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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1982
- Erscheinungsdatum
- 1982
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198200009
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19820000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19820000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1982
-
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- Ausgabe Nr. 37, 15. Oktober 1
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Band 1982
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Wissenschaftstheoretische Leistungen Rudolf Arzingers bleiben unvergänglich Zum 60. Geburtstag des profilierten Völkerrechtlers . R, Arzinger gehörte zweifellos zu den profiliertesten Völkerrechtlern der DDR und erfreute sich auch international einer hohen Wertschät- ang. In seiner wissenschaftlichen Arbeit befaßte er sich vor allem mit den grundlegenden politischen und solkerrechtlichen Aspekten des elbstbestimmungsrechts der Völker und den rechtlichen Problemen der sropäischen Nachkriegsentwicklung, "■e hiermit in Verbindung stehen- den unvergänglichen wissenschafts- '"Wretischen Leistungen Arzingers, Sie seinen internationalen Ruf be- ssündet haben und die kein Völker- „schtler _ se i e r Vertreter der so- melistischen oder der bürgerlichen sheorie _ übergehen kann, lassen sfch in drei Thesen formulieren: Erstens hat er eine auf hohem Ni- eau stehende umfassende theoreti- Sahe und rechtliche Analyse des atbstbestimmungsrechts der Völker d8 einem zwingenden Grundprinzip e8 Völkerrechts erarbeitet. ,.^Weitens hat er bereits Ende der unfziger Jahre die objektive Not- endigkeit der Anwendung der völ- “^rechtlichen Grundprinzipien in Beziehungen zwischen der DDR d der BRD erkannt und danach 7 den sechziger Jahren die Not- "endigkeit der friedlichen Koexi- e nz zwischen diesen beiden Staa- ’ mit unterschiedlicher Gesell- dehaftsordnung theoretisch begrün- .drittens hat er eine umfassende vnalyse des völkerrechtlichen Status "on Westberlin erarbeitet. Pie Resultate seiner Arbeit sind t . mehreren Büchern und zahl- sschen Artikeln veröffentlicht. Er affaßte 16 eigenständige Schriften Gdsin oder in Gemeinschaft mit an- j. r en. publizierte über 30 Artikel, e häufig grundsätzlichen Charak- b; tugen, wirkte an acht Sammel- 2Dden als leitender Herausgeber, 82.14 deutschsprachige sowjetische tpblikationen heraus und zeichnete 4'über 100 Artikel in Zeitungen zu iBhell-politischen und völkerrecht- ' len Problemen verantwortlich. AHohes Ansehen erwarb sich R. .Ringer vor allem auch seit 1950 53 Hochschullehrer an der Karl- s .^-Universität Leipzig. Vielen dieer Studenten und Schüler bleibt J zwingende Logik, die Schärfe Der weithin in freier Rede ent wickelten Gedanken und die über zeugende Auseinandersetzung mit der bürgerlichen Doktrin in guter Erinnerung. Sein Wirken ist auch durch die langjährige Tätigkeit als Prodekan und Dekan der Juristen fakultät der Karl-Marx-Universität gekennzeichnet. Hervorzuheben ist weiter sein engagierter persönlicher Einsatz bei der Gründung der Ge sellschaft für Völkerrecht in der DDR, deren erster Präsident er bis zu seinem Tode war, und bei deren Aufnahme in die internationale Ver einigung. Am 23. März wäre Prof. Dr. jur. habil. Rudolf Arzinger 60 Jahre geworden. Leider wurde er vor 10 Jahren durch einen tragischen Unfall viel zu früh aus seinem schaffensreichen Leben gerissen. Foto: UZ/Archiv 1969 hat er die Gründung des In stituts für internationale Studien vorbereitet und übernahm auch des sen Leitung als Direktor. Dabei war er beharrlich bemüht, die verschie denen Disziplinen des Instituts auf komplexe Forschungsschwerpunkte zu konzentrieren und so ein Modell für die interdisziplinäre Zusammen arbeit zu entwickeln. Ausdruck hierfür ist das unter seiner Leitung verfaßte Handbuch über eine Komplexanalyse West berlins, an dem nahezu 50 Autoren aus Wissenschaft und Praxis sowie Studenten mitwirkten. Zu dieser Zeit begann er auch, die Arbeit des Fachbereiches Völkerrecht auf den umfangreichen Themenkomplex der völkerrechtlichen Aspekte der Nachfolge von Staaten und Regie rungen zu orientieren. Nach seinem Tode hat sich das Kollektiv der Völkerrechtler seines Instituts mit' dieser Problematik weiterhin inten siv befaßt. Er hat vor allem zu den zwei Konventionsentwürfen der Völkerrechtskommission der Verein ten Nationen über die Staatennach folge eine beträchtliche Arbeit ge leistet, die in Übereinstimmung mit den Kodifikationsarbeiten der Ver einten Nationen bis etwa 1985/86 andauern wird. Dazu zählen z. B. die umfangreichen Gutachten und Positionspapiere für die außenpoli tische Praxis der DDR, womit ein besonderes Anliegen R. Arzingers, Forschungsarbeit unmittelbar praxis wirksam werden zu lassen, erfolg reich fortgesetzt wird, und die Mo nographie „Staatennachfolge in Ver träge“. Es zeugt von der theoreti schen Weitsicht R. Arzingers, wenn die Stellung der Rechtssubjekte im Völkerrecht und die Analyse aus gewählter völkerrechtlicher Grund prinzipien auch gegenwärtig als tra gende Forschungslinien am Institut bearbeitet werden. Anläßlich seines 60. Geburtstages führen die Gesellschaft für Völker recht in der DDR, die Sektion Rechtswissenschaft und das Institut für internationale Studien der Karl- Marx-Universität am 10. und 11. Juni 1982 ein Arzinger-Gedächtniskollo- quium durch. Es wird der Würdi gung seines wissenschaftlichen Le benswerkes dienen und zugleich un ter dem Thema „Das Selbstbestim mungsrecht - der Völker und das Recht auf Entwicklung“ neue Aspekte dieses Problems erörtern, das R. Arzinger bereits in seiner international beachteten Monogra phie über das Selbstbestimmungs recht behandelt hat. Es sei hervor gehoben, daß eine Nachwuchswis senschaftlerin aus dem Institut dazu das Hauptreferat hält. Prof. Dr. Premßler, Direktor Prof. Dr. Poeggel, Bereichsleiter „Völkerrecht“ Studentische Forschung interdisziplinär betreut Jugendobjekt Politische Ökonomie und Wirtschaftsrecht kseit dem Herbstsemester 1981/82 aehäftigen sich Studenten des 1. Ren. 2. Studienjahres der Sektion Unsptsvwissenschaft der Karl-Marx- GeVersität Leipzig unter Leitung ü .Genossen Dr. Herrmann der s^Uon Marxismus-Leninismus. Wis- bieSChaftsbereich Politische Ökono- (e’sund der Genossen Dr. Lotze kn Sektion Rechtswissenschaft, Wis- Nit sChaftsbereich Wirtschaftsrecht. (e Dolitökonomischen Problemen L Durchsetzung des wissenschaft- Doptechnischen Fortschritts in der Im Rahmen dieses Jugend- $ untersuchen sie die sozial- Ehnmischen Folgen des wissen- h Ttlich-technischen Fortschritts littSozialismus. Dabei stehen im 'i-Punkt solche Fragen, wie auf N66 neven höheren Stufe die orga- “e," Verbindung der. Vorzüge haSozialismus mit der wissen- »r^Hich-techni sehen Revolution knisch wirksam gemacht werden Gs Ziel besteht darin, die Stu- zu selbständigen schöpferi- V Leistungen heranzuführen, •aj Esondere soll erreicht werden, Ssusch der Student tiefgründig im Bobtstudium mit einer konkreten ematik befaßt und dieses Wis- Bogom Rahmen der Lehrveranstal- Beiten auch an seine Kommilitonen Rorn’FVermittelt, Als eine bewährte "e j erweisen sich Kurzreferate, '»k n Seminaren oder Kolloquien "* sen werden und den Studenten RunSeminargruppe als Diskussions- p"age dienen. ‘ke Teil der Studenten legt seine Sbeitntnisse in Form einer Haus- Shva dar. sie beschäftigen sich % spunktmäßig mit Untersuchun- Shen um wissenschaftlich-techni- hek ♦ tschritt als politökonomi- Kategorie sowie mit ausgewähl ¬ ten Fragen bezüglich der Wirt schaftspolitik und -praxis in der DDR. Insbesondere geht es ihnen darum, die Wechselbeziehungen her auszuarbeiten zwischen dem wissen- schaftlich-technischen Fortschritt und der Entwicklung des Charak ters der Arbeit im Sozialismus, der Planung, Reproduktion und der so zialistischen ökonomischen Integra tion. Der andere Teil der Studenten dieses Jugendobjektes wird die in der Hausarbeit, begonnene Thematik unter den spezifischen Aspekten des Wirtschaftsrechts zur Diplomarbeit weiterführen. Ihr Ziel besteht darin, mit der Hausarbeit wichtige polit ökonomische Grundlagen zu schaf fen, um sich effektiver in der Di plomarbeit den Fragen der inner- kombinatlichen Regelung auf dem Gebiet von Wissenschaft und Tech nik, verbunden mit der Investitions tätigkeit, widmen zu können. Bei der Untersuchung der Probleme der Planung des wissenschaftlich-tech- nischen Fortschritts im Kombinat werten sie die vorliegenden Erfah rungen aus. Zu diesem Zweck haben diese Studenten Kontakte zu Kom binaten und Kombinatsbetrieben aufgenommen. Besonders hervorzu heben ist hierbei die Pflege einer kontinuierlichen Zusammenarbeit der Studenten mit ihren Delegie rungsbetrieben, die auf diesem Wege ihre künftigen Wirtschaftsjuristen schon jetzt mit betrieblichen Pro blemstellungen konfrontieren. Im Rahmen des- Jugendobjekts fanden bereits Zusammenkünfte statt, die der fachgerechten An leitung und der Auswertung aktuel ler Fragen der Politischen Ökono mie und der Wirtschaftspolitik dien ten. Besonders positiv und fruchtbar ist die Zusammenarbeit von Mit ¬ arbeitern verschiedener Wissen schaftsbereiche zu bewerten. So führen die gemeinsamen An leitungen des Genossen Dr. Herr mann und der Genossin Dr. Lotze zu einer Erhöhung der Effektivität der Forschungsarbeiten. Mit den Studenten des Jugendobjektes, die ihre Diplomarbeit im Wirtschafts recht schreiben, führte Genossin Dr. Lotze bereits persönliche Ge spräche. Das qualitativ Neue an dieser Zu sammenarbeit besteht darin, daß Fragen des wissenschaftlich-techni schen Fortschritts politökonomisch und wirtschaftsrechtlich stärker be leuchtet und konkrete Anforderun gen der Kombinate dabei berück sichtigt werden können. Im Juni werden die Studenten ausgewählte Probleme ihrer Haus arbeiten in einer öffentlichen Ver teidigung vor Vertretern der beiden genannten Wissenschaftsbereiche darlegen. Weiterhin werden Wissen schaftler der Sektion Rechtswissen schaft anwesend sein, die die Be treuung der Studenten übernehmen, welche ihre Diplomarbeit in ande ren Rechtszweigen schreiben. Bis zum Juni werden die Studen ten ihr problemorientiertes Selbst studium weiterführen und die Un tersuchungen in der Wirtschafts praxis fortsetzen sowie weitere wis senschaftliche Vorträge zu Fragen von Wissenschaft und Technik be suchen und ihre neuesten Erkennt nisse in persönlichen Konsultationen bzw. kollektiven Beratungen dar legen. Mit diesem Jugendobjekt wollen die Studenten der Sektion Rechts wissenschaft durch selbständige schöpferische Arbeit einen Beitrag leisten, notwendige Kenntnisse in der Politischen Ökonomie bezüglich der Mittel und Wege der weiteren Effektivierung des wissenschaftlich- technischen Fortschritts unter den veränderten Reproduktionsbedingun gen in der Volkswirtschaft der DDR zu gewinnen und die Möglichkeiten des sozialistischen Wirtschaftsrechts in diesem Prozeß zu untersuchen. Silvana Schott, Petra Wiese, SG 80-02 Nachdem es mir nach großen Anstrengungen gelungen ist, Obermeister Werner Pohl für ein kurzes UZ-Gespräch zu gewinnen, berichtete er über seine Verant wortung für- die Instandsetzung, Werterhaltung und Rekonstruk tion der Heizungsanlagen im Be reich Medizin. Seit 12 Jahren betreut er eine Brigade, die wie ein. kleiner Be trieb alles selbst organisiert. 20 Jahre Meisterkollektiv, an läßlich dieses Ehrentages wurde er mit der „Ehrennadel der KMU“ ausgezeichnet, bedeuten für Ober meister Pohl, daß er seine jetzige Brigade aus dem „Nichts“ aufge baut hat, sie vom Wert des sozia listischen Wettbewerbs überzeugt hat. Als Resultat zeugen viele Kollektivauszeichnungen vom Mi nisterium für Hoch- und Fach schulwesen und vom Rektor so wie der Titel „Kollektiv der so zialistischen Arbeit“ und die Eh rung „Für gute Leistungen im so zialistischen Wettbewerb“. Die Pläne des Kollektivs und auch Werner Pohls liegen in der besseren vorbeugenden Instand haltung der Heizungsanlagen, da mit auch die Überstunden gerin ger werden. Auch die Material ökonomie und die bessere Koor dinierung der Fonds für Eigenlei stungen und Fremdbetriebe steht bei den Heizungstechnikern hoch im Kurs. Sie alle, an der Spitze Meister Pohl, wollen ihr Bestes für die Unterstützung der medizi nischen Betreuung, der Forschung und des Studiums geben, damit es zu keinen Ausfallzeiten kommt, auch wenn dabei manch einer mehr als die gewohnte Zeit ar beitet. B. W. Aus anderen Bildungsein richtungen Institute international Medizinische Akademie Erfurt: Die 1. Forschungskonferenz der Pathologischen Institute der Me dizinischen Akademie Erfurt und der Medizinischen Universität Pecs fand vor kurzem in Erfurt statt. Mit zahlreichen Vorträgen aus beiden Einrichtungen wurde die bestehende gute Zusammen arbeit im wissenschaftlichen Mei nungsstreit weiter ausgebaut. Globale Probleme der Menschheit Friedrich-Schiller-Universität Je na: Neue fakultative Vorlesungs reihen für Hörer aller Sektionen begannen mit dem Frühjahrsse mester an der Jenenser Universi tät. Unter dem Thema „Globale Probleme der Menschheit“ sollen Studenten aus marxistisch-lenini stischer Sicht mit künftigen An forderungen der gesellschaftlichen Entwicklung am Ende des 20. Jahrhunderts bekannt gemacht werden. Weitere Vorlesungen sind zu Pro blemen der Energie- und Rohstoff nutzung sowie des Umweltschut zes und der Ernährung geplant. Beststudenten im Kombinat TH Leuna-Merseburg: Eine Stu die über die günstigsten Varian ten zur Entschwefelung von Rauchgas wurde im Chemiekom binat Buna unlängst von einer Studentenbrigade der TH erar beitet. Daran beteiligten sich elf Beststudenten verschiedener Fachrichtungen. Gegenwärtig ist ein großer Teil der Studenten unserer Universi tät im Praktikum tätig. So arbei ten Studenten des 1. Studienjah res der Sektion Kultur- und Kunstwissenschaften in einigen Betrieben und Einrichtungen des Bezirkes Leipzig. Ihr Praktikums auftrag zielt darauf ab, sich einen Überblick über Arbeitsweise und Inhalte der gewerkschaftlichen Kulturarbeit im sozialistischen Betrieb zu verschaffen. „Die Stu denten sollen den Zusammenhang von Arbeits- und Lebensbedin gungen, politischer Tätigkeit und Kulturverhaltcn der Arbeiter klasse studieren.“ Im VEB Buntgarnwerke Leip zig sprach UZ mit den Studenten Peter Brümmer, Jörg Jeske. Eve lyn Schwesinger, Martina Noack und Lutz Müller sowie Frau Magret Thilo, Bibliotheksleiterin im Betrieb und gleichzeitig Be treuerin der Studenten. Mittel zur Popularisierung der Kulturarbeit genutzt wird. E. Schwesinger:... und heute verfügt die Betriebszeitung über eine Kulturseite. J. Jeske: Andererseits machen wir ja hier im Betrieb auch selbst Kultur, wenn wir z. B. eine Buch lesung zu dem Buch „Ich bin nun mal kein Yogi“ von Joachim Walther vor Lehrlingen des Be triebs durchführen. UZ: Aus dem Auge, aus dem Sinn. Trifft das auch für die Uni zu? M. Noack: Nein, regelmäßig sucht uns hier Frau Dr. Lippold von der Sektion auf, mit ihr sprechen wir auftretende Pro bleme durch, und sie gibt uns Hinweise für die Ausarbeitung des Praktikumsberichtes. UZ: Auf welche Probleme in Sachen Kultur stößt man denn als Kuku-Student in einem Be trieb? Aus den Höhen der Theorie in das Fahrwasser der Praxis UZ-Gespräch zu Praktikumseindrücken von Studenten der Sektion Kunst- und Kulturwissenschaften Um die Probleme der Werktätigen besser zu verstehen, haben sich die Studenten freiwillig zur Arbeit in der Produktion gemeldet. Unser Foto zeigt Martina Noack und Evelyn Schwesinger. Foto: Maria Thielicke UZ: Fühlt ihr euch aus den Höhen der Theorie nun etwas in das Fahrwasser der harten Praxis versetzt? P. Brümmer: Nein, keinesfalls, die Desillusionierung war nicht allzu groß, schließlich haben wir ja alle vorher in einer Kulturein richtung o. ä. gearbeitet. J. Jeske: Zum Beispiel war ich vor dem Studium in einem Ju gendklub tätig. E. Schwesinger: Ich im Buchhan del. M. Noack: Und wenn wir von der Kulturarbeit in unserer Se minargruppe ausgehen, um die es auch nicht gerade gut aussieht, so können wir — denen ja Kul tur eigentlich Profession ist — auch nicht gerade verlangen, daß sich uns hier ein „kulturelles Schlaraffenland“ bietet. UZ: Mit welchen Aufgaben seid ihr hier betraut, und welche Unterstützung erhaltet ihr? E. Schwesinger: Wir haben hier eine Vielzahl von Gesprächs terminen mit den für Kultur zu ständigen Vertretern der Gewerk schaft und anderer Organisatio nen vereinbart, um uns über die Arbeitsweise zu informieren und darüber, wie man sich hier für die Kultur einsetzt. J. Jeske: Wir haben auch an einer Sitzung des Jugendklubs teil genommen, der hier wesentlich die Kulturarbeit der FDJ wahr nimmt. UZ: Mit den Leitungen über Kulturarbeit zu sprechen ist ja nun die eine Sache, eine an dere ... P. Brümmer: Uns ging es auch darum zu erfahren, welche Ange bote vom Betrieb gemacht wer den, um dann auch selbst in den Brigaden zu überprüfen, ob diese Angebote auch „ankommen“ und wie sie dann genutzt werden. L. Müller: Und dann wollen wir natürlich ergründen, was die Ursachen der Gleichgültigkeit ih nen gegenüber sind. J. Jeske: Wir werden dabei in jene Brigaden gehen, wo bereits unsere Vorgänger aus dem letzten Praktikum Untersuchungen ange stellt haben. UZ: Stellen denn die Untersu- chungsergebnisse auch für den Betrieb einen Nutzen dar? M. Thilo: Die Studenten haben die Aufgabe, die Ergebnisse ihrer Untersuchungen in einem Be richt zusammenzufassen, den sie öffentlich verteidigen. Ziel des Praktikums kann es natürlich nicht sein, unmittelbare Verän derungen zu bewirken, aber es werden auch bestimmte Pro bleme der innerbetrieblichen Kulturarbeit von den Studenten angeschnitten, die wir, soweit das im Rahmen der uns gegebenen Bedingungen möglich ist, ihrer Lösung zuführen. So wurde von den Studenten des letzten Praktikumseinsatzes darauf ver wiesen, daß die Betriebszeitung noch nicht genügend auch als ein P. Brümmer: Es ist gar nicht so einfach, an die Leute heranzu kommen. So stehen wir immer vor der Frage: Wie findet man zu den Werktätigen Kontakt? Wir haben ja hier keine Erfahrung, wie z. B. in der Fragetechnik. L. Müller: Und die Werktätigen schauen einen mitunter an, als ob man nach der Einsteinschen Rela tivitätstheorie gefragt hätte. M. Thilo: Mir geht das oftmals auch so. Wenn man die Kolle ginnen nach Kultur fragt, dann schauen sie einen groß an. als ob man nach etwas ganz Großem ge fragt hätte, aber auf das Einfach ste kommen sie nicht, daß auch die Tätigkeit im Kindergarten, Elternbeirat, das Sportfest u. a. mehr auch Kultur sind. J. Jeske: Ich finde, man sollte künftig an der Sektion noch mehr mit Psychologen und Soziologen zusammenarbeiten. L. Müller: Man kann soviel theoretisieren wie man will, aber solange, wie man nicht selbst an der Maschine gestanden hat, kann man nicht voll erfassen, warum die Kulturarbeit oft nicht klappt. P. Brümmer: Deshalb haben wir auch darauf gedrungen — in der Praktikumsaufgabenstellung ist das zu unserem Bedauern nicht gefordert — selbst mal an der Maschine, zumindest einen Tag, zu arbeiten. UZ: Was hat euch bisher das Praktikum gegeben, und was sollte man bei der Planung des nächsten mit berücksichtigen? J. Jeske: Auf alle Fälle haben wir ein Mehr an praktischen Er fahrungen gewinnen können ... P. Brümmer:... und neue Ein drücke für die spätere Kulturar beit, wie man dies oder jenes besser machen könnte. L. Müller: Das Praktikum könnte durchaus länger sein, die Aufgabenstellung konkreter ge faßt und unbedingt die Möglich keit eingeräumt werden, auch selbst praktisch zu arbeiten, um die Probleme der Werktätigen besser verstehen zu lernen. P. Brümmer: Ich würde es ganz gut finden, wenn wir durch unser Wirken hier auch ein paar Anstöße geben könnten, etwas aus der Passivität lösen könnten. UZ: Was läßt sich abschließend zur Zusammenarbeit Studenten — Betreuer sagen? L. Müller: Wir haben in Frau Thilo eine Kulturmitarbeiterin gefunden, die uns nicht nur eine sachkundige Partnerin ist, son dern auch ein Beispiel für außer ordentliches Engagement, damit Kultur hier im Betrieb eine all tägliche Sache wird. M. Thilo: Auch ich kann über die Zusammenarbeit nur Gutes berichten und kann durchaus sagen, daß der diesjährige Durch gang bisher am selbständigsten gearbeitet hat. (Die Federführung in diesem Gespräch hatte unser Mitarbeiter Andreas Höfer.)
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