Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 18.09.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193709188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19370918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19370918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1937
- Monat1937-09
- Tag1937-09-18
- Monat1937-09
- Jahr1937
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 18.09.1937
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u. A. ! Bezuaspreis: Für ein<n Monat 2.— i z mit Zutragen: einzelne Nummer 1V Rpfg. ? - :: Vemelnde-Berbanbs-Dtrokonto Nr. 3 :: ß ' Fernsprecher: Amt DlppolbiSwalbe Nr. 403 ß i :: Postschecklronto Dresden 125 48 :: ß Aelteste Zett««g des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschafl, des Stadlrals und Les Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Di« 40 Millimeter breite ß - MtllimeterzeUe 8 Apfg-r im Tertteil die 93 ß : Millimeter breite Millimeterzeile 18 Rpfg. ß : :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: Z - :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gallig. :: z 103. Jahrgang Sonnabend, am 18. September 1937 Nr. 218 Nus Ker Äeimat und dem Sachtenland Dippoldiswalde. Trotzdem das Wetter noch teineswegs be sonders gut zu nennen ist, sind die Feldbestellungsarbeiten in unserer Gegend doch recht gefördert worden. Die Saat der Mntergerste ist beendet, und bereits ist mit dem Säen des Korns begonnen worden. In letzter Nacht hatten wir wieder starke Niederschläge, heute aber spannt sich, wie seit langem nicht, ein klarer blauer Himmel über die Erde. Dippoldiswalde. Es ist ein . außerordentlich hohes Ver dienst von NSG „Kraft durch Freude", daß sie auch den Bewohnern der Landstädte die Möglichkeit schafft, gesang liche, musikalische, theatralische Darbietungen und auch solche der heiteren Muse zu hören und zu sehen, die früher nur in den Großstädten geboten wurden. Die neu geschaffene Feierabend-Gemeinschaft soll noch weiter beilragen, hervor ragende Kräfte im Lause des Winters nach Dippoldiswalde zu bringen. Mit einem Konzert des Chores der Don- Kosaken „Ataman General Kaledin" unter der Leitung von Boris Ledkowski wurde das Minterprogramm eröffnet. And man muh schon sagen, diese Einführung war gut, sehr gut sogar. Das Konzert stand ganz außerhalb aller frühe ren Darbietungen schon dadurch, daß es den Hörern eine Musik vermittelte, die sie bisher noch gar nicht oder selten gehört hatten. Schwermütig und klagend klingen die Lie der, um dann plötzlich wieder jubelnd anzuschwellen und ebenso rasch leise zu verklingen. Die starken dynamischen Gegensätze sind ja ein Hauptausdrucksmiltel slavischer Ge sänge. Der 15 Mann starke Chor füllte den großen Schützen haussaal vollkommen aus, er war von einer Tonfülle, daß man staunen mußte. Einige Stimmen, ein Tenor, ein Baß, auch ein Bariton waren von einer ganz seltenen Stätke, Neinhpit und Biegsamkeit. Im 1. Teile wurden geistliche Lieder geboten. Besonders in ihrem Bortrag fand man außerordentliche hohe gesangstechnische Leistungen und ein wunderbares Zusammenklingen der Stimmen. Es gab auch nicht die kleinsten Schwankungen. In den weltlichen Lie dern kamen Soldaten- und Kosakenlieder, Schöpfungen rus sischer Meister der Vorkriegszeit, und Volkslieder zum Vor trag. Es ist schwer zu sagen, was unter diesen am besten gefallen hat. War es das schwermütige Molgaschlepperlied, wo man in Lauten gemalt die Schlepper ihre schwere Last Wolga aufwärts ziehen sah, waren es die Kvsakenlieder, bei deren Gesang man die wilde Jagd heranbrausen fühlte und deren Wirkung noch durch ein grelles Pfeifen gesteigert wurde, war es das Solo vom eintönig klingenden Glöckchen, die Reihe ukrainischer Volkslieder? Man kann wohl sa gen, es wurde für jeden etwas geboten. Und als dann der Chor, der die einfach-graue Nakionaluniform seiner Heimat ' ug, zurücktrat, und beim Gesang eines Heimatliedes ein Kamerad beim Gesang der anderen den Nationaltanz tanzte, da kannte der Beifall der Hörer keine Grenzen. Immer wieder wurde der Dirigent hervorgerufen und mußte den Dank der Hörer entgegen nehmen. — Vor Beginn des Kon zertes begrüßte Ortsobmann Zimmer den vollbesetzten Saal und wies auf die Veranstaltung der Feierabend-Gemein schaft hin, wobei er auch um w-ikere Anmeldungen warb. Auf jeden Fall war dieses Eröffnungs-Konzert ejn Werbe mittel von ganz hervorragendem Ausmaß, dank der außer ordentlich hohen Leistungen des Chores der Don-Kosaken. Dippoldiswalde. Der Tag des deutschen Volkstums und der deutschen Schule wird diesmal von unserer Hans-Schemm' Schule ganz besonders würdig gestaltet. Am frühen Morgen zogen die je vier obersten Knaben- und.Mädchenklassen'von' der Schule nach dem Turnplatz des ATV, wo nach der Flaggenhissung sportliche Wettkämpfe fDreikämpf) be gannen und zwar Weitspringen. 60 m-Lauf für beide Ge schlechter, Ballschocken für Mädchen und Schlagbaliweitwurs für Knaben. Die dann folgenden Stasseiläufe waren außer ordentlich interessant, denn der Kampf war hart, jeder strebte, für seine Gemeinschaft den Sieg erringen zu helfen. Ein Fußballspiel von K l gegen K 2 auf dem Sportplätze beschloß die Kämpfe. Gegen Mittag erfolgte die Sieger- Verkündigung. Nir werden darüber in nächstes Nummer be richten, ebenso auch über den heute in der Schulturnhalle stattfindenden Elternabend, Das Wetter begünstigte die Wettkämpfe ganz außerordentlich. Zwar war der Boden noch feucht von den nächtlichen Regengüssen, aber die milde Luft hob'diesen kleinen Fehler auf. Es war eine wahre Lust, sich im Freien zu tummeln. Dippoldiswalde. Der Zimmcriehrling K. zog sich gestern § bei Ausübung seines Berufs eine größere Fleischwunde am Grotz-Schnellslugzeug „Zu 48" Platz für 40 Passagiere im „Großen Dessauer" In Gegenwart von' Vertretern des Neichsluftfahrt- ' Ministeriums, des Neichsministerinms sür Propaganda und Volksaufklärung und der Deutschen Lufthansa wurde in Dessau zum erstenmal das neue deutsche Groß-Schellflugzeug „Ju. 90" für 40 Passa giere öffentlich vorgesührt. Das Flugzeug ist auf den Namen „Der Große Dessauer" getauft worden. Nachdem die Junkerswerke die erste große Aufbau- Periode hinter sich haben, die sich aus der Entwicklung nach 1933 ergab, har der zivile Weltluftverkehr inzwischen einen Grad erreicht, der größere und schnellere Flugzeuge verlangt. Die Verkchrsstatistik der letzten zwei Jahre be- weist, daß jetzt der Zeitpunkt da ist, im Weltluftverkehr die Größenklasse bis 40 Passagiere cinzusetzen.. Aus diesem Grunde entwickelte Junkers den Typ „In. 90". Es ist eine WeltspitzenleiPung. Neue Eigenschaften zeigt die „Ju. 90" in ihrer Be quemlichkeit. Die Kabine ist größer als ein D-Zug-Wagen. Eine neu angewandte Schalldämpfung gestattet Gespräche wie in jedem Verkehrsmittel auf der Erde. Wenn man bequem in einem Sessel sitzt, dann kann mamwine kleine Quaste zur Hand nehmen — und schon erhält man frische ' Außenluft angestrahlt! Oder man. kann innerhalb der fünf Abteile der Kabinen wählen, um im Raucherabteil zu sein oder bei den Nichtrauchern. Des Nachts werden aus den 40 Sesseln Betten. Zu der Beqquemlichkeit tritt die Sicherheit. Zwei Piloten führen das Flugzeug ab wechselnd. Bei 21 Tonnen Fluggewicht, leisten die M"^ toren eine Höchstgeschwindigkeit von 410 Kilometern in der Stunde. Selbst wenn in 4000 Meter Höhe einer der vier Motoren ausfällt, dann können die anderen drei das Flugzeug noch immer in dieser Höhe weitersühren. Die Reichweite des Flugzeuges ohne Zwischenlandung liegt zwischen 200i> und 3000 Kilometer. Es ist also im Kontinentalverkebr wie im transkontinentalen Verkehr gleich gut zu ge brauchen. Flugkapitän Kindermann führte das Flugzeug im Fluge vor. Nach wenigen Sekunden hob sich der Niesenvogel vom Flugfeld ab, um in eleganter Kurve nach oben zu schrauben. Flugs verschwanden die Fahr gestelle, sie wurden in den Rumpf eingezogen und mir Klappen selbsttätig'verschlossen. Nun lag das Flugzeug wie eine Riesenzigarre mit Flügeln ruhig in der Luft. Es kurvte hoch und tief über dem Flugfeld, ein Wunder der'Eleganz und der Sicherheit. Die Landuna vollzog sich ebenso glatt. Bein zu. Nach ärztlicher Behandlung wurde er mit dcm > Krankentransport'-Fahrzeug der Freiw. Sanitätskolonne in seine Wohnung gebracht. Dippoldiswalde. „Ar-Ni"-Licht spiele. Der staats- polittsch wertvolle Film „Togger" vermittelt die Erkenntnis: „Die Zeitung ist etwas Lebendiges mit einer Seele, wie jedes lebende Wesen. . .", gleich ob nun Weltblatt oder mittlere und kleine Zeitung, und die Menschen, die ihr dienen, haben unter ständiger persönlicher Verantwortung die vielseitigsten Aufgaben zu erfüllen, die sich denken lassen. Ihre Arbeit spiegelt das tägliche Leben in seiner bunten Vielfalt wider, und mehr als andere stehen sie im Blickfeld des öffentlichen Interesses, sind sie der Kritik der Allgemeinheit ausgesetzt. Diese Momente macht der Film in prägnanter Form deutlich, er zeigt sich in Regie und Darstellung als gelungener Wurf. Von sicherer Hand angelegt und mit Können gestaltet, wirkt der Macht kampf des großen Berliner Weltblattes „Der Neue Taq" gegen den internationalen Reuler-Konzern, das internationale Kapital, imponierend, in sich geschlossen und spannend. Mag man auch mit Einzelheiten nicht immer einverstanden sein, so ist man doch erfreut, ein zeitgebundenes Thema mit nicht humorloser Sachlichkeit behandelt zu sehen. „Erinnerungen" an vergangene Zeiten werden noch einmal lebendig: Demon strationen, Straßenkämpse, Notverordnungen, Streiks. Das Geschehen. treibt unaufhaltsam vorwärts, bis der Kampf des „Neuen Tag" gegen den Reuler-Konzern durch den Anbruch des 30. Januar 1933, den Atem einer neuen Zeit glückhaft beendet wird und Hauptschriftleiter Togger, der vom Reuler- Konzern zur Strecke gebracht worden war, wieder in sein Reich einziehen kann. Nach endlosen Kämpfen aber lautet Toggers Leitartikel an diesem Tag: „Der Weg ist frei!" — Im Beiprogramm läuft der Syndikat - Film „Berliner Bilderbogen", der in hervorragenden Einstellungen und sicherer Bildwirkung einen umfassenden Einblick in den Rhyth mus der faszinierenden Weltstadt gibt, die jedem fesselt und im Bann hält. — Und die Wochenschau? Sie ist diesmal wieder ganz besonders sehenswert. Malter. Auf der Talsperre wurde gestern früh ein un besetztes Boot gefunden, das am zeitigen Morgen ohne Wissen des Bootsverleihers abgekettet worden war. Offenbar ist es von einem 22jährigen jungen Mann aus Klotzsche und seiner 19 Jahre alten Geliebten, ebenfalls von dort, benutzt worden, die am Abend vorher aus einem Kraflrade nach der Tal- sverre gefahren sind und hier den Tod gesucht und gefunden haben. Die Leichen werden noch vermißt. — Inzwischen hat anscheinend eine weitere Person den Tod in der Talsperre gesucht. Heute früh wutden auf der Sperrmauer ein Rad und andere Gegenständ? gefunden, die einem in Dresden ab gängig gemeldeten Mann gehören. Er hat wahrscheinlich von der Sperrmauer aus den Wassertod gesucht. Kreischa. Bei einem Sturz vom Baum zog sich der 28 Jahre alte Rudolf Tcubmr eine Gehirnerschütterung und innere Verletzungen zu. Er mußte ins Krankenhaus einge liefert werden. Höckendorf. Der hier wohnhafte 24 Jahre alte selbständig«! Maler Max Rudi Tienelk unternahm am Freikagvormittag einer» Selbstmordversuch. Er hatte sich im Kleiderschrank seiner Woh nung aufgehängt, wo man ihn noch rechtzeitig auffinden konnte« Wiederbelebungsversuche des hiesigen Arztes Dr. Hahnemannt waren erfolgreich. Tienelt mußte anschließend — allerdings nurt gewaltsam und nach einem Fluchtversuch — in die Landesanstaltl Sonnenstein in Pirna untergebracht werden. Seine Ehefrau hat ihm am letzten Dienstag ein zweites Kind geboren. Höckendorf. Die hiesige Ortsgruppe der NSDAP zeigt ainl kommenden Montag in einer erweiterten Mitgliederversammlung einen Lichtbildervortrag mit dem Titel „Brennendes Spanien". Höckendorf. Die jetzt durchgesührte Schulaufnahme für Osterg 1938 ergab 24 Neuanmeldungen. Lauenstein. .Heute und morgen Sonntag hält hier, der! Kreis-Feuerwehrverband Dippoldiswalde seinen Kreisfeuerwehrtag ab, den ersten nach der Einord-« nung der Freiwilligen Feuerwehren als Feuerlöschpolizei in den großen deutschen Polizeikörper. Mit großer Freude erwartet Lauenstein seine Gäste, besonders begrüßt es die Freiwillige Feuerwehr, daß endlich einmal ein Feuer-« wehrtag hierher gelegt wurde. Heute wird ein erzgebirgi-« scher Abend als Begrüßung und kameradschaftliches Bei-« sammensein den Auftakt zum Feste bilden. Am Sonntag ist nach einem Weckruf um 9 Uhr eine Dienstbesprechung der Wehrführer und um V-11 Uhr eine große Angriffs-« Übung, bei der sämtliche Motorgeräke der Freiw. Feuer-« wehren des Müglihtales Mitwirken. Einem Treffen der 'Altersabteilungen und einem Marklkonzert schließt sich V-14 Uhr die Abgeordnelentagung im „Schützenhause" an« Mit einem Aufmarsch und Beisammensein der Mehren in! ihren Standquartieren klingt der Tag aus. Wernlhgrün i. B. Beim Zersägen eines Grenabillholz- stammes in der Werkstatt eines hiesigen Holzhändlers kam einl recht gefährlicher Bursch» zum Borschein, ein Skorpion von etwa» 6 Zentimeter Länge, der sich zwar schnell zu verkriechen suchte, aber doch eingefangen und unschädlich gemacht werden konnte, bevor er mit seinem harten Stachel das leicht tödlich wirkende» Gift „an den Mann" bringen konnte. — Auch auS Markneu-< Kirchen wirb gemeldet, daß man dort in einer Werkstatt beim! Zersägen eines Holzstammcs einen Skorpion fand, der aber vonl - der Säge verletzt worden war und sehr bald verendete. WEnmartzerrrW-k des NeichsWetzkkröMBes . AnSgabeort Dretdea Sonntag: Bei südlichen bis südwestlichen Windei» heiter bis wolkig. Meisl trocken. Tagsüber ivarm. Montag: Fortbestand des freundlichen und warmen! HerbstwelterS. Wetterlage: Das über England und der Nordses gelegene Tiefdruckgebiet füllt sich schnell auf. Es ist mik größerer Beständigkeit des Wetters zu rechnen. Der immer noch vorherrschende Wechsel zwischen kühler und milder Meeresluft läßt jedoch stellenweise kurzfristige Nieder-« schlüge, meist in Schauerform, auftreten.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite