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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 16.08.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-188908166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18890816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18890816
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1889
- Monat1889-08
- Tag1889-08-16
- Monat1889-08
- Jahr1889
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 16.08.1889
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WWMKMkM Wochen- und KachrichtsAatt zugleich KtsWsMizejßtt ßr Hihüsrf, WSIih, Heri§h«f, UMrf, St. kßidie», Heinichsnt, Nnitin M Uilsn. Nr. 190. AmtsSlM för de« StMmt Z« AchtKWsi«. — — UV. JKhTASkAg. ——— Freitag, den 16. August 1889. Dieses Blatt erscheint, täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Taz. Vierteljährlicher Bezugspreis: 1 Mar? 86 Pf. — Einzelne Nummer ü Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Katserl. Postanftalteu, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene KorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. - StMmMßeu fällig! Hslz-ÄuttiM. Im Lichtensteiner Revier sollen nächsten Montag, den IS. Angust 188S, von Vorm? eS Uhr an, Vers, im Schwalbe'schen Gasthofe zu Heinrichsort, 16 Rm. Nadelh.-Brennscheite u. Rollen ! ^ura- und Neudörfler Walde, 30 Whdrt. Laub- und Nadelh.-Reisig l von nachm. 3 Uhr au, Vers, auf dem Holzschlage am Stänkermann, 33 Stück fi. Stangen von 10 bis 14 ena Unterstärke, 20 Rm. Laub- und Nadelh.-Brennscheite und Rollen und 200 „ dürre und grüne fichtne Aeste gegen sofortige Bezahlung und unter den weiter dort bekannt zu gebenden Bedingungen meistbietend verkauft werden. Die Fürstliche Forstverwaltung. Im August L82S. Kaiser Franz Joses ist in diesen Augusttagen in Berlin von unserem Kaiser mit ungemeiner Herzlich keit, von der Bevölkerung mit lautestem Jubel em- pfangen, und in den Kundgebungen, welche bei dieser Gelegenheit laut geworden, erblickt ganz Europa Zeug nisse für den gesicherten Fortbestand des Friedens. Da ist es denn Wohl angebracht, den Blick zehn Jahre rückwärts zu wenden, auf die Ereignisse des August des Jahres 1879, in welchem die Lage eine ungemein ernste war, und nur durch einen entschlossenen Schritt ein allgemeiner Krieg verhindert wurde. Dieser Schritt war der Abschluß des Ziveikaiserbündnisses, durch welches Europa bis heute noch der Friede gewahrt worden ist. Die Situation war eine sehr kritische in folge der Bemühungen Rußlands, die Beschlüsse des Wiener Kongresses zu brechen, und ein Bündnis mit Frankreich herbeizuführen. Die deutsche Politik wider stand diesem Ansinnen auf das Entschiedenste, weil es Rußland ein totales Uebergewicht über Oesterreich- Ungarn gegeben hätte; die Folgen waren die wütenden Angriffe der russischen Presse, und die krampfhaften Versuche Gortschakow's, Frankreich zum Losschlagen zu bewegen. Zum gegenseitigen Schutz und Trutz wurde dann das Friedensbündnis zwischen dem Fürsten Bismarck und dem Grafen Kalnoky vereinbart, dessen Einzelbestimmungen seither bekannt gegeben sind. Sie sagen bekanntlich, daß jeder Staat dem anderen mit voller Heeresmacht zu Hilfe kommen muß, sobald dieser von Rußland angegriffen wird. Rußland war damals der Friedensstörer, und wenn heute gleich andere Ver hältnisse eingetreten sind, so sind es doch die Dentsch- feinde in Rußland, auf welche alle Gegner der heutigen europäischen Zustände blicken. Zum Glück ist seitdem auch der Friedensbund gewaltig verstärkt, und bietet den Friedensfeinden mit Erfolg die Spitze. „Niemand als die kaiserlich russische Regierung selbst wäre im stände, die erprobte hundertjährige Freundschaft zwischen der preußischen und russischen Regierung aufzuheben", so hatte Fürst Bismarck noch 1876 sich geäußert. Auch'auf dem Berliner Kongresse unterstützte Rußland's Forderungen Fürst Bismarck; aber wenn dieser so in Wahrheit als ehrlicher Makler * gehandelt hatte, so dachte russische Diplomatie ganz anders, sie nahm den Berliner Vertrag von vornherein mit dem festen Gedanken, ihn bei günstiger Gelegen heit wieder zu brechen. Und von Deutschland ver langte man, daß es diesen Bruch unterstütze, weil das Czarenreich 1870 neutral geblieben war. Die deutsche Politik hatte sich auf dem Berliner Krongreß hin reichend dankbar erwiesen, und erst recht nicht konnte ihr zugemutet werden, einen anderen Staat ans Messer zu liefern. Nun glaubte man sich in Peters burg Alles erlauben zu können. Es war in demselben Monat August 1879, als Fürst Gortschakow einen Vermittler nach Paris entsandte, um die französische Regierung zum Abschluß eines Bündnisses mit Ruß land zu bewegen. Damals war Wadington Minister präsident. Er und Grevy waren entschiedene Gegner eines Abenteuers, welches bei dem sehr zweifelhaften Zustande der russischen Truppen die Vernichtung Frankreichs bedeuten konnte. Der russische Agent er hielt abschlägigen Bescheid, und die französische Regier ung setzte die deutsche Diplomatie von diesen Ver handlungen in Kenntnis. Trotz russischer Truppen ansaminlungen an der Grenze gab Fürst Bismarck die feste Erklärung ab, Deutschland und Oesterreich würden die strenge Ausführung des Berliner Vertrages über wachen und jeden Versuch, demselben Hindernisse in den Weg zu legen, entschieden zurückweisen. Zu gleicher Zeit wurden die Allianzverhandlungen zwischen Berlin und Wien mit allem Eifer betrieben, und in Gastein zwischen Bismarck und Kalnoky zum Abschluß gebracht. Die russenfreundliche Partei in Berlin wußte indessen die Sympathie des greisen Kaisers Wilhclm's I. für seinen Neffen, Czar Alexander II., zu benützen, Herr von Manteuffel reiste zum Czaren nach Warschau, der deutsche Kaiser hatte in Alexandrowa eine Bsgeg- ung mit dem russischen Selbstherrscher, und es ist Thatsache, daß Fürst Bismarck bei diesem Zwischen spiel keine zustimmende Rolle gespielt hat. Allein der Reichskanzler blieb fest, auch Kaiser Wilhelm I- über zeugte sich, daß nur in dem Zusammengehen mit Oesterreich Ungarn ein Vorteil zu erreichen sei, und so kam das Bündnis zum Abschluß. Damals war es auch, wo ein strenger Befehl ans Petersburg nötig war, um den heutigen russischen Kaiser, damaligen Thronfolger, zur Begrüßung Kaiser Wilhelms auf einer Durchreise durch Berlin zu veranlassen. Zehn Jahre sind das erst her. Tagesgeschichte. — Lichtenstein, 15. August. Heute vorm. ffsIO Uhr marschierte das 9. Infanterieregiment Nr. 133, aus Zwickau kommend, unter Sang und klingen dem Spiel hier durch, um sich zu dem Brigade-Exer zieren nach Chemnitz zu begeben. Heute werden die Mannschaften in Hohenstein und Oberlungwitz ver- quartiert und anderen Tages erfolgt der Abmarsch nach Chemnitz, woselbst Cantonnementsquartier be zogen wird. Wie übrigens zu bemerken war, trugen die Mannschaften die neuen Ausrüstungsgegenstände und auch die schon in verschiedenen sächs. Regimentern Angeführten Querpfeifen waren vertreten. — Den Musikmeistern der Armee soll demnächst die angestrebte Rangerhöhung zu teil werden, indem die Kapellmeister den Rang von Offizieren erhalten. Die darauf bezügliche Ordre soll bereits dem Kriegs minister vorliegen. Wenn die Kapellmeister in eine höhere Charge aufrücken, so hat unsere Armee damit das gethan, was in anderen Ländern, wie z. B. Oester reich, bereits längst üblich ist, daß nämlich die Kapell meister Offiziersrang besitzen. — Von den seit dem Bestehen der Unfallver sicherung der in land- nnd forstwirtschaftlichen Betrieben beschäftigten Personen, vom I. Januar bis 30. Juni 1889 in Sachsen angemeldeten 727 Unfällen kommen auf den Regierungsbezirk Zwickau nur 134 Unfälle gegen 164, 193 bezw. 236 auf die Kreishauptmann- schäften Bautzen, Leipzig nnd Dresden. — Meißner Landwein, 1663er Ernte, wird es in nächster Zeit in Dresden zu trinken geben. Nach einer Mitteilung des Archivrates sind nämlich in den Grundstein des alten Staatsarchivgebäudes, das zur Zeit abgebrochen wird, zwei Flaschen solchen Weines eingemanert. —-Zwickau, 14. Ang. Der sächs. Innungs- Verband wird am 25. und 26. August d. I. in unserer Stadt seinen 2. Verbandstag abhalten. Nach dem aufgestellten Programm findet Sonntag, den 25. Ang., nachm. 3 Uhr Vorversammlung im deutschen Hause und abends 7 Uhr gesellige Bereinigung daselbst, Montag, den 26. August aber vormittag punkt 9 Uhr Eröffnung des Berbandstages und Beginn der Ver handlungen statt. Die dabei zur Erledigung kommende Tagesordnung ist sehr umfangreich und für den Hand werkerstand wichtig. Dieselbe besteht in: I. Bericht des geschäftsführenden Vorstandes. 2. Kassenbericht, Wahl von 3 Rechnungsprüfern, welche vor Schluß der Verhandlung Bericht zu erstatten haben, alsdann event. Richtigsprechung der Jahresrechnung 1888/89. 3. Bericht und Beschlußfassung über nach Z 13 des Statuts eingegaugene Anträge und zwar: I. Antrag der Schuhmacher-Innung zu Dippoldiswalde auf Be mühung a. um Einführung der Arbeitsbücher für Ar beiter jeden Alters und b. um möglichste Einschrän kung des Hausierwesens; II. Anträge des Gesamt- Borstandes; u. beim Königl. Ministerium dahin vor stellig zu werden, daß in den Fortbildungsschulen an Handwerkerlehrliuge Fachzeicheu-Unterricht erteilt werde und b. die Anschaffung von Meisterbrief-Formularen zu beschließen, um den kleineren bez. gemischten In nungen die Beschaffung solcher Formulare zu erleich tern. 4. Die Führung des Meistertitels betr. 5. lieber die Benachteiligung des Handwerks durch die Arbeitseinstellungen. 6. Bestimmung des Sitzes des Verbands-Vorstandes (Vorort). 7. Wahl der Vor standsmitglieder (5 am Vorort wohnende und 6 aus 6 verschiedenen Orten). Endlich 8. Bestimmung des Ortes für den nächsten Verbandstag. Alle sich für den Handwerkerstand Interessierenden, insbesondere aber die Handwerker selbst seien hierauf aufmerksam gemacht. — Glauchau, 14. August. Am gestrigen Sonn tag beging der Rezeßherrschaftliche Schönburgische Zweigverein der Gustav-AdolphStiftung seine 40. Jahresfeier im benachbarten Wernsdorf mit Festgot tesdienst und Generalversammlung. Das mit Blumen und Kränzen reichlich geschmückte Gotteshaus war bis auf den letzten Platz gefüllt. Herr Pfarrer Scheuffler aus Lawalde predigte über Psalm 116, V. 17—19, mit Zugrundelegung des Themas: „Der doppelte Dank unseres lutherischen Sachsenlandes im doppelten Jubiläumsjahr: 1. ein Lutherdank, daß wir Gutes thun an den Glaubensgenossen, soweit sie dessen be dürfen und 2. ein Sachsendank, daß wir unsere Haus genossen versorgen, bis sie ganz und voll des evange lischen Lebens sich freuen." Der im Sachsenland und in der Diaspora seit einem Vierteljahrhundert wohlbekannte treueifrige Freund des Unterstützungs werkes an unsere zerstreuten evangelischen Glaubens brüder verstand es meisterlich, aus dem Reichtum seines warmen Herzens und seiner umfassenden Geschichts kenntnis die Gemeinde zu fesseln, zu erwecken und zu erbauen. Herr k. Baltzer ssn. verrichtete vor und nach der Predigt die Liturgie, Herr Kantor Seelig brachte mit seinem Kirchenchor die Motette von Fr. Schneider „Erhalt uns Herr Dein Wort die reine
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