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Weißeritz-Zeitung : 07.05.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193705078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19370507
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19370507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1937
- Monat1937-05
- Tag1937-05-07
- Monat1937-05
- Jahr1937
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 07.05.1937
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ZS» 2 § D» s - L — o ^^.7- 2 ^S- ZL-rZ'. 2 ZT » ^22LI I ^2.0.2. 8 SoL SS- ^^.2.3 46.Iahrg. 1937 Landmanns Wochenblatt Allgemeine Zeitung für Landwirtschaft, Gartenbau und Hauswirtschaft Beilage zur Weiheritz-Zeitung Zeder Nachdruck aus dem Inhalt dieses Blattes wird gerichtlich verfolgt (Gesetz vom iS. Juni rsoi) Der Wisent Bon Landesökonomierat vr. Butz Der Wisent gehört, zoologisch ve- trachtet, zu der Gruppe der wilden Rinder. Sein ganzer Körperbau verrät auf den ersten Blick Kraft und Stärke. Charakteristisch ist — wie die Abbildung zeigt — die un gemein stark entwickelte Vorhand und die zottige Behaarung an den vorderen Körperteilen, insbesondere der am Kinn sich regelmäßig vor findende Bocksbart und der kurze, starke Schwanz. Das Haarkleid ist von kastanienbrauner Farbe. Die Widerristhöhe ausgewachsener Wi sente beträgt durchschnittlich 170 ein, und das Lebendgewicht beläuft sich auf rund 500 bis 700 kx. Bei Bullen steigt sehr oft das Gewicht auf 800 bis 900 an. Der Wisent lebt in Rudeln von 15 bis 20 Stück und hat sein Stammquartier den Sommer über an feuchten Stellen des Waldes, während er im Winter in höher gelegenem, trockenem Gehölz seinen Aufenthalt nimmt. Er geht hauptsächlich in den Abend- und Morgenstunden auf Nahrung aus. Die in den Waldtriften sich darbietende Weide wird durch Blätter, Knospen und Rinde ergänzt. Die zarte, saftige Rinde der Esche sagt dem Wisent besonders zu. Die älteren Stiere sondern sich von der Herde ab. Sie führen ein FunggesellenlebeN und kehren nur zur Zeit der Brunst zur Herde zurück. Die Brunst fällt in die Monate August und September und währt zwei bis drei Wochen. Die Trächtigkeit dauert wie bei unseren Haus rindern neun Monate. Vor dem Kalben suchen sich die Kühe die entlegensten Schlupf winkel des Gehölzes auf. Die Fruchtbarkeit ist gering. Von jeder Kuh kann man nur etwa jedes dritte Jahr ein Kalb erwarten. Zeichnung: W-mruunm M Wisentzuchtstier Endlich sei noch darauf hingewiesen, daß oie Wisente im Sommer im allgemeinen sehr scheu sind; im Winter dagegen, wenn sie ge füttert werden, sind sie wesentlich zutraulicher. Bei der Begegnung mit einzelgehenden älteren Stieren ist jedoch Vorsicht am Platze. In vorgeschichtlicher Zeit war der Wisent weit verbreitet. Er bewohnte ganz Europa. Zu Beginn des Mittelalters hat der Wisent die südlicheren Gebiete Europas verlassen und sein Aufenthaltsgebiet auf Deutschland und die weiter östlich gelegenen Gebiete be schränkt. Im Laufe der Zeit ist er aber auch hier immer seltener geworden. Am längsten haben sich die Wisente im Urwald von Bis» lowies im Gouvernement Grodno in Rußland gehalten. Dor dem Weltkriege beherbergte der Urwald von Bialowies mehr als 1000 Wisente. Auch im Kaukasus lebten noch mehrere 100 Stück in freier Wildbahn, und in Pleß in Oberschlesien waren zu jener Zeit noch etwa 70 Stück vorhanden. Den Wirren des Krieges sind sehr viele Wisente zum Opfer gefallen, und die Revo lutionsjahre haben weiter den Bestand erheb lich gelichtet, so daß im Jahre 1923, als die Internationale Gesellschaft zur Erhaltung des Wisents gegründet wurde, nur noch wenige Tiere in freier Wildbahn, privaten Gehegen und zoologischen Gärten vorhanden waren. Man schätzte den Gesamtbestand nur noch auf etwa 75 Stück, und es schien so, als ob dem Wisent dasselbe Schicksal beschieden sein würde, wie es so viele andere Wilb- arten getroffen hat, die in früheren Zeiten Feld und Wald durchstreiften und heute gänzlich vom Erdboden verschwunden sind. Um das zu verhüten, ist vor'zwei Jahren auf Veranlassung des Reichsjägermeisters und Ministerpräsidenten Hermann Göring von der Staatsforstverwaltung in dem größten und schönsten Naturschutzgebiet Deutschlands, der Schorfheide, in der Uckermark, ein kleines Rudel vEneun Wisenten ausgesetzt worden. Darunter befand sich auch ein mächtiger Stier aus dem Gehege des Grafen von Arnim in Boitzenburg. Die Tiere sollen hier unter den Kronen des märkischen Waldes bei sach gemäßer Hege und Pflege eine neue Heimat finden und mit zur Vermehrung des urwüchsigen Wildes der Wisente beitragen. Da im Laufe der Jahrhunderte — wie oben schon ange deutet wurde — der deutsche Wald manche Wildart eingebüßt hat, ist es dankbar zu be grüßen, daß die Staatsforstverwaltung Maß nahmen in die Wege geleitet hat, um d« Wisent als Naturdenkmal des - deutzchen Waldes zu erhalten. Die Kartoffel ast Kanoffelspätanbau nach Landsberger Ge- aisch oder Iohannisroggen ist bekannt, und die Erfahrung lehrt, daß bei richtiger Be arbeitung und Düngung noch sehr gute Kar toffelernten gemacht werden können. So habe ich im vergangenen Jahre nach Landsberger Ge- 'misch, das erst am 3. Juni, das Feld räumte, noch 75 Zentner Speisekartoffeln je '/i ba ge tutet, und zwar auf leichtem Sandboden. Professor vr. Berkner hat in langjährigen versuchen Kartoffeln nach Wintergerste und Roggen angebaut, deren Pflanzzeiten sich bis zum 25. Juli hinausschoben und noch Emten wn 45 bis 100 Zentner je Vs ba erzielt. Bedingung hierbei ist, daß die Kartoffeln vorgekeimt werden! Zwischenfrucht - Durch das Borkeimen der Kartoffeln wird die Begetationszeit abgekürzt, denn die Zeit der Keimbildung in der Erde fällt fort. Die bereits vorhandenen Keime können nach dem Pflanzen sofort weiterwachsen und werden in warmem Boden schon nach einigen Tagen die Dämme durchbrechen. Don größter Wich tigkeit ist die richtige Art des Dorkeimens, die am besten auf Latten rosten, die ringsum einen erhöhten Rand gegen das Abrollen haben, geschieht. Man setzt diese Kästen schon Anfang Mai ins Freie, damit Lust und Sonne eine langsame Bildung der Keime bewirken. Durch leichtes Bedecken mit Stroh oder Säcken können sie nachts gegen Frostgefahr geschützt werden. Witter In den Frühdruschgebieten räwnt Re Wintergerste im Juni das Feld, und Vie Kartoffeln können Anfang Juli gepflanzt werden, nachdem sie in den VorkeimkäsLN etwa 1 bis 2 om lange, dicke KAme ge schoben haben. Beim Auspflanzen ist^ein W- brechen der Keime sorgfältig zu vermeiden. Von allergrößter Wichtigkeit iH die Ausnutzung der Schatttil'gaI« der Vorfrüchte. Sofortiges tiests Um pflügen der Stoppeln zwischen den Stiegen nach dem Mähen und anschließendes An walzen oder Abschleppen gewäZöistet Än gutes Saatbett für die Knrtoffek,. Me Stiegenreihen sind ebenfalls unqusetzen, so daß auch diese schmalen Streifen nWWWi-t 1» 5.—S.5.37,
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