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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 03.07.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189507033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18950703
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18950703
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1895
- Monat1895-07
- Tag1895-07-03
- Monat1895-07
- Jahr1895
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 03.07.1895
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Wochen- und 'fiachMmlatt zugleich AtMts-Anmer str HchMrf, WRitz, Kkrnsdsrf, Msdoef, R ZM», HeistichMri, Mack«M«. Wlse». Amtsblatt für den Stadtrat zn Lichtenstein. M. 151. Fernsprechstelle Nr. 7. MittWvch, SM 3. JUÜ Fernsprechstelle Nr. 7. 1895. 7MslS Blatt rrscheiut täglich kaußer So««- «L Aesttags) abends für dm folgenden Tag. MerteliLHMLer Bezugspreis 1 Mark Lü Pf. — Einzelne Nummer 1« Pfennige. — OiPtLANgm nehmen außer Ler Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaisers. Postanstalle«, Postbote«, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergesvalirM Korpuszeile oder Lers« Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahnw der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Nutz- mW Brennholz-Anktio». Im Lichtensteiner Revier sollen MoNtag^ deu 8. Jnli vorrn. 8 Uhr im Schwalbe'sche» Gasthofe in Hemrichsort dis im Neudörfler Walde aufbsreiteten 2100 Glück fi. Stangen von 3 bis 6 om Unterstärke, 350 „ „ „ „ 7 „ 9 „ ,, 130 „ 10 15 „ 1 Rm. fi. Nutzroüen, 3,5 oa lang, 24 „ Ndhlz -Brennfcheite u. Rollen, 11 „ Eichen-Zacken, 24,8 Wellenhdt. Laub- u. Ndhlz.-Reisig und einige Stockplätze unter den üblichen Bedingungen meistbietend verkauft werden. Fürstliche Forstverwaltsmg LichteKftein. GssKMt-Feuermehr CüMöerg. Freitag, deu 3. Juli, Uebung der Gesamt-Feuerwehr. Nach gegebenen Alarmsignal hat sich jede Sektion mit ihren Geräten sowie die Wachmannschaften am Marktplatz (Wasserbassin) zu stellen. Versäumnisse sowie Zuwiderhandlungen werden nach der bestehenden Feuer löschordnung bestraft. Die Herren Zugs- und Sektionsführer werden gebeten, sich Do««erstag, den Ä. Juli, abends fts9 Uhr im goldeueu Adler zu einer Besprechung einzvfinden. Ca! lnberg, den 2. Juli 1895. Der Branddirektor. Wilhelm Schick. SMrkaffen-Expeditlonstage in Lichtenstein: Dienstags, Donnsrstags urrd SonNahends. LsMsgeschichKA. * — Lichtenstein, 2. Juli. Anschließend an unseren gestrigen Bericht, wollen wir heute auch einen -ulick auf die elektrische Beleuchtung des Helmgartens während der beiden Abends des Rosenfestes werfen, und mag erwähnt fein, Laß der Grund, warum nur eine Lampe gebrannt werden konnte, als ein sehr begreiflicher bezeichnet werden muß: Infolge der verschiedenen Baumgruppen konnte die Drahtleitung in so kurzer Zeit nicht genügend isoliert werden, und demzufolge machte sich dadurch viel Erdableitung bemerkbar. Die Beleuchtung war jedoch trotz nur einer Lampe sehr effektvoll und fand die ungeteil teste Anerkennung aller Anwesenden. Am gestrigen Abend war die Beleuchtung eine noch weit bessere, indem Maßregeln getroffen waren, um die am Tags vorher sich geltend machende Erdadleitung zu ver ringern. Immerhin ist es aber als anerkennend zu bezeichnen, daß unser Rosenfest in diesem Jahre einen so erfreulichen Fortschritt durch diese elektrische Be leuchtung gemacht hat und der Maschinenfabrik des Herrn Max Eudesfelder gebührt voller Dank für ihr uneigcnnützes Schaffen, dem Gewerbe und der In dustrie unserer Stadt neuen Ansporn zu thatkräftigem Weiterstreben dadurch gegeben zu haben. * — Gestern abend wurde durch Scheuwerdeu eines Pferdes an einem Wagen in der Zwickauer straße eine Frau heruntergeschleudert, sodaß dieselbe in ärztliche Hilse genommen und per Wagen in ihre Wohnung befördert werden mußte. Das Pferd hatte sich von dem Wagen losgerissen und raste durch die Stadt, glücklicherweise ohne weiteren Schaden anzu richten. Erst nach längerer Zeit kam dasselbe zur Ruhe und zwar in der Badergasse, woselbst sich das selbe in das Geschirr verwickelt hatte. * — Juli-Monat, in welchen wir nunmehr eintreten, bringt uns den Anfang der Brotkorn-Ernte. Während zahlreiche Touristen für die Sommerszeit frohe Wanderpläne schmieden, während die Schul jugend mit berauschenden Phantasien über die Ferien- freuden sich den Kops füllt, denkt der Landwirt sorg sam an sein Rüstzeug für die Ernte, wirbt er Arbeits kräfte undtrifft seineDispositionen für denErntefelbzug, der große Umsicht und unermüdliche Thätigkeit bean sprucht. Da geht es am frühen Morgen, im ersten Schimmer des neuen Tages hinaus ins Feld und dann wird geschafft bis in die sinkende Nacht. Lustig klingt die Sense, und wenn die Halme fallen, das ganze Feld mit Schwaden bedeckt ist, dann ist auch des Landmanns Herz hoffnungsfroh. Die Garben werden gebunden, die Stiege werden zusammengesetzt, und dann soll es zum Einfahren gehen, wenn die Witterung keinen Strich durch die Rechnung macht, bis mit der Erntekrone der letzte Wagen zum Hofe fährt. Mag nur der Felder Segen auch einen reichen Segen an klingenden Thalern ergeben. Die Getreidepreise sind gegenüber dem Stande vor andert halb Monaten wieder zurückgegangen, sie werden viel leicht noch mehr sinken, je näher wir der Ernte kom men. Den großen Konsortien an den Getreidebörsen liegt immer daran, thunlichst billig eivzukaufen, und es will deshalb auch scheinen, als ob die Getreide- Preise, wie heute die Pcolmktisnsböcsen dieselben no tieren, nicht völlig den wirklichen Markwerhältniksen entsprechen, sondern zu niedrig sind. In solchen kritischen Zeiten ist für den Landmann bei Abschlüssen große Vorsicht geboten, auch im Hsu-Verkauf mag man vorsichtig sein. — Der Ehrenbürgerbrief, der dem Fürsten Bismarck von den 64 Städten des Königreichs Sach sen, die ihre Verfassung nach der Städteordnung für mittlere und kleine Städte regeln, gewidmet wird, ist nunmehr fertig gestellt. Dieser Ehrenbürgerbrief ist als ein Kunstwerk ersten Ranges zu bezeichnen. Die Ueberreichung desselben an den Fürsten Bismarck erfolgt voraussichtlich im Monat Äug. d. I. durch dis Bürgermeister der vorgedachtm Städte. — Das Direktorium des Landwirtschaftlichen Kreisvereins im Erzgebirge hat Herrn Oberlehrer und Kantor T. F. Zenner in Langenchursdorf in Anerkennung seiner langjährigen Thätigkeit als vor maliger Vorsitzender und Schriftführer des landwirt schaftlichen Vereins daselbst die bronzene Staats medaille für Verdienste um Landwirtschaft und das dazu gehörige Ehrendiplom überreicht. — Heute vor 100 Jahren, also am 2. Juli 1795, wurde zu Dresden ein Mann geboren, der ein Jugend- und Volksschriftsteller im besten Sinne des Wortes genannt zu werben verdiente. Es war dies der allgemein bekannte Gustav Nieritz. Sein Vater war Lehrer an einer Dresdner Armen- schule und Nieritz war selbst als Lehrer — später Oberlehrer und Schuldirektor — in seiner Vater stadt viele Jahre lang thätig, obschon er selbst ge steht, daß er erst wenig Neigung zu diesem damals noch gering geschätzten und kärglich besoldeten Be rufe in sich verspürte. Nachdem Nieritz erst einige Jahre die Kreuzschule und darauf das durch Dinter gehobene Seminar zu Friedrichstadt-Dresden besucht, wurde er 1814 Hilfslehrer seines Vaters. Seine Tagebücher und eine von ihm selbst später geschriebene Geschichte seines Lebens geben Zeugnis von den be scheidenen Verhältnissen, unter denen er anfangs, be sonders in der Kncgszeit, lebte. Aber durch schrift stellerische Begabung, mit der er bald den rechten Ton für das Kindesgemüt zu treffen und das Herz des Volkes zu packen wußte, besserte sich allmählich seine Lage. So bewahrte er sich selbst das heitere Gemüt, von dem Jean Paul sagt: „Heiterkeit ist der Himmel, unter dem alles gedeiht, Gift ausge nommen". Seine erste Druckschrift war betitelt: „Das Pommeranzenbäumchen". Aus seiner Feder gingen nach und nach 117 Bändchen der zum Teil noch jetzt gern gelesenen Jugendschriften hervor und außerdem noch eine große Anzahl kleinere Erzäh lungen, die in den Zeitschriften und Kalendern ver öffentlicht wurden. Als besonders beliebte Jugend schriften heben wir hervor: „Das vierte Gebot", „der kleine Bergmann", „der junge Trommelschl wer", „der blinde Knabe", „des Königs Kind", „Alexan der Menzikvff" „der Findling" .usw. Nach 50jähriger Amtierung legte Nieritz 1864 sein Schulamt nieder und starb am 16. Feür. 1876 zu Dresden. Durch seine Schriften hat Gustav Nieritz sich selbst ein ehrenvolles Gedächtnis gestiftet, seine Vaterstadt ehrte ihn durch Aufstellung seiner Büste im Jahrs 1878. — Aus Leipzig wird berichtet: Die krank hafte Empfindlichkeit unserer Kinder gegen Tadel des Lehrers oder sonstiger Erwachsener nimmt wirklich bedauerlicherweise stark Zu, wie ein neuerlicher Fall beweist. Der 14jährige Knabe eines Eisenbahnbe- amten besucht eine hiesige höhere Schule, und da er nicht leicht auffaßte, so sprach der Lehrer die Be fürchtung aus, daß der Knabe das Ziel der Schule nicht erreichen werde. Sofort nach Schluß des Un terrichts beauftragte der Knabs einen Kameraden, seinen Eltern mitzuteilen, daß er nicht nach Hause kommen werde, und thatsächlich ist derselbe zur tiefsten Bekümmernis seiner Eltern seit jenem Zeitpunkte verschwunden. — Ein 12 Jahre währender Prozeß wurde vom Oberlandesgericht in Naumburg zu Gunsten des seinerzeit in Konkurs verfallenen Landwirts Oskar Trsnckmann in L. -Eutritzsch entschieden, und zwar gelangt der Genannte durch den Ausgang des Prozesses in den Besitz einer Summe von über 100 000 M. Oskar Trenckmann klagte gegen seinen Bruder Gustav Trenckmann auf Schloß Bsrchwsrben um Herausgabe eines von feiten der Mutter der beiden Brüder stammenden Erbteils in Höhe von über 100 000 M., und nachdem das Reichsgericht kürzlich diesen langwierigen MMersrbeprozeß dem Oberlandesgericht in Naumburg überwiesen hat, ent schied das letztere zu Gunsten des bankerotten Bru ders. Derselbe ist nunmehr nach ca. 12 Jahren in die glückliche Lage versetzt, seinen Verpflichtungen nachkommen und seinen Gläubigern gerecht werden zu können. — Chemnitz, 1. Juli. Der Besuch des ersten sächsischen Gau-Kegelfestes in Chemnitz vom 3. bis 6. August scheint ein sehr lebhafter zu werden, da schon mehrere hundert Anmeldungen zur Teilnahme vorliegen. Eine große Anzahl wertvoller Ehrenpreise sind schon gestiftet und viele noch in Aussicht gestellt. Der Prozentsatz Kegler, welche auf Ehrenbahn einen Preis erringen können, wird ein verhältnismäßig hoher. Kegler aus Städten, in welchen es einen vom deutschen Keglerbund anerkannten Verband giebt, bekommen Fest- und BundeZkarten nur auf Grund der Vorzeigung ihrer Verbandsmitgliedskarten aus gehändigt. — Zwickau, 1. Juli. (Oeffentliche Verhand lung vor dem Kgl. Landgericht, Strafkammer II.) In der Sitzung, welche der Gerichtshof der zweiten Strafkammer vorgestern abhielt, erkannte man wider den 1870 zuSchneckenlohe bei Kronach in Bayern gebore- nen inHohndorfbei Lichtenstein wohnhaften Bergarbeiter Johann Georg Nikolaus Frankenberger wegen ge fährlicher Körperverletzung auf eine Gefängnisstrafe
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