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Weißeritz-Zeitung : 02.08.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192608022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19260802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19260802
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1926
- Monat1926-08
- Tag1926-08-02
- Monat1926-08
- Jahr1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 02.08.1926
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Weiheritz-Zetlung Tageszeitung mW Anzeiger Pir DippolNswal-e, Schmieöeberg u.L *e»«g»pr<r«r Mr »iE Manat 2 Reichsmark »11 Zulragvn, «inzeln« Rammern 15 Reicht- pfennkge. Memeknd« - Verband» - Dirokonto Rammer 5. Fernsprecher: Amt Nlppvldäs- «alte Nr. ». Postscheckonto Dresden 125«. AeSSesle Zeitung des Bezirks Kieses Nia« enkhSN Sie amttichen Bekannimachunge» Ke» Amlshauplmannschafl, -es Amlsgerichl» uu- -es SiaSirals zu Dippoldiswalde «»«»«»«»»««xx»,«» L» AnzekaeapE Dle 4« MMlmeker breit« Petttzeil« 20 Netchspfennta«. Elngesandl «ich Reklamen 50 Reichtpfennige. Nr 177 Deranlworllichei Redakteur: FeNr Jehne. — Druck und Verlag: Earl Aehar in Dkovoldlswalde. LL 92. Jahrgang Montag, am 2. August 1926 Nach der am 10. Juli 1926 statkgefundenen Neuwahl des Vorstandes der Unterhaltungsgenossenschaft für den Pöbelbach seht sich dieser wie folgt zusammen: a) Kistenfabrikant Moritz Krumpelt, PVbeltal-KIpsdorf, Vorsitzender des Vorstandes, Forstmeister Kruhsch, Bürenfels, stellvertretender Vorsitzender, b) Modelltischler Bernhard Aurel, Niederpöbel, Stell vertreter: SägewerkSbesther Arno Krumpelt, Pöbeltal, c) Schleiferelbesiher Otto Nitzsche, Schmiedeberg, Stell vertreter: Hausbesitzer Max Popp, Niederpöbel, 6) Bäckermeister Gustav Gladewih, Niederpöbel, Stell vertreter: SügewerkSbesiher Max Nitzsche, Pöbeltal- Kipsdorf. ilmtrkauptmanneckatt glppsldlrwalde, am 36. Juli 1926. ! Reichstädt, 1. August. Gestern feierte der Zweigverein für , Aeuhere Mission (Heidenmission) im Kirchenkreis Dippoldiswalde sein diesjähriges Jahresfest In uirserer Kirchgemeinde. Gleichsam , als Einleitung hielt nach dem tzauptgotkesdienst am Vormittag , Pfarrer Stelzner—Allenberg einen Kindermisflonsgotkesdienst, um schon in den Herzen der Kinder Liebe für dies christliche Liebes- werk zu erwecken. Eine überaus zahlreiche Festgemeinde fand , sich trotz der schlechten Wetteraussichten zum Festgottesdlenst nach mittags 2 Uhr in unserem schönen Gotteshause ein. Von hier und auswärts, besonders aus der Kirchgemeinde Dippoldiswalde, waren die Missionsfreunde herbeigekommen, um sich aufs neue für daS christliche Liebeswerk zu begeistern und zu stärken. Und ? wie vortrefflich Hai dies der Festprcdlger, Pfarrer Stelzner, ver standen. Auf Grund des Schrlftwortes, Evangelium Johannes Kap. 10 V. 16, führte der Festprediger in formschöner, begeistern der Weise aus, wie dieses Jesuswort die Geburtsstunde der Aeiden- misflon sei, und daß es für uns Christen Pflicht sei, an der Er füllung des Wortes Jesu: „Es wird ein Hirt und eine Herde wer den!" mikzuarbelten. Pfarrer Stelzner führte deshalb aus: „Vom Mutz heiliger, erbarmender Liebe jedes Christen zum Misflons- werk" und wies hin: 1. auf den festen Grund dieses Werkes: 2. auf die rechte Art, dies Werk zu treiben und 3. auf dle große Verheißung, dle diesem Werke zuteil werden wird. Heilige Klänge des DIppoidlswalder Posaunenchors unter Leitung des Pfarrers Mosen, vortrefflicher Choraesang des Reichstädter Kirchenchores und des Quartetts unter Kantor Helbigs sicherer Führung und nicht minder dellen künstlerisch vollendetes vrgelspiel umrahmten Predigt und Choralgesänge der Festgemeinde. Eingangs- und Schlußlikurgie hielt Orlspfarrer Porstendorfer, welcher mit seiner fchönen, weichen Baritonstimme in wunderbarer Weise zur Er bauung der Festgemeinde beitrug. — An den Festgottesdienst schloß sich eine Nachversammlung im Saale des niederen Gasthofes an. Superintendent Michael begrüßte als Vorsitzender dle Missions gemeinde und gab seiner Freude über den so zahlreichen Besuch oeS Festgottesdienstes und auch der Rachversammlung Ausdruck. In dieser Versammlung sprachen Pfarrer Kannegießer aus Nieder bobritzsch und nochmal Pfarrer Stelzner über ihre Erfahrungen auf dem Gebiete der Heldenmission. Der erstere war In Indien besonders unter den Tamulen längere Zelt als Missionar, der andere In Südostafrika In der Gegend des Kilimandscharogebirges unter den Negern kurze Zeit als Missionar tätig gewesen. Durch den Ausbruch des schrecklichen Weltkrieges wurden beide Herren an ihrer Weiterarbeit im Dienste der Aeldenmlssion gehindert, Pfarrer Kannegießer aus Indien vertrieben. Doch war es letz terem vergönnt, schon im Herbst des Jahres 1925 In Begleitung des Missionsdirekkors Jhmels die ev.-luth. Gemeinde unter den Tamulen usw. zu besuchen. Er schilderte besonders in beredter Weife die herzliche Freude dieser Christen, die sie in allerhand Dankesbezeichnugen zum Ausdruck brachten und wie sie durch die Kriegszeit durch die schwedischen Missionare und besonders auch durch die eingeborenen Prediger zur Selbständigkeit erzogen worden waren. Die Feier des Christfestes war dem Pfarrer Kannegießer vor allem nahe gegangen, und am liebsten hätten ihn seine alten, kamulischen Christen sofort wieder behalten, was aber nicht ohne weiteres angegangen war. Aber es seien doch deutsche Missionare noch für Indien nötig, damit Jesu Missionswort dort Immer mehr in Erfüllung gehe. Pfarrer Stelzner führte In kur zen, trefflichen Bildern den Geister- und Aberglauben, sowie den Zaubereiglauben und die damit zusammenhängenden schrecklichen Gebräuche der Neger Afrikas den Versammelten oor die Seele, sie von der Notwendigkeit der Heidenmission überzeugend. Daß die Worte aller Festredner auf guten Boden gefallen waren, da von legte der Ertrag der Festkollekten in Kirche und Saal Zeugnis ab. Rund 140 M. wurden fürs Liebeswerk der Heidenmission gesammelt. Superintendent Michael dankte allen In herzlicher Art für die Gaben, betonend, daß doch Geben seliger denn Neh men sei. Wiederum umrahmten allgemeine Liedergesänge und an dere musikalische Darbietungen die Ansprachen und Vorträge In der Nachversammlung. Auch Schriften usw. wurden verkauft, deren Reinertrag der Kaste deS Hauptvereins in Leipzig zufließk. Ebenso wurden Zeichen indischen Dankes, die Pfarrer Kanne gießer bei seiner letzten Jndlenfahrt überreicht worden waren, herumgczelgt. Der Vorsitzende bankte noch allen denen, dle zum schönen Verlauf deS Festes beigelragen halten, erteilte dem Orls pfarrer Porstendorfer das Schlußwort, der besonders dafür dankte, daß solch ein Fest wieder einmal in Reichstädt gehalten worden sei, daß dadurch die Liebe für das von Gott und dem Heiland gewollte Missionswerk geweckt und gestärkt worden sei, noch mals auch allen, die dazu beigelragen hallen, daß daS Fest einen so schönen Verlauf zur Ehre Golles und zum Segen der Missions freunde nehmen konnke, herzlichst dankend. Schmiedeberg. Heule Sonntag vormittag wurde im hiesigen Gemeindebade ein weiblicher Leichnam aufgefunden. Wie fest- gestellt wurde, ist die Tote eine Frau Zschehschin, wohnhaft hier, Molchgrundstraße. Sie hak diese Tat Infolge von Gemütskrank- heit ausgeführt. Pretzschendorf, 2. August. Die H. Kerndksche Wirtschaft wurde Heuke vor 25 Jahren infolge Blitzschlags eingeäscherk. Kurort KipSdors. Die Gemeindeverwaltung veranstaltet, wie alljährlich, kommenden Mittwoch, am 4. August, auf der Festwiese hinter dem „Hotel „Tellkoppe" ein großzügig vorbereitetes Kinder- sest. Das Fest nimmt seinen Anfang mit einer vom Dresdner Knabenmusikkorps von 12—1 Uhr am Schulkerg auSgeführten Platzmusik. Um '/,2 Uhr setzt sich der Festzug, der die verschie denste» Berufsstände darstellen soll, in Bewegung. In diesem werden verschiedene Feslwagen mitgeführl werden. Nach Ein treffen deS FestzugeS wird sich auf der Festwiese ein reges Leben / und Treiben entwickeln. Außer Vogelschießen für die größeren ! Knaben, Sternschießen für die kleineren Knaben und Mädchen sind eine Anzahl andere Belustigungen vorgesehen. Unter anderen ! haben Ausstellung genommen KarusselS, ein Kasperletheater, ein / Pony-Zirkus, im dem sich die Jugend im Reitsport üben kann, - Lotterie-, LebcnS- und Naschmitlelstände werden auch nicht seh- ! ! len Ein Bierausschank, in dem auch die bekannten „Warmen ' Würstchen" »sw. zn habe» sind, ist nallirlich auch vorhanden. Rach- i mittags 5 Uhr wird ein Luftballon (7,50 Meter Umfang), den die OertUches n»d Sächsisches. Dippoldiswalde. Waren nach den Regengüssen des Freitag und Sonnabend die Erwartungen wohl der meisten auf einen schö nen Sonntag nicht allzuhoch geschraubt worden, so wurden doch auch diese noch enttäuscht. Der gestrige Sonntag stand ganz Im Zeichen von Nebel und Regen. In früher Morgenstunde goß eS wie mit Kannen, später regnete es zeitweise. Die Sonne ließ flch den ganzen Tag nicht blicken. Darunter litten fast alle vorge sehenen Sonntagsveranstaltungen. Die Gartengemeinschast mußte das geplante Gartenfest um 8 Tage verschieben, die „Erholung" hielt ihr Vogelschießen im „Sieinbruch" zwar ab, aber der Besuch wenn er auch nicht schlecht zu nennen war, litt doch. Vorteil von dem schlechten Wetter halte vielleicht die V. e. H. „Hansa" mit ihrem Tanzabend in der „Reichskrone", der sich eines sehr guten Besuches erfreute und bei dem auch alle recht lange aus hielten. Der Verkehr aus der Eisenbahn war nur schwach, auch der Autoverkehr blieb gegenüber anderen Sonntagen zurück. Die jetzigen Tage und Wochen, die eigentlich die heißesten und trocken sten des ganzen Jahres sein müßten, bringen uns empfindliche Kühle und große Nässe. In heftigen, wolkenbruchartigen Strö men fällt oft der Regen, Bäche und Flüsse sind in einer der Sommerszeit gar nicht entsprechenden Weise angefüllk, der Wald- boüen trieft und immer neues Naß strömt herab. Traurig bestellt ist es um die Ernte. Auch bei uns ist noch nicht alles Heu ge borgen, weiter oben im Gebirge aber liegt es gelb und völlig durchnäßt auf dem Boden oder ist noch gar nicht gehauen. Bei uns drängt an vielen Stellen das Getreide zur Ernte, wer aber soll bei solch ungünstigem Wetter den Mut zum Schneiden finden? Sonnenschein, Sonnenschein auf Wochen hinaus ist die Bitte unserer Landwirke, damit ihre Arbeit eines Jahres nicht umsonst ist, damit wir vor einer Teuerung bewahrt blecken. Dippoldiswalde. Drei Wochen noch, dann ist an der Deut schen Müllerschule wieder ein arbeitsreiches Semester zu Ende gegangen, eine große Zahl von Schülern tritt dann, ausgerüstet mit tüchtigen Kenntnissen, hinaus Ins Leben, um den Daseins kampf aufzunehmen, der sich in der jetzigen Zeit für sie ganz be sonders hart anlassen wird. Aber nicht verzagt, auch ihnen stehen treue Freunde zur Seite, ganz besonders allen denen, die sich im Verein „Glück zu!" zusammengefunden haben. Der AH.-Ver- band tut für sie, was in seinen Kräften steht und die AH., AH. unterstützen gern ihre Farbenbrüder, soweit es ihnen möglich ist. Auch die Reihen des „Glück zu!" werden sich mit Semesterschluh wieder lichten, selbst aus dem Präsidium scheiden viele von Dip poldiswalde. Es haben daher in vorvergangener Woche Neu wahlen stattgefunden und am Sonnabend fand im Vereinsabend die Uebergabe der Aemter an die neuen Chargen statt. Nachdem daS Präsidium in vollem Wichs samt Fahne aufgezogen war, Glück zu- und Farbenlied verklungen waren, führte Präside Behr aus, daß der Mille der Aktivikas ihn auch für ein zweites Se mester an die Spitze des Vereins berufen habe. Wenn er seiner zeit gesagt habe, er betrachte diesen Ruf als «inen Befehl, so gelle dies auch jetzt in gleichem Maße. Er dankte der Korona nir ihr Vertrauen und gelohte, seine Kräfte voll und ganz den Farben grün-weiß-rot und seinen Farbenbrüdern zu widmen. Er hielt dann Rückschau auf die Vorgänge des letzten Semesters und durfte dabei feststellen, daß wacker gearbeitet worden ist und stets größte Einigkeit in den Beschlüßen geherrscht hat. Mit Dank an seine Mitchargcn für ihre Unterstützung in der Führung des Vereins, an die Farbenbrüder für ihr Zusammenhalten schloß Prä side Behr seine Ansprache mit dem Wunsche, daß die Gedanken der nun bald von hier Scheidenden immer beim Verein sein möch ten und dem Versprechen alles sür den Verein zu tun, waS in seinen Kräften steht. Zunächst Übergaben dann Fahnenträger und Fahnenbealeitung ihre Aemter Ihren Nachfolgern, worauf Fuchs- major Alfred Heinz mit Worten des Dankes an seine einstigen Füchse sein Amt in die Hände von Bernhard Scholz legte. Der dritte Präside Rausch übergab sein Amt an Herbert Uhlemann, der Kassierer Nock das seine an den bisherigen Schriftführer Dorn heim, an dessen Stelle Harbach trat. Als Vurschenobmann trat an Happles Stelle Kastenmüller. Jedesmal wurden kurze An sprachen gewechselt. Zum Schluß begrüßte Präside Behr noch seine neuen Mikchargen und den Vurschenobmann und hosfte auf ein recht gedeihliches Zusammenarbeiten im Interesse des Ver eines. Namens des AH.-VerbandeS dankte AH. Jehne dem bis herigen Gesamtvorstande für sein treues Wirken und begrüßte den neuen Vorstand aufs herzlichste. Von Gewerbeoberstudienrat Direktor Meller war ein Handschreiben eingcgangen imd wurde verlesen, In dem er sein Bedauern auSsprach, nicht persönlich kom men zu können, das bisherige und das neue Präsidium begrüßend. Die anschließende Kneipe stand im Zeichen rechter Jugendfröylich- keit, Gedanken an die baldige Scheidestunde noch nicht aufkommen zu lassen. — Am Sonnabend abend ist hier ein zweiter Verein an der Deutschen Müllerschule gegründet worden, der den Namen „Ger mania" führen wird. Sein Vereinslokal Ist das SchlltzenhauS. Dippoldiswalde, 2. August. Heule vor 25 Jahren, gegen Mitternacht, brannte das Hinkergebände des damals Hermann Müller gehörigen Grundstücks In der Flelberger Straße aus. Firma Renner In Dresden In liebenswürdiger Meise zur Ver fügung gestellt hat, aufsteigen. Den Erwachsenen ist am Nach mittag Gelegenheit zu einem Tänzchen unter freiem Himmel ge boten. Nach Eintritt der Dunkelheit findet ein Fackel- bezw. Lampionzug stakt: nach dessen Auflösung wird auf der Festwiese ein Feuerwerk abgebrannt werden. Die Musik stellt das Dresd ner Knabenmusikkorps in einer Stärke von 50 Knaben. Von! 7 Uhr ab finden sich dle Erwachsenen zu einem gemütlichen Tänz chen im Saale der „Tellkopve" zusammen. Frauenstein. Bei dem letzten heftigen Gewitter hat im Be reiche des Amtsstraßenmelsteroezirks Frauenstein der Blitz acht mal in Skraßenbäume geschlagen. Das ist ein neuer Beweis da für, daß man bei Gewittern niemals unter Bäumen Schutz suchen toll. Geising. Unfug. Dle Schokoladenfabrik Hartwig L Vogel, Dresden, hak in der Wartehalle des hiesigen Bahnhofes einen Warenautomaten aufgestellt. Kaum steht derselbe ein paar Wo chen, so haben bereits böse Buben sich daran gemacht, ihn syste matisch m berauben, indem sie wertlose Geldstücke und Spiel- Münzen Hineinwersen. Aber damit begnügten sie sich nicht. Sie trieben ihre Zerstörungswut am Freitag oder Sonnabend so welk, daß sie einen Griss abschraublen und stahlen, so daß der Automat nicht arbeiten kann. Geising. Unserem OrlSgeiftlichen, Pfarrer August Schreyer, Ist es vergönnt, am Dienstag, dem 3. August, seinen 77. Geburts tag zu feiern. Pfarrer Schreyer erfreut sich trotz seines hohen Alters vester körperlicher Gesundheit und geistiger Frische, wie man sie selten findet. Wir wollen ihm wünschen, daß er noch viele Geburtstage in bestem Wohlergehen im Kreise seiner Kin der feiern möge. Schon vor zwei Jahren, als er sein 50 jähriges Amtsjubiläum feierte, wollte er in den wohlverdienten Ruhestand treten, doch ist es ihm wegen der mißlichen Wohnungsverhältnisse noch immer nicht möglich gewesen. Pfarrer Schreyer hat den Feldzug 1870/71 als Geistlicher mit der Masse in der Hand mit- gemachl. CoSwia. Am Donnerstag nachmittag explodierte in der Fab rik chemisch-technischer Produkte der Firma Ritter L Härtel ein Kesses. Die Fiammen ergriffen den Dachstuhl und verursachten so größeren Schaden. Arbeitern und Feuerwehren verschiedener Fabriken gelang es, den Brand zu lokalisieren, so daß größerer Schaden verhütet wurde. Leipzig. Am Täubchenweg stieß am Freitag nachmittag ein Lastkrafkwagenzug einer Leipziger Speditionsfirma mit einem Skraßenbahnzug der Linie 5 zusammen. Der Lasikraflwagenzug wollte einem Pferdegeschirr auswcichen, hierbei kam der Anhänger infolge der Nässe auf der Straße ins Schleudern und stieß mit voller Wucht gegen den Skraßenbahnzug. Durch den heftigen Anprall wurde vom Motorwagen der Straßenbahn der Vorder perron eingedrückt und die Scheiben zertrümmert. Er wurde aus dem Gleise geschleudert und kam quer auf die Straße zu stehen. Durch den Zusammenstoß wurden sieben Fahrgäste verletzt, dar unter ein Kind. Sie erlitten z. T. Schnittwunden durch Glas splitter, zwei Personen trugen Aippenquetschungen und zwei an dere Hautabschürfungen davon. Sechs Personen konnten, nach dem sie von der SanikätSwache der Ostfeuerwehr verbunden wor den waren, ihre Wohnungen aufsuchen. Chemnitz. Infolge der anhaltenden Regengüsse führen sämt liche Erzgeblrgswässer wieder Hochwasser. Der Wasserstand der Lbrmnltz, Zschopau und Mulde, der bereits am Freitag die Ge fahrenmarke erreicht halte, hat am Sonnabend dle Gefahren marke 8 überschritten und ist noch weiter im Steigen. Unter halb der Stadt ist die Chemnitz über ihre Ufer getreten und hat di« Fluren von Borna, Furth, Glösa und DreiSdorf überschwemmt. In Wittgendorf mußte bereits die Feuerwehr zur Hilfeleistung herangezogen werden. JrferSgrün. Verhaftet und ins Amtsgericht elngelieferk wurde ein hier wohnhafter 78 jähriger Invalid mit seiner 21jährigen Enkelin. DaS Mädchen, welches in Obercrlnih diente, kam regel mäßig zu ihrem Großvater, um ihm die Wirtschaft M führen. Da bei ist es zu einem nicht ohne Folgen gebliebenen Verhältnis ge kommen. DaS Mädchen Halle In früheren Jahren ein ähnliches Verhältnis, aus dem ein Knabe hervorgegangen ist. Markneukirchen. Hier wurde das dreijährige Töchterchen des GeigenmacherS Brückner schwer verbrannt. Das Kind, daS In, Vetle lag, konnte Streichhölzer erreichen, hat mit diesen ge spielt und sie zur Entzündung gebracht. Die Kleider fingen Feuer, jo daß das Kind schwere Brandwunden am ganzen Körper erlitt. An seinem Auskommen wird gezweifelt. Plauen. Das Flugzeug D. 783, das täglich nachmittags in der 2. Stunde auf dem hiesigen Flugplatz eintrifft, wurde Freitag nachmittag gegen 2 1lhr bei der Landung vom Sturm erfaßt und stürzte um. Der Führer Kani mit dem Schrecken davon. In sassen sind in dem Passagierflugzeug zum Glück nicht gewesen. An der Maschine Ist ei» Propeller gebrochen. Klingenthal. Die tagelangen Regensälle haben im Klingen thaler Bezirk abermals Hochwasserschäden hcrbeigeführk. Seit Freitag früh sind die Wasserläufe der Zwota und Brunndöbra lauernd gestiegen, so daß schon am Freitag mehrfach Ueberschem- mungen eintraten. Die Gefahr hat sich in der Rächt zum Sonn abend »och vergrößert. Am schwerste» tritt die Katastrophe wie der in der Gegend des Zusammenflusses der Zwota und der Ärunn- döbra auf. Auch der Talzug an der Unterklingenthaler Straße ist wieder sehr schwer heimgesucht. Auf der Straße und auf den Nebenwegen üben die dahinschießenden, reißenden Wasser ihre Zerstörungsarbeit aus. An dieser Straße und an den Neben wegen ist das Wasser verschiedentlich in Wohn- und Geschäfts häuser eingedrunge». Löbau. Auf dem Wege vom Bahnhof nach der Stadt ver haftete die Kriminalpolizei einen elegant gekleideten Herrn. Er bestritt, der viclgesuchle Ein- und Ausbrecher Glasmacher Walter Tautz aus Heidemühl bei Spremberg zu sein und versuchte sich erfolglos mit richtig ausgestellten Papieren, die aber zweifellos gestohlen sind, zu legitimieren. Diese Papiere lauten auf einen Kaufman» Kosat. Inzwischen ist die Jndenlitäl des Verbrechers, dem eS gelang, sich bereits wiederholt aus Gefängnissen zu be freien, festgestellt worden.
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