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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 08.02.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-188902084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18890208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18890208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1889
- Monat1889-02
- Tag1889-02-08
- Monat1889-02
- Jahr1889
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 08.02.1889
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illbin, S-d. Schlossers . Klara Amalie, T. b. in Hermsdorf. Ida erthcl in B-rnsdorf. Louis Junghans in irb. Joh. Ernst Aug. h, T. d. StrumpfM. strumpfw. und Lina it Hermann Clauß, gesch. Winkler geb. Köhler, Striimpfio. Engel in Nüsdorf. >ler in Oberlungwitz Max Georg Fritzsche, aa Barth in Herms- , in Hohndorf und . Friedrich Eduard >d Elwine Ernestine es. Friedrich Eduard ,arb. Hermaun Ernst ans. Schuhmachers ck. Friedrich Moritz B I. 10 M. 18 T. Aleihe von 1878. Die btt. Gegen den übernimmt . »Nnzösische Straße von« Pf. pro 10» wne.) Petter Schön. "215, rpjg Roggen >ko fehl 70er — tet. varz und^rbig, » P. Mt bis versendet Hen- opot 0. üv„6- i. Muster rto. ! rldler die in Gesangs- und erbeten. !k^t. OM and Abkürzungen, ngearbeitete und I«>. MW. irektorium. Schlachtfeste frische Wurst. e8»elrt. Expedition des ch Ein- und Ber liner KlcidungS- 17«. u»» Arbeiter ask. u. Bcd. ert. I von nur 30 Pf. el. , Wartburg. MchiiMcklWMM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich GeschSfis-Mchn ßr Huhndorf, NSlitz, PklibHorf, NiisSurf, St. Wim, Hciiirichsort, RaritVii iniö Miilsm. Amtsblatt für den Stadtrat zn Lichtenstein. — — »».Jahrgang. ———— Nr. ^3. Freitag, den 8. Februar 1889. Dieses Bit erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden' Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis: 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 5 Pfennige. — BestellunN nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiserl. Postanstalteu, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Z»» Reform der Artillerie in Deutschland. Es darf nunmehr soviel feststehen, daß der'Bundesrat, ,p. die Militärausschüsse desselben eine Reform der mischen Artillerie für unbedingt nötig erachten, und paß höchstwahrscheinlich noch in dieser Session eine entsprechende Vorlage an den Reichstag gelangen wird. Zwei Gründe sind es, wie man aus gut unterrichteten Kreisen erfährt, hauptsächlich gewesen, welche beim stehenden Heere eine Vermehrung der Artillerie not wendig machten, es ist dies erstens der höhere Friedens- bestand an Geschützen und Mannschaften in Frankreich und zweitens der Umstand, daß man im Kriegsfälle viel mehr Nenformationen der Artilleriewaffe brauchen wird als früher. Gegenüber den kolossalen Verstär kungen des deutschen Heeres hinsichtlich der Jnfauterie- massen, wie solche zumal durch die Errichtung von 40 neuen Bataillonen im Frühjahre 1887 und durch die Errichtung der Landwehr zweiten Aufgebots im Jahre 1888 stattfand, ist ja auch die Artillerie hinsichtlich ihrer Vermehrung bedeutend zurückgeblieben. Giebt es nun auch zweifellos unter der Landwehr zweiten Aufgebots viele tüchtige Artilleristen, so können aus denselben rasch und sicher doch nur dann die nötigen Artillerieformaiionen gebildetwerden, wenn entsprechende Stämme an ausgebildeten Mannschaften und Pferden der Linien-Artillerie vorhanden sind. Diese Stämme kann die gegenwärtige Linien-Artillerie aber nicht in genügender Anzahl abgeben, da eben für die gewal tigen Infanteriewaffen auch viel mehr Artillerie nötig ist. Deshalb geht der Neorganisationsplan für die Artillerie auf das Ziel los, daß der Friedensstand um ca. 5000 Artilleristen und ca. 500 bespannte Ge schütze zu vermehren ist, und will man dadurch eben die nötige Verstärkung an ausgebildeten Mannschaften und Pferden, sowie auch an Geschützen erreichen. Wie schon erwähnt, kommt diese Reform dann nicht nur der bisherigen Feldarmee, sondern auch der Bildung von Reserveheeren außerordentlich zu gute. Falls sich die betreffende Nachricht bewährt, wie die Reform der Artillerie durchgeführt werden soll, so wäre die geplante Art und Weise finanziell recht tröst lich. Wie man hört, sollen nämlich, um den erhöhten Stand der Artillerie zu erreichen, künftig jährlich 5000 Infanteristen mehr zur Disposition beurlaubt, also nach zweijähriger Dienstzeit bereits entlassen werden. Für die 5000 Artilleristen, Welche künftig das stehende Heer mehr besitzen soll, würde also bezüglich der Ver pflegungsunkosten keine Mehrausgabe entstehen. Anders steht es freilich bezüglich des Mehrbedarfs an Pferden und deren Verpflegung, sowie für die erhöhten Be stände der Artillerie. Die nötigen Pferde können nur durch Ankauf beschafft werden, auch müssen die Stal lungen, Remisen und Depots vermehrt werden, sodaß die einmalige Mehrausgabe für die Artillerie doch auf 71/2 Millionen Mark und die jährliche Mehrausgabe auf 2^4 Millionen Mark berechnet wird. Die Reor ganisation der Artillerie und die entsprechende Mehr forderung für das Militärbudget ist aber, wie jeder einsichtige Patriot zugebcn muß, erstens eine nötige Maßregel für die Sicherheit des Vaterlandes gegen über etwaigen kriegerischen Gelüsten des Auslandes, und zweitens eine durchaus notwendige Folge der großen Permehrung der Infanterie, resp. der Reserve heere, tvelche Deutschland im Kriegsfall zu bilden ge denkt. Das Deutsche Reich wird ja im Kampfe um Ruhe und Ordnung in Europa nicht ohne Verbündete sein, aber im Kriege muß man sich, wie Generalfeld marschall Graf Moltke einst erklärte, vorzugsweise auf die eigenen Machtmittel stützen können; deshalb ent spricht ein in jeder Hinsicht seiner Aufgabe gewachsenes Heer lediglich ^en Lebcnsinteressen des Vaterlandes und von diesem Gesichtspunkte aus müssen wir auch die bevorstehende Reorganisation derArtillerie beurteilen. Tagesereignisse. *— Vor einigen Tagen hat beim Schnittwaren händler Thost in St. Egidien ein Ladenbrand statt gefunden und sind demselben dadurch für ca. 100 Mark Ware verbrannt bezw. angekohlt. Die Ur sache des Brandes dürfte in einem in uuvorschrifts- mäßiger Weise im gedachten Laden und ohne jede Schutzvorrichtung zu nahe an die Regale angesetzten Kanonenofen, welcher fragliche Zeit stark geheizt wor den zu sein scheint, zu suchen sein. — Das „Meer. Wchbl." schreibt: Von Anfang dieses Monats bis Ende März ist nach Sonnenunter gang am Westhimmel bei Hellem mondlosen Stern himmel das Zodiakallicht sichtbar, ein vom Horizont aus nach links schräg aufsteigender, nach oben spitz zusammenlanfender Lichtschein. Das Zodiakallicht wird in diesem Monat besonders am 1. und 17. bis 28. recht gut zu beobachten fein. — Für unsere Kegelbrüder wird es interessant sein, zu erfahren, wie alt das von ihnen geübte Spiel ist. Das älteste urkundliche Zitat über das Kegel- spiel findet sich in den „Rennu" von Hugo von Trim berg, der zwischen 1260—1309 Magister und Rektor der Schule von Thannstädt, einer Vorstadt von Bam berg, war. Im sechzehnten Jahrhundert kannte man schon zwei verschiedene Arten von Kegelspiel; bei dem einen wurde die Kugel nach den Kegeln gerollt, bei dem andern wurde die Kugel geworfen. Die Geist lichkeit scheint dem Kegelspiel anfangs abhold gewesen zu fein, denn in einer Schrift aus dem fünfzehnten Jahrhundert wird das Kegeln als ein „unziemlich Spiel" dargestellt, „daraus sünd, scharrt und läster fließen möcht". Im vierzehnten Jahrhundert war sogar das Kegelspiel in der früheren Reichsstadt Mühl Hausen und in München nach dem dortigen Stadt recht verboten. Erst zu Ende des sechzehnten Jahr hunderts scheint der auf dem Kegelspiel haftende Makel beseitigt gewesen zu sein; ja in der Stadt Zeitz ließ der Nat im Jahre 1592 eine eigene Kegelbahn für sich errichten. Gleichzeitig wurde in Frankfurt a. M. ein großes Kegelfest veranstaltet, wobei 3 silberne Kleinodien als Gewinn ausgesetzt waren. — Laut ministerieller Verordnung, die für die konsignierten Rinder und Pferde zur Deckung der im Jahre 1888 aus der Staatskasse bestrittenen Verlage an Entschädigungen zu erhebenden Be träge betreffend, werden die zur Einhebung der beregten Jahresbeiträge berufenen Stadträte, Bürger meister und Gemeindevorstände angewiesen, nunmehr von den betreffenden Rindvieh- und Pferdebesitzern unverzüglich die beziehentlichen Beiträge und zwar auf jedes der konsignierten Rinder einen Jahresbei trag von 10 Pf. und jedes der konsignierten Pferde einen solchen von 13 Pf. zu erheben. — Der „Bürgst. Anz." schreibt: Auf Veran lassung des Ministeriums des Innern soll der Klein- schmidtffche Schlachtapparat, bei dessen Anwendung das betreffende Tier nach dem Schlage augenblicklich umstürzt, ohne einen Laut von sich zu geben, obliga torisch in Sachsen zur Einführung gelangen. — Die sächsische Geschichte kann in diesem Jahre das hundertjährige Gedächtnis an zwei bedeutende Männer feiern, die dem Sachsenlande treu gedient haben: Heinrich Anton v. Zeschau wurde geboren am 3. Februar 1789 auf Jessen in der Lausitz. In Wittenberg und Leipzig lag er dem Studium der Rechtswissenschaft ob, stand 1814 der Wittenberger Kreisdeputatwn als Direktor vor und war 1819 Regierungsrat zu Potsdam. Im Jahre 1822 berief ihn König Friedrich August der Gerechte als Geh. Finanzrat nach Dresden, 1829 befand er sich als „außerordentlick)er Gesandter nnd bevollmächtigter Minister bei dem deutschen Bundestage" zu Frank furt a M., 1830 lebte er wieder in Dresden, dies mal als Geh. Rat und Präsident des Oberkonsisto riums, 1831 erfolgte seine Ernennung zum sächsischen Finanzminister, ans welchem Posten er sich besonders dadurch auszeichnete, dasi er Sachsens Anschluß an den deutschen Zollverband betrieb. Späterhin war er auch Minister des Königl. Hauses, v. Zeschau hat sich um Sachsen hohe Verdienste erworben durch seine musterhafte und einsichtsvolle Verwaltung der Finanzen. Sodann sei noch des Geh. Kriegsrats v. Ponikau zu Dresden gedacht, welcher 1789 der da mals noch kursächs. Universität Wittenberg seine wertvolle Büchersammlung von 16000 Bänden testa mentarisch vermachte. Unter denselben befanden sich gegen 12000 Bände, die ausschließlich zur Geschichte Sachsens gehörten. Außer diesem Bücherschatze ver machte v. Ponikau der Universität noch enr Legat von 3000Thlru., von deren Zinsen der Bibliothekar besoldet und die Bibliothek selbst vermehrt 'ward. Beider Männer sei auch jetzt noch in Ehren gedacht. — Als vor 100 Jahren der Freiheits- und Gleichheitsruf Frankreich in furchtbare Tragik, alle Bande frommer Scheu lösend, erfüllte, wurde von den revolutionären Ideen auch unser engeres Vater land erfaßt. Der Bauernstand, von den Großgrund besitzern noch sehr abhängig, hatte nicht nur allerlei drückende Frohndienste zu verrichten, sondern er mußte sich auch das Jagd- und Schafhütungsrecht auf seinen Fluren gefallen lassen, so mochte wohl in nicht seltenen Fällen Härte und Ueberschreituug des Oefteren mit unterlaufen und die Klagen der Be drückten wirkungslos verhallen. An allen Orten unseres Vaterlandes brachen nun Bauernunruhen aus. Die erste dieser Unruhen fand in den Grenzen der jetzigen Amtshauptmannschaft Pirna statt. Im Juli des Jahres 1790 — also vor 99 Jahren — stellte sich ein gewisser Geißler aus Liebstadt an die Spitze des unzufriedenen Landvolkes und beabsichtigte mit einer Rotte von 17—18000 Manu in Pillnitz, der Som merresidenz des Kurfürsten, zu erscheinen. Mit fliegenden Fahnen sollte der Kurfürst von Pillnitz aus nach Dresden geführt werden, wo ihm sodann acht Wünsche zur Unterschrift vorgelegt werden sollten. Allein der geplante Siegeszug sollte sich nicht ver wirklichen, denn als der Bauernhause unter Geißler's Führung durch Pirna zog, wurde letzterer gefangen genommen und von den Aerzten als irrsinnig erklärt. Die Thore einer Versvrgungsanstalt öffneten sich für ihn, weshalb auch von einer Bestrafung des Lieb städter Demagogen abgesehen wurde. Wie bereits erwähnt, brachen auch an anderen Orten unseres Vaterlandes ähnliche Unruhen aus; in der Oschatzer und Lommatzscher Gegend nahmen dieselben sogar einen sehr bedenklichen Charakter an. Man zog vor die Schlösser des Landadels und der Rittergutsbe- itzer, kündigte die Frohndienste und verlangte Unge tüm die Gewährung der Wünsche. Durch dieVer- icherung Friedrich August's des Gerechten, allen billigen Wünschen gerecht zu werden und thatsüchlichen Uebelstünden abzuhelfeu, sowie durch das Ausziehen von Truppen gegen die Aufrührerischen, als auch durch das Verlesen von diesbezüglichen Verordnungen von den Kanzeln herab konnte unter den aufgeregten Gemütern die Ruhe wieder hergestellt werden. 34 der Rädelsführer wurden als Äaugefangene auf die Festung Königstein in Haft gebracht. Nach Verlauf eines Jahres erhielten alle die Freiheit wieder, da die Untersuchung ergeben hatte, daß manche der Großgrundbesitzer doch nicht von Schuld freizusprechen waren. So waren die Uebelstünde auf gesetzlichem
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