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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 19.02.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189302197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18930219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18930219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1893
- Monat1893-02
- Tag1893-02-19
- Monat1893-02
- Jahr1893
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 19.02.1893
- Autor
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MsciMAtMTyW Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich NkWfts-AMM für Hohndorf, Ködlitz, Scrnsdarf, Modoch Ä. Egidien, Hkimichsort, Morirnon u. Wiilsea. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. , HI, Jahrgang. ———-—--------— — Nr. 42. Sonntag, den 19. Februar 1893. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn« und Festtags) abends sür den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 28 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postvoten, sowie oie Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Bekanntmachung, das diesjährige Musterungsgeschäft betr. Die in der Stadt Lichtenstein wohnhaften Militärpflichtigen werden hiermit vorgeladen, sich Freitag, de« 24. Februar dieses Jahres, vormittags 8 Uhr, behufs ihrer Gestellung vor der Königlichen Ersatz Kommission im hiesige« neue« Schützenhause bei Vermeidung der sür den Nichtgestellungsfall fest gesetzten Strafen und Nachteile rechtzeitig einzufinden. Wer durch Krankheit am Erscheinen im Musterungstermine verhindert ist, Hal ein Arzt-Zeugnis einzu reichen. Eine Einzelbeorderung der Militärpflichtige« erfolgt nicht. Lichtenstein, am 17. Februar 1893. Der Rat zu Lichtenstein. Fröhlich. Versteigerung MMscheK Meeholzes. Nach Eintritt besserer Witterung sollen nunmehr Mittwoch, den 22. dieses Monats, von vormittags n Uhr ab auf der Qels«itz Löftnitzer Strafte bei Raum 48 Stück gesunde Kirschbaumstämme bis zu 40 am Mittenstärke, einschl. 2er Wipfelstücke, 19 Stück gesunde Ebereschen- und Ahorn-Stämme bis zu 25 ew Mittenstärke, 11 Haufen Reisig verschiedener Größe und 48 Stöcke, ferner Donnerstag, den 23. dieses Monats, von vormittags M Uhr ab auf der 3. Abteilung der Zwickau-Loftuitzer Strafte zwischen Wildenfels und Zschocken 80 Stück Kirschbaumstämme, 73 Stöcke und 17 Reisighaufen gegen sofortige Barzahlung und unter den sonstigen vor Beginn des Versteiger- ungstermines bekannt zu machenden Bedingungen öffentlich und an den Meist bietenden veräußert werden. Sammelplätze sind für die am 22. dss. Mts. stattfindende Versteigerung die Uhlig'fche Scha«kwirtfchast in Raum und sür die auf den 23. dss. Mts. anberaumte der Gasthof zum Sächsische« Hof in Wildenfels. Zwickau, am 13. Februar 1893. Königliche Sirchn- M WMan-MMn. Königliche Mmwaltmi. Döhnert. Voigt. TKKsSAeschichte. *— Lichtenstein, 18. Febr. Morgen abend findet im Saale des goldnen Helm großes Gesangs- Concert von der rühmlichst bekannten Roßweiner Sänger-Gesellschaft (Muldenthaler) statt, worauf an dieser Stelle besonders aufmerksam gemacht wird. Da nur ein einmaliges Auftreten stattfindet, so wollen Interessenten den Besuch dieses Concerts nicht versäumen. *— Hohndorf, 18. Febr. Gestern stellte sich der erste Frühlingsbote in Gestalt eines Schmetter lings (Zweifalters) hier ein. *— Oberlungwitz, 16. Febr. Außer manchem Huhne hätte unsere hochangeschwollene, jetzt ziemlich reißende Lungwitz am Dienstag nachmittag bald ein Menschenopfer gefordert. Es war der kleine vierjährige Sohn des in Henny Brauerei be schäftigten Bierbrauers Hirsch beim Spielen am ab schüssigen Ufer ausgeglitten und in die Wogen ge stürzt. Erst ein bedeutendes Stück weiter unten ge lang es der Geistesgegenwart des Maurers und Milchmannes Becher das bereits bewußtlose Kind den Fluten zu entreißen. Den vereinten Bemühungen herbeigeeilter Nachbarn gelang es, den Kleinen zu retten. — Wilkau b. Zwickau, 16. Febr. Hier ist über eine Familie schwere Trübsal gekommen. Der 12 Jahre alte Sohn derselben hatte am linken Arme eine Wunde, welche nach längerer Krankheit die Ab nahme des Armes nötig machte. Der Knabe hat angegeben, daß er von einem anderen Knaben mit einem Stück Holz darauf geschlagen worden sei. — Aus dem Vogtlande, 17. Febr. Zwei tötlich verlausende Unglücksfälle ereigneten sich dieser Tage beim Holzfällen. Bei Tettendorf fiel der be treffende Baum unvermutet auf eine eisige Fläche, rutschte ab und traf den ziemlich entfernt stehenden Arbeiter Bär mit solcher Wucht an den Kopf, daß die Schädeldecke zertrümmert wurde und Bär tot zu Boden stürzte. Ferner wurde in Wurzbach eine 17 Jahre alte Dienstmagd ebenfalls von einem um gerodeten Baume erschlagen. — In Rebersreuth stürzte der Gutsauszügler Renz von der Empor scheune und brach das Schulterblatt, sowie mehrere Rippen. 8 Mehr einen Bund fürs Vergnügen als einen Bund fürs Leben scheint ein junges Ehepaar in Berlin eingegangen zu sein, das sich dieser Tage in der Marienkirche hatte trauen lassen und das unmittelbar von der Kirchenthüre aus eine Ver gnügungsreise antrat, auf der es am Abend im Adolf Ernst-Theater landete. Die Garderobefrau staunte dort nicht wenig, als eine Dame im vollen Brautstaat um Aufbewahrung ihres Schleiers, Myrtenkranzes, der abknüpsbaren Schleppe und ihres — Gesangbuches bat. Dann folgte sie ihrem jungen Gatten und den beiden schwarz befrackten Zeugen in eine Loge, wo sich die Hochzeitsgesellschaft während des Abends auf das beste vergnügte. Wenn das Paar so fortfährt, das Leben von der heiteren Seite zu nehmen, kann die Ehe noch „recht gut" werden! Z Wie man aus Berlin schreibt, ist der Mörder Paul Schmidt an Händen und Füßen ge fesselt. Nur beim Essen werden die Sperrvor richtungen, welche beide Hände von einander trennen, abgenommen. Die Voruntersuchung wird bis spätestens Ende März beendet sein. Zeugenvernehm ungen werden nur in geringer Zahl erforderlich sein, da der Mörder das Geständnis vor dem Unter suchungsrichter wiederholt hat. § Hadersleben, 14. Febr. Eine heftige Explosion fand in der hiesigen Marienkirche, einem der schönsten altertümlichen Gebäude im Schleswig- schen, am Sonntag statt. Ein donnerähnliches Ge töse erdröhnte in der Morgenstunde, daß die benach barten Häuser erzitterten. Man drang sofort in die Kirche; hier stellte sich heraus, daß die Heizungsan- lage, die erst vor Kurzem eingerichtet worden ist, explodiert war. Der Heizer, der eben im Begriff stand, sich in den unterirdischen Maschinenraum hinab zubegeben, wurde durch den Luftdruck emporgeschleudert, fiel aber in einiger Entfernung unversehrt zu Boden. Die Heizanlage ist zu einem großen Teil zerstört; die Maschine ist vollständig vernichtet, die Decke des Heizungsrauchs gesprengt, die starken eisernen Balken sind durch den Druck stark gebogen worden; der Schaden dürfte ziemlich beträchtlich sein. Es ist ein wahres Glück, daß die Explosion noch vor Beginn des Gottesdienstes erfolgte. 8 Aus Schleswig-Holstein, 15. Febr. Als Kuriosum geht durch die Lokalpresse die Meldung, daß seit dem Bestehen der Bahn Wesselburen-Büsum in Dithmarschen, in einem Zeitraum von rund 10 Jahren, am 31. Januar d. I., auf Station Reinsbüttel das erste Billet zweiter Klasse nach Osterhof gelöst wurde. Die Sache ist bezeichnend dafür, daß die Personentarife allzuhoch sind; jeder- man ist sehr zufrieden, wenn er das Fahrgeld dritter Klasse erschwingen kann. Vielfach bemerkt man auf kleineren Stationen, daß die Köpfe der auf dem Bahnsteig Stehenden erstaunt emporfahren, wenn ein Reisender einem Wagen der zweiten oder gar der ersten Klasse entsteigt. „Dat mutt en Herr von de Bahn sien oder en sehr riken Mann", flüstern die verblüfften Bauern. 8 Aus Greiz wird unterm 16. d. M. ge schrieben : Herr Bildhauer Bischoff hier hat die Büste des Königs von Sachsen in weißem Marmor aus geführt; er gedenkt dieselbe zunächst eine Zeit lang hier auszustellen. Ruchlose Hände haben in einer der letzten Nächte die Fenster seiner Werkstatt an der Mittelstraße, in welcher die Büste stand, durch Steinwürfe zertrümmert. Vielleicht bestand dabei die Absicht, das Werk, welches die Thütigkeit des Künstlers zwei Winter hindurch in Anspruch ge nommen, zu beschädigen". 8 Duisburg, 14. Febr. Bittere Not! Eine Schülerin einer hiesigen Schule klagte in der ersten Unterrrichtsstunde über Kopfweh und bat den Lehrer, nach Hause gehen zu dürfen. Auf Befragen des letzteren erklärte das Mädchen, in den letzten 24 Stunden nichts gegeßen zu haben, da die Eltern desselben keinen Bissen Brot im Hause hatten. Weitere Erkundigungen ergaben, daß in den letzten fünf Tagen ein Butterbrot in großen Zeiträumen gereicht, dem größten Hunger hatte abhelfen müssen. Die letzte warme Sonntagsmahlzeit waren bloße Kartoffeln gewesen. Die Ursache der Kopfschmerzen war klar. Daß bei solcher Notlage der betreffende Lehrer die ersten Samariterdienste leistete, brauchte wohl kaum erwähnt zu werden. 8 Köln, 17. Febr. Bei dem Neubau des Hauptbahnhofes stürzte heute vormittag ein Mauer gerüst ein, wodurch 11 Arbeiter verletzt wurden. Dieselben wurden ins Krankenhaus geschafft. 8 Köln, 17. Febr. Der bereits gemeldete Unfall bei dem Neubau des Hauptbahnhofes erfolgte durch den Einsturz eines Montagegerüstes im Innern, wobei 11 Arbeiter abstürzten, von denen 8 schwere und 3 leichte Verletzungen erlitten. Als Ursache des Einsturzes wird vermutliche Ueberlastung des Gerüstes durch das Zusammentreten der Arbeiter auf einer Stelle angegeben. Deutscher Reichstag. Sitzung vom 17. Febr. Der Reichstag setzt die Beratung des Etat des Innern fort. Abg. Graf Kanitz (kons.) bestreitet, daß er eine Beschränkung der Freizügigkeit nach der Richt ung hin gefordert habe, daß den Arbeitern daß Fort kommen erschwert werde, feste Arbeit zu suchen, eben so, daß er eine Aenderung des Währungssystems fordere, damit die Großgrundbesitzer einen Teil ihrer Schulden los würden. Er möchte wohl wissen, wie sich Dr. Barth die Abwälzung eines Teiles der Schulden infolge des Ueberganges zur Doppelwährung vorstelle. Bei den Handelsverträgen sei Deutschland überall zu kurz gekommen; die Italiener hatten mehr Zugeständnisse aus der Schweiz herausgeschlagen als wir, die österreichischen Eisenzölle seien viel höher geblieben, als die unsrigen, ohne daß dafür ein Grund ersichtlich sei. Herr Huber habe ja in Myslowitz auf seiner Reise nach Wie» ausdrücklich erfahren, daß die Produktionskosten für Eisen in Oesterreich keines wegs höher seien als bei uns; diese Erfahrungen habe Herr Huber in Wien nicht verwertet, sondern
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