Suche löschen...
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 26.05.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-188905268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18890526
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18890526
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1889
- Monat1889-05
- Tag1889-05-26
- Monat1889-05
- Jahr1889
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 26.05.1889
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
MMMckMWM Wochen- und Kachrichtsblatt zugleich tWUfts-WM siir Sshnkrf, WSlitz, StrnsSorf, NiisSsrf, St. kgiSieii, HmniGort, Rarikimii mit RUlseii. Amtsblatt für den Stadtrat zn Lichtenstein. — — — —- »s. Jahrgang. — ——————— — ———— Nr. 123. Sonntag, den 26. Mai 1889. Dieses Blatt erscheint, täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. - Vierteljährlicher Bezugspreis: 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Stummer 5 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstaltfn, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. BreMhoLz-ANttiM. Auf Lichtenstein» Revier sollen Montag, den 27. Mai d. I., von vorm. 8 Uhr an, 37 Nm. Nadelholz-Brennscheite und Rollen, » im Burg- 120 „ fi. Aeste (Schneidelreißig), > u. Neudörfler 50 Wellhdrt. Laub- und Nadelholz-Reißig l Walde, unter den vor der Auktion bekannt zu gebenden Bedingungen und sofortiger Bezahlung meistbielend an Ort und Stelle versteigert werden. Versammlung früh 8 Uhr im Restaurant zur goldenen Krone in Rödlitz. Fürstliche Forstverwaltung Lichtenstein, den 21. Mai 1889. BekamttMachZmg. ! Die Gemeindeparzelle Nr. 155 des Flurbuchs für Bernsdorf soll Montag, den 27. Mai ds. I., nachmittags um 3 Uhr an Ort und Stelle aufs Meistgebot versteigert werden. j Bernsdorf, den 24. Mai 1889. Der Gemeinderat. Tagesgeschichte. *— Oelsnitz, 25. Mai. Der Streik ist be endet, da die heutige in Oelsnitz abgehaltene Bergar beiterversammlung die Bedingungen der Werksver waltungen angenommen hat. Die Arbeit ist heute schon zum teil ausgenommen worden. ---* Die Werksverwaltungen von Lugau-Oelönitz- Gersdorf-Hohndorf erlassen folgende Erklärung: Gegen diejenigen Arbeiter der Belegschaften unseres Revieres, die bis heute Sonnabend, den 25. Mai, nachmiltags 6 Uhr die Arbeit nicht wieder ausgenommen,auch keinen Urlaub genommen oder von den Werksverwallungen erhalten haben, die sonach auf Grund von 80 a des Allgemeinen Berggesetzes und unserer Bekannt machung vom gestrigen Tage entlassen worden sind, werden wir, vorbehaltlich weiterer Entschließung über jeden einzelnen Arbeiter auf Grund des Gcwerbege- setzes wegen Kontraktbrüchigkeit Schadenansprüche er heben und bis zur Entscheidung der zuständigen Ge richte über die Hohe des den Werken zugefügten Schadensdie Auszahlung desnochrückständigenLvhnesso- wohl als Abschlag am1.Juni,wieam Hauptlohntagever- weigern. Aufdiejenigen Arbeiter unserer Belegschaften, welche dieArbeit wieder regelrecht ausgenommen oder sich bis heute abend zur Arbeit gemeldet haben, erstreckt sich der Anspruch auf Schadenersatz nicht, diesen Arbeitern wird vielmehr hiermit nochmals Vergessen aller Vorgänge während der Arbeitseinstellung und die Unterlassung jeder direkten und indirekten Maß regelung ausdrücklich zugesichert. Auf Grund des Beschlusses der heutigen Bergarbeiterversammlung in Oelsnitz wird die vorstehend gesetzte Frist bis auf Montag, den 27. Mai 1889 verlängert. — 12. Mitteldeutsches Bundesschießen. Im grünen Vogtland, in dem schön gelegenen Plauen, welches durch seine reich entfaltete Industrie, seine Stickereien, Gardinen- und Lederfabrikation einen weithin gehenden Ruf genießt, wird im laufenden Jahr die fröhliche Schar der Bürge: schützen des Mitteldeutschen Bundes sein Preisschießen abhalten. Die Tage vom 21. bis 26. Juli sind hierzu bestimmt. Es wird ein Schießwettkampf, und zugleich ein Volks fest (letzteres bis 28. Juli ausgedehnt) in größerem Stile veranstaltet werden, würdig den Vorgängern in Halle, Chemnitz u. a. O. Plauen eignet sich als Festort durch seine vortreffliche örtliche Lage, seine guten Bahnverbindungen, seine zahlreiche Bevölkerung — es zählt 46000 Einwohner — und seine Hilfs mittel verschiedenster Art, welche den Zusammenfluß einer großen Menschenmenge ermöglichen. Die vater ländische deutsche Gesinnung seiner Bewohner aller Stände sichert den Gästen der Stadt eine freundliche Aufnahme. Die Behörden Plauens unterstützen das Unternehmen in jeder Weise, das städtische Oberhaupt, Herr Oberbürgermeister Kuntze, steht als Ehrenpräsi dent an der Spitze des Unternehmens, die königl. Eisenbahnverwaltung wirkt unterstützend durch Errich tung einer Haltestelle nahe dem Festplatz, die kaiserl. Postverwaltung durch Errichtung einer Post- und Telegraphenstation aas dew Festplatz, auch seitens der Militärkommandobehörde her benachbarten Garnison Zwickau ist eine Unterstützung durch Gestellung von Zielern usw. zu erwarten. Die Festausschüsse sind bereits seit Januar thätigs um alle die nötigen Vor arbeiten zu erledigen. Die Erdarbeiien für die <schieß- stände und die Festhalle sind schon in Angriff ge nommen und von seiner erhabenen Stellt herab wird bald das schmucke Bauwerk der letzteren weithin zu Thale winken. — Der Wohlthätigkeitsverein „Sächsische Fecht schule" hat bekanntlich das Protektorat Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich Augusts Herzog 'zu Sachsen, erlangt. Das in Dresden befindliche Lan des-Direktorium hat nun in seinem Vereinsorgan die Verbände in allen Orten Sachsens aufgefordert, den Geburtstag ihres hohen Protektors am 25. Mai durch ein geselliges Beisammensein zu feiern. — Es dürfte manchem willkommen sein, zu er fahren, wo er im Hinblick auf die stall findende Ueber- füllung der Gasthöfe zu der vom 16. bis 19. Juni e in Dresden stattfiudendm großen Wettiner Jubilä ums-Feier noch ein sicheres Unterkommen finden kann. Hierzu bietet sich ihm nun der Nachweis durch das eigens hierzu errichtete Central-Logis-Nachweisungs- Bureau für Fremde, Marienstraße 14, I. Etage, bei welchem bereits 900 Logis mit 3000 Betten ange meldet sind. Ebenso kann man durch dieses Bureau gute Tribünen-, Balkons- und Fenster-Billets für den Festzug und das Feuerwerk am 19. Juni c. bekommen. — 24 Italiener, welche das große Feuerwerk am Wettiner Jubiläum in Dresden ausrüsten sotten, sind aus Rom eingetrosfen und in der alten Kaval lerie-Kaserne in der Neustadt untergebracht. Ihr Führer ist Pyrotechniker Papi, den architektonischen Teil des Aufbaues leitet Herr Serafini. Auf der Stattwiese unterhalb des Pontonschuppens hat man mit dem Einschlagen der ersten Pfähle begonnen. — Zwickau, 23. Mai. Hinsichtlich des Eisenbahnunfalles bei Oberrothenbach erwähnt das Tageblatt noch, daß der Zugführer Siegel aus Zwickau auf wunderbare Weise gerettet wurde. Er stürzte mit dem Zugführerwagen in den Grund und erhielt dabei einen so heftigen Stoß, daß er die Besinnung verlor. Als er wieder erwachte, lag er im Wagen und hörte das Rauschen des Wassers, worauf er aus dem zerbrochenen Wagen herauskroch und sich rettete. Er erlitt nur eine Verletzung an der rechten Hand. Der Bremser hatte sich durch einen Sprung von diesem Wagen gerettet. Dasselbe Blatt fügt hinzu: Wie uns von dem Bruder des verunglückten Heizers mitgeteilt wird, ist letzterer in dem der Unglücksstätte nächstgelegenen Bahnwärter häuschen geboren, und haben beide Brüder oft die verhängnisvolle Schlucht zum Tummelplätze ihrer kindlichen Spiele benutzt, ohne zu ahnen, welch' schreckliches Schicksal den einen von ihnen einst dort ereilen würde. — Zwickau, 24. Mai. Eine heute nachmittag 4 Uhr hier abgehaltene Bergarbeiterversammlung hat den Streik im hiesigen Kohlenrevier als beendet erklärt. Die hiesigen Belegschaften fahren fast vollständig wieder an. — Die Annaberger Festfeier der Einführung der Reformation vor 350 Jahren in dortiger Gemeinde ist programmäßig verlaufen. Am Sonnabend abends gegen 9 Uhr sand bei herrlichem Wetter der Fackel zug mit ca. 400 Fackeln statt, der von dem Turn verein, den Schulen des Realgymnasiums und des Seminars und einen Teil der Feuerwehr ausgeführt wurde. Am Luthcrdenkmal hielt nach dem Gesang der 3 ersten Strophen des alten Glaubensliedes: „Ein' feste Burg ist unser Gott" Superintendent Dr. Schmidt eine Ansprache, in welcher er die religiösen und politischen Verhältnisse Deutschlands vor 350 Jahren mit denen der heutigen Tage verglich. Am Schluß forderte er die Versammelten auf, mit ein zustimmen in den Ruf: „Tas evangelische Deutsch land, dem die Zukunft der Geschichte gehört, es lebe hoch." Jubelnd fiel die gescharte Menge in das Hoch ein und sang mit Kraft die vierte Strophe jenes Luther- liedes, woraus der Zug sich auflöste. Am Sonntag, dem eigentlichen Festtag, fand ein Kirchenzug unter Glockengeläute zum Festgottesdienst statt. Die öffent lichen und zahlreiche Privalgebäube waren msi Flag gen geschmückt. In der Hauptkirche erscholl nach dem Gesang: „Allein Gott in der Höh' sei Ehr'" von neuem das alte protestantische Lied: „Ein' feste Burg ist unser Gott", worauf Superintendent Dr. Schmidt über den Text: Offenbarung Johannis, Capitel 14, Vers 6, die Festpredigt hielt. Am Sonntag abends 6 Uhr wurde auf „Bellevue" ein Familienabend mit musikalischer Unterhaltung und Stellung lebender Bilder aus der Reformationszeit abgehalten. — Königstein. Mit gewaltigem Krach zer sprang am 23. Mai in der hiesigen Cellulosefabrik ein großer Sodakochofen. Der an demselben beschäftigt gewesene Arbeiter ist glücklicher Weise mit ganz geringen Verletzungen davongekvmmen. — Das Unwetter am 20. d. M. als Störer der Landtagswahl. Am Montag vormittag sollte die Landtagswahl in Gößnitz stattfinden, es hatten sich hierzu auch zahlreiche Wahlberechtigte eingefnnden, aber die Wahl konnte trotzdem nicht vor sich gehen weil — der Herr Wahlkommissar nicht erschienen war. Die Wähler gingen wieder nach Hause und auch den Herren Beigeordneten für die Wahl wurde die Zeit zu lang, da sie in keiner Weise über das Ausbleiben des Herrn Wahikommissars unterrichtet waren. Endlich gegen 10 Uhr erschien derselbe und nunmehr wurden für die Wähler der ersten drei Ab teilungen neue Termine mittels Ausrufs anberaumt, während die Wähler der letzten Abteilung mit etwas Verspätung zur Wahl schreiten konnten. Das Rätsel der gestörten Wahl löste der Herr Wahlkommissar mit der Erklärung, daß er zur Reise nach Gößnitz den Omnibus benützen wollte, der aber infolge der Be triebsstörung auf der Linie Gößnitz-Crimmitschau zur Zeit nicht verkehrte.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite