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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.12.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189012245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18901224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18901224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-12
- Tag1890-12-24
- Monat1890-12
- Jahr1890
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.12.1890
- Autor
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MWMMtrTWM Vocheu- Md Nachrichtsblatt zugleich SWfts-ßnzeM für WMrf, MM, ImÄnf, Rüßdorf, St. Wien, HeinWort, Mmemi nnd Mülsen. Amtsblatt für de« Stadttat z« Lichtenstein. — 4V. I«hrza»g. — —— ——— Nr. 298. Mittwoch, den 24. Dezember 1890. Liese» Blatt erscheint tSgliS (autzer Sonu» n«d Festtag») abend» für de» folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen uehmeu auher der Expedition in Lichtenstein, Markt 178, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene KorpnSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Wegen rechtzeitiger Fertigstellung der spätestens bis ßW» heute vormittag 10 Uhr - eiertagsnummer bitten wir uns Inserate für dieselbe W zugehen zu lassen. Die Tageblatt-Expedition. Zur heiligen Werhnacht. Aus! — „Gott in d e r H ö h ' s e i E h r e!" — Singt, mit heil'ger Engel Heere, Da uns kam die „stille" Nacht! Gebt der Freude Raum im Herzen, Zündet an am Baum die Kerzen, Schmücket ihn mit gold'ner Pracht! Breitet aus der Liebe Gaben, Daß die Kindlein Freude haben An dem lieben, heil'gen Christ, Der — daß sie schon hier auf Erden Fromme Kinder Gottes werden — Einst als Kind erschienen ist! Stimmet an, auf's neue wieder Alte, liebe Weihnachtslieder — Eltern, Kinder, groß und klein Christi Namen hoch zu preisen; Alle, wie uns Gott verheißen, Sollen ewig selig sein! Tagesgeschichte. *— Bernsdorf, 22. Dez. Bei der heute stattgefundenen Gemeinderats-Ergänzungswahl haben von 175 Wahlberechtigten der Angesessenen 69 ihre Stimmen abgegeben. Gewählt, bez. wiedergewählt wurden die Herren: Gutsbesitzer Louis Reichenbach mit 44 Stimmen, Hausbesitzer und Bauunternehmer Traugott Steinbach mit 46 Stimmen. Von 228 Wahlberechtigten der Unangesessenen haben 127 ihre Stimmen abgegeben; davon gingen als gewählt hervor die Herren: Julius Vogel mit 71 Stimmen und Adolph Franke mit 67 Stimmen. Als Ersatzmänner wurden noch gewählt für die Angesessenen die Herren: Gutsbesitzer Gottl. Thost und Hausbesitzer Ernst Bauch, für die Unangesessenen Moritz Franke und August Ebert. — Das C h r i st b a u m p u tz e n ist für den, der es recht versteht, eine wäre Lust. Nicht was er selbst thut, falle dabei besonders ins Gewicht, sondern wie er die kleine Welt, für welche der Tannenbaum doch bestimmt ist, organisiert, leitet und zur Mithilfe am fröhlichen Werke heranzieht. Die erste Frage ist ja wohl, womit soll man den Weihnachtsbaum schmücken? Bauen ihn sich Er wachsene in alter lieber Erinnerung an ihre Kinder zeit auf, dann mag das teuerste Konfekt, die seltensten Früchte und die feinste Marzipandelikatesse den Vor zug gewinnen. Die Erwachsenen kosten ja doch nur nach Maßgabe verständiger Erwägung von den Leckereien. Anders, wo der Christbaum für Kinder bestimmt ist. Da sollte auch auf Schmuck und Zierat gesehen werden, die das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Bunte Ketten, geflochtene Körbchen aus farbigen Papierstreifen, Netze und Fahnen, wie prächtig schmücken sie und sind sie zu gleich Produkte kindlichen Fleißes, eifervoller Ge schicklichkeit, welche sich' nie freudiger an die Arbeit begeben mag. Der Goldpapierengel obenauf und die Netze und Körbe mit versilberten und vergoldeten Nüssen, oder einfachem, nach gesundheitlicher Rück sicht gekauftem Konditorgebäck gefüllt, rotbäckige Apfel im Geäst, wie herrlich sieht ein Baum aus! Das ist das Was? Und das Wie? Man störe nicht die kindlich holde Illusion. Namentlich kleinere Kinder sollten den Baum, wenn er ins Haus ge bracht wird, nicht sehen, sie sollen ihn erst erblicken, wenn die Glocke klingt und die Lichter brennen. Also schmücken sollten sie ihn nicht, nur jetzt schon abends am Familientische das Material bereiten. Ei, wie die kleinen Finger schneiden, falten und kleben, und ehe es in-Bett geht, werden die Schüsseln mit den baumfertigen Sachen aufs Fensterbrett ge stellt. Von dort, Abend für Abend, holt der Weihnachtsmann den Christbaumschmuck, und so sorglich gehütet, lebt das liebe, geheimnisvolle Wirken des Christkindes in den Kinderherzen fort, ohne die Kleinen von einer lehrreichen und innig anregenden Mitwirkung auszuschließen. Um wie viel schöner dünkt ihnen ein Baum, an dem ihre Netze, Ketten, Nüsse und Aepfel hängen, als die kunstvollste und teuerste Dekoration, welche sie zu fremd anmutet, um geheimnisvoll zu sein. — Zur Beschleunigung desNeujahrsbries- Verkehrs hat die kaiserliche Oberpostdirektion auch diesmal die praktische Einrichtung getroffen, daß frankierte Briefe, Postkarten und Drucksachen, deren Bestellung am 31. Dezember nachmittags oder am 1. Januar vormittags erfolgen soll, bereits vom 26. Dezember ab zur Einlieferung gelangen können. Die Sendungen , dürfen indes nicht einzeln aufgegeben werden, sondern müssen von dem Absender unter ge meinschaftlichen Umschlag gelegt werden, welcher auf der Vorderseite mit dem Vermerk: „An das Kaiser!. Postamt. Hierin frankierte Neujahrsbriefe für den Ort" zu versehen ist. Gleichzeitig möchten wir das Publikum daraus aufmerksam machen, daß es sich in Anbetracht des am 31. Dezember sehr lebhaften Ver kehrs an den Postschaltern empfiehlt, die für die Neujahrsbriefe erforderlichen Freimarken rc. vor diesem Zeitpunkte anzuschaffen. — Mit Rücksicht auf den bevorstehenden Jahreswechsel nehmen wir Veranlassung, Gewerbtreibende, welche im Jahre 1891 den Han del im Umherziehen betreiben wollen, daran zu erinnern, ihre Gesuche um Vermittelung von Wan dergewerbescheinen rechtzeitig und wenn der Handel schon zu Anfang des neuen Jahres betrieben werden soll, ungesäumt sofort bei der Polizeibehörde ihres Wohnortes (Stadtrat bez. Gemeindevorstand) anzu bringen, da sich in der Regel zu Anfang des Jahres diese Gesuche derart häufen, daß Verzögerungen unvermeidlich sind. Da übrigens immer noch viel fach die irrtümliche Ansicht verbreitet ist, daß in einer Entfernung von zwei Stunden im Umkreis vom Wohnort aller Handel ohne Wandergewerbe schein betrieben werden kann, so machen wir darauf aufmerksam, daß nur derjenige, welcher in der Um gegend seines Wohnortes bis zu 15 Kilometer Ent fernung von demselben selbstverfertigte Waren, welche zu den Gegenständen des Wochenmarktverkehres ge hören, feilbietet, eines Wandergewerbescheins nicht bedarf, wobei wir bemerken, daß Gegenstände des Wochenmarktverkehrs folgende sind: 1. rohe Naturerzeugnisse mit Ausschluß des größeren Viehs; 2. Fabrikate, deren Erzeugung mit der Land- und Forstwirtschaft, dem Garten- und Obst bau oder der Fischerei in unmittelbarer Ver bindung steht oder zu den Nebenbeschäftig ungen der Landleute der Gegend gehört oder durch Tagelöhnerarbeit bewirkt wird, mit Ausschluß der geistigen Getränke; 3. frische Lebensmittel aller Art. Im übrigen bemerken wir, daß zum Handel mit Viktualien, Brennmaterialien, Besen, Sand und Thon, sowie zum Sammeln von Lumpen und Ab fällen ein Wandergewerbeschein überhaupt nicht erforderlich ist. (Zw. Wochenbl.) — Die Geschäfte gehen in ganz Deutsch land nicht gut; es liegt wie ein Alp auf der Industrie — schreibt die Vosfische Zeitung, und sie fährt fort: Die Geschäftswelt klagt. Mit wenigen Ausnahmen zeigen die verschiedensten Zweige von Handel und Wandel einen empfindlichen Rückgang! Von zahlreichen Gewerbtreibende» kann man hören, daß selbst im KriegSjahr 1870 der Umsatz und Verdienst nicht so geringfügig gewesen sei, wie gegen wärtig. Die Hoffnung, daß sich das Weihnachts geschäft um so reger entwickeln werde, je allgemeiner und drückender vorher die Stockung war, hat sich anscheinend nur in vereinzelten Fällen verwirklicht. Man ist von der Gegenwart verstimmt und für die Zukunft besorgt. Das Vertrauen ist einfach ge schwunden. Der Kredit wird vorsichtig beschränkt und jedermann ist von der Ahnung erfüllt, daß die mageren Jahre begonnen haben. Die Klagen des Handels und der Gewerbe aber sind eine ernste Mahnung an alle Regierungen, alle nicht unbedingt erforderlichen Ausgaben zu lassen. Der Kredit auch des deutschen Reiches ist jetzt schon in so hohem Maße angespannt, daß die Aufbringung neuer An leihen nur bei größeren Zugeständnissen an das Kapital möglich ist. Die Erfahrungen mit der neuesten Anleihe enthalten eine dringende Aufforder ung, die Anleihen möglichst einzuschränken. Im Auslande stehen die Dinge nicht viel anders. Die bekannte Londoner Krisis spricht ja am besten für das Vorhandensein eines Geldmangels auch in dem reichen England. —- Das soeben veröffentlichte 116. Rundschreiben des Kreisvertreter Bier in Dresden bringt u. a. die näheren Mitteilungen über den vom 21. März bis 4. April 1891 in der königl. Turnlehrerbildungs anstalt in Dresden stattfindenden dritten Borturner lehrgang, welcher unter Leitung des Kreisverlrcters Bier in Gemeinschaft mit mehreren namhaften Turn lehrern und des Herrn Oberarzt Or. weck. Sprengel unentgeltlich für Turnwarte und Vorturner des sächsischen Turnkreises erteilt wird. Jeder Gau hat das Recht, zunächst einen Teilnehmer in Vorschlag zu bringen; Gaue mit mehr als 2000 zur Kreiskasse steuernden Mitgliedern können zwei, solche über 4000 Steuerzahlern drei Teilnehmer Vorschlägen. Bis zum 1. Januar sind beim Gauvertreter die Anmeld ungen derjenigen Turnwarte und Vorturner zu be wirken, welche am Lehrgang teilnehmen wollen. Es werden auch Freistellen gewährt. — Zwickau, 22. Dezember. Zu Ehren des Ende dieses Monats von hier scheidenden Herrn Kreishauptmarm Freiherrn von Hausen fand gestern nachmittag 2 Uhr in dem festlich geschmückten Saale des Hotels zum Deutschen Kaiser ein äußerst zahl reich besuchtes Festmahl statt. An demselben nahmen außer den Vertretern der hiesigen Zivil- und Mili tärbehörden, die Mitglieder des Kreisausschusses und viele Vertreter der Staats- und städtischen Verwaltungsbehörden des Zwickauer Regierungsbe zirks teil. Die dargebrachten Trinksprüche gaben ein beredtes Zeugnis davon, wie ungern alle Kreise diesen hohen Beamten von hier scheiden sehen. Die Stadt Zwickau hat Herrn Kreishauptmann Frei herrn von Hausen das Ehrenbürger!echt verliehen. — Im Martin-Lutherstifte bei Ho Heu st ein-E. fand am 4. Advents-Sonntage die Weihnachts-Be scherung statt. Eine größere Anzahl von Freunden der Anstalt hatten sich dazu eingcfunden; unter ihnen drei Mitglieder des Direktoriums des „Glauchauer Kreisvereins für innere Mission." Das Fest verlief unter der Leitung des Herrn Stadtrat Clauß in Hohenstein und des Herrn Pfarrers Albrecht von dort, welcher eine herzliche Ansprache an die Pflegekinder des Stiftes hielt, in der schönsten Weise. Die Kinder, Knaben und Mädchen, wurden reichlich mit allerhand Notwendigem, aber auch mit Spielzeug beschenkt. Das ganze artige Verhalten der Kinder, ihr frommer Ge sang nnd die gemütvolle Art, mit welcher sie einige Darstellungen aus der heiligen Weihnachts-Geschichte gaben, legten Zeugnis ab von dem christlichen, guten Geiste, der im Lutherstifte herrscht, und von der rechten Wahl der Erziehungsmittel.
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