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Weißeritz-Zeitung : 03.03.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192603038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19260303
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19260303
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1926
- Monat1926-03
- Tag1926-03-03
- Monat1926-03
- Jahr1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 03.03.1926
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Verkörperte Menschenliebe. Gisa Brandströms Liebeswerk im Welt kriege. Der Reichspräsident hat kürzlich Fräulein Dr. Elsa Brand st röm, die überaus verdienstvolle schwe- idtsche Menschenfreundin, die während des Weltkrieges unermeßlich viel zum Wohle der Kriegsgefangenen gv- ,1a« hat, in besonderer Audienz empfangen. Für die breitere Oeffentlichkeit hielt Elsa Brand- Fröm tags zuvor in Berlin einen eingehenden Vortrag Aber ihre Tätigkeit im Felde. Wie sie des näheren aus- Mhrte, begab sie sich im Herbst 1915 als Rote Kreuz- Hchwester in die sibirischen Eiswüsten und trug in großem Umfange Sorge für Heilmittel aller Art, für Beld, Kleidung, Lebensmittel und geistige Nahrung. Im Laufe von fünf Jahren kamen aus Deutschland und Oesterreich-Ungarn Werte im Betrage von nicht weniger als 400 Millionen Mark nach Rußland. Das ischweoische Rote Kreuz sandte insgesamt 1016 Waggons Mit Kleidung und Arzneien an die sibirischen Gefan genen. Außer den Kriegsgefangenen waren noch >250 000 reichsdeutsche und 80 000 österreichisch-unga rische Zivilintcrniertc in Rußland untergebracht, die gleichfalls zu unterstützen waren. Grauenhaftes wußte die Vortragende aus den Typhusbaracken Omsk, Stretensk und Totzkoi-Lager mtt- zuteilen. Allein in dem letztgenannten Lager wurden Hage und schreibe 17 000 Mann (bei insgesamt 25 000 Gefangenen!) durch die furchbar wütenden Epidemien ^ahingerafft. Es gab Tage, da die Todesziffer bis aus 350 stieg. Am furchtbarsten wütete der Fleck typhus. Jede Baracke umfaßte 800 Mann. Ihre La gerstatt waren bloße Holzblöcke. Die Kranken, alle in einem erschütternd elenden Zustand, lagen oft in drei bis vier Reihen über- und untereinander. Die ungeheure Tragik des Jammers bezeugt die Tatsache, daß nicht selten der Leichnam des Kameraden dem an deren, lebenden Gefangenen zum — Ruhekissen wurde. Zuweilen lagen bis zu 2500 tote Gefangene in Sta peln ungeborgen draußen vor den Baracken. Von Len zwei Millionen Kriegsgefangenen sind in Ruß land allein 600 000 dahingerafft worden. Die Kriegsgefangenen erfuhren, wie die Vortra gende weiter hervorhob, durch den russischen Staat eine Behandlung, die sich von der eines Sklaven auch nicht im mindesten unterschied. 25 000 Gefangene find beim Ban der Murmanbahn zugrundegegangcn. Jede einzelne Bahnschwclle sei zum Todesmal eines Kriegs gefangenen geworden. Auch Elsa Brandström blieben schwere Leiden nicht erspart. Sic geriet sogar selber in Gefangen schaft, während der man sie wiederholt mit dem Tode bedrohte. Als ihr dann endlich im Jahre 1920 die Befreiungsstnnde schlug, löste sie ein gegebenes Ver sprechen ein und gab ihre Erlebnisse in Buchform heraus. Den Erlös aus ihrem Buch verwandte sie auf den Ankauf des Moorbades Marienborn-Schmeck witz (Sachsen) und des Landgutes Schreibermühlc (Brandenburg), um dort den Kriegsgefangenen Hei lung und Beschäftigung zu bieten. Die Darlegungen Elsa Brandströms lösten über all im Zuhörerkreise eine tiefe Ergriffenheit aus. Nach dem Vortrage nahm unter anderem auch Reichskanzler Dr. Luther das Wort, um Elsa Brandström den herzlichsten Dank des deutschen Volkes für ihre von tiefster Nächstenliebe zeugende Tätigkeit in der Kriegs- gefangenensürsorge auszusprechen. ^eiprieer Kunäkuak LM-W —... — 0r. L Z»,», iwü Zallu» llmk .r.. w «,». ao« 8»m»«oIIor«I-.. . ».IO-I0.Ib Vl»kiv«tt«rI>«,I»kk -!»» 8»«d». Vsr»«tu»,„d»n<I». * IO.IS Vo 1 0»<I Vor»««»»« <i« ««tl»rv»rl«i> o»»-!»». >»8<I«dm,. «°Uo»r. . ir »ol -i-m Lu°s,IlI-pdo°°I». . ILSüi »»u««r * I IS vor»«» u»<I „ S- r»o0«i,^ok. ' ^IN»ok»a«o»«!>rI<>dt»ll. «iUiUoö,«- Ä», . Mittwoch, Z. Mär;. 6.30—6.45: Musikschriftsteller Smigelski: Cmi. Worte zur Oper „Tosca". S 6.45—7: Funkbastelstunde. S 7—7.30: Dr. Schirokauer: „Ueber die Pantomimi in der Mo derne". D 7.30—8: Pros. Witkowski: „Geschichte des deutschen Dramas und des Theaters". T 8: Uebertr. a. d. Neuen Theater: ..Tosca". Musikdrama von Puccini. Pers.: Floria Tosca, Sän gerin: Fanny Cleve: Marie Lavaradossi, Maler: Rudolf Balve: Baron Scarpia, Polizeichef: Fr. Fleischer-Ianezak: Cesare Ange» lotti: E. Heroeling: Der Mesner: O. Lahner: Sooletta, Polizei» agent: E. Albert: Sciaronne, Gendarm: H. Scholz: Schließer: B. Mehlhorn: Hirt: E. Moskalenlo: Kardinal, Staatsprokurator, Richter, Roberti, Offizier, Sergeant, Damen und Herren, Bürger, Soldaten, Sbirren, Bolt. Rom im Juni 1800. /(X Einheitliche Verkehrszeichen werden jetzt in ganz Deutschland eingeführt. Die ersten Zeichen dieser Art wurden in Berlin in Gebrauch genommen. Ein Pfeil mit der Spitze nach oben bedeutet langsam fahren, nach unten: Straße gesperrt. Ob die Bezeichnung für alle Fahrzeuge gilt oder nur für bestimmte Arten, ergibt die Zeichnung in einem das Mittelstück des Pfeiles bildenden Kreis. Vier Punkte gilt für Last kraftwagen, drei Punkte für Autos, zwei Punkte für Motorräder. Tes Bubikopfes Ende? Wenn es, wie unlängst in Jena, die Mode des Bubikopfes vermocht hat, die Bewohner einer Stc>t in zwei scharf getrennte Lager zu spalten, dann beweist das nur zu deutlich, daß die Macht der Mode beileibe nicht unterschätzt werden darf. Wie ist nun im allgemeinen die Kampflage? Auf der einen Beite verdichten sich immer mehr die Gerüchte dahin, daß die Herrschaft des Bubikopfes am längsten gedauert habe, auf der anderen Sette wieder will man fest davon überzeugt fein, daß sich diese Mode, weil sie einen Fortschritt bedeute, unverändert sorterhalten werde. Selbft die begeistertsten Vertreterinnen des Bu bikopfes werden aber allen Ernstes kaum den unver änderten Fortbestand des Bubikopfes für wahrscheinlich halten können, denn, eben weil es sich hier um eine Modeerscheinung handelt, trägt die Modeerschetnung das Schicksal des Vergänglichen ohne weiteres in sich. ES bleibt nur die Frage, ob das Ende des Bubikopfes tatsächlich so rasch anbricht, wie es seine Gegner an kündigen. Die blonde Drossel (»8. Aorlsetz«-.) „Die Villq", murmelte er, „gewinnt nun also greifbare Gestalt. Und Ruth braucht nicht mehr zwei Jahre zu warten, bis sie einziehen kann in das Haus mit dem kleinen Treibhaus, wie sie es sich so sehr ersehnte. Ruth, meine süße Ruth, du hattest ja recht, daß du dich gegen die übereilige Kriegstrauung sperrtest. Aber wenn ich wieder daheim bin, dann, bet Gott, dann wird nicht mehr gewartet! Dann geht's zum Standesamt und in die Kirche, so rasch, wie eS nur irgendwelche hochwohllvbliche Vorschriften ge statten. Er hatte sich getrennt von den beiden anderen Reitern und trabte auf das Lazarett zu, das ziemlich weit Posten ausgestellt hatte. Zwei von den Posten hatte er bereits hinter sich gelassen, aber als er beim dritten angelangt war, durfte er nicht weiter. „Befehl, niemand durchzulassen. Seuchengefahr." „Dringende Meldung an den Oberstabsarzt," ant wortete Kürow, indem er einen dienstlichen Befehl vorwies, den ihm vorsichtigerweise der Leutnant mit gegeben hatte. So schlüpfte er nochmals durch und stieg gleich daraus vor der langgestreckten Baracke ab, in der eine Anzahl Typhuskranker lag. Er hatte Glück, der Oberstabsarzt war zugegen. Neben der gedrungenen Gestalt des grauhaarigen Herrn trat Therese ans der Thür. Sie hatte die Meldung vernommen und wollte selbst Kürow begrüßen. An ihre Seite sprang sogleich ein stichelhaariger Sanitätshund, der sich ihr, der Tierfreundin, vor einiger Zeit eigensinnig angeschlossen hatte. Er folgte nur noch widerwillig seinem Führer, war aber von verblüffendem Nutzen gewesen, als Therese selbst, wie sie es bereits mehrmals getan, sich beim Herein- holen von Verwundeten betätigt hatte. Sie begrüßte Kürow mit kräftigem Händedruck und sagte ihm gleich, daß sie gute Nachrichten von Ruth gehabt habe. Dann hörte sie mit an, was Kürow von dem Oberstabsarzt erbat, und konnte ihm herzlich gratu lieren. ' Der Oberstabsarzt aber schüttelte den Kopf. „Lieber Freund", sagte er, „so gerne ich's täte, „es geht nicht. ES ist nicht erlaubt, andere als amt liche Mitteilungen zu drahten. Aber ich kann es dennoch aus einem Umwege versuchen. Die Bestäti gung nämlich, daß Sie, Hermann Kürow, mit wich tigen Erfindungen großen Erfolg gehabt haben, die können wir telegraphisch melden. Dann steht morgen oder übermorgen Ihr Name in allen Berliner Zei tungen, und auf diese Art erfährt es doch auch Ihre Braut Es half nichts, mit diesem Bescheide mußte er sich begnügen. Therese tröstete ihn: „Wir haben hier ausgezeichnete Postverbindung. Ich schreibe es gleich heute noch an Ruth - geben Sie mir doch eine Zeile zum Einlegen tn den Brief? Dann ist binnen einer Woche sicher die Nachricht da. Uebri« gens hörte ich heute durch meinen Onkel Berber, daß man bisher nicht — es ist eigentlich unbegreiflich — Ihre Feldpostadresse gehabt hat!" Kürow seufzte auf. „Ich dachte mir ichvn dergleichen, denn steilen Sie sich vor, Schwester Therese, daß ich bis heute noch keine Zeile von Ruth bekommen habe! Trotzdem wußte ich immer, daß sie gesund war. Aber jetzt muß ich weiter, ich bin in größter Eile." Er schüttelte dem Arzt die Hand und küßte Thereses Fingerspitzen, die ihm heiß und zitterig vor kamen. Der Hund beschnüffelte ihn aufmerksam, schaute aber fortwährend zu Therese wie zu seiner eigentlichen Herrin empor. „Sie sind bleich, Schwester," sagte Kürow, wäh rend er -ein Pferd am Zügel nahm. „Der Dienst hier ist wohl doch zu anstrengend für Sie?" „Ach bewahre! Ich bitte Sic, reden Sie nicht von unseren Anstrengungen, wenn Sie den Lärm hören, -er eben jetzt anfängt." Sie hörten ein entferntes, aber doch recht ver nehmliches Gewehrseuer. Seit gestern waren die kleinen Scharmützel immer näher und näher gerückt, und man begann sich bereits um das Schicksal -eS Lazaretts zu sorgen. Gleich darauf sprengte Kürow am Waldrande entlang, nm wieder Fühlung mit den Kameraden zu gewinnen, die zugleich mit ihm die Rückkehr antreten wollten. Der Wald streckte sich noch einige tausend Meter weiter hin, aber die Wege, um die es sich handelte, liefen hier von östlicher Richtung in den Wald hinein. Sie waren in dem unsicheren Sternenlicht, das jetzt leuchtete, schwer zu erkennen. Man mußte langsam reiten. Kürow bog sich weit über den HalS des Brannen; ihm war, als habe er verdächtige Geräusche gehört Sollten hier schon feindliche Truppen tn der Nähe sein? Er hatte keine Zeit, weiterzudenken. Wie aus dem Erdboden heraus knallten plötzlich zehn, zwanzig Schüsse aus niedrigem Ginstergebüsch, das zwischen Wald und Feld wuchs. Das Pferd stürzte mit einem grauenvolle« A«^ schrei zufaminen, Kürow unter sich reißend. Zugleich empfand er einen Schlag gegen den Kopf — eine» ebensolchen gegen den Arm, und dann ward «t schwarze Nacht um ihn. 21. Kapitel. Ruth hatte am Bahnhof in Dortmund eine Droschke genommen und war zunächst zu Franziska Sebius gefahren, da sie bei ihrem Vater nicht gut ab steigen konnte, bevor sie ihn gesprochen hatte. Franziska war nicht zu Hanse, so daß Ruth nur das Gepäck abgeben, dem Dienstmädchen vorläufig Be scheid geben und sich dann zu Fuß zu ihrem Vater be geben konnte. Heftiges Herzklopfell überfiel sic, als sie endlich an seiner Tür klingelte. Das messingene Türschild, das sie früher so oft blitzblank geputzt, war blind uns unansehnlich; und sofort machte sie fick Vorwürfe. Er war doch sicher schlecht versorgt, und inzwischen lebte sie im Hause -er Frau Ulrich wie eine junge Fürstin! Schlürfend kam der wohlbekannte Schritt heran; aber er schlürfte nur, weil jetzt Hausschuhe an den sonst so hart auftretenden Füßen steckten. August Stockton sah sich einer hocheleganten Dam« gegenüber, die er auf den ersten, flüchtigen Blick kaum erkannte. Aber sic schlug das graue Tüllschleierche« hoch und rief: „Guten Tag, Papa! Nun, Gott sei Dank, daß du auf bist! Ich fürchtete schon, dich bettlägerig zu finden." „Komm herein", sagte er, noch immer verblüfft, „du siehst ja grandios aus! Es scheint -ir allerdings ausgezeichnet zu gehen!" Sie ging mit ihm herein und fühlte, wie ein schwerer Meltau sich sogleich über ihr ganzes Wese« legen wollte. Diese Wirkung hatte von jeher ihr Vater auf sie gehabt. Entweder er zankte und räsonnierte, oder er war tn einer anderen Weise niederdrückend. Sie mußte sich erst wieder daran gewöhnen, dann würde sie ja auch wie früher ihre gleichmütige Stimmung wtederfinden. „Nun, gewiß geht es mir gut, Pa. ich habe dir das ja auch immer geschrieben. Von dir aber bekam ich sehr spärlich Nachrichten. Dein gestriges Tele gramm hat mich sehr erschreckt — was fehlt dir denn?" „Frage lieber, was mir nicht fehlt!" ries erBittcr. „Ich bin krank durch und durch, wenn ich auch davon meiner „Brotherrin^ nicht viel sage. Bemitleiden will ich mich nicht lassen. Die Hauptsache ist aber doch immer das alte Leiden — ich stehe vor der Verwirk lichung meiner Lebenspläne, und nur du anein kannst mir dazu verhelfen" Er hatte sich auf einen Nohrstuhl geworfen, stützte den Kopf mit dem wirren Haar aus seine Hände und saß so, vornübergebeugt, in einer jämmerliche« Pose da. Ruth war ebenfalls auf einen Stuhl gesunken, denn plötzlich fühlte sie sich ganz schwach. Was sollte dies bedeuten'? Was hatte der Vater mit ihr vor? „Ich soll -ir helfen?" fragte sie leise. „Wie meinst du das?" „Du hättest mir schon einmal helfen können." ant wortete er zunächst ausweichend. „Sehr genau weißt du, daß der reiche Wecker sich ernstlich um dich bemühie. Geheiratet hätte dich der Mann, wenn du nicht auf und davon gegangen wärst!" Schon hatte sich Stocktons Stimme erhoben, und er schoß giftige Blicke aus sein Kind. „Ja — aber ich bitte dich — ich hätte doch Herr« Wecker um keinen Preis genommen! Er war mir doch zuwider!" „Als ob es bet einer Ehe auf Verliebtheit an käme. Komm mir doch nicht mit solchen Redensarten! Es wäre dein Glück gewesen und — auch meines; denn erst vor ganz kurzem hat mir Herr Wecker ge sagt, daß er mir zur Verwirklichung meiner Pläne nur deshalb nicht hilft, weil du gegen ihn so undank bar gewesen bist" Ruth straffte sich innerlich. „Tas zeigt seine niedrige Gesinnung, Papa Ein Mann von anständigem Denken und Empstoden hätte dergleichen nicht gesagt. Uebrtgcns aber tut es mir leid, wenn nur um den Preis meiner Pc'rwn seine Hilke erkauft werden konnte, io - wäre ich eben nicht in der Lage gewesen, dir zu Helsen." Stockton sprang ans und eilte im Zimmer hin n id her. Leine Hände fuchtelten umher, sein Gemüt wurde m beängstigender Weile bald blaß, bald braun rot, und er schrie mit schriller Stimme und über stürzter Eile: „Tu lagst es also mit dürren Worten! Tn bist immer noch so herzlos, wie du es von »eher warst! Aber letzt ist es aus mit allem Wenn und Aber' Es ist dir vielleicht nnbeaucm, aber es ist dennoch wahr, daß ich ein todkranker Mensch Vin! Ansregnngen. Herzkränkungen sind mir anks strengste verboten Und in deiner Hand lieat ganz einkach mein Leben" Ruth stand aus und versuchte, den Alten zu be ruhigen. seine Hand zu erfassen, die er ihr aber zornig fortriß. „Besinne dich doch, Papa," bat sie. Wovon sprichst du denn letzt? Die Lache mit Wecker ist doch längst vorbei. Womit soll ich denn nun dein Leben retten können, wenn dn glaubst, du seiest io krank?" „Mit ein wenig gutem Willen", stieß er hervor, „wäre alles getan!" Tann velann er sich, daß auch er vielleicht andere Latten aufziehen sollte, nnd plötzlich ward sein Ton weich und sein Blick ganz demütig, als er kortkuhr: „Ruth, cs gibt Opkcr, die ein liebevolles Kind wohl zn bringen vermag, wenn cs für seinen Vater nur wirkliche Kindesliebe empfindet. Du weißt, nie mals mar ich ein Frennd von rührseligen Worten. Aber heute ist der Tag der Entscheidung — heute liegt bei Gott Tod und Leben deines Vaters in deiner Hand." s»iM
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