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Weißeritz-Zeitung : 12.07.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193007129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19300712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19300712
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1930
- Monat1930-07
- Tag1930-07-12
- Monat1930-07
- Jahr1930
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 12.07.1930
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Die TarilerMms der ReichrbM Berlin, 12. Juli. Der Reichsoerkeyrsminister hat an den Präsidenten des Verwaltungsrates der Deutschen Reichsbahngesellschaft ein Schreiben gerichtet, in dem es u. a. heißt: Die Rcichsrcgierung erkennt die finanziellen Schwierig keiten der Reichsbahn an, die sich im laufenden Geschäfts jahr durch den empfindlichen Einnahmerückgang infolge des Darniederliegens der Wirtschaft besonders verschärft haben. Eine geringe Verteuerung des Reiseverkehrs erscheint der Reichsregierung erträglich, besonders, da der Personenver kehr einen Zuschuß von 270 Millionen Mark erfordert. Die Reichsregierung Hal beschlossen, eine mäßige Er höhung der Personentarife zu genehmigen und schätzt den Mchrertrag für die Reichsbahn auf elwa 65 Millio nen Mark jährlich. Zusammen mit den bereits früher bewilligten Tariferhöhungen werden der Reichsbahn insgesamt 135 Millionen Mark an Tariferhöhungen be willigt. Ferner hat sich die Reichsregierung entschlossen, schon für das laufende Rechnungsjahr Maßnahmen zur Begrenzung der von der Reichsbahn an das Reich abzuführenden Beförde rungssteuer zu treffen. i Der Reichsverkehrsminister weift mit Nachdruck auf seine Anregung hin, bei den Bezügen der Verwaltungs ratsmitglieder der Reichsbahn, bei den hohen Bezügen der leitenden Beamten und bei den Leistungszulagen Einsparungen zu machen. Die Reichsregierung erkennt, so heißt es zum Schluß, dankbar an, daß die Reichsbahn beschlossen hat, Bestellungen und Arbeiten bis zur Höhe von 350 Millionen Mark über das aus der betrieblichen Finanzlage sich ergebende Aus maß zu geben. ! Hindenburgs Ahei»lan»IaM Das Programm für die Rheinlandreise des Reichspräsi denten steht nunmehr fest. Reichspräsident von Hindenburg wird Freitag, den 18. Juli abends nach Speyer abreisen und dort am 19. Juli , an einem Festakt im Rathaus teilnehmen. Dabei werden Reichsaußenminister Dr. Curtius, der bayerische Mi- > nisterpräsident Held, der badische Staatspräsident - Schmitt und Oberbürgermeister Leiling Ansprachen hatten. Der Reichspräsident seMt wird ebenfalls sprechen. Nach einer Rundfahrt durch die Pfalz begibt sich der Reichs präsident mit dem Dampfer „Hindenburg" nach Mainz, wo nach einer Rundfahrt und Teilnahme an dem Festgot tesdienst in der Christuskirche die große Feier in der Stadt halle stattfinden wird. Hier werden außer dem Reichsprä sidenten sprechen Reichskanzler Dr. Brüning, Reichs kanzler a. D. Hermann Müller, der hessische Staatsprä sident Adelung und der Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Külb. Am Nachmittag wohnt der Reichspräsident dem Festakt im Wiesbadener Kurhaus bei. Dann folgt ein Besuch beim Reichskommissar Freiherrn Langwerth von Simmern in Eltville. Am 21. Juli wird Hindenburg Bingen und Kreuz nach besuchen, um sich am 22. mit dem Dampfer „Mainz" nach Koblenz zu begeben. Am Deutschen Eck wird der ! Reichspräsident vom Oberbürgermeister und der Koblenzer s Jugend begrüßt werden. Um 12 Uhr mittags findet in der j stadthalle zu Koblenz ein Festakt statt. Ansprachen halten j außer dem Reichspräsidenten der preußische Ministerpräsi dent Dr. Braun, Reichsminister von Guerard. der § Oberpräsident der Rheinprovinz und der Oberbürgermeister, i Während der Nacht zum 23. Juli fährt der Herr Reichs- - Präsident nach Trier, wo er am 23. Juli, vormittags ! 9 Uhr, eintrifft und nach Entgegennahme einer Huldigung s der Schuljugend auf dem Domfreihof an dem Festakt in : der Neuen Sportanlage teilnimmt. Hier werden der Regie- j rungspräsident, der Oberbürgermeister, der Preußische j Staatsminister Dr. Hirtsiefer, Reichsminister Dr. s Wirth und am Schluß der Reichspräsident sprechen. Am ! Nachmittag fährt der Reichspräsident mit Sonderzug nach : Euskirchen und Düren, wo kurze Aufenthalte zur j Begrüßung vorgesehen sind, nach Aachen, wo er 4.26 Uhr ? nachmittags ankommt. Nach einer Rundfahrt durch die ' Stadt und kurzem Besuch des großen Reitturniers findet im Kaisersaal des Rathauses ein Festakt statt, bei welchem der Oberbürgermeister, der Preußische Staatsminister Dr. Hirt- j siefer und der Reichspräsident selbst sprechen werden. Am 23. Juli, 11,10 Uhr abends, tritt der Reichspräsident dann j die Rückreise nach Berlin an. Der Reichspräsident wird auf dieser Reise von Staats- : sekretär Dr. Meißner und Oberstleutnant v. Hinden - ! bürg begleitet sein. Als Vertreter der Reichsregierung j wird Reichsminister Dr Curtius an dieser Reise de? j -^-rn Re-chspräsiden^en t-il-ehmen Die KatastroKhe von Rerirode Neurode, 11. Juli. j Ls steht nunmehr leider fest, daß die furchtbare Gruben- rataslropbc insgesamt tatsächlich 151 Todesopfer gefordert hat, 83 davon sind geborgen. Die Bergungsmannschaften haben immer noch mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämp fen; sie sind jetzt an die eigentlichen Zerstörungen und Brüche herangekommen. Umgeworfene wagen deuten die Wucht des Sohlensäureausbruchs an, mit der er die unter Tage Ar beitenden vernichtete. Die Strecke ist mit Auswurfmassen vollkommen zugeschüttet und muß in mühseliger Arbeit - langsam sreigelegt werden. Die Bergungsarbeiten Bei den Bergungsarbeiten auf der Wenzeslaus-Grube sind in der Abteilung 17 weitere 12 Tote geborgen - worden. Sie wurden im Zechengebäude der Wenzeslaus- ! Grube aufgebahrt. Nach wie vor stellen sich der Arbeit der , Rettungsmannschaften die größten Schwierigkeiten in den ' Weg, so daß es immer noch nicht möglich war, bis zu den anderen Opfern der Katastrophe oorzudringen. Einer der wenigen Ueberlebenden ist mit den anwesen- - den Bergräten wieder elngefahrcn, um an Ort und Stelle die ! Vorgänge bei dem Unglück zu schildern. Er erlitt jedoch in der Grube einen Nervenschock und mußte wieder zu Tage gebracht werden. Die Arische des AnsMs G naturgemäß »och nicht amtlich ermittelt worden. Berg- :.beiter geben die Schuld zunächst her Schrämmaschine, die arbeiteie, als der Kahlensnureausbruch erfolgte. Diese Ma schine, die einen Keil in de» Flöz hincinfräst, wird dort an gewandt, wo die Kohlensäure nicht so stark ist. daß mit dem Schießoerfahren gearbeitet werden müßte. Es kann natür lich geschehen, daß ein plötzlicher Niß entsteht, und daß durch diesen Niß Kohlensäuremassen ausbrechen. Ob einer der Ver unglückten selbst etwa mit der Hacke gearbeitet hat, wird sich wohl niemals feststellen lassen, da die Beteiligten sämtlich wt sind. Flaggen auf Halbmast Das Preußische Staatsministerium hat angeordnet, daß am Sonntag, den 13 Juli 1930, dem Tage der Beisetzung der Opfer des Grubenunglücks in Neurode in Schlesien, alle staatlichen und kommunalen Dienstgebäude, die Gebäude der übrigen Körperschaften sowie die Gebäude der öffentlichen Schulen nach der Bestimmung der Verordnung vom 29. Juni 1929 Halbmast zu beflaggen sind. Spenden für die Hinterbliebenen Der Staatssekretär in der Reichskanzlei Dr. Pünder hat dem Regierungspräsidenten in Breslau mitgeteilt, daß der Reichskanzler zur Linderung der ersten Not für die von der Katastrophe in Hausdors Betroffenen 5000 Reichsmark über wiesen hat. Der Hamburger Senat hat an die Belegschaft der Wen zeslaus-Grube ein Beileidstelegramm gerichtet und beschlos sen, beim Bürgerausschuß einen Betrag von 10000 Rm für die Hinterbliebenen der verunglückten Bergleute zu be antragen Der Kreis Neurode hat eine Unterstützungsaktion inso fern eingeleitet, als für jeden ledigen Toten 60 M. und für ! jeden verheirateten Toten 80 M. gezählt werden sollen. Außerdem wird für jedes Kind der Hinterbliebenen Familien ein Betrag von 20 M. gezahlt. Die Kreisverwaltung ist auch bemüht, für diejenigen Bergleute, die infolge der Ka tastrophe nicht arbeiten können, zu sorgen. Anläßlich der Grubenkatastrophe nimmt die Reichsge schäftsstelle der Deutschen Nothilfe, Berlin W 8. Wilhelm- straße 62, im Einvernehmen mit den zuständigen Behörden für die Hinterbliebenen der ums Leben gekommenen Berg leute und für die Verletzten Geldspenden entgegen. Die Ein zahlung von Spenden wird erbeten auf das Postscheckkonto Berlin 156 000 oder auf Konto „Deutsche Nothilfe, Gruben unglück Neuroder Steinkohlenbezirk" bei der Zentrale der Deutschen Bank- und Diskonto-Gesellschaft in Berlin. Die Tragödie van Meck Das Ergebnis des parlamentarischen Untersuchungs ausschusses. Berlin, 12. Juli. Der parlamentarische Untersuchungsausschuß, den die Lübecker Bürgerschaft zur Aufklärung des Säuglingssterbens eingesetzt hatte, hat seine Untersuchungen abgeschlossen und ihre Ergebnisse in einem längeren Bericht zusammengefaßt. Der Bericht des Ausschusses kritisiert zunächst die Tat sache, daß man die Calmette-Impfungen trotz der Warnung des Reichsgesundhellsamtes in Lübeck einführte, wovon dem Reichsgesundheitsam» nicht einmal Mitteilung gemacht wurde. Medizinalral Altstädl hat, so heißt es dann weiter, bei dem einführenden Vortrag bei seiner Behörde von dieser Warnung des Reichsgesundheitsamtes überhaupt nichts er wähnt. Bei der Durchführung des Verfahrens beschränkte man sich dann aus eine intensive Propaganda und setzte für jedes geimpfte Kind 1 Rm. aus. Das Unheil selbst war in seiner Größe nur möglich infolge Fehlens jeder ärztlichen Kontrolle über die Wirkung der Fütterung. Ueber die Behandlung der Bazillenkulturen stellte der Ausschuß fest, daß diese teilweise in demselben Brutschrank ausbewahrt wurden wie die gis-igen Menschen- luberkelkullnren. Dem Vertreter des Reichs2esundhsiksamtes waren über diesen Punkt von Pros. Deyle dieselben fal schen Angaben gemacht worden wie dem Ausschuß. Der Ausschuß kommt zu dem Resultat, daß bei diesem Durcheinander der verschiedenen Kulturen die verhängnis volle Verwechselung passiert sein muß, und erklärt sich aus diese Weise den tragischen Verlauf der Lübecker Calmette behandlung. Aus Grund weiterer Feststellungen kommt der Ausschuß zu der Schlußfolgerung, daß bei genügender Wachsamkeil aller Instanzen die verhängnisvolle Wirkung mindestens 3 Wochen früher sestzustellen war, und daß - Kinder " - tödlichen Schädigung enlganaen wär- Neue Ausschreitungen im Weimann Düren. 12. Juli. In der Nacht zum Freitag kam es hier an verschiedene» Stellen zu Ausschreitungen junger Burschen. Sie zertrüm merten die Schauiensterlcheiben von zwei Lebensmittelge schäften, lo daß die Polizei einichreiten mußte. An vier Pri- oathäulern wurden gleichfalls Fensterscheiben eingeworfen. Die Polizei verhaftete cis Versonen: davon wurden sieben später wieder entlassen Die Täter gaben an. sie hätten sich an Separat! sie» rächen wollen. Die Polizei, die die ganze Nacht in Tätiakeil war erklärte in weiteren Fällen mit allen ihr zu G"bate siebenden Mitteln vorqehen -m wollen. Aus dem Molelon Maring wird aemeldet. daß die B-wölkenma gegen einen lenaratistsichen Gemeindevor steher noraeaanaen lei unbekannten Verlonen war an dem Gemeindehaus e"i angebracht morden, das sich gegen die Ernennung des lenarotisiilchen Kemeindevorsie- hers richtete. die Frau des Sevaratisien von- dem An- ichlag ersohr riß sie das Schreiben ob Daraus schlugen un bekannte Nerlon-n an dem fiause des Sevaratlsten sämtliche Fensterscheiben ein Der Senoratist gab mehrere Schüsse ab, die ab-r niemand-n verlebten. Verurteilung eines Ssparatistenverfolgers Düren. 12. Juli Der Pförtner Mundt einer der Aanpttäter hei den Ausschreitungen in der Nacht zum Freitag, hatte sich bereits .gestern nachmittag vor dem Schnellrichter zu verantworten. Er gab an, aus Haß gegen frühere Separatisten gehandelt j zu haben. Die Anklage lautete auf fortgesetzte Sachbeschädi- ! aungen. Nach kurzer Verhandlung beantragte der Vertretet ! der Anklage 6 Wochen Gefängnis Das Urteil lautete auf IMonat Gefängnis bei sofortiger Verhaftung. Der Angeklagte nahm das Urteil an. Weiteres Steigen der Zahl der Wohlfahrts« Erwerbslosen Berlin, 12. Juli. Trotz dem saisonmäßigcn Rückgang der Arbeitslosen, die von der Reichsanstalf für Arbeitslosenversicherung un terstützt werden, nimmt die Zahl der von der gemeind- i lichen Fürsorge dauernd unterstützten Erwerbslosen stän dig zu. Ende Juli wurden in den Städten mit mehr als 25 000 Einwohnern, die zusammen 25 Millionen Einwohner haben, zusamm n rund 373 000 Wohlfahrtserwerbslose ge zählt, von denen 43 000 Fürsorgearbeiter waren Gegen de» Vormonat lrund 350 000 Wohlfahrtserwerbsloje) bedeutet das eine weitere Steigerung von 11.3 Prozent. Seit Jahres beginn. also in sechs Monaten beträgt die Zunahme 55 Pro zent Außerdem mußten in diesen Städten am 30. Juni 46 000 Hauptunterstützungsempfänger der Arbeitslosenversi cherung und Krisenfürsorge laufend in der gemeindlichen Fürsorge zusätzlich unterstützt werden. Saargebietsipende für Hausbar' Saarbrücken, 12. Juli. Die Regierungskommission des Saargebiets hat der Reichsregierung ihre Teilnahme an der schwere» Grubenka- tastrophe in Schlesien telegraphisch übermittelt. Außerdem hat sie beschlossen, der Reichsregierung einen Betrag von 200 000 Francs zugunsten der von dem Unglück betroffenen Familien zu überweisen. Ebenso hat der Landesrat des Saargebiets den Angehörigen der Verunglückten sein Bei leid ausgedrückt „Graf Zeppelin" auf der Heimfahrt Köln. 12. Juli. „Graf Zeppelin" wurde auf seiner Heimfahrt um 6,15 Uhr abends über Krefeld. 5 Minuten später über Düs seldorf und 10 Minuten später über Köln gesichtet Die Klingelfahrer Mit Beginn der Ferien- und Reisezeit beginnt auch di< Hochkonjunktur für die sogenannten Klingelfahrer, das sini Einbrecher, die tagsüber in unbeaufsichtigte Wohnungen ein- zudringen pflegen. Wenn es auch keinen absoluten Schutz gegen derartige Einbrecher gibt, o lassen sich durch Beob achtung einer gewissen Vorsicht beim Verlassen der Woh nungen und bei einigem Mißtrauen der Mitbewohner de; Hauses viele Diebstähle bestimmt vereiteln. Man beherzig, insbesondere folgende Regeln: „Zeige nicht nach außen jedermann, daß du oerreif bist und die Wohnung unbewohnt ist, insbesondere durck Vorhänge. Die Sonne schadet deiner Wohnung nicht so sehr wie das ausbaldowernde Auge des Einbrechers. Sei miß trauisch gegen unbekannte Personen, die sich zwecklos in Treppenhaus umhertreiben oder unter einem durchsichtige» Vorwand an der eigenen oder an der Wohnungstür de: Nachbars klingeln Wenn du dem Klingelfahrer vielleich noch Auskunft gibst über den Aufenthalt deines Flurnach bars, so ist dies sehr unklug Wundere dich nicht, wenn an nächsten Tage bei ihm eingebrochen ist. Vor der Reise stell, die Türglocke ab. Uebergib vor dem Verlassen der Wohnun, einem guten Bekannten die Wohnungsschlüssel und bitte ihn deine Wohnung öfter aufzusuchen. Einbruch verhüten, is leichter, als das gestohlene Eigentum wieder herbeizu schaffen Scherz und Ernst. tk. Fliege»» ohne Flügel. Ueber die Einwirkung niedriger Temperaturen aus das organische Leben sprach kürzlich Dr. Lortat-Jacob in der Medizinischen Gesellschaft in Paris. Legt man Fische in Wasser von 0 Grad und läßt man dann das Wasser bi? aus! 20 Grad gefrieren, so bilden Fische und Eis einen ein zigen Block. Taut man diesen nach Wochen auf, so bleiben die Fische lebendig. Man verwendet dieses Verfahren, das von Pictet stammt, um lebende Fischs ohne Aquarium Wer große Entfernungen zu beför dern. Man hat ferner seststellen können, daß be stimmte Fliegen der arktischen Zone keine Flügel be sitzen; dadurch erhalten sie das Aussehen von Anreisen, Auch in bestimmten Alpengegenden findet man Flie gen, die die gleiche Erscheinung zeigen. Junge Wespen, die man 48 Stunden in einem Gefrierraum verwahrt, werden ebenfalls der Flügel beraubt. Man ersieht daraus, daß die Kälte junge Gewebe im Wachstum hemmt. Die Kälte wirkt überdies auf die Pigment- vildung. So konnte man feststellen, daß Ratten, die sich im Gefrierraum eines Schiffes befanden, nach einer langen Ueberfahrt weiß geworden waren. Die stärksten und geringsten Niederschläge auf der Erde. Die weitaus stärksten Niederschläge gehen in der Um gebung des Kamerungebirges nieder, am Westfuß des Ka- nerungebirges stellen sich die Niederschlagsmengen im Jah- »sdurchschnitt auf rund 10 500 Millimeter. Das sind 18 mal o viel wie in Berlin, 19 mal so viel wie in Breslau und Paris, 25 mal so viel wie in Madrid. In einem ziemlich veiten Abstand folgen dann Dualla in Kamerun mit einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 4 000 Millimetern, kayenne mit 3 000 und Apia (Samoa) mit 2 900 Milli- netern. — Di« geringste Niederschlagsmenge hat ein Teil »es sibirischen Bezirks Jatusk. In Werchojansk, einer Stadt üeses Bezirks, stellt sich der Jahresdurchschnitt der Nieder- chlagsmengen nur auf 127 Millimeter, in Alexandrien be- rägt er 210, in Athen 390 Millimeter. Orte, in denen die stiederschlagsmengen im jährlichen Durchschnitt noch nicht i00 Millimeter ausmachen, sind noch Leningrad, Kasan, Odessa, Stockholm, Madrid, Valencia, St. Louis, am Sene- ;al, Tiflis, Irkutsk, Santiago in Chile und Wladiwostock-
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