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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 13.03.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189103135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18910313
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18910313
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1891
- Monat1891-03
- Tag1891-03-13
- Monat1891-03
- Jahr1891
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 13.03.1891
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Woche«- «ud KachnchlsolM Nr. 59 1891 Uhr 2-3 3—4 Uhr 8-9 8-9'/s Uhr Kl. SS 38 in Uhr Kl. ß ! Z 02S< 2- 28 3^ 58 58 4^ 6^. 68 18 2^ » lO'/.-ll'/.UHr 11^4-12 „ 9-10 10—11 v Akr» 8-9^4 ' 9>/4-10'/4 <-r 11—12 2-3 3—4 Dienstag, de« 17. März: 18 Kn. Katechismus, Erdkunde, Deutsch: Herr Zacher. 2L. Kn. Katechismus, Geschichte, Deutsch: Herr Colditz, der Direktor. Ulbricht. Kn. Katechismus, Deutsch, Singen: Herr Schramm. Kn. u. M. Katechismus, Erdkunde, Rechnen: Herr Berg mann, Herr Zacher. M. Bibl. Geschichte, Rechnen, Lesen: Herr Börner. Kn. Bibl. Geschichte, Rechnen, Lesen: Herr Cantor Pech. Kn. u. M. Bibl. Geschichte, Heimatkunde, Rechnen: 9^/e—10->/4 10»/4—1^/s 1ir/g-12'/4 2-3 3-4 Mo «tag, de« 1V. März: 1^ Kn. Katechismus, Rechnen, Naturlehre: der Direktor, Herr Colditz, Herr Ulbricht. 1^. M. Katechismus, Rechnen, Geschichte: Hr. Oberl. Liebert. Kl. 48 M. Bibl. Geschichte, Rechnen, Naturgeschichte: Herr Cantor Pech. „ 68 M. Bibl. Geschichte, Lesen, Rechnen: Herr Schulze. Die diesjährigen Osterprüfungen der hiesigen Schule sollen in folgender Ordnung abgehalten werden: Bürgerschule: (Lehrzimmer Nr. 9) - s Z L: 41. Fahrs«««. Freitag, den 13. März KL Herr Schellig. Die Zeichnungen befinden sich im Lehrzimmer Nr. 8 und die Nadelarbeiten Nr. 10 zur gefälligen Ansicht. Zu recht zahlreichem Besuche dieser öffentlichen Prüfungen werden die ge ehrten Mitglieder der städtischen Behörden und des Schulausschuffes, die werten Eltern, sowie alle Freunde und Gönner der Schule ergebenst eingeladen. Lichtenstein, den 6. März 1891. Die Schuldirektion. zugleich AMts-AiiztM sir Wüsts, Militz, LeMsrs, Wims, Ft. Wie», HemWrt, Mariem ml Ms» Amtsblatt für de« Stadtrat zu Lichteuftei«. IZADZ Kn. u. M. Anschauung, Lesen, Rechnen: Herr Schramm. Kn. Bibl. Geschichte, Lesen, Rechnen: Herr Bergmann. M. Katechismus, Erdkunde, Naturgeschichte: Hr. Ulbricht. M. Bibelkunde, Deutsch, Singen: Frl. Gläntzer, Herr Oberlehrer Liebert. M. Bibl. Geschichte, Rechnen, Singen: Herr Habelitz. "P ff-' Z « ^3 3 Dieses Blatt erscheint täglich (anher Sonu» und Festtag») abend» für den folgende» Tag. BiertrljShrlicher Bezugspreis 1 Mark 2b Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen anher der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Katserl. Postaustalte«, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergeipalte«, SkorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennige« berechnet. — Unnahme der Juserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Ls» E Regierungen zur Berücksichtigung überwiesen. Meh rere Frauen-Vereine ersuchen um Zulassung der Frauen zum Universitätsstudium und z.u den Uni versitätsprüfungen. Die Petitionskommission bean tragt, über die Petition zur Tagesordnung über zugehen. Abg. Schrader (freis.) bittet, die Petitionen den verbündeten Regierungen zur Berücksichtigung zu überweisen. Die Einrichtungen auf unseren Universitäten sind durchgängig so, daß die Zulassung von Frauen zum Studium irgendwelchen Schwierig keiten nicht begegnen kann. Auf der anderen Seite sind die Erfahrungen, welche beispielsweise in Amerika mit der Zulassung der Frauen zum Studium gemacht sind, die besten. Den Nachweis der Reife fürden Besuch der Universität braucht man nicht notwendig durch den Besuch eines hymanistischen Gymnasiums zu führen; die Reife kann auch auf Privatem Wege sehr wohl erworben werden. Nötig ist nur, daß der Nachweis der vorhandenen Reife erbracht wird. Abg. Dr. Harmening (freis.) empfiehlt, die Petitionen den verbündeten Regierungen zur Er wägung zu überweisen. Es wird vorerst genügen, daß sich die verbündeten Regierungen mit der Frage beschäftigen und namentlich erwägen, ob nicht viel leicht Frauen zum Studium der Medizin zugelassen seien. Andere Studien werden ja vorläufig doch weniger in Betracht kommen. Die Zuständigkeit des Reiches in dieser Frage ist umfangreich genug, um mindestens eine Gesetzgebung für die Einzel staaten anzuregen, welche die Angelegenheit definitiv regeln kann. Aus dem gemeinsamen Verkehr der männlichen und weiblichen Studenten auf den Uni versitäten fürchtet Redner keine Unzuträglichkeiten. Abg. Ort er er (Ctr.) erklärt sich gegen die Anträge auf Ueberweisung der Petitionen an die Re gierung, da diese Angelegenheit der Kompetenz des Reiches nicht unterstehe. Man sehe das sofort deut lich, wenn man die Frage der Vorbildung weiblicher Studierender ins Auge fasse. Diese Frage greife in das Schulwesen der Einzelstaaten tief ein und könne nicht von Reichswegen allgemein geregelt werden. Es ist von diesem Standpunkte aus auch ganz berechtigt, wenn die verbündeten Regierungen dieser Angelegen heit bisher keine Aufmerksamkeit zugewendet haben. Auch sachlich kann sich Redner für die Zulassung zum Universitätsstudium nicht entscheiden, wenn auch zuzu geben sei, daß es außerordentlich befähigte Frauen gicbt, die aus jedem Gebiet der Wissenschaft Bedeu tendes leisten würden. ES würde sich aber für solche wissenschaftlich gebildete Frauen in Deutschland keine Gelegenheit zu geeigneter Beschäftigung finden, sie würden lediglich das wissenschaftliche Proletariat und Deutscher Reichstag. Sitzung vom 11. März. 2^4 Uhr. Am Bundesratstische: v. Bötticher. Auf dcrTagesordnung stehen zunächst Petitionen. Die Petitionskommission erachtet eine Reihe von Petitionen als zur Erörterung im Plenum nicht für geeignet, darunter diejenigen betr. den börsenmäßigen Terminhandel mit Nahrungsmitteln rc., betr. Ge währung von Pensions-Zulagen für Kriegs-In validen, betr. die Hinausschiebung der Inkraftsetzung des Alters- und Jnvalidenversicherungsgesetzes, betr. den Erlaß eines Gesetzes zur Bekämpfung des Miß brauches geistiger Getränke rc. Abg. GamP (freikons.) beantragt, die gegen den börsenmäßigen Terminhandel mit Nahrungs mitteln rc. gerichteten Petitionen zur Verhandlung im Plenum zu ziehen. Es wird dementsprechend verfahren werden. Die Vereine zur Wahrung der Interessen des Viehhandels in Dresden, Berlin, Magdeburg, Köln und Leipzig bitten darum, daß allgemein für lebendes Vieh die Eisenbahnfracht nur nach Maßgabe des wirklich benutzten Bodenraumes berechnet werde. Die Petition wird vom Abg. Klemm (kons.) befürwortet und dem Reichskanzler zur Erwägung überwiesen. Die Aktiengesellschaft für Bergbau-, Eisen- und StahlindustrieÜnionzuDortmund bittet um Rückzahlung von gesetzwidrig erhobenem Roheisenzoll im Betrage von 14 MO Mark. Die Abgg. Möller (natlib.), Hultzsch (kons.) und Hammacher (natlib.) erklären das Gesuch für begründet. Bundes-Kommissar Geh. Rat Schmidt er widert, daß in diesem Falle gegen die „Union" nicht anders verfahren werden konnte, als thatsäch- lich verfahren ist. Abg. Hammacher (natlib.) bestreitet das. Wenn der Bundesrat seiner Sache so sicher war, so brauchte er nicht den Kompetenzkonflikt in dem von der Union gegen den Fiskus angestrengten Zivilprozeß zu erheben. Staatssekretär v. Bötticher betont, daß wir in Steuersachen die Zuständigkeit der ordentlichen Gerichte nicht haben; es war also eine Pflicht der Staatsregierung, den Kompetenzkonflikt zu erheben. Abg. Hammacher (natlib.): Zwischen der Erhebung des Kompetenzkonfliktes und der Zurück weisung der Klage durch das Gericht wegen mangeln der Kompetenz besteht ein Unterschied. Gegen die Klage-Zurückweisung selbst wäre nichts einzuwenden gewesen. Die Petition wird hierauf den verbündeten Kl. 38 Kn. Bibl. Geschichte, Rechnen, Erdkunde, Singen: Herr Börner, Herr Zacher. „ 5^. Kn. u M. Bibl. Geschichte, Rechnen, Anschauung: Herr Habelitz. „ 48 Kn. Bibl. Geschichte, Rechnen, Singen: Herr Schellig, Herr Oberlehrer Liebert. Mittwoch, den 18. März: Kl. 28 M. Katechismus, Deutsch, Rechnen: Herr Schulze, Herr P o e n i ck e. damit die Zahl der umstürzlerischen Elemente ver mehren. Den Petitionen ist mit der Erstattung eines schriftlichen Berichtes schon mehr Ehre erwiesen, als sie verdienen, ich bitte nun wenigstens um Ablehnung. Abg. Bebel (Soz.) hält es für zweifellos, daß das Reich das Recht hat, in dieser Sache einzugreifen. Diese ganze Frage sei das Produkt der sozialen Be wegung unter den Frauen, die von Jahrzehnt zu Jahrzehnt stärker wird. Begründete Bedenken gegen das Frauenstudium hält Redner nicht für vorliegend, die Studentinnen würden im Gegenteil einen wohl» thätigcn Einfluß auf die Studenten ausüben. Die Erfahrungen in Amerika und in der Schweiz bestätig ten dies. Lediglich ein altes Vorurteil verhindere Deutschland, in dieser Beziehung einen entscheidenden Schritt zu thun. Man sollte doch von diesen ver alteten Anschauungen abkommen. Redner wird deshalb für eine Verweisung der Anträge an die verbündeten Regierungen stimmen. Abg. Hultzsch (kons.) erwidert dem Vorredner, die deutsche Frau solle im Hause und in der Familie wirken als Erzieherin und Mutter, aber nicht draußen im Kampfe der Welt. Die Natur selbst habe einen Unterschied zwischen Mann und Frau gemacht und es bestehe kein Grund, diesen Unterschied zu verwischen. Abg. Rickert (freis.): Die Herren scheinen hinter dieser Petition wieder die Frauen-Emanzipation zu wittern. (Abg. v. Meyer Arnswalde: Ist auch richtig!) Ja, Herr von Meyer, Sie können mit der heutigen Zeit nicht mehr mit. (Heiterkeit.) Es ist eine ganz berechtigte Forderung der Frauen, in ge wissen Fällen von Acrztinnen behandelt zu werden, wie es auch in anderen Staaten schon der Fall ist, und diese Forderung wird so laut werden, daß sie schließlich auch hier im Hause eine Mehrheit finden wird. Die Zuständigkeit des Reiches ist für mich nicht zweifelhaft; wir könnte»: das einfach auch da durch beweisen, daß wir einen Gesetzentwurf zur Ab änderung der ärztlichen Prüfungsordnung einbringen, dann würde sich ja zeigen, ob wir hier die Sache erledigen können. Abg. Wisser (lib.) spricht für Ueberweisung der Petition an die verbündeten Regierungen. Abg. Harmening (freis.) bedauert, daß die Sache zu einer Parteifrage gemacht werde. Das sei sie nicht und solle sie auch nicht sein. Die Debatte wird geschlossen und die Petition nach dem Anträge der Kommission durch Ucbergang zur Tagesordnung erledigt. Alle anderen Anträge wurden abgelehnt. Nächste Sitzung Donnerstag 1 Uhr. (Abermalige Be ratung der Forderungen für die neuen Kriegsschiffe und Patentgesetz.)
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