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Weißeritz-Zeitung : 19.06.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193706190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19370619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19370619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1937
- Monat1937-06
- Tag1937-06-19
- Monat1937-06
- Jahr1937
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 19.06.1937
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Mts-erStimat mr- -em Sachfenlanö 50 000 Kleingürtner kommen nach Chemnitz Wie bereits gemeldet, findet in Chemnitz vom 24. bis 27. Juni der 3. Reichskleingärtnertag statt, der unter der Schirmherrschaft des Reichsbauernführers DarrL steht. Ueber 50 000 Kleingärtner aus dem Reich werden an der Tagung teilnehmen. Die Tagungsfolge beginnt am Donnerstag, 24. Juni, mit einem Begrüßungsabend im „Marmorpalast- und endet am Sonntag, 27. Juni, mit einer Großveranstaltung auf der Südkampfbahn. Während der Tagung werden von berufenen Männern und Frauen Fachvorträge über alle Gebiete des Klein gartenwesens und der damit zusammenhängenden Fra gen gehalten werden. Sachsen aus der Reichsweizenschau erfolgreich An der Neichsweizenschau anläßlich der Neichsnähr- standsausstcllung In München beter'-gten sich aus unse rer Landesbauernschast 14 Anbauer mit 15 Winterwei zenproben und 5 Bewerber mit Sommerweizen. Es erhielten einen dritten Preis mit 186 Punkten G. Diet rich, Sachsenburg, für Ermischs frühreifen Winterwei zen und einen dritten Preis mit 220 Punkten Guts- Verwaltung Frauenhain für Janetzkis frühen Som mer-Weizen. A. Frohberg, Oberullersdorf, erhielt für Adlungs Alemannen eine Anerkennung. Im ganzen wurden 90 Proben Sommerweizen und 284 Proben Win terweizen eingesandt, von denen nur 13 erste Preise, 30 Muster zweite Preise und 52 dritte Preise erhielten. Wenn man die teilweise schlechten Ernteverhältmsse im Jahr 1936 in Sachsen und die damit verbundene Güte minderung berücksichtigt, so ist der Erfolg der sächsischen Bewerber um so höher zu bewerten. Die Greifenpein-Freilichtspiele lm „Silbernen Erzgebirge- werden am Sonmag, vem 20. Juni, 15 Uhr, mit Otto Erlers „Thors Gast^ eröff- net. Die gewaltige dreifache Felsenbühne bildet eine einzigartige Spielstätte. Der Zuschauerraum faßt 3000 Personen. Gespielt wird mittwochs, sonnabends und sonntags, 15 Uhr. Bis einschließlich 3. Juli bleibt „Thors Gast- auf dem Spielplan. Vom 4. bis 13. Juli wird „Die lustige Wallfahrt- (nach Rosegger) von A. Hamik gespielt, am 18. Juli folgt „Stülpner Karl-, Volksstück aus dem Erzgebirge. — Die Reichsbahn gewährt von allen Bahnhöfen in 75 Kilometer Umkreis auch mitt wochs Sonntagsrückfahrkarten nach Ehrenfriedersdorf zum Besuch der Greifenstein-Freilichtspiele. Neue Jugendherbergen entstehen Unsere Jugend will im Sommer hinausziehen in die freie Natur, in die Berge, in die Wälder, auf die Wiesen und in die Täler, um sich vorzubereiten an Geist und Körper für ihre so vielen Zukunftsaufgaben. Die Hitler-Jugend schuf dazu Jugendherbergen, in denen die Jungen und Mädel in bester Weise untergebracht wer den. Die Uebernachtungszahlen der HJ.-Heime und der Jugendherbergen steigerten sich seit 1933 jährlich um ein Vielfaches; die 129 Heime und Herbergen in Sachsen mit ihren 10 000 Betten reichen bet weitem nicht aus, um die Hunderttausende jugendlicher Besucher aufzu nehmen. Nach dem günstigen Erfolg des Reichsopfertages für das Jugendherbergswerk und aus Stiftungen stehen zum Neubau oder zu Erweiterungsbauten so viel Mittel zur Verfügung, daß im Gau Sachsen eine Reihe von Bauvorhaben in diesem Jahr durchgeführt werden kann, die der Volkswirtschaft rund 400 000 Reichsmark zuführen werden. Geplant sind ein Neubau in Warmbad bei Wol kenstein auf Grund einer Stiftung eines Leipziger Archi tekten, ein Neubau in der Dahlener Heide für die HI. aus Leipzig und Umgebung, Erweiterungsbauten der Herbergen in Sayda im Mortelgrund und in Frauen stein und ein Neubau in Lichtenstein-Callnberg. Landesziegenschau am 26. und 27. Juni in Freital Die Landesziegenschau findet am 26. und 27. Juni im Garten des „Deutschen Hauses" in Freital I statt. Sie wird als Schau der Landesbauernschaft Sachsen durch- geführt von'der Kreisfachgruppe Ziegenzüchter Dresden im Auftrag der Landessachgruppe Ziegsnzüchter. Zur Ausstellung gelangen 160 Tiere der weißen deutschen und der bunten deutschen Edelziege, darunter auch die auf der 4. Reichsnährstandsausstcllung in München mit Preisen ausgezeichneten Tiere. Für die besten Zuchtlei stungen gelangen mehrere Staats-, Reichsnährstands-, Reichs- und Landesfachgrnppen-Preise sowie eine große Anzahl wertvolle Ehrenpreise zur Verteilung. Die Schau, die am Sonnabend, 26. Juni, 14 Uhr, eröffnet wird, bleibt bis zum 27. Juni geöffnet. — Ein Besuch der Schau dürfte sich für jeden lohnen, ob Kleintierzüch ter oder nicht, wird doch auf der Ausstellung das beste Tiermaterial unserer sächsischen Ziegenzucht zu sehen sein. Vor allem aber der Ziegenzüchter und -Halter wird Gelegenheit finden, sich über den Stand der sächsischen Ziegenzucht zu unterrichten und neue Anregungen für seine Zucht zu erhalten. 47. BerbandStag der sächsischen landwirtschaftliches Genossenschaften Der Verband der landwirtschaftlichen Genossenschäf- ten Sachten hält am 2. Juli im Ausstellungspalast in Dresden seiüen 47. ordentlichen Verbandstag ab. Die Tagung dient in erster Linie der gemeinsamen Ausrich tung der gesamten genossenschaftlichen Arbeit im Hin blick aus die Aufgaben, die die Erzeugungsschlacht stellt. Verbandsletter Petermann wird über „Grundsätzliches zu den GenossenschaftSfragen im Verbandsaebiet- spre chen. Nördliche Jugend in Sachse« Der deutsch-nordländische Schüleraustausch, der in den letzten Jahren vor der Machtübernahme gefährdet schien, erfuhr im neuen Deutschland eine tatkräftige För derung; besonders rege gestaltet sich der Austausch mit Sachsen. In diesen Tagen verleben wiederum etwa 200 finnländische und schwedische Jungen und Mädel srohe Urlaubstage in unserem schönen Sachsenland. Die in Dresden weilenden Austauschschüler, etwa hundert, wur den am Freitagmittag im Sächsischen Volksbildungs ministerium empfangen. Der Feier wohnten auch fünf zehn ftnnländische Schulgcographcn bei, die sich im Rah men des Deutsch-akademischen Austauschdienstes auf »in», D-tttkcküandkabrt befinden. Der neue ftnnländische im AkbMMezikl MMimM Das Arbeitsamt Dippoldiswalde teilt mit: 49 von 7S Gemeinden frei von Arbeitslosen! Fast 5000 Arbeitslose haben seit 1933 Beschäftigung erhalten! Der Arbeitsamtsbezirk Dippoldiswalde umfaßt 73 Gemein den des politischen Kreises Dippoldiswalde. BIS zur Macht übernahme Lurch den Führer war di« Zahl der Arbeitslosen auf 5049 angestiegen, von denen 2386 Wohlsahrtsunterstützung er hielten. Durch die grßzügigen Arbeilsbeschaffungsmaßnahmen der Reichsregierung und di« dadurch bedingte Wirtschaftsbelebung konnte erreicht werden, daß am 30. 9. 1933 nur noch 2 1 2 7 (1922 männl., 206 weibl.), am 31. 10. 1934 nur noch 13 5 9 (1276 männl., 83 weibl,), am 30. 6. 1935 nur noch 1121 <1085 männl., 36 weibl.), am 30. 9. 1936 nur noch 2 3 4 (203 männl., 31 weibl.) und am 12. 6. 1937 nur noch 85 (73 männl., 12 weibl.) arbeitslose Volksgenossen vorhanden waren. Von diesen 85 sind 52 nicht voll einsatzfähig, so daß nur noch ein« bewegliche Reserve von 33 arbeitslosen Volksgenossen zur Verfügung steht. Um diesen Erfolg nachhaltig zu gestalten, ergeht an alle Be triebssichrer die Bitte, weiterhin jeden freien Arbeitsplatz dem Arbeitsamt milzukeilen, damit die in Zugang kommenden Arbeits losen sofort wieder eingesetzt werden können oder daS Arbeitsamt mit anderen Aemtern in Verbindung treten kann und dort noch verfügbare geeignete Kräfte heranyolen kann. Besonders im Baugewerbe ist eine planmäßige Lenkung des Arbeitseinsatzes er- forderlich, da eine ganze Anzahl Bauvorhaben zurückgeslellt wer den müssen, weil gegenwärtig die Arbeitskräfte nur dann beschafft werden können, wenn für einwandfreie Schlafgelegenheit am Ar beitsort gesorgt und Auslösung gezahlt wird. Gerade vom Bau gewerbe ist engste Fühlungnahme mit dem Arbeitsamt erforder lich, damit die zurückgestellten Bauarbeiten auch mit einheimischen Arbeitskräften noch rechtzeitig ausgeführt werden können. Zu Beginn deS'Monats Mai 1937 waren noch 620 Volks genossen arbeitslos, Ende Mai 1937 noch 192 und am 12. 3unl 1937 nur noch 85. 3m Mai 1937 wirkte das Arbeitsamt insge samt bei der Einstellung von 1007 Arbeitskräften mit, von denen 89,9 vom Hundert auf Vermittlungen, 7,0 vom Hundert auf na mentliche Anforderungen in Dauerbeschäftigung und 3,1 vom Hun dert auf Einweisungen in Notstandsarbeit (Bahnbau Heidenau— Altenberg) entfielen. Das erfreuliche Ergebnis des Arbeitseinsatzes gewinnt an Be deutung, wenn man berücksichtigt, daß 733 Jugendlich« Ostern 1937 die Schule verlassen haben und in das Berufsleben eingegliedert wurden, soweit sie nicht weiterhin Schulen besuchen. Mit rund 40 vom Hundert der Schulabgänger hat die Landwirtschaft berufs- gruopenmäßig den stärksten Anteil an der Aufnahme des Beruss- nacywuchses gehabt. Äonsui Walter K. Boehm und der schwedische Konsul Dr. Klippgcn wohnten dem Empfang bei. Namens der Staatsregicrung hieß Oberregierungs rat Geyer die Gäste aus dem Norden herzlich willkom men. „Unsere Völker", sagte er, „verbindet Freundschaft, mit Finnland besonders die Waffenbrüderschaft vom Weltkrieg her. Wenn Ihre und unsere Söhne Schuttei an Schulter kämpften gegen den Bolschewismus, wenn Ihre und unsere Söhne starben im Kampf für Freiheit, Sitte und Kultur, so sind damals schon Bande geschlun gen und Ketten geschmiedet worden, die zu zerreißen auch in Zukunft dem Wcltfeind Bolschewismus nicht gelin gen wird. Aus geschichtlich gegebenen Verbundenheiten ist eine Gemeinschaft des Herzens erwachsen, die durch den Austausch sich'neu beleben und festigen möge. Wenn Sie sächsische Jndustriewerke besichtigen, an sächsischen Stätten der Kunst weilen und sächsische Schulen besuchen, so stehen diese Tage des Erlebens im Dienst unserer Herzens- und Kulturgemeinschaft. Sachsen ist beson ders geeignet, Ihnen ein Spiegelbild des großen Deutschen Reiches zu geben, weil hier auf kleinem Raum vereint ist, was Deutschland kennzeichnet. Ueberall werden. Sie auf Ihrer Fahrt durch den an landschaft licher Schönheit so reichen Sachsengau sehen, daß diese Werkstatt Deutschlands unter Führung unseres Neichs- statthalters und Gauleiters Mutschmann das große Vater land aufbauen und gestalten hilft.- Oberregierungsrat f Geher schloß mit einem Gruß in Finnland und Schwe- I den. Rektor Jlvonen dankte im Namen der sinnländischen Schulgeographen und der Austauschjugend für den herz lichen Empfang, der ihnen überall zuteil geworden sei. Schon die ersten Tage ihres Aufenthaltes in Deutsch land seien ihnen allen ein großes Erlebnis gewesen. Frühkarloffelumsah in S^aMen Verkauf nur mit Begleitpapieren Durch eine vpm Vorsitzenden des Kartoffelwirt schaftsverbandes Sachsen erlassene Anordnung, die am 21. Juni in Kraft tritt, wird der Verkehr mit Vis zum 31, August 1937 geernteten Kartoffeln (Frühkartoffeln) wke fotzt geregelt: Düs Gebiet des Kartoffelwirtschaftsverbandes Sach sen gilt als nichtgeschlossenes Anbaugcbiet. Die Ver- bräuchsorte Chemnitz, Leipzig und Dresden einschließ lich Freital, Heidenau und Radebeul I und li werden zum geschloffenen Verbrauchsgebiet erklärt. An diesen Platzest werden Meldestellen des Kartoffelwirt schaftsverbandes errichtet: in Leipzig bei Ewald Trepte, Großmartthalle, Büro 33; in Dresden bei Robert Gocht Rachf., Inh. Rudolf Schubert, Berliner Straße 11; in Chemnitz bei Max Gritzke, Großmartthalle. Jede Ver sendung und Verbringung von Frühkartoffeln durch Er zeuger oder Verteiler in die geschloffenen Verbrauchs- aebiete ist nur mit Genehmigung der betreffenden Melde stelle zulässig. Alle Kartoffelmengen, die in die geschlos senen Verbrauchsgebiete Chemnitz, Leipzig und Dresden. einschließlich Freital, Radebeul l und II eingeführt wer den sollen, sind der zuständigen Meldestelle täglich bis mittags 12 Uhr zu melden. Der Anweisung der Melde stelle hinsichtlich Einfuhr und Verkauf der Frühkartoffeln ist unbedingt Folge zu leisten. Der Verkauf von Früh kartoffeln auf dem Wochenmartt in dem nichtgeschloffe nen Anbaugebiet ist Verteilern und Erzeugern erlaubt; der Erzeuger darf jedoch je Markttag nicht mehr als , 150 Kilo Frühkartoffeln bei einer Höchstabgabe von s .10 Kilo je Verbraucher verkaufen. Wer Frühkartoffeln LeApruch für 21. Luni Mut, der angreist: der schlägt noch den Tod tot, denn er spricht: War das das Leven? Wohlan! Noch einmal! Friedrich Nietzsche. m Verkeyr vrttigt oder bringen läßt, ist verpflichte^ Beglettpapiere (Schlußscheine, Kontrollscheine, Verkaufs- bestätigunaen, Rechnungen, Lieferscheine, Sackanhänger U. 8.) bereitzuhatten, aus denen die Herkunft, die Gor- tengruppe und der Preis je 50 Kilo ersichtlich ist. Ver stöße gegen diese Anordnung werden mit Ordnungsstra fen bis zu 1000 RM. für jeden einzelnen Fall geahndet. «Das BlMcheo wendet fich" Der Ursprung einer Redensart: ein Naturvorgang nach, der Sommersonnenwende. In vielen germanischen Sprachen findet sich die Re densart von dem Blättchen, das sich wendet. Der Ur sprung wird wohl zunächst auf einem Gebiete gesucht werden, das dem Sprachforscher am nächsten liegt: Und in> der Tat dachte man zunächst auch an Buchblätter, a» Kartenhlätter von Gauklern und Zauberkünstlern, an Guckkastenbilder oder Darstellungen von Moritaten auf Jahrmärkten, die blattweise vorgeführt wurden. Indessen dürfte das Wort einem anderen Gebiet entstammen, und zwar der Pflanzenkunde. Man hat beobachtet, daß sich im Laufe der Entwicklung bei sehr vielen Bäumen die Blätter drehen. Dies tritt vor allem bet den Blättern iw Erscheinung, die auf beiden Seiten verschieden gefärbt sind, etwa bei Linden, Ulmen, Weißpappeln u. a. Nach der Sommersonnenwende kehren sich die Blätter allmählich um, und man erkennt daran, daß der längste Tag des Jahres vorüber ist. Gleichzeitig beginnen die gealterten, weniger lebensfähigen Blätter zu fallen, die kräftigen drehen sich, wie dies Photographien deutlich gezeigt haben. Man steht auf ihnen die Kantlage der Blätter der Silber linde, später jene Lage, bei der die weiße Unterseite nach oben gekehrt ist, so daß man von ferne den Eindruck einer zweiten Baumblüte bekommt. Diese Erscheinung, für die es noch keine wissenschaftliche Erklärung gibt, wird schon von Pinius ausführlich beschrieben. Im Volksmund heißt es auch vom 15. Juni: „St. Veit — legt sich das Matt auf die Seite.- Es bedeutet dies, daß die beste Zeit, der Höhe punkt des Jahres überschritten ist, und daß es nun lang sam wieder abwärts geht. Die mit der Natur verwach senen Landleute haben schon immer beobachtet, daß sich nach Johannis die Blätter vorübergehend bet der, Drehung auf die Kante stellen, so daß das Laub dann keinen Schatten gewährt. Die Mond „biegt ab"! Aus dem Jahresbericht deÄ „königlichen Astronomen- Dr. H. Spencer in Greenwicw geht hervor, daß man ich Laufe des letzten Jahres eins ungewöhnlich starke Veränderung der Mondbahn beobacht !et habe. Die mathematische Abweichung ist heule grüße« als jemals seit dem Jahre 1680. Vielleicht fei es auchs darauf zurückzuführen, daß die berühmte Uhr von Green-, wich, „The Big ben-, um eine größere Anzahl Bruchteilei einer Sekunde zurückgeblieben sei in den letzten 12 Mona-, ten, denn je zuvor. — Außerdem berichtete Spence» von» Verschwinden von 15 einmaligen Büchern aus der Biblio thek von Greenwich, wobei er nicht sagen konnte, ob Hierl auch Himmelskräfte — wirksam waren . . . Letzte Nachricht«« „Jaime i" gesunken Attentat der Anarchosyndikalisten. Der spanische nationale Sender gibt eine von ihm aufgesangene Ncgieanweifung der spanischbolschewifti- schen Radiostationen wieder, aus der der Untergang des Kriegsschiffes „Jaime I" hervorgeht. Die bolschewisti schen Sender verständigten sich darüber, keine Musik zu senden, da das Kriegsschiff infolge der gemeldeten Explo- i sion gesunken sei. j ! Der gleichen Quelle zufolge soll die Explosion auf „Jaime I" auf ein Attentat der Anarchosyndikalisten zu- rückzuführen sein. Nichteinmischungsausschuß hat Appell lA Zur Humanisierung angenommen s-?) London, 18. Juni. Die Bollsitzung des Nichteinmischungs ausschusses nahm in ihrer Sitzmtz am Freitag einen Appell zur Humanisierung des Bürgerkrieges, der an beide Parteien in Spanien gerichtet ist, an. Weiter wurde in der Freilag- sitzung beschlossen, daß von der Nacht vom l 9. zum 20. dieses Monats an Cherbourg nicht mehr als Konlrollhafen im Rahmen des Seeüberwachungsplanes gelte. Appell a« die MMMsMeMp Der Londoner Nichteinmischungsausschütz hat be- Mossen, an die spanischen Bürgerkriegsparteien einen ltufruf zu erlassen, wonach der Krieg menschlich geführt verden soll. Vor allem sollen alle Luftbombardements mf offene Städte unterbleiben. Die Funkstation von Bilbao in Händen der nationalen Truppen. Front vor Bilbao, 19. 3uni. 3m Osten von Bilbao hab«n die Truppen der 2. nationalen Brigade ihre Stellungen auf dem Ar- chanda-Höhenzug weiter ausgedehnt. Am Freilag vormittag wurde die Funkstation von Bilbao gestürmt. Die Bolschewisten hatten sich besonders in «in«m auf gleicher Höhe liegenden Ka- sionogebäude, daS durch eine Drahtseilbahn mit der Stadt ver bunden ist, verschanzt. Fast in jedem Fenster war ein Maschinen gewehr aufgestellt. Nach Aussagen von lleberläufern sind die Häuser des gesamten Stadtrandes von Bilbao zu Maschinen gewehrnestern ausgebaut. Eine weitere Bergstellung vor Bilbao gestürmt. Front vor Bilbao, 18. 3uni. Am Freitag mittag erstürmten ' die Tropen der 1. Nationalen Brigade den über 400 Meter ! hohen Pagasari im Süden von Bilbao. Der Sonüerberichterstat- ! ter des DNB verfolgt« von Malmasin (westlich der Straße Or- duna—Bilbao) aus, wo die Elnkrelsunasbcwegung ihren Anfang nahm, die Operationen. Schwere Artillerie und Bombenfiiegcr unterstützten den Angriff. Am südlichen, von dichten Pinienwald bewachsenen Hong des Berges leistete der Gegner heftigen Wi derstand, der erst nach mehrstündigem Gefecht und Handgranaten kampf beendet wurde. Die Besetzung des Pagasari ist von großer Bedeutung, da er die letzte Bergstellung der Bolschewisten im Süden von Bilbao war. 3m Südosten ist das nächste Ziel der na tionalen Truppen di« Bergkette bet Alonsotegui.
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