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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 19.06.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189506191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18950619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18950619
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1895
- Monat1895-06
- Tag1895-06-19
- Monat1895-06
- Jahr1895
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 19.06.1895
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Woche«- Md NachrWWM Zugleich EtsWs-KMM für HsWmf, KNU KmÄmf, Msdors, Ä. KKik», Hkinnchsirt, Urriksa« u. UM« AmtSNatt für den Gtadtrat M Lichtenftein. LA. IahrMWK. R^. 139. FernspxechstE Nr. 7. MlLtW0ch^ htN 19. AlM Fernsprechstelle Nr. 7. 1895. DÜs« MÄ «Scheins täglich jautzer Son«- Md FeMgS) abends für den folaendeu Lag. MerteljUrlich« Bezugspreis 1 Mark 26 Pf. — Einzelne Nummer 1« Pfennige. —' AHellnuxm nehmerr außer der Expedition i« Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaiserl. Postanstalteu, Postvoten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die biergespalteNS KorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennige« berechnet. — Annahme der Inserate täglich Lis spätestens vormittag 10 Uhr. ZwMHsmrstKiWMNg. Das im Gruudbuche auf den Namen des Biickermeisters Ernst Albi» Pttltz in Rödlitz eingetragene Grundstück, Wohnhaus mit Wirtschaftsgebäuden, worin bisher eine Bäckevei betrieben würden ist, Folium 293 des Grundbuches, Parzelle Nr. 36 des Flurbuches, Nr. 40 L des Brandkatasters für Rödlitz, 6,s Ar umfassend, mit 175,46 Steuereinheiten belegt, und ortsgerichtlich auf 16,340 M. abgeschätzt, soll oh»e das bereits abgeschriebene Abbaurecht für Steinkohlen an hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und es ist DoRneLsLKg, der L8. IM L8VI, vormittags 10 Uhr, als MNMSldetLNMM, ferner DikKsLag, der K. AWgWlst Z8VS, vormittags 10 Uhr, als BeNfteigeTUAgsLermiU, sowie Dismstag, der° LS, AugM LKVF, vormittags 10 Uhr, als Term« zu BeZWudNug Les BerteDurgsPlaWs anberaumt worden. Die RealberechLigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lasten den Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostenforderungen, spätesten im Anmeldetermine anzumelben. Eine Ueberficht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres RangverhÄtnisseS kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Lichtenstein, am 15. Juni 1895. Kömgliches Amtsgericht. Asi. Z i mmermanv. SHlKtzherLsilZSKg. Im Konkurs des Bäckers A. Mängel in Hohndorf soll mit Genehmigung des Konkursgerichts die Schlußöerteilung erfolgen. Dazu find 1175 M. ver fügbar, wovon jedoch noch die KonkurSkosien zu decken sind. Nach dem auf der Gerichtsschreibsrei niedergslegten Verzeichnisse sind dabei 10,725 M. 78 Pf. nicht bevorrechtigte Forderungen zu berücksichtigen. Lichtenstein, den 15. Juni 1895. Rechtsanwalt F röhlich, Konkursverwalter. TKgesgsschäGLK. "— Lichtenstein, 18. Juni. Dis Kgl. Säch sischs Staatseisenbahnverwaltung im Verein mit dm? beteiligten König!. Preußischen Eisenbahn-Direktionen, sowie der österreichischen Nordwsstbahn wird st? diesen Sommer am Montag, den 15. Juli, einen Sonder zug Mit außerordentlich ermäßigten Fahrpreisen von Leipzig beztl. Berlin und Dresden nach Wien über Tetschen-Jglau verkehren lassen. Zu diesem Zuge werden auf den größeren Stationen der Königlichen Eisenbahn - Direktionsbezirke Berlin, Halle, Erfurt, Magdeburg, Hannover und Altona, sowie auf allen übrigen sächsischen Stationen Anschlußkarten zu er- Mäßigteu Preisen ausgegeben werden. Ferner wird dis Sächsische Staatseisenbahn-Verwaltung zu Be ginn der sächsischen Schulferien am Sonnabend, den 20. Juli, einsu weiteren Sonderzug vo« Leipzig und Dresden über Teischen nach Wien Verkehren lassen, zu welchem auf allen sächsischen Stationen ermäßigte Anschlußkarten verabfolgt werden. Die genauen Fahrzeiten und ermäßigten Fahrpreise, sowie dieson- stigen Bestimmungen werden in einer demnächst er scheinenden Ueberficht von der Sächsischen Staats- eisenbahn-Verwaltung bekannt gegeben. Die Ueber- sicht ist unentgeltlich von den Stationen der Säch sischen Staatseisenbahnen, ferner von den Ausgabe stellen für zusammenstellbare Fahrscheinhefte in Leip zig (DreSd. Bhf.) und in Dresden-A. (Earolastr. 16.) zu beziehen. Brieflichen Bestellungen sind 3 Pfg. Porto in Marke berzufügen. *— Bei der jüngsten Berufs- und Gewerbszäh lung hat ein Haushaltungsvorstand einer ober vogtländischen Stadt ein persönliches Opfer in na tura gebracht, ohne es zu wollen. Der Betreffende hatte am 14. Juni Schlachtfest angerichtet. Morgens in der 9. Stunde stellte sich ein dem Hauswirt be kannter Herr ein, der auf die Frage: „Woher er kam der Fahrt", sich als „Zähler" vorstellte. Der joviale Hauswirt lud nun den Bekannten ein, vor Inangriffnahme seines schwierigen Werkes das eben fertig gewordene Wellfl-isch zu kosten, von welcher Einladung auch berritwilligst und umfassend Gebrauch gemacht wurde. Auf die nach geraumer Zeit laut gewordene Mahnung des Schlachtfestveranstalters: „Nu könnten wer anfangen" (mit dem Ausfüllen des Zählbogens nämlich, der noch in jungfräulicher Rein heit auf der Kommode lag), bekannte der Zähler, sich behaglich den Mund wischend, der freundliche Gast geber gehöre nicht in seinen Bezirk, was er auch gar nicht behauptet habe. Die Verabschiedung des schlauen Zählers erfolgte daraufhin in ziemlich kühler Weise, und der Letztere sann im VorwärtSschreiten auf Ver übung eines neuen Streiches. Bald stieß er auf einen „Kollegen", den er auf das in nächster Nähe stattfindende Schlachtfest aufmerksam machte. Auch der zweite Zähler, ein stattliches Päckchen Ersatzfor mulare unter'm Arme, überschritt die Schwelle und wurde, da inzwischen die Hausfrau ihren Gatten an der Wellfleischguelle abgelöst hatte, empfangen. Der bald darauf das Zimmer betretende Hausherr richtete an den eifrig Kauenden die nicht sehr erfreu lich klingende Frage, „Ob er ihn zu zählen habe", und als dies abermals verneint wurde, da wurde der Gebrandschatzte, der Stück um Stück seines kostbaren Schweines schwinden sah, wild und deutete in nicht mißzuverstehender Weise an, daß er in allernächster Zeit von seinem Hausrecht Gebrauch machen werde. Dazu kam es rum freilich nicht; der dritte wirkliche Zähler aber, der nun auf der Bildfläche erschien, traf den Hausherrn in einer sehr ungnädigen Stimmung und ist auch, trotzdem er die Ausfüllung des For mulars selbst zu bewirken sich erbot, nicht zum Schlacht fest eingeladen worden. *— Das große „Wasserfest", welches in diesen Tagen so viele Herren und Tausende von Schau lustigen in dem „meerumschlungeneu" Schleswig- Holstein vereinen wird, die feierliche Eröffnung deS Nordostseekanals, beweist auch wieder einmal, welche große Vorliebe der Deutsche, mag auch die Zahl der Küstenbewohner im Verhältnis zu den „Landratten" nur klein sein, fürs Wasser hat. Die Vorliebe ist schon überall, die alten Germanen Huben sich gerade so wenig, wie die Deutschen von heute, vor einer weiten Seereise gefürchtet, sind ihr vielmehr freudig ent- gegengegangen. Es hängt das unstreitig mit der Wanderlust zusammen, die nun einmal im deutschen Blut steckt, viel, viel mehr als im romanischen und slavischen. Die alten Römer sind auch in Zeiten ihres größten Glanzes niemals ein passioniertes „Wasser"-Volk gewesen, aber welchen Schrecken der einst die Fahrten der Wikinger und Normannen tief unten im Süden verbreitet, davon giebts manche Kunde. In den grauen Zeiten der großen Völker wanderung stürmten und strömten die germanischen Stämme nach allen Seiten hin; bis hinunter nach Afrika drangen die Vandalen auf ihren Schiffen, und „Meerkönig" Geiserich war ein Schrecken für Rom. Und die große und stolze Hansa des Mittel alters steht in ihrer Art einzig da; da kam die stolze Freude des Deutschen an kühner Meerfahrt zum Hellen Ausdruck, da ging es in die Weite, und der Bürger ging mit Schwert und Schild an Bord der Schiffe. Ganz gewiß nicht soll die Größe von Ve nedig, Genua, Pisa im Mittelalter verringert werden, aber dort schickten die Patrizier dieser Stadtrepubliten meist Söldner aus, wie auch schon im alten Kar thago, abei: in der Hansa stand der Bürger gern seinen Mann. Unsere Vettern, Niederländer und Briten, standen immer den Romanen als Seebeherr scher voran, und wenn auch die Zeit für das eigent- liche Deutschland erst spät gekommen ist, eine Reschs- flotte auf den Wogen schwimmen zu sehen, sie ist doch nicht ausgeblieben, und wir haben sie wohl be nützt. Deutschlands Kriegsmarine zählt in seiner Be satzung außerordentlich viel „Landratten", und alle sind sie tüchtige Seeleute geworden, wie denn dis Neigung zum Seedienst gerade im Binnenlande ver hältnismäßig größer ist, wie zum Landdienst. Und gut ist's, wenn sich unser Volk diesen frohen und frischen Wagemut bewahrt! — Bei Ausführung des Gesetzes bstr. Unter stützung der Familien von zu Fried-nöübungen einbe- rufensn Mannschaften sind Zweifel darüber hervorgs- treten, ob für einberufsne, aber als sog. Prozentleute nicht zur Einstellung gelangte Mannschaften Unterstütz ungen für fts Monat oder nur für die Zeit der that- sächUchen Abwesenheit vom Wohnsitz zu gewähren find. Der Reichskanzler hat sich dahin entschieden, daß bei Nichteinstellung oder vorzeitiger Entlassung des Einberufenen der Ünterstützungsanspruch sich nur auf diejenigen (einschl. der vorschriftsmäßigen Marsch-) Tage erstreckt, in denen LerMinberufene thatsächlich seiner bürgerlichen Beschäftigung entzogen ist. Ebenso ist auch bei denjenigen Mannschaften zu verfahren, die in Berücksichtung einer Reklamation nicht zur Einstellung gelangt sind. — In der Nacht zum 14. d. ist an den höher gelegenen Punkten im östlichen Vogtlands das Ther mometer wieder bis zum Gefrierpunkt gesunken. Die Flure« waren am Morgen mit Reif bedeckt. — Leipzig, 15. Juni. Die Verhandlungen gegen den Darlehnsschwmdler David Friedenheim endete mit der Verurteilung desselben wegen Betrugs in 201 Füllen zu einer Gesamtstrafe von 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis, wovon 6 Monate durch die erlittene Untersuchungshaft als verbüßt anzusehen sind, und 5 Jahre Ehrverlust. In 16 Fällen erfolgte Freisprechung. Die Staatsanwaltschaft hatte eine exemplarische Strafe beantragt, indem der Angeklagte sich nicht gescheut hatte, auch arme Witwen auszu beuten. Der Gerichtshof hatte als strafmildernd an genommen, daß dem Angeklagten in den meisten Fällen seine betrügerische Absicht durch das Entgegen kommen der Geschädigten erleichtert worden sei. — Chemnitz, 17. Juni. Ein am Sonntag früh fts6 Uhr nach Olbernhau zu Abgang gekommener Sonderzug beförderte ab hier etwa 570 Sänger. Gegen 100 Personen kamen noch unterwegs dazu. Vollbesetzt traf der Sonderzug mit 20 Wagen nachts ^ft11 Uhr wieder hier em. — Neustadt bei Chemnitz, 15. Juni. Ge legentlich einer in diesen Tagen hier abgehaltenen größeren Hochzeitsfeicr wurde auch der Armen des hiesigen Ortes gedacht. Eine zum Besten derselben veranstaltete Sammlung ergab den ansehnlichen Be trag von 40 Mark. Dieses Geld wurde gestern an neun arme, würdige Personen verteilt. Es wurde» zwei Personen mit je 6 M. und sieben Personen mit je 4 M. bedacht. — Stollberg, 17. Juni. Gestern vormit tag entlud sich ein Gewitter über unseren Fluren. Dabei schlug der Blitz in unmittelbarer Nähe des „Heiteren Blicks" in den Graben des sog. Fürsten weges. Der elektrische Funke wühlte ein großes Loch und fuhr von da auf einer Wiese dis Anhöhe hinauf. Der Gang dieses seltsamen Blitzstrahles ließ sich ge nau verfolgen, da das Gras von ihm auf jenem Wege verbrannt worden war. Im oberen Gebirge war von einem Gewitter nichts zu spüren. Hier regnete es teilweise, auch herrschte empfindliche Kälte.
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