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Weißeritz-Zeitung : 03.10.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192310039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19231003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19231003
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1923
- Monat1923-10
- Tag1923-10-03
- Monat1923-10
- Jahr1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 03.10.1923
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«—350, „WWW Derandoorlllch« Redakleur: Felix gebae. - Druck und Verlag. Larl Jehne in Divooldiswalde. Mittwoch den 3. Oktober IS23 89. Jahrgang Nr 231 men alt*. WU von diesem ebenfa! m Land Erfüll«. r d. 3. ird ein >-3600, irtoffel- 0—200, SV, 3n- "/,) 720 fttr » m und retten, gonftit vorden, Iswalde nd geb. ne Ge- ch^sen r 1023. llkuz »äff«» i< Anzeige npr«U: Die 42 Millimeter breit« Petitzeile 120 M. X jeweilige Schlüsselzahl. Eingesandt und Reklamen Zeile 300 M. X je weilige Schlüsselzahl. Weiheritz-Zeitung T-aeszelüma und Anzeiger siir Dippoldiswalde, Schmiedederg mA. (I Netteste Zeitung des Bezirk» z—. — ,«rührt, 22-24. S3S7»' k (1L4): , Mast- <««»> »ein« igen im leiichlg« t Tt-re. eschäste- nepreije aus den Kälber sewicht. Spreis- X und tpreise. Dieses Bla« enthält die amtlichen Bekauntmachnngeu der «mtshmwtmannschast, -es Amtsgericht» und des Stadtrats zu DipPotdiswalde ! Bezugspreis: Diese Woche 10 000 000 M. mit : Zulragen. Einzelne Nummern 3 SOO 000 M- r Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer 3. t Gemeinde - BerbandZ - Girokonto Nummer 3. ) Postscheckkonto Dresden 12 S48. Diebe sind junge Burschen von auswärts ermittelt worden. Di« gestohlenen Sachen wurden wieder gefunden und in Verwahrung genommen. Leipzig. Ein Rauchwarengeschäflsinhaber am Brühl ist am 27. September durch Ladendlebe um zwei Skunksfelle im Werte von 21 Milliarden Mark bestohlen worden. Als Täter kommen drei Männer und eine Frau in Frage. Leipzig. Auf die Nachricht, daß in Wiederitzsch am 28. Sep tember Reichswehrangehörige von Kommunisten festgehalten würden, wurde vom Standortältesten Leipzig eine Patrouille dort hin entsandt. Eine Belästigung von Reichswehrangehörigen wurde von der Patrouille nicht festgestellt. Zivilisten wurden, da fie mit Totschlägern, einer mit einer Pistole, bewaffnet waren, festge nommen und an die Polizei abgegeben. — Einem Kriminalbeamten gelang es auf dem hiesigen Haupt bahnhofe, einen Taschendieb fefhunehmen, als er die Handtasche einer Dame plündern wollte. Er wurde als ein in einer Plagwiher Fabrik beschäftigter Schleifer festgestellt. 3« seiner Wohnung wurde allerhand Dlebesoeute festg^tellt. Chemnitz. Ein Geschirrfahrer hatte von seinem Arbeitgeber eine Büchse Deleeheringe, die schon etwas ausgetrieben war, mit nach Hause gebracht. Vater, Mutter, Sohn und Tochter, sowie eine im selben Hause wohnende jüngere Frau atzen davon. Wäh rend der Nacht stellten sich heftige Beschwerden ein, die trotz der Hinzuziehung eines Arztes bei der Tochter und der jüngeren Frau zum Tode führten, während die übrigen Personen, die nach dem Krankenhaus gebracht wurden, sich auf dem Wege der Besserung befinden. Die Reste der Dose wurden zur Feststellung deS Tat bestandes beschlagnahmt, auch sonst alle nötigen Vorkehrungen getroffen. Chemnitz. Am Montag vormittag hielten kommunistische Hundertschaften in der Umgebung militärische Uebungen ab. MS sie geschlossen nach der Stadt zurückmarschierten, wurden sie auf Grond der Ausnahmeverordnung von der Sicherheitspolizei zum Auseinandergehen aufgefordert. Eie entsprachen der Aufforderung, Indem der Führer des Trupps kommandierte: .Sttllgestandent SV -.bei n, er. Ingen. t zu ht. Angeb. chäf-sjt. OertlicheS nud Sächsisches Dippoldiswalde. Wir sehen unS veranlaßt, immer noch einmal I U ges etzlicheMiete zurückzukommen und folgendes zu I bemerken: Die für das 4. Quartal geltenden 180 OM Grundmieten, I hje zu je einem Drittel am 1. Oktober, 1. November und I i Dezember fällig find, umfassen sämtliche Hausausgaben. Brand- I balle WallerZins und sonst etwas können nicht besonders umge- I legt werden. Erst dann, wenn die 180000 Grundmieten zur » Deckung der Ausgaben nicht reichen, hat der Mieter nachzuzahlen. »Bei der rasenden Geldentwertung wird dieser Fall allerdings » melfach eintreten. 3m eben abgelaufenen 3. Quartal sind Nach- I Zahlungen, die die ursprünglich festgesetzte Miete um ^ Vielfache I übertreffen, in jedem Hause notwendig geworden. Bei fr ei er I Miete gilt nur, waS Vermieter und Mieter miteinander aus- I schreibt uns: Unser Master wird teurer. 2m Bericht I „der die Stadtverordnetensihung haben wir es gelesen. Man sand I ach damit ab. Es wird ja alles teurer, da müssen wir eben auch I im nächsten Vierteljahr für Waller mehr bezahlen. Doch, was I lese ich soeben in der heutigen Zeitung? Der neue Wasterpreis I von 200 000 M gilt rückwirkend für das abgelaufene Vierteljahr! I Das schmeckt schon bitterer. Und wie ist mir denn: 3st das Stadt- I Verordnetenkollegium, das damit den Wasterpreis mit drei- I monatiger Rückwirkung erhöhte, nicht dasselbe, das dein Elek- I trizitätswerksausschuh und der Lichtenberger Zentrale immer und I immer wieder zusehte wegen der nachträglichen Festsetzung I des Strompreises? Oder sind die Stadtverordneten auch der I Meinung gewesen, der neue Preis gelte erst vom Oktober ab? I Ser Bericht gibt darüber keinen Aufschluß.- Hm! Hm! I — Die Schlüsselzahl im Buchhandel beträgt ab heute Mitt- I wach 50 Millionen. — Nach den Preisfeststellungen vom 1. Oktober 1923 sind vom I Statistischen Landesamte folgende 3ndexziffern der Lebenshaltungs- I kosten (1913/14 — 1) berechnet worden: Der Gesamtindex (für Er- I nührung, Heizung, Beleuchtung, Wohnung und Bekleidung) I — 37 02142. Gesamtindex ohne Bekleidung --- 34 172 090. Am I 24. September 1923 betrug der-Gesamtindex mit Bekleidungs- I kosten 27 049 725 und ohne Bekleidungskosten 24 967533. Vom I 24. September bis 1. Oktober sind mithin die Preise der bei der I Teuerungsstatistik berücksichtigten Güter um 36,8 bzw. 36,9X ge- I stiegen. Die bisher vom Sächsischen Arbeitsministerium veröffent- I lichte .Punktzahl' (Steigerungszahl gegenüber 3anuar 1922 — 1) I beträgt Dr den 1. Oktober M3 1804 066. — Am gestrigen Bormittag wurde aus einem hiesigen Herren- I Kleidergeschäft eine Hose gestohlen. Es gelang, den Dieb festzu- I stellen, doch lietz man ihm nach Wegnahme des gestohlenen Gutes I wieder laufen. — Wie verlautet, wird aut Nitzsches Wiese In der Nähe der I Maschinenfabrik von einer Landwirtschaftlichen Genostenschaft ein größerer Schuppenbau errichtet. Näheres war darüber noch nicht zu erfahren. — Die vier gewerkschaftlichen Spihenverbände, der Allge meine Deutsche Gewerkschaftsbund, der Gewerkschaftsring deutscher Arbeiter-, Angestellten- und Beamtenverbände, der Deutsche Gewerkschaflsbund und der Allgemeine freie Ange stelltenbund haben am 29. September an die Reichsregierung die Aufforderung gerichtet, in Verbindung mit den Vertretern der Gewerkschaften eine großzügige Hilfs- bezw. Kredttaktion für die Beschaffung von Kartoffeln und Kohlen für den Winter einzu leiten. Weite Kreise der arbeitenden Bevölkerung und der Schichten, die sich In der gleichen wirtschaftlichen Notlage be finden, sind ohne das Eingreifen des Reichs dem Hunger und der Kälte preisgegeben: vor allem die Massen der Kurzarbeiter und Arbeitslosen, die Empfänger von Sozial-, Kriegsbeschädigten- und Wohlfahrtsrenten. Die Löhne der in Arbeit Stehenden reichen gleichfalls nicht aus, die Aufwendungen für die Wintervorräte bestreiten zu können. Zur Steuerung dieses Elends und der mit ihm verbundenen schweren tnnerpolitifchen Gefahren schlagen die Gewerkschaften vor, allen Arbeitnehmern, Renten- und Unter stützungsempfängern, die Anspruch auf Belieferung erheben, eine der Kopfzahl ihrer Familien entsprechende Menge von Kartoffeln und Kohlen auf dem Wege eines Kredits zur Verfügung zu stellen. Der Bezug soll auf Bezugsschein erfolgen, die für die Lohn- und Gehaltsempfänger van den Arbeitgebern, für die Unter- stützungs- und Rentenempfänger von den Gemeinden auszustellen sind. Die zur Belieferung erforderlichen Mengen sollen vom Er zeuger gegen Bezahlung in wertbeständigen Zahlungsmitteln er worben werden. Die Rückzahlung der vorgestreckten Summen wäre du -, entsprechende ratenweise Abzüge vom Lohn oder Ge halt sowie durch Verrechnung auf die Renten und Unterstützungen zu leisten. Der Bezug könnte entweder bei den Händlern oder In besonderen Ausgabestellen erfolgen. Schmiedeberg. Oeffenkllche Gemclnderatssitzung Freitag den 5. Oktober 1923 abends 'W Uhr In der alten Schule. Tages ordnung : Mitteilungen. 2. Lesung des 15. Nachtrages zur Ge meindesteuerordnung. 1. Lesung des 16. Nachtrages zur Gemeinde- steuewrdnung. Amtsaufkündigung des Herrn Kassierer Grosche und Wiederdesehung der Stelle. Besetzung der Beamtenanwärier- stelle. Unfallversicherung. Etwa noch Eingehendes. I Fra« «st'in. 3. Oktober. Unsre neuerbaute Kirche wurde heute vor 50 Zähren, da der Brandtag sich zum vierten Male , jährte, geweiht. ! SetferSdorf. Einem Bewohner des Talfperren-WärterhauftS wurden in vergangener Nacht 7 Kaninchen gestohlen. Eine Spur, ob die des Täters, führt« in der Richtung nach Paulsdorf. Ein Polizeihund war leider nicht zu erlangen. Bei der Häufigkeit der , Fälle In jetziger Zelt Ist deren Zahl zu gering. j Altenberg. Am Sonntag früh versammelte sich di« Beleg- ! schäft des hiesigen Zwitterstockwerkes vor der Wohnung Ihres Direktors und nahm eine drohend« Haltung «In, da In d«r Lohn- ouszahlung grotz« Differenzen vermutet wurden. Es stellte sich ichlietzlich heraus, daß ein Rechenfehler Anlaß zu dem Vorgehen gegeben hatte. Nach gepflogenen Verhandlungen wurden di« Streitigkeiten in Güt« belg«legt. — Die am Montag begonnenen Michaeli-ferien währen an ! *ns«rer Volksschule h«u«r nur acht Tage. 3n Rücksicht auf di« i KohlentrsparniS soll«« dafür di« Irrten im Winter verlängert werden. > Wegtretenl' Aue. 3n das Pulvermagazin von Weibflog in Auerhammer wurde nachts ein Einbruch verübt und etwa ein halber Zentner Sprengpulver gestohlen- Der Gendarmerie glückt« es durch den Polizeihund, der in Au« stationiert ist, das gestohlene Pulver etwa 2000 Meter wett weg in einem Steinbruch« auszuftnden. Die Spur der Täter verfolgte der Polizeihund bis an di« Auer hammer Straße, wo er st« aufgab. Ltchkensteln-Callnberg. Für Siedlungszwecke hat Fürst Günther von Schönburg-Waldenburg der Spar- und Baugenossenschaft Lichtenstein-Callnberg und für alle Ortsgruppen, wo er Gelände besitzt, gröbere Geländeflächen zur Verfügung gestellt und die Er mächtigung erteilt, die besteheneon Pachtverträge im Einvernehmen mit den bisherigen Pächtern zu lösen und das Land noch in diesem 3ahre an die Siedler zu verteilen. Plaue« t.V. Am Mittwoch wurden einige Frauen, di« Kartoffeln stoppelten, von einem Gutsbesitzer und dessen Söhnen in Oberlosa gewaltsam vertrieben, nachdem sie ihm die gesammelten Kartoffeln vor die Füße geworfen hatten mit den Worten, «r möge seine .Erbsen' nur behalten. Am Freitag soll der Ehemann einer der geschlagenen Frauen, der sich mit einer Anzahl Erwerbs loser nach Oberlosa begab und den Gutsbesitzer zur Red« stellt«, von diesem ebenfalls blutig geschlagen worden sein. Die Begleiter des Geschlagenen gingen hierauf gegen den Gutsbesitzer vor und fügten hm ziemlich erhebliche Verletzungen zu. - Plauen i.V. Ein leider nur seltenes, dafür um so schöneres Zeichen sozialen Verständnisses wird dem .Vogtländischen An zeiger' von einem Leser berichtet. Von einer hiesigen kirchlichen Vereinigung hatte ein vogtländischer Landwirt vor 3ahren ein« Summe von 4500 M geliehen, die aus sein Anwesen als Hypo thek eingetragen wurde. Seit Monaten trachtete er nun danach, die Hypothek löschen zu lassen, doch bedeutete ihm der Schatz meister der Vereinigung, daß bei deren gemeinnützigem Charakter die Ablösung einer in Goldmark aufgenommenen Schuld durch Päpiermark unbillig sein würde, wenn dem Schuldner nach dem bestehenden Rechte auch die Möglichkeit dazu gegeben sei. Es wurde dem Landwirte vielmehr nahegelegk, statt des Geldes ein« angemessene Menge Korn, Kartoffeln oder andere Erzeugnisse im ungefähren Friedenswerte deS DarlehnS zu liefern. Der Land wirt bat sich Bedenkzeit aus, kam nach kurzer Zeit zurück und zahlte dem Schatzmeister den stattlichen Betrag von 2 Milliarden Mark zur Löschung der Hypothek auf, die natürlich auch alsbald vorgenommen wurde. Plauen i. V. Ein hiesiger Gewerbetreibender hatte, wt« daS Finanzamt dem .Vogtländischen Anzeiger' mitteilt, in seiner Steuererklärung unvollständige Angaben gemacht. Auf Grund d«S SteuernachstchtsgesetzeS sind daraufhin 55 Milliarden Mark zu gunsten deS Reiches für verfallen erklärt worden. — Ein treffendes Beispiel dafür, wie von den Karkoffel- Stopmern auf die Nachernte gewartet wird, zeigte sich auf einem zum Rittergut Neundorf gehörenden Felde. Sämtliche verfüg baren Arbeitskräfte waren dort mit dem Abernken eines großen Ackers beschäftigt. Um die Durchführung der Arbeiten wenigstens einigermaßen zu ermöglichen, waren Beamte der Landespolizei »inzugezogen worden, die die Aufgabe hatten, die sich In großen Scharen ansammelnden .Kartoffel-Nachgräber' vom Felde fernzu- halten. ES war ein eigenartiges Bild. Auf dem Felde ein Hasten und Treiben, um die Ernte zu bergen, am Feldrande aber wohl an 100 Personen, die, mit Hacken, Eimern und Säcken ausgerüstet, daraus warteten, auf dem Felde nachernten zu können. Dazwischen Beamte der Landespolizei, die die Stoppler, deren Zahl sich von Viertelstunde zu Viertelstunde vergrößerte, in entsprechender Ent fernung halten mußten. — Leider geht eS aber nicht immer glatt ab. Auf Rittergut Reinsdorf dauerte vielen bas Warten zu lang« und sie nahmen den Kartofselbackern gleich das, was sie brauchte«, aus den Körben weg, sodaß die Polizei alarmiert werden mußte. OelSnitz I. V. Der in unmittelbarer Nähe der Stabt gelegen« sogenannte Schmelzkelch wurde in einer der letzten mondhell«« Nächte von Unbefugten abgelassen und seine» Flschbestande« (zirka 120 Pfund Karpfen und Schleien im Wert« von 5—6 Milliarde« Mark) beraubt. Von den frechen Diebe« fehlt prrzM noch jede Spar. Dresden. Die Nachrichtenstelle in der Staakskanzlel teilt mit: Einige Blätter bringen die Meldung, daß die sächsische Regierung auf die Ernennung des 3nnenministers Liebmann zum Zivlt- kommlssar in Sachsen verzichtet und den Ministerialdirektor Freund für diese Aufgabe voraeschlagen habe. Die Meldung ist müßiges Geschwätz. Die sächsische Regierung denkt nicht daran, Lie Forderung fallen zu lassen, daß ein Mitglied der Regierung zum Zivilkommissar ernannt werden soll. — Die sächsischen Kommunisten haben sich bereit erklärt, in idie Regierung einzutreten, und in einem Ausrufe dazu Stellung genommen. Es heißt da: Die Rettung kann einzig und allein sein eine gemeinsame Aktion der Parteien und Gewerkschaften. Die KPD. hat die 3nltiative dazu ergriffen und unter Zurückstellung früherer Forderungen eine gemeinsame Regierung aus Sozial demokraten und Kommunisten oorgeschlagen. 3n einem Not programm fordern sie: Sofortige Mobilisierung der Massen. Ge meinsame Proklamation an die gesamte deutsche Arbeiterschaft. Sosortige Einberufung des Landtages. — Anwendung aller Mittel zur Beseitigung des Ausnahmezustandes. — Verstärkung, Ausbau und Bewaffnung der gemeinsamen Abwehrorganisationen. — Sicherung der sächsischen Grenze gegen Bayern durch die gemein samen Abwehrorganisationen. — Sofortige Einsetzung gemein samer Aktionsausschüsse für die Dauer des Ausnahmezustandes. — Vorbereitungen zur Durchführung des politischen Massenstreiks. — Bildung eines mitteldeutschen Abwehrblocks Sachsen-Thüringen zur Abwehr des bayrisch-faschistischen Angriffs. — Maßnahmen zur Sicherung der Existenz der Arbeiter in a) Gewährung eines Existenzminimums für Erwerbslose, Sozialrentner und Fürsorge empfänger in der Höhe von mindestens zwei Drittel eines Durch schnittswochenlohnes; b) Gewährung von Staatskrediten zur Wetterführung der stillgelegte« Beklebe durch die Betriebsräte; c) Sicherstellung der Ernährung durch Beschlagnahme -er Ernte, sofortiges direktes Getreideabkomme« mit Sowjet - Rußland; d) Beschlagnahmerecht der Kontrovausschüsse; e) Mittelbeschaffung durch Zwangskredite und Verpfändung von Staatsbesitz (nicht Staatsbetrieben). — Schärfster Kampf gegen die große Koalition und für die Arbeiterregierung im Reiche. — Die .Dresdner Volks zeitung' schreibt: LandeSardeitsausschuß und Landtagsfraktton der VSPD. nahmen am Montag dazu Stellung. 3n beiden Körper schaften bestand völlige Einmütigkeit darin, die KPD. in die Regie- rung Hineinzunehmen, um so mehr, als dieses Angebot bereits wiederholt an die KPD. gestellt worden ist. Die Voraussetzung für diese an sich erwünschte Mitarbeit muß die Anerkennung der Verfassung sein. Es wurde ein Ausschuß eingesetzt, der die Be dingungen de^VSPD. gegenüber dem kommunistischen Verlangen festsehen soll^ — DaSlsachsische Wirtschastsministerium weist darauf hin, daß der Kommissar für Devisenerfassung die in der Verordnung über Devisenbannen vom 11. September 1923 gesetzte Frist, bett, die vorläufige Wetterführung bzw. Abwickelung der Geschäfte, vom 30. September auf den 13. Oktober hinausgerückt hat. — Die Direktion dtr Dresdner Skaßenbahn erhöht den Preis für eine Straßenbahnfahrt von heute Mittwoch an auf 12 Millionen Mark, nachdem er erst vor drei Tagen auf 10 Mill. Mark festgesetzt worden war. — Am Montag entstand in einer Wohnung der Augsburger Straße in Dresden ein Küchenbrand, der Regale, Feuerungs- waterial und Kleider ergriffen hatte. Auch Gebäudeschaden war entstanden. Vor dem Ofen fand man eine 27 jährige Frau ver brannt vor. Sie hatte vermutlich beim Feueranmachen einen Schlaganfall erlitten und ihre Kleider waren mit dem Feuer in Berührung gekommen. MeuSoorf bei Kohren. Spitzbuben haben die vor etwa zehn 3ahren angesckaffte Feuerspritze des Ortes ihrer wertvollen Messingbestandteile im Werte von vielen Milliarden Mark beraubt. Schönau. Dem Vernehmen nach soll am Sonnabend hier ein Waggon mit Waffen festgestellt und durch einen Regierungs- Kommissar beschlagnahmt worden sein. Der Arbeiterschaft von Schönau und Umgebung habe sich nach Bekanntwerden des Falles eine große Aufregung bemächtigt, da angenommen worden ist, daß der Transport für rechtsgerichtete Organisationen bestimmt sei. Angehörige der Postelwiher Hundertschaft sollen vom Sonnabend zum Sonntag den Wagen bewacht haben. Bis zur Stunde war eS nicht möglich, über die Angelegenheit eine Auskunft von amt licher Seite zu erlangen. Döbel«. Der .Döbelner Anzeiger' meldet: Als Dramatiker hat sich der noch In jungen 3ahren stehende Erich Rentsch von hier versucht. 3m Alter von 16 3ahren begann er «in fünfaktiges Schauspiel und vollendete es kurz vor seinem 17. Lebensjahre. Der junge Autor hat auch bereits einen Verleger gefunden und oll mit einem zweiten Schauspiel beschäftigt sein. Roßwein. Das im Verlage des 3. H. Pflugbeil erscheinende -Roßweiner Tageblatt' konnte am 1. Oktober auf ein 75jähriges Bestehen zurackblicken. Grimma. Der BezirkSverband hat mit Unterstützung von c» 3ndustrle, Gewerbe und Handel Maßnahmen zur Verbilligung von Lebensmitteln für besonder» notleidende Kreise der Bevölkerung, darunter auch Voll-ErwerbSlose, eingeleitet. - bis jetzt ausgegeben werden ein Vierpfundbrot un entgeltlich, Gefrierfleisch und Kartoffeln zu ermäßigtem Preise. — 3n der Stadtverordnetensihung wurde mitgeteilt, daß zur Be- zahlung der städtischen Arbeiter in der laufenden Woche kein Geld vorhanden sei. Außer den 22 Milliarden Mark, die zur Lohnzahlung der Arbeiter gebraucht wurden, hat die Stadt für die nächsten Wochen noch «inen Bedarf von 57 Milliarden. Dazu kommen noch die Kosten für die Beschaffung von 4000 Zentnern Kohlen für die Versorgung der städtischen Gebäude. An Steuer- einnahmen sind in der nächsten Zett höchsten» 1'/, Milliarden zu erwarten. Um Z» sparen, soll in der Volkjschule der fünftägige Unterricht einaeführt werden, -er Betrieb Im Krankenhause soll räumlich eingeschränkt werden. Man mach,« sich mit dem Gr- danken verlrout. das Krankenbou« überhaupt stillznlegen. Dl« 6 ad« bat sick bisher Ach kurzfristige Kreditbe chaffung bei der
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