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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 27.10.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189410270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18941027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18941027
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1894
- Monat1894-10
- Tag1894-10-27
- Monat1894-10
- Jahr1894
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 27.10.1894
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M. 250 1894. — ««. Isßrgs«g. Sonnabend, SM Z7. Oktober Meses Blatt erscheint täglich (außer Soua- Md festtags) abends für den folgenden Tag. MertelWrlrcher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzel«« Nummer 10 Pfennige. —' fMeÜuugeu nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaiittt. PostanfialLen, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespali« Korpuszeile oder deren Naum mit 10 Pfennigen berechnet. — Nunabine der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. früher Wochen- und Nachnchtsblatt zugleich DeWD-AMM A HshÄ«f, KSiitz, Bm!ed«f, RSüsch KKßidies. Heimcheert, Mürir»« ü. UiiiskL NMtdN«tt fiir ve» z« Lichtenstein. Tagesszefckichre, *— Lichtenstein, 26. Okt. Im Saale des Hotels zum goldnen Helm findet nunmehr bestimmt Sonntag, den 28. dis. Mts. die wiederholt wegen Erkrankung aufgeschobene Recitation von Frau Helme Wagner statt. Frau Holde von Rud. Baum bach und eine Reihe humoristischer Piecen bilden das Programm. lieber Frau Holde sagt die Presse: Das Werr ist eine Perle auf dem Gebiete der modernen deuLZchsu Litteratur, schwungvoll ist die Sprache, poesiereich die Naturschilderurgen und wahr und echt die Zeichnungen der Charaktere. Frau Helene Wagner trägt ihre Rccitationen frei aus dem Gedächtnis vor. Hervorgehoben wird ihr klangvolles, biegsames Organ, ihre lebendigen Schilderungen Mb ihre von allen Uebertreibungen freie Vortragsweise. Der Abend verspricht also ein genußreicher zu wer den und ist eine rege Beteiligung des Publikums an dem selten Gebotenen zu erwarten. — Die Königliche Kreishauptmannschaft Zwickau giebt in ihrem Verordnungsblatt bekannt, daß die Ausstellung derWandergewerbescheine zeit- her nicht so schnell und rechtzeitig hat erfolgen können, wie dies im Interesse der Gesuchsteller gelegen hätte, weil die betreffenden Gesuche Sei den Gemeindebe hörden erst Ende Dezember, ja größtenteils erst an fangs Januar angebracht worden sind und sich des halb bei der Königlichen KreishaLPtmannschaft große Mengen derartiger Gesuche angehäuft haben. Um diesem Uebelstande abzuhelfen, empfiehlt die König!. Kreishauptmannschaft, daß die beteiligten Personen ihre Gesuche um Ausstellung von Wandsrgewerbe- scheinen bereits im November des vorhergehenden Jahres bei den Gemeindebehörden anbrmgen. Wir unterlassen nicht, die Interessenten unserer Einwoh nerschaft hierauf besonders aufmerksam zu machen; die Gesuche um Ausstellung von Wandergewerbe scheinen für 1895 sind also bereits im kommenden November beim Stadtrate anzubringen. Hierbei sei gleichzeitig bemerkt, daß der Wandergewerbeschein auf das betreffende Kalenderjahr (vom 1. Januar bis 31. Dezember) gilt, nicht etwa, wie öfters angenom men, wird, daß z. B. ein am 20. Februar 1894 ausgestellter Wandergewerbeschein bis zum 20. Febr. 1895 gilt, sondern nur bis 31. Dezember 1894; ferner, daß es unstatthaft ist, ohne Wandergewerbe schein oder mit dem nicht mehr gültigen Schein zu hausieren, auch wenn bereits die Ausstellung eines für das betreffende Jahr gültigen Wandergewerbe scheines beantragt ist, und daß der Stadtrat keine etwa als Legitimation zu benutzende Bescheinigung darüber cmsstellen kann, daß die Ausstellung eines Wandergewerbescheines beantragt ist. — Bei dem Eintritt der kalten Witterung be ginnt eine neue Leidenszeit für die treuen Gehilfen des Menschen, die Z i e h h u n d e. Sind sie während des Sommers den Strahlen der Sonne preisgegeben, so haben sie jetzt die Kälte und Nässe des Winters zu ertragen. Zwar schreibt das Gesetz vor, daß vom 1. Oktober auf dem Hundefuhrwer? für jeden Hund eine Unterlage und eine Decke zu führen ist, aber wie häufig sind diese Gegenstände mangelhaft, und wie oft fehlen sie nicht g uiz. Dann läßt sich oft die Beobachtung machen, daß die armen, abgejagten und ermüdeten Geschöpfe es vorziehen, frostzitternd mühsam auf den Beinen sich zu erhalten, als sich auf einen von Straßenschmutz und Nässe durchzogenen Lappen oder auf das kalte, feuchte Pflaster zu legen. Deshalb seien die Besitzer von Zughunden dringend ermahnt, ihren treuen Gehilfen eine warme Unter lage zu geben. — Den Zeitungen soll eine ganz gewaltige Steuer auferlegt werden, die man unter der harm losen Bezeichnung als „Abänderung der Postbeför derungsgebühren" beim Reichstage durchzusetzen suchen wird. Während jetzt die Post 20 Proz. des Abonnementsbetrages für sich behält, wird dieser Be- trag in Zukunft durchschnittlich 40 Proz. betragen, sodaß schon ein mittleres Blatt jährlich um Tausende höher belastet wür de, als seither. Den großstädtischen billigen und dabei umfangreichen Zeitungen müßte dieser Tarif geradezu das Lebenslicht ausblasen. — Im 2. Hefte der „Schönburgischev Geschichts- blätter", welches nächste Weihnachten zur Ausgabe gelangen soll, wird unter anderem auch ein Beitrag aus der Meeramr Vergangenheit von Herrn Ober- Pfarrer Bienengräber in Meerane enthalten sein, welcher die daselbst im September 1830 ausgeblichene Revolution und deren Begleiterscheinungen behan delt. Die darin geschilderten Ereignisse fordern un willkürlich zu Vergleichen mit den in der Neuzeit wiederum zu Tage tretenden revolutionären Bewe gungen auf. Das Thema ist bereits in einem im Gewerbevcrein zufiMeerane gehaltenen Vortrag be handelt worden und wird dasselbe nunmehr durch Wiedergabe in den „SchönburgischM Geschichtsblät tern" auch einem größeren Kreise zugänglich gemacht werden. — Zwickau, 24. Oktbr. (Oeffentliche Ver handlung vor dem Kgl. Landgericht, Strafkammer II.) Dis am 14. Mai 1856 in St. Egidierr geborene, vorbestrafte BergarbnterLehsftau Ida Bertha Keller, geb. Mothes, aus Lichtenstein wurde wegen Urkun denfälschung zu einer Gefängnisstrafe von 2 Mo naten verurteilt. — Die am Montag im Mühlgraben zu S t. Egidien tot aufgeftmdsne Persönlichkeit ist in einem seit ca. 7 Wochen vermißten Maurer Robert Wirth aus Oberlungwitz ermittelt worden. Wirth war 34 Jahre alt. — Stemkohlenwerk Vsreinsglück zuOelsnitz. Aufsichtsrat und Direktorium erstatten folgenden Be richt an ihre Aktionäre: Durch den in der Nacht vom 2. zum 3. September d. I. erfolgten Bruch des För- derschachteL II unserer Doppelschachtanlage ist für unser Steinkohlenbergwerk eine langandauerude Be triebsstörung herbsigeführt worden. Nächste Aufgabe ist die Beschaffung eines Fluchtweges für den durch den Schachtdruch verloren gegangenen und das höchst dankenswerte Entgegenkommen unseres Nachbarwerkes, der Gewerkschaft Deutschland, ermöglicht es uns, einen solchen ohne besondere Schwierigkeit heMstelleu. Nachdem mittels Verfügung des königl. Bergamts vom 5. Okt. d. I. uns die Wiederaufnahme der Arbeiten in beiden Schächten gestattet worden ist, wird es zunächst erforderlich sei», den Schacht I zu bewettern und denselben in einen solchen Zustand zu setzen, daß von dem königl. Bsrgamte gegen die Be ständigkeit des Schachtes keine Gedenken erhoben werden. Erst wenn diese Vorarbeiten beendigt find, wird der zum Fluchtweg bestimmte Querschlag von unserem Grubenfclde aus begonnen werden können. In der Zwischenzeit soll von dem Grubenfelde der Gewerkschaft Deutschland aus dieser Querschlag durch ein Gegenort in Angriff genommen und außerdem der Versuch gemacht werden, durch eine nach unserem Grubsnfelde in der Kohle des 2. Flötzes zu treibende Strecke früher zu einem Durchschlag zu gelangen, als dies durch den Querschlag geschehen kann. Aber wenn alle diese Arbeiten auch mit der größten Ener gie betrieben werden, so ist doch vor Mai nächsten Jahres ei» Durchschlag voraussichtlich nicht zu er warten. Erst wenn ein Durchschlag erfolgt sein wird, wird sich ermessen lassen, ob und in welchem Um fange eine Wiederaufnahme des Förderbetriebes mög lich ist, und ebenso wird erst dann ein zutreffendes Urteil sich darüber gewinnen lassen, welche Mittel erforderlich sind, um die Folgen der Betriebsstörung auszugleichen. Da vorläufig noch Betriebsmittel vor handen sind, so haben Aufsichtsrat und Direktorium für sachgemäß erachtet, die Generalversammlung, wenn nicht besondere Zwischenfälle eintreten, erst einzube rufen, wenn der Durchschlag erfolgt sein wird. Das Steinkohlevwcrk Vereinsalück verfügt nach den vor liegenden fts seines Grvbenfeldes umfassenden Auf schlüssen über Steinkohlenflötze, welche mindestens für 80 Jahre ausceichen zu einer Förderung in Gewinn ermöglichender Menge, Die maschinelle Ausrüstung des Bergwerks ist eine gute und vollkommene. Die gegenwärtige Belastung des Unternehmens darf dem innere» Wert desselben gegenüber als geringfügig bezeichnet werden. Unter diesem Gesichtspunkte er scheint da« Unglück, welches das Werk betroffen Hal, so hoch bedauerlich dasselbe ist, doch nur als eine Hinausschiebung der Rentabilität, und Aufsichtsrar und Direktorium halten sich für berechtigt, die Er wartung auszusprecheu, daß die zur Beseitigung der Folgen der Betriebsstörung erforderlichen Mittel ohne besondere Schwierigkeit, sei es im Wege der An leihe, sei es durch Zusammenwirken der Aktionäre, aufgebracht werden können. — Einen plötzlichen Tod erlitt ein in Kappel wohnhafter Weber insofern, als er in ferner Arbeits stätte an einem Gehirnschlag sofort verstarb. — Am Montag abend sind der Besitzer des Hotels „Stadt Wien" in Zschopau, Herr A. Lehnert, und dessen Frau einer großen Gefahr glück lich entgangen. Auf dem Wege nach Waldkirchen begriffe, Hutten sie bei dem herrschenden außerge wöhnlich dichten Nebel ein ihnen au den ersten Häusern von Zschopenthal entgegenkommendes, vor schriftsmäßig mit brennenden Laternen versehenes Geschirr bemerkt, dem sie mit ihrem Einspänner in dem Augenblicke auswichen, als dicht vor ihnen ein nach Waldkirchen fahrender unbeleuchteter Wagen »»stauchte, mit welchem sie so heftig zusammenstießen, daß der Einspänner mit Herrn und Frau Lehnert die mehrere Meter hohe Böschung aus's Feld hinab- geschleudert wurde. Schwere Verletzungen hat glück licherweise Niemand davongetragen, was wohl nur dem Umstande zuzuschreiben ist, daß der Wagen sich über Herrn und Frau Lehnert überschlagen hat; das Pferd blieb, da beim Zusammenpralle» die Stränge gerissen waren, ruhig am Straßenrande stehen, der Wagen aber ist vollständig zertrümmert. — Um die in Elsterberg erledigte, Schul direktorstelle waren 74 Anmeldungen vollberechtigter Bewerber eingegangen. Auch ein Zeichen dafür, daß in diesem Berufe ebenfalls eine gewisse Ueber» füllung vvrhandsn ist. Das Einkommen der Stelle beträgt ca 3300 Mark. — Ebenso wie für die aus der Königl. Blinden anstalt nach Beendigung ihrer Erziehung und Aus bildung entlassenen Blinden, so besteht nach dem „Dr. Journ." auch für die aus den Erziehungsan stalten für Schwachsinnige Entlassenen eine Unter stützungskasse. Erfahrungsgemäß finden aber die Schwachsinnigen noch weit schwerer als die Blinde» nach ihrer Entlassung aus der Anstalt ein ihren Eigentümlichkeiten entsprechendes Unterkommen und gehen ohne geeignete Fürsorge und Leitung nur zu leicht geistig und körperlich zurück. Da nach den in de» Pflegeanstalten für Geisteskranke gemachten Er fahrungen ein Teil der daselbst untergebrachten Idioten sich vorzugsweise zu landwirtschaftlicher Beschäftigung eignet, was mit einer Aussprache auf dem letzten Landtage übereinstimmt, so ist bei der Erziehungsan stalt für Schwachsinnige zu Großhennersdorf aus den Mitteln der oben erwähnten Untsrstützungskaffe ein günstig gelegenes Landgut angekauft und zu einer Ansiedlung für Schwachsinnige eingerichtet worden. Damit hat sich auch der im März vorigen Jahres in Löbtau bei Dresden angestellte Versuch der Beschäf tigung Schwachsinniger in einer dortigen Fabrik erledigt. Z Berlin, 25. Okt. Der Czar hat sich gestern etwas besser gefühlt. Das ist aber smrr die natür liche Folge eines abermaligen ärztlichen Eingriffes, der vorübergehende, mechanische Erleichterung bringt, ohne den Fortschritt der Krankheit zu hemmen. Nach einer Meldung, welche dem britischen „Medical Journal" aus Livadia zugeht, ist gestern wieder eine Punktierung der Beine zum Ablassen des angesam melten Wassers vorgenommen worden, die dem Czaren
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