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Weißeritz-Zeitung : 31.01.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192901317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19290131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19290131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1929
- Monat1929-01
- Tag1929-01-31
- Monat1929-01
- Jahr1929
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 31.01.1929
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Donnerstag, am 31. Januar 1929 Nr. 26 zwischen- Dienstherrschaft und Dienstboten auch heute noch zu stm- , >en ist. Der Landwirtschaftliche Verein Reinhardtsgrimma habe -in das Güterrechlsregisler ist heute eingetragen worden, daß Ingenieur Adelbert Willy Kurt Weidner und feine Ehefrau EeÄ> Magdalena geb. Richter in Mpvowiswawe durch V«r- ^c>m 19 Dezember,1928 die Verwaltung und Nutznießung Lnes aZefchloffen haben. 2 A. R^10/28. Amtsgericht Dippoldiswalde, am 29. Aanuar 1929. klel Anzeigenpr^s: Di« 42 Millimeter breite Petitzetle 20 Reichs Pfennig«. LingesaM und Reklamen «0 Reich-Pfennige. echs Dienstboten die Ehrenurkunde des Vereins zuerkannt, weil - ' " " " ^'^nt: Kurt S BezagsprÄ«: F»r einen Mona» 2.20 NM. 8 mit Zutragen, einzelne Nummern IS Reich«- 3 Pfennige :: Gemeind« - Verband« - Girokonto K Nummer S :: Fernsprecher: Amt Dtppoldit- wald« Nr.» :: Postscheckkonto Dresden 12848 ^Der Mkrmb m Wi'tteMg-M Eine aaßergewöhnüche Leistung der Einbruchstechnik. 95. Jahrgang Eibenstock. Der Ehrenbürger der Stabt Eibenstock nan > , .... Sanitätsrat Dr. Zschau, wurde gelegentlich setnei brechen. 15 Stunden la 75. Geburtstages mit dem tragbaren Ehrenzeichen " "" D. Klasse des Sächsischen Landesvereins vom Rote» Kreuz ausgezeichnet. Der Erzgbirgsverein Eibenstoci ernannte ihn zu seinem Ehrenmitglied. Siele» Blatt eulhSU »le amtliche« Beka«ulmachm»ge« ^ «mlshauplmannfchafl, -e» «mlsgerichl» »esSladlral» -u Dippoldiswalde Weitzeritz-Jeitung Tageszeitung und Anzeiger sür Dippoldiswalde. Schmiedeberg uU- . 11 ,m s — > Nelieste AellttttA dee Be»lpI»D ^«,»,»«0»^, Höckendorf. 3m Erbgevichtsgaflhofe findet nächsten Sonn abend, 2. Februar, ein öffentlicher Maskenball statt. Burkersdorf. Das Robert Kempefche Ehepaar konnte am Donnerstag -im Kreise der Angehörigen das goldene Ehejubiläum feiern. Dem 3ubelpaar wurden vielerlei Ehrungen zuteil. Freiberg. Am Dienstag abend brannte -in Eonradsdorf das Anwesen von Georg Pnöh bis auf -die Umfassungsmauern nieder. Da die Spritzen bei den verschneiten Megen nicht an -die schwer zu gängliche Brandstelle gebracht werden und auch -bei der eisigen Kälte nicht in Tätigkeit treten konnten, konnte nichts gerettet werden. ES ist dem Besitzer und einer Mieterin alles verbrannt. Dresden. Die Ernennung des volksparteilichen Abgeord neten und früheren 3ustizminisberS Dr. Bünger zum Volksbil dungsminister ist am Mittwoch durch den Ministerpräsidenten vollzogen worden. Der Minister wird fein Amt am 1. Februar antreten. Borna. Wie das „Bornaer Tageblatt" erfährt, hat die Bor- naer Kriminalpolizei den Mörder des Bergarbeiters Spieß, der am 14. August 1926 unweit Rositz in Thüringen erschossen wurde, festgenommen. Der Täter hat bereits ein Teilgeständnis abgelegt. Für die Tat dürften politische Beweggründe in Frage kommen. Leipzig. 3n einem Anfall von geistiger Umnachtung übergoß sich am Dienstag eine 39 3ahre alte Ehefrau in ihrer Wohnung mit Terpentinöl und zündele es an. Die Krank« wurde mit schwersten Verbrennungen aufgefunden und sofort dem Kranken haus zugesllhrt, wo sie bald noch -ihrer Einlieferung gestorben ist. Di« Frau soll schon längere Zeit nervenleidend gewesen sein. Leipzig. Am Monlag abend demvnstrierlen Erwerbslose vor dem Ralhous gegen die Entschließung des Rates, Sonderbeihilfen an die Erwerbslosen nicht zu gewähren. Ein Ueberfallkomman-do sperrte die Zugänge zum Sitzungssaal der Stadtverordneten ab. 3n der Stadtverordnetenversammlung wurde ein kommunistischer Antrag, die Sitzung zur Ermöglichung der Anhörung einer Er- werbslosemdemonstration auf eine halbe Stund« zu unterbrechen, abgelc-hnk. Es ertönten Pfuirufe auf der Galerie. Leipzig. In der Absicht, seinem Leben ein End, zu machen, nahm in seiner Wohnung der 34 Jahr« alte Kammerjäger Erich O. eine Portion eines zu: Vertilgung von Ungeziefer hergestellten Präparate/ zu sich. Der Lebensmüde wurde mit schweren Vergif tungserscheinungen in das Krankenhaus eingeliefert mungen der Gemeindeordnung, da im Präsidium nm eine^artei vertreten sei. rmsoehmmg des Textilarveiterkonflikts. Nachdem in den sächsisch-thüringischen Webereien vergangene Woche Sie Gesamtaussperrung von 3500« Textilarbeitern erfolgt ist, haben nunmehr auch iul Chemnitzer Bezirk die Textilindustriellen die Durch führung -er Aussperrung beschlossen. Dadurch werde» Ende dieser Woche die westsächsischen Betriebe -ei Kammgarn- und Streichgarnspinnereien sowie -ft Färbereien und Ausrüstungsbetriebe sttllgelegt unl weitere 20 000 Beschäftigte erwerbslos. Reiqswehrministerium «nd Arbeiter-Sänger-Bund. Der Arbeiter-Sänger-Bund, Bezirk Oberlausitz, plant — so teilt die „Dresdner Volkszeitung" mit — im September -. Is. in Bautzen für den Bezirk ein großes Gesangskonzert zu veranstalten. Das Konzert sollte in-er großen Exerzierhalle in Bautzen statt- finden. Die Ueberlassung -er Halle konnte aber von dem Standortältesten der Reichswehr nicht zur Ver fügung gestellt werden, weil das Reichswehrmini sterium eine Verfügung erlassen hatte, in-er bestimmt wur-e, die Mitbenutzung reichseigener Betriebe keinem Verein zu gestatten. Man wandte sich darauf mit Eingaben an den Reichskanzler Hermann Müller, an das Reichswehrministerium und an den Militäretats referenten -er sozialdemokratischen Reichstagsfraktion, Stücklen, mit Lem Erfolge, daß verfügt wurde, dem Arbeiter-Sänger-Bund die Halle zu überlassen. Der Rechenschaftsbericht Sachsens für 1987. Dem Landtag ist -er Rechenschaftsbericht über -en Staatshaushalt auf -as Rechnungsjahr 1W7 zugegan gen, -er, wie Finanzminister Weber bereits in seiner Erläuterung -es diesjährigen Haushalts bekannt gab, mit einem rechnungsmäßigen Gewinn von 3 415 278 Mark abschließt. Schwarzenberg. In der letzten Sta-tveror-neten- sitzung wurde ein rein bürgerliches Präsidium mb - dem Architekten Rauchfuß als Vorsteher gewählt Gegen diese Wahl legten die Linksparteien Protest eir mit der Begründung, sie verstoße gegen die Bestim Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde, 31. Januar. Gestern abend hielt die 1. eqräbnisgesellschaft im Bahnhotel ihre Jahres- »versammlung unter Leitung ihres Vorstehers, Kass-eninspek- I tor Schubert, ab, der nach Begrüßung -den Jahresbericht vor- I trua aus dem erwähnt sei, daß bisher bei insgesamt 1541 I Sterbefällen 154 630 M. Begräbnlsbeihilfo -ansgezahlt wer- Iden konnten; daß im Berichtsjahre 11 Sterbefälle zu ver- I nicknen sind (zu deren Gedenken die Versammelten von -den I Plätzen sich erhoben); daß die Zahl der Freigesteuerten jetzt k 188-beträgt; daß das nach den Akten älteste Mitglied Frau k Amalie Therese Schramm ist (das Alter beträgt 101 Jahre, s En die Frau überhaupt noch lebt; sie ist nämlich unbekann ten Aufenthalts) und daß erstmalig wieder Vermögenszin-sen gebucht werden konnten. Die vom Kassierer, Friseurmeister Kothe, gelegte Jahresrechnung weist 1874,77 M. Einnahme, - 1380,80 M. Ausgabe und 2090,86 M. Vermögen nach, einen erfreulichen Vermögenszuwachs. Die Rechnung ist geprüft und richtig befunden. Der Kassierer wird entlastet. Die ausscheidenden Vorstandsmitglieder, stellv. Vorsteher Buckel, Schriftführer Verwaltungs-Obersekretär Heino und Rech nungsprüfer Schriftsetzer Heine, werden wiederge-wählt und - nehmen die Wahl an. Anträge von öffentlichem Interesse liegen nicht vor. Auch das verflossene Jahr -hat wieder das i segensreiche Wirken der Gesellschaft bewiesen. Gewiß sind ! heute die meisten mehrfach auf den Todesfall- versichert, aber der, -der Trauerfälle in der Familie zu verzeichnen-hatte, weiß, -aß in solchen Fällen nie genug Geld da sein kann. Gewiß ist auch das Begräbnisgeld nicht gerade hoch, aber es hak den Mert, daß es sofort zur Verfügung steht; und das gerade -wird meist recht dankbar anerkannt; zudem ist es mit dem Bezahlen des Eintrittsgeldes fällig ohne jede Karenzzeit. — Einem hiesigen Fabrikbesitzer waren ein Paar Schnee schuhe gestohlen worden; als Täter wurde «in Schulkna-be er- — Di« BezirkSstrah« nach Glashütte ist wieder für allen Verkehr -frei. — lieber W. Berndts Liliputaner-Gesellschaft, welche jetzt ihre Gastspiele in Dippoldiswalde, Sadisdorf, Schmiedeberg, Ceifersdorf, Reichstädt und Borlas gibt, lesen wir folgendes: Niedersedlitz-. Die -beliebte Truppe wurde bei ihrem letzten Hiersein so gut ausgenommen, daß sie es sich nicht versagen konnte, aus der Durchreise einige Tage zu ver weilen. Das Programm ist außerordentlich- reichhaltig, auch für die Kindervorstellungen ist ein bunter Teil, der die Klei nen besonders belustigen wird, vorgesehen. An mittelose und fleißige Kinder werden wiederum Einlaßkarten unentgeltlich verteilt. Wir verweisen -aus die Anzeige. — Der 1991 zu Meerane geborene, bereits öfter vorbestrafte Fleischergehils« Erich Zillich wurde vom Schöffengericht Dresden wegen einer Anzahl in Dresden, Rähnitz-Hellerau, Dippol diswalde und Weinböhla verübter Fahrraddiebstähle zu 1 3ohr 6 Monaten Gefängnis verurteilt. — Sarrasanis herrlich« große Parade, die glänzende Völkerschau aus allen Erdteilen, weckt in jeder Vorstellung stür mischen Beifall, lind sie ist nur der Austakt zu einem überaus reichen Programm, das jetzt wieder um neue Attraktionen ver mehrt ist. Bei Sarrasani -sieht man nicht nur zu, man- erlebt Stunden, die lange -im Gedächtnis bleiben, da von Anfang bis Schluß nur Wertvollstes gezeigt wird. Der endgültige Schluß des Gastspiels steht dicht bevor! Nu-r noch ganz wenige Tage! Reinhardtsgrimma. Der Landwirtschaftliche Ver ein Reinhardtsgrimma u. U. hielt am Dienstag im hiesigen Erb- gerichtSgaslhose sein diesjähriges Stifl-ungssest ad. An festlich ge schmückten Tafeln vereinigten -sich die Mitglieder des Vereins mit den geladenen Gästen zu einem gemeinsamen Essen. Bei Be- Mnn der Tafel begrüßte der Vorsitzende, Gutsbesitzer Reinhard stattliche Tafelrunde. Er betonte, daß «S trotz schwerer Zeit auch dem Landwirt wenigstens einmal im Zahre vergönnt fein muß, ein Fest zu-feiern, um Kraft zu neuem Schaffen zu sam meln. Di« üblichen Tischreden würzten das Mahl. Mitglieder Aeichswehrkapelle boten eine stimmungsvolle Tafelmusik. Zwei sehr geschickt verfaßte Tafellieder beleuchteten -den Berus deS Landwirts von der -ernsten und der heiteren Seite. Da bot Nch auch die Gelegenheit, dem lieben Nächsten einmal «ins anzu- hängen. 3n 'ftoher Stimmung wirb ja nichts übelgemommen. 3m Mittelpunkte des festlichen Abends stand die Auszeichnung treu- ^rdienker Dienstboten. 3n liebenswürdiger Weise -hatte Pfarrer Ludwig di« Ansprache übernommen. Der geschätzt« Redner ging aus von der Grünen Woche der sächsischen Landwirtschaft in Dresden und der des Reichslondbundes in Berlin. Solche große Versammlungen reihen mtt fort in ihrer elementaren Wucht; st« Zieh«" «wpor und heben h nau s über den Alltag. Sie tragen die Liebe zur Scholle, zu Heimat -u-nd Vatertandins Herr binein Aber trotzdem auch überall der Kampf um die Lrillen, 3n die f-m schweren Ringen ist die Dienstbolenfrage ein« ^brenn^d- sten. Um so höher ist eS zu bewerten, wenn das Tr«uverh2ltn-IS Verantwürkiich« Nedakle«»; SeliL Jebne« - Druck und Verlag? Sari t« Vivssl-irwal-«« — le fünf Jahre und länger einer Herrschaft -in Treue gediew.. Metze und Wally Böhme bei Gutsbesitzer Paul Grahl, Meta Zimmermann bei Gutsbesitzer Wilhelm Fischer, Erich Böhme bei Gutsbesitzer Bruno Böhm«, sämtlich in Reinhardtsgrimma, ferner Martha Ziehnert bei Gutsbesitzer Bruno Pöschel und Margarete Hofmann -bei Gutsbesitzer Otto Steinich, beide in Hirschbach. 3m Ramen der Ausgezeichneten dankte Wirtschastsgehim Martha Ziehnert -in schlichten Morten. Vor Aushebung der Tafel wurde noch dem Vergnügungsausschuh, -den Herber-gse-ltern Les Vereins, die wirklich das Beste aus Küche und Keller geboten hatten, und allen, -die sich um die Ausgestaltung des ««nußreichen Abends ver dient gemacht -hatten, der Dank zum Ausdruck gebracht. Dann trat der Tanz in feine Rechte und gab dem Stiftungsfeste einen fröhlichen Ausklang. Glashütte. Am dritten Abend der Kurs«, die den Teilneh mer mit dem ganzen Komplex der Sozialversicherung vertraut machen sollen, behandelte der Kassenangestellte Göpfert die 3m validenversicherun-g, ouS der folgende wichtig« Tatsachen sür die einzelnen Mitglieder zu beachten sind. Als Grundlegendes ist 1. die Wartezeit zu erfüllen, die -für Pflichtversicherte nach 200 Bei tragswochen, für freiwillig Versicherte nach 500 Wochen erfüllt ist und 2. die Anwartschaft wahren. Ilm dieser nicht verlustig zu gehen, ist darauf zu achten, daß die 3nvalidenkarte, in der PfUcht- versicherte mindestens 20, freiwillig Versicherte 40 Murken oe- klebt halben müssen, aller 2 3ahre durch eine neue -singet«usckt werden muh. Es dürfen außerdem -für erstere auf 2 3ahre nach- geklebt werden, sogar bei Versäumnis ohne Schuld des Versicher ten auf 4 3a-hre, während für Selb-stversicherte di« Frist des Nach klebens auf 1 3ohr festgesetzt ist. Hat oer einzelne beim Lösen seines ArbeitSverhältmisseS, um selbständig zu sein, die ganze Sache verma chlässbgk, -bedarf «S eines Wiederauflebens der An wartschaft. Er muh bei Wiederaufnahme im Pflichtversicherten- verhältniS stehen, eine neue Wartezeit erfüllen und früher min destens 1000 Beitragswochen gezahlt haben. Kreischa. Am Dienstag gastierte -hier im Gasthof Hoink-a am Nachmittag und Abend Walther Berndts Liliputaner-Gesellschaft, die aus 10 Mitgliedern beiderlei Geschlechts besteht und sich mu sikalisch, theatralisch in Ernst und Humor aufs beste einführte. Das gut besetzte Liliputorchester trug schneidig und exakt Märsche, 3azz- und Fanfarenstücke vor, die kleinen Komiker boten zün dende Entrees, neckische Lieder und reizende Söl-oscenen vom „Meißner Porzellan", dem „Bettetbuo" und aus der Meder meierzeit, auch ein Kunstschütze, ein Bauchredner und ein-Lumpen maler waren -vertreten. Ganz vorzüglich gelang dle Wiedergabe des reizenden Görlitzschen Lustspiels „Eine vollkommene Frau", daS die Lachmuskeln in vollste Bewegung setzte und stürmischen Beifall erzielte. DaS kleine, mutige Völkchen beabsichtigt, «ine Rundreise durch Deutschland, womöglich auch Böhmen und Oester reich zu unternehmen. Berlin, 31. 3anuar. Der Einbruch- in die Stahlkammer der Diskonts-Gesellschaft Depositenkosse Kle-isistraße läßt diesen Raub zu einem der ungewöhnlichsten Vorkommnisse in der Krimimal- geschlchte erwachsen. Wochenlang müssen die Räuber ihre Tak vorbereitet haben. Sie -haben dabei die größten Schwierigkeiten -überwunden, ohne daß irgend elwas bemerkt worden wäre. Dio Stahlkammer ist durch alle modernsten Einrichtungen gesichert ge wesen. Die Panzertür wiegt viele Zentner und das Mauerwerk, das -die -Stahlkammer umgibt, ist 55 Zentimeter stark um- hat ein gelassene Stahlgitter. Die eingebauten Warmvorrichtumgen hät ten -oel -der leichtesten Berührung sofort weithin -hörbare Signale gegeben. Um diesem Alarm zu entgehen, gingen die Einbrecher von hinten hemm und gruben sich durch die Erde mehrere Meter weit. Drei starke Lichikabel verstanden sie jedesmal geschickt bei seite zu rücken und -später wieder in die gleiche Lage zu bringen, ohne -daß irgendwann ein« Lichtstörung «in-geketen wäre. Unter den Lichtkabeln durchbrachen sie das Fundament LeS Hauses. Nun waren sie unter dem Bürgersteig ang-e-langt und schleppten dto herausgegrabene Erd« mit Eimern nach einem Nachbarkeller, wo sie sie unter Koks ausschütteten. Der unlerirdisch« Gang wurde mit Latl«n und Leisten abgestützi. Sie gelangten nun an eine Sta-hlp-latt«, die einen EntlüftungSschacht abschließt. Darüber be findet sich eine Glasplatte. Offenbar haben die Räuber die Glasplatte ganz und gar abgedichtet, sonst hätte man von außen den Feuerschein wahrnehmen müssen, als die Räuber unter der Glasplatte der Slahlplotte mit ihrem Schweißapparaten zu Leibe gingen. So gelanglem sie endlich in das 3nmere und zwar zunächst ! in di« S-ilberkammer, Dies« interessiert« sie aber nicht besonders, ! sondern sie schweißlem sich sofort einem neuen Durchbruch in dem ; Raum, der die Schließfächer enthielt. Nun wurde zunächst vom ! innen der Haupleingang gesichert, in -dem die Näuber mit ihre r i Schweißapparaten die Schlösser verglühten. So konnte von vorn niemand hinein. Sämtlich« Schließfächer wurden erbrochen und I die ganze Beute einer eingehenden Musterung unterzogen-. Alks - Wertvolle wurde mitgenommen. Der Schaden hak bisher noch ! nicht annähernd geschäht werden können, da über den Inhalt der ! Schließfächer nur die Kunden selbst Bescheid wissen. Die Gin- j brccher haben vermutlich am SamSka-g nachmittag gleich nach dem j frühen Ban-Kschluß mit dem Sortieren und Wegschasfen ihrer l Beuke begonnen und vermutlich -dem ganzem Sonntag ungestört da mit zugedracht. Erst am Montag merkten die Angestellten der , Bank, -daß die Tür zur Stahlkammer sich nicht öffnen ließ. Man ahnte zunächst nichts von einem Einbruch, sondern nahm an, daß «S sich um einem technischen Fehler deS komplizierlen Schlosses bandele. Schlosser und Maurer arbeiteten lange vergeblich, bis na-n sich entschloß, von der Seite her die Mauern zu durch- brechen, 15 Stunden lang arbeiteten drei Mann mit Sauerstoff- gedläsen, bis ein Loch entstanden war, durch das ein Manndurch- kriechem konnte. Er kam bald wieder heraus und meldete, in welchem Zustande er das 3mnere der Stahlkammer angelroffen hätte. Nun erst wurde die Kriminalpolizei benachrichtigt und auch -da erst gelang es nur durch einen Zusall, wenigstens festzu stellen, wie die Einbrecher in di« Skahlkamm«r Eingang g«funden hatten. 3hr unterirdischer Gang nämlich war zunächst garnicht M er kennen, da er «ntweder vom selbst oder durch Nachhilfe der ab- zlebenden Einbrecher — zufammengestürzt war. Erst, als man die Lichtkabel beiseite schob und die Fundamentsteine beklopfte, sielen -diese zusammen und nun erkannte man dem Weg oer Räuber.
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