. Klingenthal. Starker Reif lag am Freitag früh auf den hie- sigen Fluren: um 6 Uhr zeigte das Thermometer 0 Grab an, tn den frühen Morgenstunden sollen es 3 Grad unter Rull ge wesen setn. Falkenstein. Aus Rußland heimgekehrt ist nach siebenjähriger Gefangenschaft jetzt Arthur Mehlhorn zu seiner hier wohnhaften Mutter. Man halte ihn schon seit Jahren als tot betrauert, um so überraschender wirkte sein plötzliches Eintreffen. Leider ist der Aermste infolge der ausgestandenen Strapazen erkrankt. 1V16 war er in Gefangenschaft geraten. Zuletzt wellte er im Gouver nement Ajäsan, von wo er dann über Moskau im Juni d. 3. die Heimreise ankrat. Plauen i. V. Wie die .Neue Vogtländische Zeitung' meldet, kam am Montag ein Schafhirt aus Hof i. B. auf dem Ritterguts Münchenreuth und Gutensürst mit einem Vorgesetzten in ganz ge ringfügige Differenzen. Bei dieser Gelegenheit erschoß er den jungen Baron Feilitzsch un- dessen Verwalter. Der Täter wurde verhaftet. — Ein beschämendes und ttefbetrübliches Bild von der Wert losigkeit unserer Mark kann man, so schreibt ein alter Freund des /Vogtl. Anz.', fast tagtäglich auf den Straßen und Plätzen unserer Stadt beobachten, indem man verstreut in Müll und Schutt zer rissene -^.dscheine im Werte von 2 bis 500 von Papiermark liegen siebt. Gewiß kann man sich heute für einen Fünf-, Zehn- oder selbst Hundertmarkschein im Grunde nichts mehr Kausen, aber -aS ist doch noch längst kein Grund, die Geldscheine zu zerreißen und achtloS auf die Straße zu werfen. Diel wenig machen ein Viel, wer durchaus glaubt, sich der geringwertigen Papierscheine ent ledigen zu müssen, würde gut tun, sie irgendeiner Sammelstelle für wohltätige oder gemeinnützige Zwecke, Ferienkolonie usw., zuzu- führen, wo sie gesammelt und gegen größere Scheine eingewechselt werden können. Es würde bann mit dem achtlos beiseite ge worfenen Papiergeld doch noch manches Gute gestiftet werden können, während es sonst der Allgemeinheit vollständig entzogen wird. Es ist ein überaus trauriges Zeichen der Zelt, daß eine solche Ermahnung überhaupt erst nötig ist. Ehedem hieß es: .Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des TalerS nicht wert!' Heute scheint das Sprichwort zu lauten: .Was nicht mindestens ein Hundert tausendmarkschein ist, kann mir gar nicht imponieren!' Plauen i.V. Die Belästigung der Turner in Mylau und Netzschkau seitens der dortigen un- der Reichenbacher prole tarischen Hundertschaften hat zu einer Eingabe an das Ministerium deS Innern geführt. Andere Maßnahmen sind im Gange. Plauen i.V. Ein hieüner rabiater Hauswirt biß seinem Mieter B„ einem schwerkrleaSbeschädigten Kaffenboten, dem er nicht wohlgesinnt war, zweimal in die Nase. Dann schlug er mit einem Spaten aufihn ein. B., der außerdem noch lungenkrank war, verlor das Bewußtsein und verfiel in Schreikrämpfe. Es konnte ihm niemand zu Hilfe kommen, da der Hauswirt die Hof tür abgeschloffen und den Schlüssel weggenommen hatte. Nach ärztlichem Urteil steht noch nicht fest, ob die bis auf eine Muskel faser abaebiffene Nasenspitze wieder anwachsen wird, oder ob das Gesicht dauern- entstellt ist. Ba- Brambach. Der Gemeinderat erklärte sich damit einver standen, daß der Lichtstrompreis auf 400000 M. und der Krast- strompreis auf 270000 M. je Kilowattstunde im August festgesetzt worden ist, daß den Sozialrentnern Nachzahlungen auf Juli und erste Hälfte August zu gewähren sind, die insgesamt 226 300 000 M. erfordern. Ein Drittel davon hat die Gemeinde aus eigenen Mitteln zu tragen. Kamen,. Dem Bürgermeister Ist vom Oberschatzenmeister August Berger eine anläßlich des Mlerschießens am Forstfest- Freitag gestiftete Spende von 100 Millionen Mark zur beliebigen Verwendung für die Bedürftigen der Stadt übergeben worden. Bautzen. Zu erregten Szenen kam es am Sonnabend vor mittag wiederholt auf dem Wochenmarkt. Infolge des Eingreifen des Preisprüfungsausschuffes und deS Kontrollausschuffes bildeten sich Ansammlungen, Käufer und Verkäufer gerieten verschiedent lich in erregte Auseinandersetzungen. Die Gärtner hatten früh in einer Entschließung den Stadttat für allen Schaden haftbar gemacht, der ihnen etwa aus einer nicht gerechtfertigten Aerad- drückung der Preise erwachsen könnte. Rur zwei Gärtner hatten sich für diesen Sonnabend noch einmal mit «irrer Ermäßigung der Preise einverstanden erklärt.
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