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Weißeritz-Zeitung : 11.08.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193008117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19300811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19300811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1930
- Monat1930-08
- Tag1930-08-11
- Monat1930-08
- Jahr1930
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 11.08.1930
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Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung un- Mzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmteoeberg «.A. Bezugspreis: Für «Inin Monat r.A K«. mit Zutrogen, einzelne Nummern 1» Netch»- Pfennige :: Gemeinde - Verband« - Girokonto Nr. 8. :: Fernsprecher: Amt Mppol-ltwaw« Nr. 408 :: Voskscheckkonlo Dret-en «elkeft, Lett»«, »e« Ruzeigenprel«: DI« « Millimeter Kreit« VektieU« 80 Reichspfennige. Singesankt »nk Reklamen 80 Reichspfennige Venmwilllch« N^aklemr «elir Se»«» - «ruck und Derlaor ««I i» Ol»»o»i«o«ve. Nr. 185 Montag, am 11. August 1930 96. Jahrgang Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Jeden Tag Regen. Auch der gestrige Sonntag litt wieder sehr darunter und daher entwickelte sich auch der Verkehr nicht so, wie man für diesen letzten Ferien sonntag hätte erwarten dürfen. Wenn Bahn und Autobusse besonders abwärts gut besetzt waren, ist das wohl zum grotzen Teil dem Ferienende aufs Konto zu schreiben. Denn viele wollten die Freizeit doch bis zuletzt auskosten, eine Zeit freilich, die vom Wetter nicht besonders begünstigt war. Im allgemeinen blieb der Verkehr in gemäßigter Bahn. Dippoldiswalde. Wenn an den Volks- und höheren Schulen die grohen Ferien zu Ende gehen, naht an unserer Deutschen Müllerschule die Zeit des Sosnmersemester - Schlusses. Und am Sonnabend vor diesem hält regelmäßig der Verein „Glück zu!" seinen Abschiedsball ab. So auch diesmal. Eine große Zahl junger Damen und älterer Herrschaften hatte sich im Schützenhaussaale eingefunden, der festlich geschmückt war. Nach einem schönen Konzert der Studentenkapelle Herzog— Dresden begann der Kommers, der in dem üblichen Rahmen verlief. Präside Schwarzkopf konnte neben Bürgermeister vr. Höhmann, Studienrat Sacher, mehreren Herren des Lehrerkollegiums der DMD, verschiedenen Ehrenmitgliedern und hiesigen und auswärtigen äN auch Vertreter der Kartell verbindung Saxonia-Glashütte, der V.e.H. Hansa, hier, und des Club Libertas begrüßen und wünschte in einer Ansprache den scheidenten Kommilitonen alles Gute für ihren künftigen Lebensweg, wobei er sie ermahnte, immer der in Dippoldis walde und im Kreise der Glück zu'er verlebten schönen Stunden zu gedenken. Namens der Stadtoertretung sprach Bürger meister vr. Höhmann. Eingangs betonte er, daß nicht nur die schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse die Schule hart träfen, sondern auch der Verlust altbewährter Lehrkräfte und fuhr dann fort: Gleichwohl hat die Stadt nichts unversucht gelassen, um den Unterrichtsbetrieb voll aufrecht zu erhalten und zur Ehre der Lehrerschaft sei festgestellt, daß sie ihre Kräfte ganz in den Dienst der Schule gesetzt hat, indem sie bereitwilligst weitern Unterricht mit übernahm. Wenn Studien rat Wolf am letzten ^bl-Tage versichert habe, daß das Lehrer kollegium alles aufbiete, die jungen Leute mit dem Wissen und Können auszustatten, das sie brauchten, um im Leben ihren Mann zu stellen, so sei er fest überzeugt, daß die Lehrer schaft dieses Versprechen als ein heiliges Versprechen festgehalten habe und die Gewähr bestehe, daß die Schule in gleicher Weise fortbestehe und die schlechten Zeiten überwinden werde und kein Schüler Nachteile in seiner Ausbildung erleiden werde. Er bat die Schüler, wenn sie ins Leben treten, um eine sachliche und gerechte Kritik an der Schule, ihren Ein richtungen und der Lehrerschaft. Sollten die Schüler glauben, daß der DMD Wunden geschlagen worden seien, dann möchten sie mitbeitragen, die Wunden zu heilen, sie nicht wieder auf- zureißen, beitragen, das Ansehen der Schule aufrecht zu er- halten und in alle Welt zu tragen. Dann würden sie auch ihrem Verein und Verband dienen und ihrem Wahlspruch eingedenk bleiben. Zum Schluß bat Redner die Abiturienten, der Stadt und ihrer Bewohnerschaft ein freundliches und dankbares Gedenken zu bewahren und wünschte ihnen viel Glück für die Zukunft. Auch Studienrat Sacher gedachte der schweren Verluste der Schule. Ein nannte Studienrat Wolf «inen Pionier der MLIIerwelt, der an der Schule in rastloser Arbeit geschaffen, was der Schule und dem Müller diene. Sein Lebenswerk werde fortgesetzt werden und nichts unter bleiben, die DMD weiter auszubauen. Er schloß mit dem Müllergruß „Glück zu!" Neben einem Vertreter der Hansa und Ehrenmitglied Fabrikbesitzer Arthur Reichel sprach dann noch Erpräside Hempel. Er sprach von den schönen Stunden, die er und seine Komilitionen in Dippoldiswalde und im Verein verleben durften und gab die Versicherung, daß sie Stadt und Schule nicht vergessen, weiter hochhalten und vor allem die Farben in Ehren weiter tragen würden treu dem Wahlspruch: Der Wahrheit treu und treu dem Vaterlande. Arbeiten und andere zur Arbeit anspornen, sei Dienst am Daterlande. So werde der zweite Teil des Wahlspruches wahrgemacht. Mit seinen abgehenden Kommilitonen rieb er einen Salamander zu Ehren des Glück zu, der Stadt und der Schule. Verschiedene Musikstücke und Gesang von Kommers- liedern füllten die Pausen aus, bis kurz vor 10 Uhr das Präsidium abmarschierte und dann bald nach einem Rund gang der Ball begann. Ein ziemlich langer Fuchsenulk unterbrach den Tanz, wäre er unterblieben, es wäre kem Fehler gewesen. Line Festzeitung brachte in Wort und Bud manches Erlebnis aus dem zu Ende gegangenen Semester. Frühschoppen und Katerbummel am Sonntag vereinten dann nochmals die Teilnehmer. i — Die Ortsgruppe Dippoldiswalde des Arbeiter-Rad- s fahrer-Bundes „Solidarität" kann in diesem Jahre auf ein i 25jähriges Bestehen zurückblicken und will dies am 30. und j 31. August festlich begehen. Dippoldiswalde, 11. August. Gestern beging das älteste und dabei noch aktive Mitglied des Männergesangvereins, Privatus Heil, seinen 80. Geburtstag. Seine Sangesbrüder ehrten und erfreuten ihn mit einem Morgenständchen. Möge dem rüstigen Greis noch manch glückliches Jahr beschieden sein. MppoldiSwalde, l l. August. Und wenn der Himmel gestern ein noch so griesgrämiges Gesicht machte, die Gartengemein schaft „Kreuzbach" ließ sich von ihrem Sommerfe st im Steinbruch-Restaurant nicht abhalten. Und sie tat recht daran. Die Veranstaltung gelang aufs beste. Wenn die Großen j einen Vogel abschossen und das Tanzbein schwingen konnten, : so war für die Kleinen und selbst Allerkleinsten ebenfalls in i jeder Weise gesorgt. Ein Stern wurde abgeschossen. Nach Vögeln konnte man schießen. Allerlei Spiele boten Zeitvertreib. Dazu allerlei fürs Leckermäulchen. Kein Wunder, daß frohe Laune sich rasch einstellte und anhielt bis zum Schluß bei groß und klein und daß das Ende allen zu früh kam, das den Kindern noch versüßt wurde durch einen Lampioneinzug. Auf dem Markte löste der Zug sich auf. Und gewiß wird in so manchem Bett der Traumgott den Faden weiter gesponnen haben. — Ein Bruderoerein aus Klein-Naundorf, dessen Wanderziel unser schönes Städtchen war, war gern gesehener Gast. — Bei dem Wohnungs-Neubau, der von der Wohnungs bau für Handwerk, Handel und Geweihe G. m. b. H. an der vom Tempelweg abzweigenden Straße errichtet wird, konnte am Sonnabend Hebefest gefeiert werden. — Kraftwagenlinie Dresden—Olbernhau—Marienberg. Mit Wirkung vom 24. August d. I. fallen die Fahrten 10 (2015 ah Rechenberg - Bienenmühle, 21 w ab Frauenstein, 2155 ab Dippoldiswalde, 222s an Dresden) und 11 (23oo ab Dresden, 233« ab Dippoldiswalde, 0>2 ab Frauenstein, 038 ab Bienenmühle) weg. Beide Fahrten werden also letzt malig am 17. August d. I. durchgeführt. Mppoldlswalde. Nächste Mütterberatung Dienstag, am 12. August, nachmittags von 2—3 Uhr, im Schützen- Haus (kleiner Saal); nächste Tuberkulosenberatung Mittwoch, am 13.August, vormittags von >/210—1/212 Uhr, im Vezirkshaus (Gartenstrabe). — Die am Sonntag vormittag in öer Turnhalle des A.T.B. Dippoldiswalde für die im Kinderturnen wirkenden Leiter und Helfer gehaltene Bezirksturnftunde war gut be sucht. Der Nutzwert für den jungen Körper unserer Turner kinder braucht eine zie(bewußte und geschulte Norturnerschaft. Bezirkskinüerturnwart Klinkigt und Bezirksfrauenturnwart Lohse—Seifersdorf führten die Teilnehmer in das Mesen -es Kinderturnens ein. Lauf-, Hüpf- und Ordnungsübungen für Knaben und Mädchen behandelten das Gebiet der Frei übungen und im Turnen an verschiedenen Geräten boten die Lehrenden reichlichen Stoff für diesen Zweig der Leibes übungen. Spiele schlossen sich an. Die freie Aussprache ergab volle Zufriedenheit mit dem Lehrstoffe und der Wunsch, bald Fortsetzung folgen zu lassen, bildete den Schluß der Lehrstunde. —Landwirte, schließt Tür und Tor! Mährend der Ernte muh der Landwirt oft sein Anwesen allein lassen, da alle ver fügbaren Kräfte auf dem Felde gebraucht werden. In Sorg losigkeit wird trotzdem manchmal Tor und Tür unverschlossen gelassen und so Landstreichern und Vagabunden Gelegenheit geboten, die Räume zu durchsuchen und zu stehlen. Auch wird auf diese Weise vielfach die Einbruchsgelegenheit ausgekund- schaftet, und man wundert sich nach Diebstählen, daß der Dieb mit der Oertlichkeit vertraut gewesen ist. Selbst daS .Legen" der Schlüssel ist nicht so sicher, wie man allgemein glaubt. Bekanntlich sind die Bersteckorte immer dieselben und daher von Kundigen leicht zu finden. Man lasse lieber noch einen Schlüssel anfertigen und jeder Hausbewohner trage einen solchen bei sich. Höckendorf. Bei der hiesigen Verbandssparkasse wurden im Juli d. I. 15 227 Mark eingezahlt und 15876 Mark zurückgezahlt. Das Einlegerguthoben beträgt z. Z. 577 600 M. Iohnsbach. Am Sonntag vormittag kurz nach 7 Uhr ent stand im Wohngebäude des Wirtschaftsbesitzers Reinhard Polscher, im Niederdorfe gelegen, ein Schadenfeuer, das das Grundstück innerhalb zweier Stunden in Asche legte. Das Inventar konnte zum größten Teile von Hilfsbereiten gerettet werden. Die beiden Ortsspritzen waren rasch zur Stelle. Von auswärts erschienen in kurzer Zett die Ortsspritze von Falken hain und die Motorspritzen von Bärenburg und Glashütte und griffen tatkräftig mit ein. Die dann noch eintreffende Ortsspritze von Luchau brauchte nicht mehr in Tätigkeit zu treten, umsomehr, als auch der Wind günstig stand und Ge fahr für weitere Grundstücke nicht vorhanden war. Eine dicht dabei stehende, strohgedeckte Scheune konnte erhalten werden. Die Ursache des Brandes ist noch nicht völlig geklärt, man vermutet Funkenflug aus dem Schornstein. Dresden. An der Blasewitzer Dampfschiffhaltestelle sprang eine etwa 30 Jahre alte Frau in die Abe, wurde jedoch von einem hinzukommenden Straßenpassanten wieder an Land gebracht. Als die Gerettete am Ufer stand, stürzte sie sich plötz lich mit den Worten: „Leb wohl, du schöne Welt" erneut in die Elbe. Ein inzwischen erschienener Polizeibeamter rettete die Frau zum zweiten Male und veranlaßte ihre Ueberführung in die Heil- und Pflegeanstalt. Dresden. In einem im Westen Dresdens gelegenen Luft bad arrangierten Badegäste ab und zu ein Spiel. Eines schönen Tages interessierten sich hierfür zwei Herren, die eben falls in Badekleidung waren. Zuerst schauten sie eine Welle zu, dann aber beteiligten sie sich insofern am Spiel, als sie die Spielklasse beschlagnahmten. Es waren nämlich, wie sich zum Schrecken der Spieler herausstellte, zwei Kriminalbeamte. Die Spieler waren Erwerbslose, die anscheinend ihre Finanzen gegenseitig aufbessern wollten. Dresden. Am Freitag fuhr Ecke Tharandter und Würz burger Straße ein Motorradfahrer in vorschriftswidriger Weise, um einen Kraftwagen zu überholen, zwischen diesem und der Bordkante vorwärts. Bei diesem Versuche verlor er das Gleichgewicht und kam bis zur Kreuzung der Würz burger Straße. Dort geriet er auf die linke Fahrbahn, wo ihm ein 50 jähriger Radfahrer entgegenkam, der die Kurve so kurz genommen hatte, daß er mit dem Motorradfahrer zusammenstieß. Das Motorrad sauste noch ein Stück weiter und erfaßte einen Straßenpassanten, der schwere Prellungen erlitt. Nur der Motorradfahrer kam mit leichten Haut abschürfungen davon. Der verunglückte Radfahrer, der eine Eehirnerschüttung erlitt, mußte ins Friedrichstädter Kranken haus gebracht werden. Freiberg. Am Freitag nachmittag kam auf der Staats straße Großhartmannsdorf—Neuwaltersdorf ein aus Richtung Neuwaltersdorf kommender Motorradfahrer mit Sozius bei der Begegnung mit einem kleinen Wirtschaftswagen ins Schleudern und stürzte auf die Straße. Der Führer des Rades wie auch der des Wagens wurden nur unerheblich verletzt, während der Soziusfahrer, ein Schmied aus Brand-Erbisdorf, an den Folgen seiner schweren Verletzungen bald starb. Pulsnitz. Freitag nachmittag in der fünften Stunde hat sich der Brennereibesitzer Eugen Messerschmidt, Inhaber der Firma Franz Messerschmidt, von hier in selbstmörderischer Absicht zwischen Großröhrsdorf und Pulsnitz vor den Per sonenzug 887 geworfen. Er war sofort tot. Grund zu der Tat dürfte ein schweres Nervenleiden gewesen sein. Plauen. Kaum ist die vor zwei Jahren entdeckte Drachen höhle in Syrau ausgebaut und zu einer vielbesuchten Sehens würdigkeit geworden, und schon wieder kommt aus dem Dogt- lande die Kunde, daß bei Steinbrucharbeiten in einem Marmor bruch bei Pahren am Kapfenberge ein breiter Spalt freigelegt wurde, der den Eingang zu einem vermutlich ausgedehnten Höhlensystem bildet. Noch sind die Arbeiten für Erschließung im Anfangsstadium, doch hoffen die Bewohner von Pahren und Umgegend zuversichtlich, daß ihnen die Natur eine eben so wertvolle Gabe in den Schoß geworfen hat, wie denen von Saalfeld mit den Feengrotten und denen von Syrau mit ihrer Drachenhöhle. Pahren ist ein Dorf, unweit von Schleiz und Zeulenroda in einem wasserreichen Wiesengelände gelegen, nicht weit entfernt von dem schon erwähnten Kapfen berge, von dessen Gipfel aus man eine prächtige Aussicht auf das Thüringerland genießt. Zikka«. Der in ganz Nordböhmen wohlbekannte Komiker Karl Schmeitz, der „lustige Karl" wie er allgemein genannt wurde, sollte in Zittau seinem allzeit fidelen und feucht fröhlichen Leben durch Erhängen ein vorzeitiges Ende gemacht haben. Das Gerücht bestätigt sich nicht. Schmeitz lebt und denkt nicht an Sterben. liauter. Tödlich verunglückt ist am Sonnabend vormittag in der Maschinenfabrik von Götz der 16 Jahre alte Lehrling Hahnel. Hahnel wurde von einem umfallenden Maschinenteil erschlagen. Wetter für morgen: Kerne wesentliche Aendcrung -es Mitte rungscharakters. De- -eckt dis wolkig, kurzzeitig auch auMitern-, zeitweise etwas Regen, Temperaturen schwanken-, -ade» allgemein verändert, Winde ans westlichen Richtungen, vorwiegend mäßig in freieren Lagen voriidergohen- auch ansheiternö.
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