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Weißeritz-Zeitung : 10.10.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193410108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19341010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19341010
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1934
- Monat1934-10
- Tag1934-10-10
- Monat1934-10
- Jahr1934
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 10.10.1934
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WecheritzZeikung Tageszeitung und Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. U. I Bezugspreis: Für einen Monat 2^— AM. ! mit Zulragen: einzelne Nr. 10 Rpfg. - :: Gemelnde-Berbanvs-GIrokonto Nr. 3 :: I E i Aelteste Zettuug des Bezirks Diese« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der AmUhavptmannschast, de« Sladiral« nnd del Finanzamt« DippoldUwalde Mittwoch, am 10. Ottober 1934 Nr. 237 Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite - Mllllmeterzetle 6 Rpfa.r im Terttell die 93 - Millimeter breite Milllmeterzeile 18 Rpfg. ! Anzelgenschlutz 10 Uhr vorm. 100. Jahrgang Scrtiiches und MMes Dippoldiswalde. Nächsten Sonntag und Montag ist hier Jahrmarkt. Auf dem Marktplätze Ist das Budenmaterial anaefahren worden, und -er Aufbau der hölzernen Stadt hat be gonnen. Aber auch das Wetter scheint sich ganz in das Jahr marktswetter zu verwandeln, wie wir es leider meist haben, rauh , und unfreundlich. Zwar stand heute früh die Quecksilbersäule im § Thermometer etwas höher, als die letzten Tage, aber der bedeckte , Himmel, am Morgen sogar Regen, lasten die wärmenden Stray- , len der Sonne fehlen. Der Ofen mutz wieder herhalken, die feh lende Wärme zu ersetzen. — Eine Neuorganisation des Handwerks ist durchgeführk wor den. Die Gewerbekammer Dresden als Handwerkskammer har Lie bisherigen Innungen geschlossen und neue Handwerker-Innun gen bezw. Krsishandwerkerschasten errichtet. Diese Innungen und ihre Obermeister veröffentlicht die Gewerbekammer in die er Nummer. Als Kreishandwerksführer für den Bezirk der Amts hauptmannschaft Dippoldiswalde ist Klempncrmeister Alfr.Streidt in Kreischa ernannt worden. _ «Hf- Auf Antrag'des Bauern Mar Arthur Zimmermann in Seifersdorf Nr. 4 l ist am 5. Oktober für diesen das Ent' schuldungsverfahren nach dem Gesetz zur Regelung der land wirtschaftlichen Schuldverhallnisse vom 1.6.33 eröffnet worden. Ihm unterliegt das dem Antragsteller gehörige Grundstück Blatt 38 des Grundbuchs für Seifersdorf. Als Entschuldungs stelle wird die Landständische Bank des ehem. Sachs. Mark graftums Oberlausitz in Bautzen ernannt. Die Gläubiger haben bis zum 30. November ihre Ansprüche beim Gericht anzumelden und die in ihren Händen befindlichen Schuldur lunden mit einzureichen. Oelsa. Am 6. Oktober haben hier die Herbstferien be gonnen. Sie dauern bis mit 21. Oktober. Kartoffelferien, wie die Herbstferien auch genannt werden, sind es diesmal nicht geworden, denn die Landwirte haben die Kartoffeln meist schon geerntet, eine Folge des warmem Wetters dieses Jahres. Die Fahneneinholung anläßlich des Ferienbeginns trug dies mal ein besonderes Gepräge. Es wurden zugleich die Urkun den verteilt für die Wettkämpfe am Tage der Jugend. Eine stattliche Zahl von Preisträgern bewies, daß auch an der hiesigen Schule echter Sportgeist herrscht. Iodnsdacst. Bei der Durchfahrt der alten Parteikämpfer mit ihren Führern am Sonnabend vormittag durch den Orts teil Bärenhecke im Müglitztal hatten auch die Amtswalter der NSDAP mit ihrer Ortsgruppenfahne, eine Abordnung der SA-Res. II mit Fahne, die NS'Frauenschaft, als auch der * BdM an der Strotze Aufstellung genommen, um die Gäste tzu begrüben. Der Ort und insbesondere die Betriebe hatten festlich geschmückt, und Betriebssichrer und Betriebsgefolgschaften vom Kornhaus wie auch vom Sägewerk Zimmermann hatten vor den Betrieben Aufstellung genommen. Leider ging die Fahrt zu schnell, sodaß es den Spalierbildenden nicht möglich war, die Führer zu Gesicht zu bekommen. 8^ Scftellertisv. Nachdem in diesem Jahre hier bereits zwei DBG Häuser (Kempe und Richler) fertiggestellt worden sind, wird demnächst das dritte Haus gehoben werden, das von der Bausparkasse Deutsche Bau-Gemeinschaft A.-G., Leipzig-N. (DBG), finanziert wird. Es handelt sich um den Neubau von A. Richter. Gleichzeitig mit diesem DBG. Darlehen entsielen auf die DBE'Ortsgruppe Dippoldiswalde bei der letzten Zu teilung noch je ein Darlehen nach Niederpöbel und Rechen- berg. Damit hat die genannte Ortsgruppe insgesamt 22 Dar- lehen im Gesamtbeträge von 237 000 Mark erhalten. Die Deutsche Bau-Gemeinschaft hat bis jetzt über 2200 Darlehen zugeteilt, die einen Gesamtwert 22,5 Millionen Mark aus- machen. Zollhaus Hermsdorf. Das hiesige Zollhaus, ein bekanntes Einkehrhaus, mit dem eine ziemlich große Gastwirtschaft verbun den ist, befindet sich seit etwa 300 Jahren im Besitz einer Familie. Der jetzige Besitzer, Clemens Geißler, wird außerdem In diesem Monat sein 30 jähriges Besitzjubiläum begehen. Ehemnlh. Die für den Berkehr Chemnitz-Zwickau äußerst wichtige Umgehungsstraße Chemnitz—Schönau—Siegmar—Grüna wurde am Mittwoch für den öffentlichen Berkehr freiaegeben. Die neue Straße hat eine Länge von 6 Kilometern. Sie beginnt an der Stadtgrenze von Chemnitz und mündet bei Grüna in die Staatsstraße Chemnitz—Hohenstein-Ernstthal. Die Baukosten be trugen rund zwei Millionen Mark. Weiter für morgen: Nacht ziemlich klarer Nacht mit örtlichem Bodenfrost und Frühnebel wgsüber teils heiter, teils wolkig. Vorwiegend trecken und etwas milder. Meist schwache Winde aus wechselnder, weist südwestlicher Richtung. ssiich Mmlstr lillli Vllrtchi mM Furchtbares Attentat beim Königsempfang in Marseille 3n Marseille niedergeithohen Marseille, 10. Oktober. Auf Len König Alexander von Südslawlen ist In Mar seille ein furchtbares Attentat verübt worden, dem er zum Opfer gefallen Ist. Als nach dem feierlichen Empfang der königliche Zug gerade aus dem Börsenplatz angelangt war, wurden aus der Zuschauermenge mehrere Schüsse abs/r- geben, von denen drei den königlichen Gast schwer trafen. Der König wurde sofort in die Präfektur gebrach» und von den Aerzien untersucht. Hilfe war nicht mehr zu bringen, der König erlag seinen Verletzungen. Auch der französische Außenminister Barlhou wurde von einer kugel getroffen. Sie durchMsw den Arm und soll den Knochen zersplittert haben. Das Befinden des greisen französischen Staatsman nes soll jedoch zu Besorgnissen keinen Anlatz geben. Ferner wurde auch der französische General Georges verletzt, der dem Obersten krlegsrat angehört und als Nachsolger des Generalstabschefs Weygand galt. Nach einer Meldung der offiziösen französischen havas- agenkur wurde der Attentäter, ein etwa 40jähriger gutge kleideter Mann, von der Polizei niedcrgeschojsen. Er wurde in einen Kiosk geschafft und gab noch Lebenszeichen von sich. Da» Attentat ereignete sich genau um 17.10 Uhr fran ¬ zösischer Zeit. Vie Polizei hatte größte Mühe, die aus» höchste erregte Zuschauermenge zurückzuhalten. Haoas berichtet weiter: Eine Reihe von Zuschauern, die auf die Ankunft des Königs wartete, soll bei der Schie ßerei ebenfalls verletzt worden sein, darunter ein Kino- Operateur. — Wie verlautet, ist der Täter ein süd slawischer Staatsangehöriger. König Alexander wurde als zweiter Sohn des damali gen Prätendenten und späteren Königs Peter und dessen Gemahlin Zorka, einer Tochter des Königs Nikolaus von Montenegro, am 17. Dezember 1888 in Cetinse geboren und genoß seine erste Schulbildung im russischen Kadettenkorps. Im Jahre 1903 kam er nach der Wahl seines Vaters zum König von Serbien nach Belgrad und wurde zwei Jahre später nach dem Verzicht des Kronprinzen Georg zum Thronfolger proklamiert. Am 24. Juni 1914 übernahm Alexander infolge Erkrankung des Königs Peter die Re gentschaft, die er bis zu dessen Ableben am 16. August 1921 führte, worauf er als König der Serben, Kroaten und Slowenen den Thron bestieg. Schon einmal im Jahre 1921 wurde auf ihn beim Verlassen des Parlaments ein Bom benattentat verübt, das jedoch mißlang. In den letzten Jahren wurde mit seiner Zustimmung ein autoritäres Re gierungssystem eingeführt. Auch »arthou tot! Die Nachricht, daß sich die Verletzungen des französischen Außenministers Barlhou al» unbedeutend erwiesen, hat sich nicht bestätigt, wie havas au» Marseille meldet, ist Außen- Minister Barlhou um 17.40 Uhr den bei dem Anschlag erl». lenen Verletzungen erlegen. Nach den Meldungen der Po lizei müssen an der Durchführung der Bluttat mindesten, zehn Personen beteiligt gewesen sein. Zu ven Opfern gehören auch 2 Polizisten und 3 weiter» Personen, darunter 2 Frauen, die verletzt worden sind. Louis Barthou gehörte zu den bekanntesten Politikern >er französischen Republik. Gebürtig in Oloron (Niederpyre- men), wandte er sich dem juristischen Studium zu und wurde> >er«its als 27jähriger Rechtsanwalt im Jahre 1889 in sei» mm Heimatbezirk in die Kammer gewählt. Er gehörte zu» mchst zur RadikalenPartei, näherte sich aber später der Rech en. Mit 32 Jahren bekleidet« er zum ersten Male einen Mi» listerposten. Im März 1913 übertrug PoincarL Barthou erst- nalia^die Bildung eines Kabinetts. Im Kabinett PainlevL var Barthou während des Krieges im Jahre 1917 Minister ies Auswärtigen. Nach dem Kriege war er zeitweilig Kriegs» ninister und Iustizminister. Ende 1922 wurde er zum Prä identen der Neparationskommission ernannt. Dieses Amt >at er 4 Jahre lang innegehabt. Dann trat er wieder als j Iustizminister in das Kabinett PoincarL ein und behielt die- es Portefeuille bis zum Rücktritt des 11. Kabinetts Briand m Oktober 1929. Nachdem er dann noch von Mitte Dezem ber 1930 bis Ende Januar 1931 als Kriegsminister des Ka» ünetts Steeg amtiert hatte, blieb er drei Jahre lang außer- >alb der in immer schneller wechselndem Tempo wechseln- «n Regierungen. Erst als der nunmehr ebenfalls über 70 lahr« alte ehemalige Präsident Doumergue nach den bluti gen Staoisky-Unruhen zu Anfang Februar 1934 als Der» rauensmann aller Kreise die Regierungsbildung übernahm, «rief er Barthou als Außenminister in sein Kabinett. In ein« Amtszeit fällt di« Ablehnung der Abrüstungsvorschläge md die Aufnahme Sowietrußlands in den Völkerbund, die n erster Linie a«k lein Betreiben hin erfolgt ist. Der Mörder ei» Kroate König Alexander, der seinen Verletzungen erlegen ist, war von zwei Kugeln getroffen worden, von der einen in den Unterleib, von der andern in die Herzgegend. Der Attentäter heißt Petru» kalemen. Er ist am 20. De- zember 1S9S in Agram geboren und betrieb in dieser Stadt ein kausmannsgeschäft. Man sand bei ihm einen am 39. Mal 1SZ4 ausgestellten pah. kalemen war am 2S. September nach Frankreich gekommen. Der Führer des Kraftwagens des Königs schilderte einem Vertreter der Agentur Havas den Hergang wie folgt: „Als der Wagen auf den Börsenplatz einbog, sprang ein Mann aus das Trittbrett des Kraftwagens und gab vier oder fünf Schüsse auf den Herrscher ab. Ich habe den Verbrecher sofort am Hals gepackt, während ein Oberst, der sich neben dem König befand, mit seinem Säbel auf den Attentäter ein schlug." Der Nachfolger des gefallenen Königs Alexander von Südslawien ist Prinz Peter. Er befinde« sich zur Zeit in einem College in England und ist erst 11 Jahre alt. Beileid des Führers Staatssekretär Meißner sprach im Auftrag e» Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler bei dem jugosla wischen Gesandten und dem französischen Botschafter vor, um ihnen dgs Beileid des Fühxers zu.dem Tod des jugo»
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