Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 19.05.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193405190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19340519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19340519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1934
- Monat1934-05
- Tag1934-05-19
- Monat1934-05
- Jahr1934
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 19.05.1934
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Weiheritz-Zeitung Tageszeitung unö Anzeiger für Di-poMswal-e, Schmie-eberg u. A. - Bezugspreis: Für «Inen Monat2 — AM. - mit Zutragen; einzeln« Nr. 1v Npfg. , - :: Gemelnbe-Verbanos-VIrokonko Nr. S :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 40a Postscheckkonto Dresden 125 48 Aetteste Zeitung des Bezirks Dieser Blatt enlhStt dl« amlllchen Bekanntmachungen der Amlrhauplmannschafl, des Sladlrals und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 40 Millimeter breit« Milllmeterzrile 6 Npfg.: Im Terttril di» SS Millimeter breite MIlllmeterzellr 1t Npfg. Anzeigenschluß 10 Uhr vormittags Sonnabend, am 19. Mai 1934 100. Jahrgang Nr. 115 Seitliches und MWes Dippoldiswalde. Die große Frage, die jeden Heuke bewegt: Wie wird das Wetter die Feiertage über sein? Drei Pfingsten nacheinander hakten wir wahres Prachkwekker. Diesmal schaut es noch nicht recht darnach aus. Der Himmel ist bedeckt, Heuke in den frühesten Morgenstunden fiel etwas Regen. Nach allem steht zu erwarten, daß wir kein ausgesprochen lachendes Pfing sten haben werden, daß aber starke Negenfälle kaum zu erwarten sind. Hauptsache ist, daß es noch etwas wärmer wird: denn zum Sitzen im Freien ist die jetzige Temperatur wenig geeignet. Dippoldiswalde. Nun steht wieder das „liebliche Fest", das Pfingstfest, vor der Tür, das dritthöchste Fest des Kirchen jahres. Zwei Feiertage flechten sich in den Gang des Alltags ein. Besonders bevorzugt wird es von der Natur, die ihm mit der Blütenpracht ringsum einen ganz besonders herrlichen äußeren Nahmen verleiht. Schönheit, Anmut und Wohlgefallen tündet jeder Strauch im Schmuck der Blüten, jede besonnte Aue, jedes jubelnde Lied unserer gefiederten Sängerschar. Und wenn die Maiensonne von: blauen Himmel lacht, dann geht einem das Herz auf, und echte, rechte Pfingstsreude hält ihren Einzug. Darum möchten wir wünschen, daß die grauen Wolken, die jetzt am Himmel hängen, vor der Sonne weichen, daß das Psingstfest vom Wetter recht begünstigt ist. Denn zu Pfingsten zieht es uns ja ganz besonders mächtig in die lockende Ferne. Wohl deshalb, weil wir zum inneren festlichen Bilde, das wir an diesen Feiertagen mit uns tragen, ein ebenso gestimmtes schönes äußeres Bild fügen und erleben möchten. So wollen wir das Beste für die Feiertage erhoffen und sie in rechter innerlicher Gottgebundenheit und äußerer Freude verleben. Dippoldiswalde. Ein ausgesucht schönes Festprogramm bie ten die „ A r - N i - L i ch t s p i e l e " ihren Besuchern. Als Hauptanziehungspunkt steht auf der Spielfolge das entzückende musikalische Lustspiel „Walzerkrieg" mit den bekannten und beliebten Filmschauspielern Renate Müller, Rose Barsony, Willy Fritsch, Paul Hörbiger usw. Der anerkannte Wiener Walzerkönig Josef Lanner hat in seiner Kapelle einen nach außen hin unbekannten Geiger Johann Strauß großgezogen, der die Keckheit besitzt, Einfälle zu haben und selbst zu komponieren: doch —, das geht gegen des Meisters Willen, denn nur er ist dazu berufen . . . Bald kommen beide in Krach: Strauß geht von Lanner, nimmt einige Musiker mit und gründet selbst eine Kapelle und der Walzerkrieg zwischen Lanner und Strauß beginnt . . . Was nun beginnt, ist eine Re vue mit bezaubernden Wiener Walzermelodien, witzigen Einfällen und komischen Situationen ... — Ein hochinteressanter Natur- und Kulturfilm „Grüne Vagabunden" führt dem Be schauer die wunderbare Borsorge in der Natur ganz eindringlich vor Augen. — Ein Lustspiel „Wie werde ich energisch" bringt auch de» Griesgrämigsten zum Lachen. — Die tönende Wochenschau ist diesmal außerordentlich umfangreich und — wie immer — sehr interessant. Sie bringt u. a. Bilder vom Besuch der Saardeutschen in Berlin, vom Bolksflugtag derNS.-Gemein- schaft „Kraft durch Freude" auf dem Temoelhofer Feld bei 100 000 Zuschauern, von einem amerikanischen Flugzeug mit Tragflächen in Regenschirmform, das 200 Kilometer Geschwindig keit entwickelt, und von einem Akrobaten, der sich (wie Münch hausen) aus einem Kanonenrohr 50 Meter hoch und 25 Meter weit söhießen läßt und dann auf einem Springneh wohlbehalten landet... Unkraulverttlgung aus dem Bahnkörper. Die Rein- > Haltuna der Strecken der Eisenbahn ist für den sicheren und ungestörten Betrieb unbedingt notwendig. Würde man den durch den Wind auf die Gleisbahn getragenen Unkraut- amen ungestört lassen, so würde sich alsbald eine betriebs törende Verkrautung des Bahnkörpers ergeben. Die Reichs- >ahn sorgt daher für rechtzeitige Bekämpfung des Unkrautes durch besondere Maßnahmen. Sprengwagenzüge, bestehend aus alten Lokomotivtendern, die durch Schlauchleitungen miteinander verbunden sind und am letzten Tender eine durch eine Pumpe betriebene Sprengoorrichtung haben, be fahren die Strecken und verspritzen als Unkrautoertilgungs mittel eine Natriumchloratlösung. Je nach der Leistungs fähigkeit der Sprengvorrichtung, der Fahrtgeschwindigkeit des Sprengwagenzuges und dem Grad der Verunkrautung der Streck« wird die Stärk« der Lösung bemessen. Neuer dings werden Versuche auch mit andern chemischen Mitteln ausgeführt. B—u. — Gestern abend nach l 0 Uhr wurde am südlichen Himmel ein starker Feuerschein beobachtet. Es wurde auf ein Schaden feuer in Schmiedeberg oder Niederpöbel geschlossen. Der Feuer- schein rührte aber von einem Waldbrande bei Neustadt in Böhmen (am Stürmer) her, wo größere Waldslächen ver nichtet wurden. — Die im Jahre 1920 gegründete Vereinigung der Ka- meraden des ehemaligen Grenadier-Landwehr-Regiments Nr. 100 veranstaltet aus Anlaß des 20. Gedenktages der Feuertaufe des Regiments am 25./2S. August eine Wieder- Verschleppungsmanövev Frankreich verzögert die Saar-Entscheidung weiter Genf, 19. Mai. Die französischen Verschlevvungsabsichten in der Saar frage werden immer offenkundiger. Zwar sind die fran zösischen Gegenvorschläge in Genf eingelrosfen, sie verfolgen in Wahrheit aber nicht den Zweck, die Verhandlungen zu för dern, sondern ihr einziges Ziel ist offenbar die Vertagung der Entscheidungen über die Saarfrage. Vor allem weigert sich Frankreich entschieden, noch auf dieser Ratssitzung und im Einklang mit den Bestimmungen de» Versailler Vertrages endlich den Absklmmungslermln feslzusehcn. Ein doppeltes Spiel der französischen Politik wird sicht bar. Man versucht«, von Deutschland ganz bestimmte und sehr weitgehende Zusicherungen in der Bürgschaftsfrage zu erhalten, wobei man noch die Hoffnung ließ, daß in diesem Falle auch das Abstimmungsdatum festgesetzt werden könnte. Nachdem nun aber in der Frag« der Garantien für di« Freiheit und Nichtbeeinflussung der Abstimmung zwischen Deutschland und anderen Mächten ein« weitgehende Ueber einstimmung erzielt und diese Frage damit einer Lösung nahe gebracht worden ist, weigert man sich auf französischer Seite, die Frage des Abstimmungstermins zu erörtern und macht naturgemäß auch in der Garantienfrage weitere Schwierigkeiten. Es ist dasselbe Spiel wie in der Abrü stungsfrage. Hier verlangte Frankreich „Sicherheit" und wollte davon die Abrüstung abhängig machen. Sobald aber England Zusicherungen in Aussicht stellte und von Frankreich konkrete Vorschläge haben wollte, ließ man in Paris nichts mehr von sich hören. Für den Fall, daß der Völkerbundsrat sich tatsächlich nicht entschließen kann, seine Pflichten zu erfüllen und end lich die entscheidenden Beschlüsse für die Saarabstimmung zu fassen, steht die Schuldfrage für diese neue Bloßstellung des Genfer Bundes und für die vielleicht sehr schweren inter nationalen Folgen schon jetzt fest. Zwar geht, wie man hört, die italienische Vermittlung weiter, aber die Hoffnungen auf einen Erfolg erscheinen in diesem Augenblick gering. Auch der italienische Optimismus dürfte durch die französische Hal tung sehr viel schwächer geworden sein. sehensfeier mit Fahnenweihe im Auss'.ellungspalast in Dres den und eine Dampferfahrt auf der Eibe bis zur sächsisch böhmischen Grenze. Dippoldiswalde. Kirchenmusik am 1. Pfingstfeiertag vor mittags >/<9 Uhr. Pfingsten: „Komm wieder, höchstes Gut!" für Mezzosopran und Orgel von Johann Wolfgang Franck (1641 — 1688). Dresden. Bei einer Dresdner Tertilwarenfirma wurden seit langer Zeit fortgesetzt Diebstähle verübt. Der Verdacht richtete sich gegen eine 28 Jahre alte Verkäuferin der Firma. Bei den kriminalpolizeilichen Ermittlungen wurde die Ver dächtige überführt, ihre Firma seit langen Jahren bestohlen zu haben. Es wurden ganze Lager von Wäsche, Wäschestoffen, Damenkleidern, Wollsachen, Steppdecken und Federn gefunden und sichergestellt. Der Wert der erbeuteten Waren geht in die Tausende. Zwei Schwestern der Diebin haben sich in diesem Zusammenhang der Hehlerei schuldig gemacht. Dresden. Am Freitagmittag ist der Leiter der Staatlichen Skulpturensammlung (Albertinum) in Dresden, Prof. Dr. Bruno Schröder, durch Erschießen freiwillig aus dem Leben geschieden. Der Grund zur Tat ist unbekannt. Dresden. Nach einer Mitteilung des Kreises Dresden der Deutschen Arbeitsfront sind bisher in Dresden rund 50000 Festanzüge der Deutschen Arbeitsfront bestellt worden. Man hofft, daß sich diese Zahl bis Ende 1934 auf 100000 er höhen wird. Pirna. Die am 9. und 10. Juni hier stattfindende Wieder sehensfeier des 5. (Kgl. Sächs.) Feldart. - Regts. Nr. 64 und seiner Feldformationen verspricht in allen ihren Teilen einen glänzenden Verlauf zu nehmen, vor allem auch, weil die Traditionsbatierie des Regiments an beiden Tagen in Pirna sein und Vorführungen darbieten wird. Mit der Reichsbahn sind Verhandlungen ausgenommen, daß Sonntagskarten für Teilnehmer schon vom 9. Juni früh an gelten. Pirna. Bei dem schweren Unwetter am 29. Juli v. 3. war u. a. auch der Turn» des Schlosses Zehista schwer beschädigt wor den, so daß er abgetragen werden mußte. Dabei fand man in der Kugel der Turmfahne eine Kassette mit Münzen aus den wahren 1075, 1765, 1852 und 1883 und einer Pergamenturkundc aus dem öahre 1765. Die Münzen und die Urkunde waren bei der letzten Turmerneuerung, wieder in der Kugel der Turmfahne untergebracht worden. Die Urkunde enthält Aufschlüsse über die damaligen Besitzer des Schlosses „Hannß Gottyelf von Globig und Gattin Maria Augusta Amalia von Globig gebohrene Gräfin von Brühl". Der Inhalt der Kassette wurde jetzt mit einer wei teren Urkunde über die heutigen Besitzer von Rex, Berggieß- Hübel-Friedrichstal, wieder im Knopf des abermals erneuerten Turmes untergebracht. Mohorn. In der Nacht zum Freitag brannte das Seiten gebäude des ehemaligen Winklerschen Gutes vollständig nieder. Dieses Gut gehört zu den ältesten Erbhöfen Mohorns: es über dauerte auch den 30 jährigen Krieg. Das Gut blieb durch fünf Generationen hindurch in derselben Familie. Das abgebrannte Seitengebäude war ein alter Bau aus der Zeit von 1600 und barg in seinem Innern, wie das noch stehende Wohnhaus, kunst volle Holzschnitzereien. Dahle». Bor etwa 1'/, Jahren tauchte in der deutschen Presse die Nachricht von einem Millionennachlaß elnes gewissen Sonntag auf, der in Holland verstorben sein sollte. Ein Träger gleichen Namens aus Dahlen hat in den letzten Monaten im Ver ein mit zahlreichen Namensvettern aus dem Reich eifrig Nach forschungen betrieben, die bisher zu keinem Ergebnis führten, ächt wird von der deutschen Gesandtschaft im Haag misgetellt, daß der holländischen Regierung von einem Nachlaß Sonntag nichts bekannt sei und daß kein Nachlaß existiere, der direkt oder Indirekt unter Verwaltung der Niederländischen Regierung stände und dessen Verteilung durch irgendeine Zeitbestimmung verscho ben worden sei. Bei dieser angeblichen Erbschaft sollte es sich um über 100 Millionen Reichsmark handeln. Colditz. Der Roggen blüht bereits. Am 16. Mai wurden auf den Fluren in der Umgebung von Colditz schon die ersten Korn blüten festgestellt. Eine so frühe Aoggenblüte ist seit vielen wah ren nicht zu verzeichnen gewesen. In unserer Gegend hat der Roggen erst in den letzten Maitagen oder Anfang Juni zu blühen begonnen. Nach den Aufzeichnungen eines alten Naturbeobach ters sind in den letzten 50—60 Jahren die allerersten Kornblüten am 23. und 24. Mai, also eine volle Woche später als in diesem Jahre, festgestellt worden. Bei normalem Wetter Ist in unserer Gegend diesmal schon Mitte Juli mit dem Beginn der Roggen ernte zu rechnen: denn ein altes Sprichwort sagt vomKorn: 14 Tage blüht es, 14 Tage milcht es, 14 Tage körnert es, 14 Tage reift es. Augustusburg. Vor einigen Tagen ereignete sich hier auf dem Markte, der gegenwärtig gepflastert wird, ein eigenartiger Unfall. Eine den Markt heraofahrende Dampfwalze rutschte beim Lebensmittclhaus „Hansa" nach der rechten Seite ab und stieß hierbei an die große Schaufensterscheibe dieses Geschäftes. Die Scheibe ging in Trümmer, der angerichtele Schaden beträgt etwa 400 RM. Personen wurden bei dem Unfall glücklicherweise nicht verletzt. Zschopau. Der Erzgebirgsverein hat jetzt auf dem hiesigen Friedhof da, wo einstmals Iulius Mosens Mutter ruhte, ein schlichtes Ehrenkreuz mit einer Gedenktafel aus Bronze errichtet, die für alle Zeiten an die Mutter des seelenvollen Heimatdichters Iulius Mosen erinnern soll. Mosens Bruder amtierte bekannt lich als Pfarrer in Zschopau. Geyer. Hier verunglückte der 20 jährige Fleischergehilfe Zäde dadurch schwer, daß ihm bei der Arbeit das Schlächter messer ausglitt und in den Oberschenkel drang, wobei die Schlag ader durchschnitten wurde. Der Verunglückte mußte in fast ver blutetem Zustand dem Annaberger Bezirkskrankenhaus zugeführt werden. Bautzen. In der Nacht zum Donnerstag wurde In Crostau ein Hintergebäude der Hofmannschen Bäckerei durch elnSchaoeI- feuer eingeäscherk. In dem Gebäude eingestellte Möbelstücke wurden ein Raub der Flammen. Die Brandursache bedarf noch der Klärung. vekscßen. Die anhaltende Trockenheit und der dadurch bewirkte niedrige Wafserstand der Elbe haben zur Folge ge habt, daß die sogenannten Hungerfteine in der Elbe bei Tetschen bereits sichtbar sind. Ein so niedriger Wasserstand um diese Jahreszeit war noch selten zu verzeichnen. Deutschlandflug des „Graf Zeppelin" Friedrichshafen. Heute früh 5,32 Uhr ist das Luft schiff „Graf Zeppelin" in Friedrichshafen bei herrlichem Sonnenschein zu seinem großen, 40 stündigen Deutschland fluge unter Führung von Kapitän Lehmann aufgesttegen. Das Luftschiff hat Stuttgart und in der 11. Stunde Frank urt überflogen. Wetter für morgen: Sonntag: Vorwiegend heiter, trocken und am Tage warmer bei schwachen Winden aus wechselnden Richtungen. Gegen Abend örtliche Gewitter. Montag: 2m ganzen noch ziemlich heiter, aber zu nehmende Gewitterbildung.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite