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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 6.1962
- Erscheinungsdatum
- 1962
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196200007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19620000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19620000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust. Heft 9-10 in falscher Reihenfolge eingebunden, fehlerhaft gezählt.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 6.1962
-
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- Ausgabe Nr. [10], 8. März 1
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- Ausgabe Nr. 34, 23. August 1
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Band
Band 6.1962
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le im ersten Beitrag angedeutet trennt Abstraktionismus Bour ¬ macht der Abstraktionist sehen zu einem Monstrum degradiert, ihn ein Zuckerbäcker, der Der Abstiaktionismus Ausdruck des Kulturverfalls im Imperialismus (II) Eine aktuelle Betrachtung von Herbert Letsch wee Asu, g im. bewußten Ausschluß be ¬ ll Seiten Fred Gehler tion. fenillef0n bereits wurde, einer Men- in Vene stehen - eine Be- sie nach der die vor allem stimmter „Rosen für den Staatsanwdlt schloß im Spessart", ganz tees Ger KPdSU. Seite 9. sehen ihrem - sehen sind Zwei Figuren in Beziehung Bernhard Heiliger, Zement, 1953 Meister seines Faches ist und über reichend entwickelten ästhetischen schmack verfügt: Es geht ihm nicht als faßt den ren gestaltenden Kunst, München o. J„ und 38. 2 Moholye-Nagy: Von Material tektur, München 1929, Seite 188. Kellerkinder", ", „Das Spuk- zu schweigen den bisherigen Erfahrungen kaum erwar tet werden konnte So lautete die frohe Botschaft: Die Bundesrepubik schuf für Spielfilmprämien einen staatlichen Fonds in der Höhe von etwa 14 Millionen DM! Es verlautete gleichfalls, daß diese Summe in den nächsten Jahren noch schrittweise auf- gesteckt werden soll. Eitel Frohlocken in der untergehenden imperialistischen geoisie charakteristisch ist. Dieses Gebilde ist das Produkt weltanschaulichen Haltung, die den Ideenlosigkeit Kunst. Im Grunde dasselbe wie ein hin- Ge- nur gen - der Ausschluß vom Festival dig mag als Beispiel für andere war Legion geworden. Da kam kurz vor Weihnachten scherung aus einer Ecke, woher den. Die Zusammensetzung ist mehr als obskur: u. a. je ein Beamter des Wirt schafts- und Außenministeriums, ein Ver treter des Generalsekretariats der katho lischen Elternschaft und der Filmkritiker des „Rheinischen Merkur", Magenblatt Ade nauers. Dieses so musterhaft demokratisch ge kürte und zusammengesetzte Gebilde ent täuschte seine Schöpfer nicht. Die ersten Entscheidungen liegen vor. 18 Spielfilme, deren Produktion in die Jahre 1959 bis Was illuster, eine Mischung von Dema- . gogie und Ignoranz, erweist sich jedoch als mehr. Die reaktionäre Tendenz liegt liehen Züge bar ist. Sie erhebt das Un menschliche zum ästhetischen Ideal. Und der Zweck solcher „Kunstwerke“ besteht eben darin, den Menschen das Vertrauen in ihre schöpferischen Potenzen zu neh men, sie zu willenlosen Werkzeugen der atomaren Aggression zu machen. Demgegenüber ist die gesellschaftlich politische Funktion des Abstraktionismus nicht so leicht durchschaubar; deshalb nicht, weil er es vermeidet, die wesent lichen Züge der imperialistischen Ideologie in einer der menschlichen Wahrnehmung K Zeichnung 1 Fritz Vahle, Kreide Neue Darmstätter Sezession 1957 eine widerwärtige, hilflose Kreatur und dieses antihumanistische Urteil Menschen bildhaft vor Augen zu füh- wünscht. Der Klasseninhalt dieser lung erstrebt. 5 Vgl.: Rechenschaftsbericht des Zentralko von „Kirmes" sind eben wirklich nicht dazu angetan, „zum Verständnis für die frei heitlich-demokratische Lebensform beizu tragen". Ihre Fehlanzeige ist Methode. Goldene Berge errichten so ein Tabu für den zeitkritischen Film. Künftig wird sich jeder Produzent wohlweislich hüten, durch einen zeitkritischen Stich ins Wespennest vom goldenen Trog ausgeschlossen zu werden. Die lautlose Hinrichtung des so zialkritischen westdeutschen Films ist in Ak ¬ in der spätbürgerlichen Ateliers und Produzentenbüros über diese generöse Gesinnung. Nimmt man eine Durchschnittsprämie von 200 000 DM Sub ventionen an, könnten damit etwa 70 Spielfilme (bei einer Jahresproduktion von 80 bis 100 Filmen) bedacht werden. Das beifällige Händeklatschen war noch nicht ganz verstummt, da zeigte sich schon der Pferdefuß. Da war zunächst eine be merkenswert bombastische Präambel über die Prämienwürdigkeit zu lesen. Danach kamen alle die Filme für einen Goldsegen in Betracht, die helfen; „zum Verständnis für die freiheitlich demokratische Lebens form beizutragen und das moralische Zu sammenleben zu fördern". Besonders preis- würdig seien Streifen, die das „Ansehen Deutschlands im Ausland" fördern würden. Wem diese Gummipräampel noch akzep tabel erschien, dem mußte sich die Miene bei der Bekanntgabe der Jury merklich ver düstern. Sie war übrigens vorsorglicher weise vom Innenministerium empfohlen und sogleich für drei Jahre gewählt wor- Jungarbeiterin Hannelore H. Johanna Starke, öl IV. Bezirkskunstausstellung Leipzig 1961 Werke der Schaltung des ideellen Gehaltes. Die Ideen losigkeit ist nur typisch für die abstraktio- nistische Dekadenzkunst, nicht aber bei spielsweise für ihre surrealistische Strö mung. Der Surrealismus — vor allem was seine veristische Variante 4 anbetrifft — bejaht durchaus die Aufgabenstellung der faßlichen Verköperung gesellschaftlicher Ideen. Für diese Erscheinungsform der deka- denden imperialistischen Kunst ist der Umstand bestimmend, daß die ent sprechenden Schöpfungen reaktionäre, zu tiefst antihumanistische Ideen in aggres siver Weise an die Menschen herantragen, daß alle formalbildnerischen Mittel in vol lem Umfang zur Verdeutlichung dieser menschenfeindlichen Aussagen angewandt werden. Hierin liegt der graduelle Unterschied zum Abstraktionismus. Das wird auch sofort deutlich, wenn wir beispielsweise Vahles „Zeichnung 1“ mit den „Zwei Figu ren in Beziehung“ von Heiliger vergleichen. Während Vahles „Werk“ in keiner Weise irgendwelche Urteile über den Menschen aussagt, ist in den „Zwei Figuren“ durch aus eine solche Aussage enthalten, und zwar ein solches Urteil über den Men schen, wie es für die ideologische Haltung belurcncen mußte, den Schaffenden mit seinem Reichtum a0 geistigen Interessen, seinem Kampf geg^ die alte überlebte Welt, wahrhaft darz"‘ stellen. 5 Indem die sozialistisch /kommunistische Kunst das ästhetische Ideal eines wahr haft schöpferischen Lebens des neue. Menschen propagiert, erweist sie ihi prinzipielle Überlegenheit gegenüber jede progressiven Strömung der Kunst de Vergangenheit. Denn sie allein ist di Kunst des realen Humanismus, des sozia listischen Humanismus, der in der Bese, tigung der Ausbeutung der Mensche? durch den Menschen seine Grundlage hat KPdSU an den XXII. Parteitag de Neues Deutschland v. 18. 10. 196' scheinungsformen dieser allgemeinen und tiefgreifenden Dekadenz selbst. Sie sind selbst charakte ristische Resultate der mit diesem Nieder gang verbundenen Zerstörung der Kunst. Jedoch erfolgt die Zerstörung des Künst lerischen in der End phase der kapitalisti schen Ordnung nicht nur durch die Aus- Allgemeiner Katzenjammer im westdeut schen Film zum Jahresende 1961. Die Mei nungen der Auguren waren von selten ge sehener Einmütigkeit; Es kriselt im Gebälk. Die künstlerisch-geistige Misere war durch keinen Flitter mehr zu verdecken, die Zeit der Illusionen endgültig vorbei. Außer dem Bernhardt-Wicki-Streifen „Das Wunder des Malachias" wurde der Film der Bonner Provenienz gewogen und zu leicht befun den. Die Zahl der Einbrüche und Blama- optimal einzusetzen. Diesem Bedürfnis des deutschen Faschismus — das vor allem als Ausdruck der politischen Schwäche der Monopolbourgeoisie zu werten ist — ver mochte der Abstraktionismus nicht ge recht zu werden, weil er die Aufgaben stellung der bildhaften Verdeutlichung einer ideellen Aussage über das Leben negiert, weil er vor dieser Aufgabenstel lung auf das rein Dekorative ausweicht Daher waren seine Produkte für die zur Weltherrschaft drängende deutsche Mono polbourgeoisie in ihrer politisch-ideolo gischen-Wirksamkeit zu wenig effektiv. In dem Maße, in dem sich die Monopol bourgeoisie gezwungen sieht, zur faschi stischen Diktatur überzugehen, in dem Maße neigt sie dazu, dem Abstraktionis mus den Laufpaß zu geben. Und es hängt auch direkt mit der zunehmenden Milita risierung und Refaschisierung des gesell schaftlichen Lebens im Bonner Staat zu sammen, wenn beispielsweise der be rüchtigte ehemalige „Reichsbildhauer“ Arno Breker rehabilitiert wird. Es ist auch kein Zufall, wenn in den USA seit etwa zwei Jahrzehnten der Einfluß des Abstrak tionismus zugunsten des Surrealismus zu rückgeht. Zusammenfassend kann gesagt werden: Sowohl die abstraktionistischen als auch die surrealistischen und pseudoreali- stischen Strömungen in der Kunst der untergehenden imperialistischen Bour geoisie widersprechen gleichermaßen dem allgemeinen Wesen der Kunst, eine Form der Aneignung (der Erkenntnis und Ver änderung) der Wirklichkeit zu sein. In un serer Epoche des Übergangs vom Kapita lismus zürn Sozialismus/Kommunismus im Weltmaßstab ist allein die Kunst de« sozialistischen Realismus in der Lage, das ästhetische Ideal des schönen Menschern des schönen menschlichen Lebens bildhaft auszusagen. Die sozialistisch/kommunir stische Gesellschaft trägt alle Vorausset zungen für die schrankenlose Entwicklung der schöpferischen Potenzen der Menschen in sich: und die zutiefst humanistische Aufgabe der sozialistischen Kunst besteht darin, mitzuwirken, daß die Menschen zu wahrhaften Beherrschern der Natur und Gesellschaft werden. Das Schönste, was es gibt — so sagt N. S. Chruschtschow —, ist die Arbeit des Menschen, und es gibt keine edlere Aufgabe, als den neuen Menschon. zu arch 1961 fällt, kamen in Prämiengenuß. Oh, das Gesicht ist durchaus nicht gewahrt. Bitte sehr. Noch sind die offensichtlichen politischen Schmutzfilme „Flucht nach Ber lin" oder der „Teufel spielte Balalaika" nicht in dem Kreis der Ausgezeichneten. Immerhin wurden „Die Brücke", „Faust" und Staudtes „Der letzte Zeuge" mit Sub ventionen bedacht. Wenn auch gemeinsam mit der Blut-und-Boden-Schnulze „Jons und Erdme" und der verlogenen Partisanenkol portage „Am Galgen hängt die Liebe". Streifen. „Wir — —— " " 6 Universitätszeitung, Nr. 8, 22. 2. 1962, S Anmerkungen: 1 Th. van Doesburg: Grundbegriffe der neuel Abstrakten könnten der Durchsetzung der faschistischen Ideologie entgegenwirken. Der Grund war ein ganz anderer: die be sondere Aggressivität der reaktionärsten Teile der deutschen Monopolbourgeoisie und ihre politische Zielstellung der Errin gung der Weltherrschaft erforderte die aktive ideologische Beeinflussung der Mas sen mit allen Mitteln. Der deutsche Faschismus war gezwungen, sämtliche Mittel des ideologischen Klassenkampfes gegen die deutsche Arbeiterbewegung ideologischen Haltung liegt klar zutage: diese Auffassung vom Menschen entspricht objektiv der Situation und den Zielen jener sozialen Kräfte, für die die Zer störung des Menschlichen, die Zurück nahme des Menschen eine Bedingung dar stellt, um ihre Herrschaft noch weiter auf rechterhalten zu können. Die imperiali stische Bourgeoisie propagiert hier das Bild eines Menschen, der, aller mensch- darum, den Menschen eine nahrhafte Speise anzubieten, sondern er ist über- dem bemüht, dem Produkt seiner Arbeit auch gewisse ästhetische Eigenschaften zu verleihen, indem er beispielsweise die ' Tortenoberfläche in einer entsprechenden Weise garniert. Und höchstens auf dieser Ebene der ästhetischen Gestaltung liegt die Tätig keit des Abstraktionisten. Denn es geht ihm nicht darum, in seinem Werk ein ästhetisch-moralisches Urteil über Er scheinungen des gesellschaftlichen Lebens auszusagen, den Menschen Erkenntnisse über das Leben mitzuteilen. Aber der Zuckerbäckei’ kommt normalerweise nicht auf den Gedanken, mit seiner ästhetisch ansprechenden Torte ein Kunstwerk im echten und vollen Sinne des Wortes ge schaffen zu haben, das möglicherweise der Mona Lisa des Leonardo Konkurrenz machen könnte — eine Anmaßung, die für die Auffassung der Abstraktionisten hin sichtlich ihrer Werke durchaus charakte ristisch ist. Außerdem hat die Torte gegen über dem abstrakten „Bild“ oder der abstrakten „Plastik“ den Vorzug der materiellen Nützlichkeit. Wesentlich für den Abstraktionismus ist also, daß er das Prinzip des künstlerischen Ideengehaltes konsequent leugnet. Daher sind aber auch die Produkte der Abstrak tionisten niemals als Ergebnisse der künst lerischen Widerspie gelung des Nieder gangs der imperiali stischen- Bourgeoisie aufzufassen. Denn die künstlerische Widerspiegelung schließt stets die Verkörperung eines ästhetisch-morali schen Urteils über die Wirklichkeit ein. Der Abstraktionis mus ist gerade be strebt, das Ethische, das Soziale aus der Kunst auszustoßen, was zur Liquidierung des Künstlerischen führt. Daher sind ab strakte „Bilder“ usw. keine Ergebnisse der realistischen Wider spiegelung der Deka denz der kapitalisti- 3 Vgl. Th. van Doesburg: a. a. O. 4 Unter „Verismus“ versteht man in diese 11 Zusammenhang eine Auffassung, welche ein photographische Akkuratesse in der Dars:« faßlichen Weise bildhaft zu machen, weil er auf das Äußerlich-Dekorative ausweicht. Aber das heißt nur, daß der Abstraktio nismus ebenfalls den Menschen zurück nimmt. Nur die Form, in der dies ge schieht, ist eine andere als beim Surrealis mus und bei ähnlichen Strömungen. Daher wirkt der graduelle Unterschied zwischen dem Abstraktionismus und jenen spätbür gerlichen Kunstauffassungen, welche direkt den Antikommunismus propagieren, inner halb einer wesentlichen Gemeinsamkeit: Es handelt sich um zwei Linien der Zer störung des Künstlerischen, um zwei Er scheinungsformen der imperialistischen Antikunst. Wenn wir Vahles Machwerk mit den „Zwei Figuren in Beziehung“ vergleichen, dann zeigt sich hier nicht nur ein graduel ler Unterschied, sondern — was wichtiger ist — auch ein prinzipieller Zusammen hang. Das wird sehr deutlich, wenn wir beide Schöpfungen der imperialistischen Pseudokunst beispielsweise zu dem Porträt einer jungen Arbeiterin von Johanna Starke in Beziehung setzen, das in der 6. Bezirkskunstausstellung des Verbandes Bildender Künstler in Leipzig zu sehen war. Hier sehen wir das Bild eines Men schen unserer Zeit, durchdrungen von Optimismus, Lebensfreude und Vertrauen in die Gegenwart und Zukunft. Dieses Kunstwerk, mögen ihm auch noch einige malerische Mängel anhaften, ist durch drungen von einer tiefen Bejahung des ar beitenden, schöpferischen Menschen. Es ist erfüllt von dem zutiefst wirklichkeits bejahenden Lebensgefühl des sozialisti schen Menschen, von dem realen Humanis mus, der in der Befreiung des arbeitenden Menschen von Ausbeutung und politischer Unterdrückung seine gesellschaftliche Grundlage hat. Der Behauptung von der Wesens gleichheit zwischen Abstraktionismus und der nichtabstrakten (gegenständlichen) Pseudokunst surrealistischer und auch nazistischer Prägung scheint der Tatsache zu widersprechen, daß die Vertreter der abstrakten „Kunst“ durch den Hitlerstaat verfolgt wurden und oftmals gezwungen waren, das faschistische Deutschland «u 'verlassen. Manche waren geneigt, aus die sem Sachverhalt auf die Progressivität des Abstraktionismus zu schließen. Der deutsche Faschismus bekämpfte den Abstraktionismus nicht etwa deshalb, weil Gesellschaft in imperialisti- Stadium. Sie vielmehr Er- Kunst vom Leben. Nach einem der füh renden Abstraktio nisten besteht das Ziel der abstrakten Kunst darin, „ein harmonisches Ganzes zu schaffen, in dem durch vielfältigen Wech sel und durch eine Aufhebung von Stand und Lage der Figuren, von Raumstellun gen, von den Massen und Führungen der Bewegung im Bild das Gleichgewicht des Ganzen, eine ästhetische Einheit geschaf fen wird.“ 1 Weder die Darstellung eines Objektes noch eines menschlichen Gefühls sei die Aufgabe des Künstlers, sondern „die souveräne Gestaltung von Verhältnissen des Materials, der Maße, der Figur, Rich tung, Lage und des Lichts“. 2 Damit der „Künstler“, der auf diese Weise die abstrakte Formgesetzlichkeit zum Inhalt der Gestaltung erhebt, gute Ergebnisse zeitige, müssen — und hierin kommt der kunstfeindliche Charakter des Abstraktio nismus klar zum Ausdruck — alle gegen ständlichen, ethischen und sozialen Akzente konsequent ausgeschaltet wer den. 3 Damit aber kommt es zur völligen Film in goldenen Ketten 1 l 1 1 ? 3 t c ( l l 1 1 l 8 I t 1 1 1 1 { » 8 c 1 1 1 1 l ( ( i I
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