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Weißeritz-Zeitung : 03.09.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193709036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19370903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19370903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1937
- Monat1937-09
- Tag1937-09-03
- Monat1937-09
- Jahr1937
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 03.09.1937
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Frage MdÄnkvor ememnWgerLalgeber Oc.'Lstgrwinimng von Hcse. Zch habe kürzlich gehört, daß aus Melasse, Malzkeimen, Roggenkleie usw. durch Gärung Hefe hergestellt werden könne. Es würden mir wöchentlich etwa 40 Liter Bierhefe zur Ver fügung stehen, welche ich zum Ansetzen ver wenden könnte. M. B. Antwort: Es würde keinen Vorteil für das Futtermittel bringen, wenn aus Melasse, Malzkeimen und Roggenkleie durch 'Beimpfung mit Brauereihefe Futterhefe gezüchtet würde; denn in der Bilanz würde die gewachsene Hefe auch nur die Mengen an Eiweißstoffen ent halten, welche fie aus dem Gärmedium Me lasse nebst Malzkeimen und Roggenkleie her- ausgenommen hat. Auch dürften die Eiweiß- stoffe in der unaufgeschlossenen Hefe, welche mit einer starken, chitinartigen Zellhaut um geben ist, unverdaulicher sein als in den Aus- gangsstoffen. Außerdem würde sich durch die Gärung der Hefe Alkohol entwickeln, welcher erst entfernt (abdestillicrt) werden müßte, ehe die resultierende Schlempe wieder als Futter mittel Verwendung finden könnte. Brauerei hefe ist ein ausgezeichnetes Futtermittel für Schweinemast, so wie sie aus der Brauerei bezogen wird^ allerdings muß die Hefe vorher entbittert und durch Kochen abgetötet werden, damit sie keine schädlichen Gärungen im Tier magen hervorruft. Sch. Kirfchbaumveredelung. Ich möchte einen älteren Kirschbaum um pfropfen lassen. Wann kann der Baum ab geworfen werden? Wann müssen die Pfropf reiser beschafft werden und wie sind sie auf- zubewahren? Zu welcher Zeit ist das Pfropfen frühestens vorzunehmen? A. B. Antwort: Sie können die Krone des Kirschbaumes bald nach dem Laubfall im Herbst abwerfen. Das Veredeln, am besten Gaisfuß, wird im Januar bis Februar an einem frost freien, trockenen Tage ausgesührt. Die Edel reiser können bei so frühzeitiger Veredelung geschnitten und sofort gebraucht werden. Kann aus irgendeinem Grunde erst im März veredelt werden, so sind die Reiser im Januar oder Anfang Febrüar zu schneiden und in einer frostfreien Lrdgrube in feuchtem Sand einzuschlagen. Rz. Stachelbeersträucher verlieren plötzlich die Blätter. Bon drei Stachelbeersträuchern fielen in einer Nacht sämtliche Blätter ab, während die Beeren hängen blieben. Ungefähr drei Wochen vorher wurden die Sträucher mit einer Kupferkalkbrühe gegen Ungeziefer abgespritzt. Besteht hier ein Zusammenhang bzw. worauf ist das Abfallen der Blätter'zurückzuführen? E. V. Antwort: Ein Zusammenhang zwischen orm Abfall der Stachelbeerblätter und der Be spritzung mit Kupferkalkbrühe ist sehr wohl möglich. Die Kupferkalkbrühe richtig und der Widerstandsfähigkeit der zu behandelnden Pflanzenart entsprechend herzustellen, erfordert eine gewisse praktische Erfahrung. Gerade Stachelbeersorten sind sehr verschieden wider standsfähig sowohl gegenüber Krankhcitsbe- fall wie einer Bespritzung. Für Stachelbeeren darf die Kupferkalkbrühe nur 1 °/o stark fein. War die Lösung schwach grünlich oder schön blau? War sie sauer oder alkalisch? Diese Fragen berühren die Punkte, wo leicht Fehler gemacht werden. Durch Ueberlegung finden Sie vielleicht selbst, wo Sie einen Fehler ge macht haben könnten. Wir bemerken noch: Sauer ist eine Lösung, wenn blaues Lackmus' vapier von ihr gerötet wird; alkalisch, wenn Phenolphthaleinpapicr gebräunt wird. Dir Brühe soll schwach alkalisch sein. Die Probier papiere erhält man in der Drogerie, sonst in jeder Apotheke. Wir neigen zu der Meinung, daß die Kupferkalkbrühe entweder zu stark oder noch sauer war; vielleicht auch beides. Oft halten sich die geschädigten Früchte länger am Stiel wie die Blätter und man glaubt sie seien noch gesund. Trotzdem reifen sie nicht aus und haben schließlich keinen guten Geschmack. Sollten sie ausreifcn, so müssen sie vor jedem Gebrauch sorgsam gewaschen werden. Wir emp fehlen im nächsten Jahre sehr zeitig mit einer vorbeugenden Behandlung der Sträucher zu be ginnen, noch ehe Blüten und Blätter erscheinen oder sich entfalten. Nr. E 2m Jahre 1934 wurden 25,3 Millionen Liter Milch gegenüber 7,5 Millionen Liter im Zahre 1932 zur Herstellung von Kasein benutzt. Kasein ist ein Hauptbestandteil vieler Nährmittel, Suppen- und Speise würzen, wird aber auch zu technischen Zwecken in einer Reihe anderer Industrien verwandt. Weiter zugenommen hat im Jahre 1936 der Anbau von Futterpflanzen zur Samcn- gewinnung von etwa 60 000 da im Jahre 1935 auf 71745 lw. Groß war vor allem die Zunahme bei Rotklee, aber auch die anderen Kleearten weisen eine Steigerung auf. Bei der Luzerne war ein Rückgang um 900 da festzustellen. Bei der Bekämpfung des Kornkäfers ist die gründliche Säuberung der Speicher von besonderer Bedeutung. Dies erhellt daraus, daß Zacher in einer Probe von Eckenresten eines Speichers in einem Fall über 5000 Kornkäfer je 100 Liter sest- stellte. Auf dem gleichen Speicher, der Mais enthalten hatte, fanden sich in diesen Eckenresten über 72 000 Maiskäfer und über 28 000 Reismehlkäfer auf 100 Liter, vr. I. Fichten sind von der Gallenlaus befallen. Meine etwa zehnjährigen Fichten (Rot tannen) im Garten sind in diesem Jahre bc- besonders stark von der Fichtenblattlaüs (Chermes) befallen; fast jeder junge Trieb zeigt am Grunde die bekannte ananasähnliche „Galle". Gehen die so befallenen Triebe im Laufe des Sommers ein? Ist es zu ver antworten, diese Triebe jetzt schon samt den Gallen (und damit den Läusen) auszubrcchen? Oder ist es richtiger, durch Spritzen der Bäumchen die Schädlinge abzutöten? Zu welchem Zeitpunkt und womit wäre zu spritzen? Besteht Gefahr, daß die Fichtenblattlaüs auch eine benachbarte Douglas-Fichte angeht? B. H. Antwort: Die von den Chermes-Läusen befallenen Triebe bilden wohl Gallen, die die Triebe deformieren, der Schaden ist jedoch un bedeutend. Die Triebe gehen nicht ein. Trotz dem ist cs jedoch ratsam, die Gallen auszu brechen und mit ihnen die im Iuli/August ausschlüpsenden Läuse zu vertilgen, da diese sonst aus den. gleichen Fichten im Frühjahr 1938 diese im vermehrten Maße anstechen und dadurch noch größere Deformierungen erfolgen können. Ein Spritzen hat nur bei nadel- und rindensaugenden Formen der in ihrem Ent wicklungsgang sehr komplizierten Lhermes- Läuse Erfolg. Da Ihre Fichten stark von der Gallenlaus befallen waren, besteht die Gefahr, daß die aus den Gallen schlüpfenden oder ge schlüpften Sommerläuse (blauweißer Schimmel) sich auch an den Maitrieben und der jungen Rinde festsctzen und hier ihre vernichtende Sauawirkung ausüben. Eine Bespritzung der gefährdeten Nadelhölzer mit einer Mischung von Tabaksaft und Schmierseifenlösung (zwei- mal im Frühjahr, und zwar im Mai, nach Besiedlung der jungen Triebe durch die Läuse und vier Wochen später, dasselbe in zwei Jahren wiederholen) wird angeratcn. vr. Binder. Pochkäfer in Möbelstücken. Beigehende Käfer wurden in kleinen royern eines Peddigrohrsessels bemerkt. Um welchen Käfer handelt es sich, und was muß gegen seine Verbreitung getan werden? N. N. Antwort: Die eingesandten Käfer sind Pochkäfcr (Holzbohrkäfer). Man bekämpft sie in schwach befallenen Möbelstücken durch Ein spritzen von „Holzwurm-Antorgan" oder von „Xylamon X hell". Stark befallene Möbel stücke werden am besten in einer Gaskammer mit Schwefelkohlenstoff oder Blausäure begast. Or. 2. Vitterkrankheit bei Iohannisberrwrin. Ich habe im Vorjahr 35 Liter Iohannisveer- wein angesetzt: Vs Liter Saft, Vc kg Zucker, 1 Liter Wasser. Der Zucker wurde im Wasser aufgelöst. Der Wein hat sehr gut gegoren. Die Korbflasche von 35 Liter wurde immer gut aufgefüllt. Ich zog ihn im Frühjahr von der Hefe ab. Nachdem die Flasche gründlich gereinigt war, wurde der Wein wieder hinein getan. Nun zeigt es sich, daß der Wein einen bittersüßen bis herben Hefegeschmack hat. Ich habe jedes Jahr den Wein so zubereitet und er ist immer gelungen. An was kann es dies- mal liegen? Ich sende zur Prüsung eine Wein- probe em. >, PH. M. Antwort: Bei dem bitteren Geschmack Ihres Iohannisbcerweines handelt cs sich um die Bitterkrankheit. Die Ursachen für diese Krankheit sind noch nicht eindeutig festgestellt. Soviel aber ist bekannt, daß das Bitterwerden auf die Tätigkeit von Bakterien zurückzuführen ist, die besonders dann gut gedeihen, wenn der Wein zu lange auf der Hefe lagerte. Dies ist auch bei Ihnen der Fall gewesen. Daß bei gleicher Behandlung die Krankheit nicht immer auftritt, ändert nichts an der Tatsache, daß es daran liegt. Bitter gewordene Weine sind durch einfache Maßnahmen nicht mehr zu heilen. Wenn Sic noch eine größere Menge davon haben sollten, würde ich Ihnen empfehlen, den Wein kurz auf 70' 6 zu erhitzen, rasch abzukühlen, mit 100 g Weinbehandlungskohle auf 100 Liter gründlich zu verrühren und ihn nach oberflächlichem Absetzen mit einer größeren Menge frischem Iohannisbeerweinansatz zu ver gären. Dadurch wird einer Wiederholung dei Krankheit vorgebeugt und der bittere Geschmack verliert sich. vr. Saile r. fir die Beantwort»«- von Anfragen: Der größte Teil der Fragen wird schriftlich beantwortet, da Abdruck aller Antworten räumlich unmöglich Fede Anfrage muß genaue Anschrift de- Fragesteller- enthalten. Anonyme Fragen werden nicht beantwortet. Jeder Frage sind als Portoersah 50 Rpf. beizufügen Anfragen ohne Porto werden nicht beantwortet. Nur rein landwirtschaftliche und unmittelbar einschlägige Fragen werden behandelt; in Rechtsfragen oder v Angelegenheiten, die sich nicht dem Rahmen dieser Beilage unpassen, wird keine Auskunft erteilt. Alle Ratschläge geschehen ohne jede Verbindlichkeit. Schnftleitung: Bodo Labe-, Neudamm. — Alle Zusendungen an die Schristleitung, auch Anfragen, sind zu richten an den «erlag I.Neumann, Neudamm tN». Ffn
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