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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 15.08.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189008154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18900815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18900815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-08
- Tag1890-08-15
- Monat1890-08
- Jahr1890
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 15.08.1890
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Wochen- vud Nochrichtsblatt zugleich SeWts-ülMM für Hahndorf, Mit, Bernsdorf, Wdorf, Ft. Wien, HeinriDort, Maritim nnd Malst». Amtsblatt für Sen Sta-trat za Lichtenstein. 4«. Jahrgang. — — — Nr. 188. , Freitag, den 15. August 1890. Dieses Blatt erscheint täglich sauber Sonn« »ud Festtags) abends sür den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. -- Bestellungen nehmen nutzer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltenr KorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Das letzte Stück deutsches Land In der Kaiserlichen Ansprache bei der Besitz ergreifung von Helgoland ist ganz besonders beachtet worden, daß der Monarch sagte, mit Helgoland sei das letzte Stück deutsches Gebiet, welches noch nicht mit dem Reiche vereint gewesen, an dasselbe zurück gekommen. Es kann keine bündigere Friedenser klärung abgegeben werden, als sie in diesen wenigen Worten enthalten ist, es kann nicht deutlicher aus gesprochen werden, daß Deutschland nicht den leisesten Anlaß hat, einen Krieg zu beginnen. Warum und wozu? Die Gebietsteile, welche wir gebrauchen können, und die in Wahrheit deutsch sind, haben wir, mehr wollen wir nicht, mehr können wir auch nicht gebrauchen. Ein von Deutschland geführter Krieg könnte nur ein Verteidigungskrieg sein, um sein gegenwärtiges Gebiet zu schützen und vor fremden Eroberern zu hüten. Das Wort vom „letzten Stück deutschen Landes" hat der Kaiser auch wohl angesichts seiner bevorstehenden russischen Reise mit Absicht gesprochen. Die russischen Ostsee- Provinzen sind deutsch durch ihre Bewohner, die deutschen Stammes, aber die russischen Balten sind stets die treuesten Ünterthanen des Czaren gewesen, wofür sie nun allerdings auf Anstiften der stock- russischenParteimitdem ärgstenUndankbelohnt werden. Man hat dem Kaiser Alexander ins Ohr geflüstert, die Balten neigten zum deutschen Reiche, und auch weiterhin die Lüge in Umlauf gesetzt, Deutschland trage sich mit geheimen Gedanken bezüglich dieser von Rußland den Schweden abgenommenen Provinzen. Der Wert der russischen Ostseeprovinzen ist aber nicht so hoch, daß sie einen Krieg für Deutschland lohnten, im Falle die Reichsregierung sich mit Eroberungsge danken trüge, wovon absolut keine Rede ist. Wenn die russischen Ostseeprovinzen zu Deutschland gehörten, so würde daraus mit zwingender Notwendigkeit eine erhebliche Verstärkung unserer Land- wie Seestreit kräfte folgen. Die ausgedehnte deutsche Küstenlinie würde dann noch weiter verlängert, dasselbe gelte von der Landgrenze, und zur Verteidigung gehören Rose. Roman von I. von Werth. (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.) „Nun, so begleite ich Dich auch dahin. Aber sage mir, alter Junge, was ist mit Dir vorgegangen? Bei Gott, Du siehst ganz erbärmlich aus. Bist Du unglücklich oder nur verliebt?" „Laß diese Redensarten, ich habe jetzt keinen Sinn dafür," war die zurückweisende Antwort. „Du scheinst heut bei sehr guter Laune zu sein, aber ich habe weder Zeit noch Stimmung zum Scherzen. Du nimmst es mir nicht übel, ich muß fort." „Hm, lieber Junge, Du hast Recht. Ich hatte gehofft, etwas von meiner Laune aus Dich über tragen zu können, denn dies trübselige Gesicht steht Dir nicht. Deshalb war ich nun freilich nicht her gekommen. Ich wollte Dir nur sagen, daß unsere Wette gilt. Damit ich Dich nicht aufhalte, erzähle ich Dir das Nähere lraisant otmmjn. Komm." Die Treppe hinabsteigend, fuhr er fort: „Ich habe gleich, nachdem Du mich der Freiin vorgestellt, das Terrain zu sondieren versucht. Natürlich, nachdem ich mich erst, nach möglichst vielen Richtungen hin, als soliden Junker gezeigt. Dann ging ich als höflicher Mann auf die Interessen der Freiin ein, fragte, ob sie sich nicht einsam fühle, so ganz allein aus ihrem Schloß und war sehr erstaunt, zu hören, daß sie eine Nichte bei sich habe, die alle Pflichten einer Tochter treulich erfülle und daher auch alle, verstehst Du wohl, alle Rechte einer solchen genießen werde." Stadta«lage« fällig! neue Schiffe und mehr Soldaten. Die baltischen Provinzen haben sür uns auch nicht entfernt dieselbe militärische Bedeutung, wie Elsaß-Lothringen, und schon darum denkt Niemand an ihre Erwerbung. Daß Kaiser Wilhelm II. klar und deutlich seine innersten Gedanken ausgesprochen, wird aber doch an der Newa einen guten Eindruck machen, die Kaiser lichen Worte entziehen den kleinlichenZwischenträgereien allen Bodem Auch noch an ein anderes Stück Land, dessen Bewohner deutschen Stammes sind, mag erinnert sein, an den reichen nordböhmischen Bezirk. Die ver drehten Ezechen haben in ihren Hetzreden gegen ihre deutschen Landsleute in Böhmen und gegen das deutsche Reich oft genug behauptet, die Deutschböhmen wollten Reichsdeutsche werden, und Deutschland warte nur einen passenden Moment ab, um zuzugreifen. Von diesem albernen Geschwätz war selbstverständ lich kein Wort wahr, aber es nicht blos in Böhmen verbreitet worden, sondern auch nach Wien getragen, und die kleine Partei in Oesterreich, welche 1866 noch immer nicht hat vergessen können, hat diese Redereien als Agitationsmittel für ihre Zwecke be nützt. Erreicht ist nichts damit, die Festigkeit des Friedensbundes ist über alle Zweifel erhaben und hat seit Jahren sich schon bewährt, aber von Wert ist es doch, daß nun auch der letzten antideutschen Agitation jeder Boden entzogen ist. Deutschland hat sein „letztes Stück Land", die Grenzen des Reiches stehen fest, wir bewahren wohl für unsere Stammesgenossen jenseits der Grenze warme Sympathie, aber von Hintergedanken ist keine Rede. Tagesgeschichte. *— Lichtenstein, 14. Aug. Die hiesigen Teilnehmer am Bundessängerfe st in Wien sind gestern vormittag von hier abgereist und haben sich dem gestern nachm. von Chemnitz aus abgehenden Extrazug angeschloffen, um mit demselben die Reise nach der schönen Kaiserstadt zu vollenden. Möge den lustigen Sangesbrüdern die Reise wohl bekommen und sie gesund zurückkehrcn. *— Bezüglich der Verpflegung von „Ich sagte, wie glücklich ich sein würde, dem gnädigen Fräulein vorgestellt zu werden. Als die Freiin mir .daraufhin ihre Rose unter all den jungen Damen bezeichnete, erkannte ich sie wieder, spielte mit vielem Geschick den Erschreckten, Verlegenen, beichtete endlich und erhielt Absolution, erst von der Tante und auf deren Fürsprache von der Nichte." Die beiden jungen Männer waren an der Freitreppe angekommen, wo die Pferde ihrer harrten. Als sie gleich darauf aus dem Hofthor trabten, fuhr Benno fort: „Die kleine Feuer szene am Abend kam mir dann sehr zu statten. Ich trug Rose in den Wagen, nachdem sie ohn mächtig in meine Arme gesunken war. Ich sorgte so viel als möglich für ihre und der Freiin Bequemlich keit und erhielt von dieser die Erlaubnis, mich von Zeit zu Zeit nach dem Befinden der Dame erkundigen zu dürfen. Am nächsten Morgen war ich dann auch schon in der Frühe mit einem Rosenstrauß in Strahle neck. Ich sprach jedoch nur die Kammerfrau der Freiin und beauftragte sie, dem gnädigen Fräulein beim Erwachen meine Blumen zu überbringen. Jeden falls hat diese Aufmerksamkeit die Damen sehr ge rührt. Als ich gestern wieder mit einem frischen Strauß in Strahlencck vorsprach, empfing mich die Freiin in höchst eigener Person. Sie war sehr gütig und sagte mir beim Abschiede, wenn ich heute zur Visitenzeit kommen wolle, würde ich auch Rose sprechen können, die mir gern sür die duftigen Aufmerksam keiten danken möchte. Nun, mon vioux, was meinst Du? Berechtigt dieser Anfang nicht zu den schönsten Hoffnungen?" „Liebst Du Fräulein Ternoff?" fragte Harald, Offizieren und in Offiziersrang stehenden Militärpersonen mögen im Hinblick auf die bevor stehenden Herbstübungen folgende gesetzliche Be stimmungen in Erinnerung gebracht sein, welche der Instruktion zur Ausführung des Gesetzes über die Naturalleistungen für die bewaffnete Macht im Frieden entnommen und im Reichsgesetzblatt von 1887 enthalten sind: Offiziere, Militärärzte in Offiziersrang und obere Militärbeamte sind be rechtigt, die Verpflegung auf dem Marsche und in Kantönnierungen — in letzteren bei Einquartier ungen in Städten jedoch nur die Morgenkost — in Anspruch zu nehmen; eine Verpflichtung derselben, von den Quartiergebern die Verpflegung zu ent nehmen, besteht nicht. Die Verpflegung für Offi ziere usw. hat in einer angemessenen Bewirtung zu bestehen. Die Vergütung für die den Offizieren usw. gewährte Naturalverpflegung beträgt: für die volle Tageskost . 2 M. SO Pf., für die Miltagskost allein 1 - 25 - für die Abendkost allein . — - 75 - für die Morgenkost allein — - 50 - und wird an die Quartiergeber durch Vermittlung der Gemeinden entrichtet. Dieselbe Vergütung wird entrichtet, wenn Offizieren usw. in engen Quartieren freiwillig Verpflegung gewährt und von ihnen angenommen wird. — InDresden soll sich ein Geheimbund von Arbeitgebern gebildet haben, welcher den Streiks ent gegen arbeiten will. Solche dumme Nachrichten ent stehen auch blos in der Saurengurkenzeit. — In der städtischen Arbeitsanstalt zu Dresden ist seit Mitte Mai 1889 noch immer die taubstumme Frauensperson untergebracht, welche seinerzeit hilfs bedürftig aufgefunden worden, deren Verhältnisse auf zuklären trotz vielfacher Bemühungen bisher nicht ge lungen ist. Die Direktion genannter Anstalt erläßt über dieselbe folgende nähere Mitteilungen: Die Per son hat schwarzes, kurz geschorenes Haar, schwarze Augenbrauen, braune Augen, spitze Nase, aufgeworfene Lippen, gute Zähne, spitzes Kinn, längliche Gesichts bildung; ihr Hals ist mit einem Kropf behaftet, ihre Hautfarbe hellbraun an Gesicht und Körper, die Ge- als Benno seine Geschichte beendet, wie aus tiefen Sinnen. „Lieben?" wiederholte der Gefragte vewundert. „Vorläufig liebe ich, mich vor dem Ruin zu retten. Aber nun sage, was in aller Welt mit Dir vorge gangen. 7V propos, ich habe noch gar nicht gefragt, wie geht es Deiner Braut?" „Das ist's, was mich so verstimmt hat. Aber Du wirst mich doch nicht verstehen." „Du fürchtest doch nicht für ihr Leben? Da» wäre schlimm, denn Du kämst als Bräutigam voll ständig um die Erbschaft. Hundert tausend Thaler?" „Ich sagte es ja, Du wirst mich nicht verstehen", fiel Harald gereizt ein. „Sagen will ich es Dir dennoch, was mit mir vorgegangen, um mich zu recht fertigen. Leider verdiente ich ja den Vorwurf, den Deine Worte in sich schloffen; aber doch bin ich einiger maßen zu entschuldigen. Als der jüngere Sohn einer nicht besonders begüterten Familie, war ich genötigt, ein vermögendes Mädchen zu heiraten. Das wurde mir von meiner Mutter vorgestellt, und ich sah die Richtigkeit dieser Worte ein. Als mir meine Mutter dann sagte, sie würde sich freuen, wenn meine Wahl auf Heloise von Estrow fiele, da sagte ich auch: „Wie Du willst." Ich hatte noch nie ein Mädchen geliebt, also war es mir gleichgiltig, welches ich zu meiner Gemahlin erheben sollte. Ohne selbst viel dazu zu thun, wurde ich Heloisens Bräutigam. Während der zwei Monate, während welcher ich es bin, habe ich wohl bisweilen etwas an ihr zu tadeln gefunden; aber ich sagte mir, das würde überall so sein, und blieb ruhig und kalt wie vorher. Da kam jener Festabend. Ich sah Heloise von Flammen
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