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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 22.11.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189611220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18961122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18961122
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1896
- Monat1896-11
- Tag1896-11-22
- Monat1896-11
- Jahr1896
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 22.11.1896
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Tekegramm-Aldrtfssr Nr. 272 1896 zakoxnvt. F«r»«r Ist « demselben Gewinne die ltcheFührung, d« betreffende«Häusern zu, musetue Fumllie «tue» «us«,r lau,jLtzrtge» Blatt-Kolporteure BestelluNgev autzusühren. . S-arkaffen-Expeditionstage in Lichtenstein Dienstag-, Donnerstag» und Sonnabends. tu (M s d e»' lü Gasthuf). 21. Nov. a. o. Woldemar Kürzel hier. Fortuna hat dabei inSbeson- dere einer hiesige» Arbeiterfamilie so freundlich ge lächelt, daß in diese ei« Heller Sonnenstrahl Glück und Freude bracht«. An «ine» Zehntel dieser Se« wiunuuuuner partizipieren nämlich 8 Familienglieder, die zu jeder Klaffe je SS Pfg. einzahlten, wofür ihnen ouo der schön« Gewhw von je 2112 Mk. 50 Pfy. — Ein blinder Briefbote, wie ein solcher i« Rejichenhain bei Elsterwerda vorhanden ist, dürfte wohl vereinzelt dasteheu. Der Briefträger dieses OrtS ist vollständig erblindet, waltet seine» Amte» dabei aber mit großer Gewissenhaftigkeit uud Pflichttreue. Nachdem ihm di« Ramen de, Brief empfänger genannt find, schreitet er sicher, ohnejeg- den ernsten ErinnerungStag zum Gedächtnis der Toten. Der Winter hat in diesem Jahre seine ge bietende Hand schon zeitig über Flur und Feld auSgestreckt, überall Oede und Leere, auch auf dem Gottesacker, unter dessen Hügel« unsere Lieben, aller Not und aller Sorge entrückt, den letzten Schlummer schlafen. Die Winterszeit lähmt und tötet alle» Leben, nur nicht die lebendige Llebe, die heiß glüht wie das ewige Sonnenlicht in der Men schenbrust, die nicht» zu überwinde« vermag, weil sie allgewaltig ist, wenn nicht heftige Leidenschaften sie zerstören. Wo eS nur möglich ist, legt eine lie- bende Hand in einem Kränzletn ein neues Liebes zeichen auf die Grabhügel, uud an ihnen wird manche Stunde weihevoller Erinnerung feierlich begangen. Unter den Erinnerungsgedanken, unter mancher stillen Zähre sprießen grün auf im Menschenherzen manche gute Vorsätze, manche» herzliche Versprechen, manche Gelöbnisse, und mit einem Abschiedsblick trennen wir «n» von der Stätte der Weihe. Eine stille Feier am Totenfeste wirft ihren Schimmer auch noch hinüber mit in das bald wieder beginnende ArbeitS- leben, und in die Thätigkeit der fleißigenHände mischen sich die letzten ernsten Gedanken. So viele von denen, die wir betrauern, die für immer unS ent- rissen sind, waren treue Leiter und Mahner, ernste Vorbilder in der Arbeit, in der rechtschaffenen, em sigen Thätigkeit, di« allein ein Leben wirklich aus« zusülle» und zu beglücken vermag. Ein stilles Ge lübde am Totensonntage sollte darum vor allem sein, unseren Teueren nachzaeifern in der Arbeit, die Segen schafft, die Zufriedenheit bringt, die erhält. — Aeugengebühren. Die Ansicht vieler als Zeugen vor Gericht geladener Personen scheint dahin zu gehen, daß man die durch die Vorla dung bedingte Versäumnis nicht hoch genug anschlageu könnte. So verlangte i« Schöffengericht zu Gera ein Schneidermeister aus Debschwitz für eine versäumte Stunde 1 Mk. 80 Pfg., was bei 10stündiger Arbeitszeit eine» Tagesverdienst von 18 Mk. ergäbe. Er erhielt allerdings nur 75 Pfg. Wir möchten darauf Hinweisen, schreibt die „Ger. Ztg.*, daß in solchen Angelegenheiten einfach de, Steuerzettel al» maßgebend angesehen wird, und daß solche Angaben unbedingt eine Berurteilung nach sich ziehen würden. Ohnehin mache man die Wahr nehmung, daß öfter ein guter „Freund* sich als Zeuge anbietet, schließlich nicht» Belangreiche» auS- sagen kann und nur dem „Freund* eine Menge Unkosten verursacht, a« denen Mancher zeitlebens zu würgen hat. — Von dem Chemnitzer Schöffengericht wurde ein Arbeiter zu sechs Wochen Gefängnis und Bezahlung der Kosten wegen gröblicher Beleidigung eine» Lehrer» verurteilt. Er hatte den Lehrer öffent lich in Gegenwart der Schüler in gemeiner Weise beschimpft, weil sein Sohu hatte «achsitzen müssen und früher ein« sehr mäßig, körperliche Züchtigung erhalten hatte. — Crimmitschau, 19. Roo. Der „Criwm. Anz.* schreibt: Bekanntlich fiel der dritte Haupt gewinn von 200 000 Mk. in di« Kollektiv« de» Hru. beteiligt. Die Eltern und zwei ihrer Kinder spielten gemeinsam ein Zehntel de» genannten Lose». Die selben erhalten nun insgesamt die schöne Summe von 16 900 Mk. auSgezahlt. — Der groß« Gewinn wird selbstverständlich bet allen Beteiligten Freude hervorgerufen haben, aber für die genannten schlich ten Arbeiterfamilien ist dieser seltene Glücksfall doch eine Fügung, die gewiß mancher Sorge ein Ende bereitet hat. — Glauchau, 20. Nov. Testern nachmittag von 3 Uhr ab wurde im Direktorialzimmer der Kgl. AmtShauptmannschaft Glauchau die 7. diesjährige Sitzung deS Bezirksausschusses abgehalten. Nach einigen geschäftlichen Mitteilungen fanden beziehent lich bedingungsweise Genehmigung: Die Schank« erlaubnisgesuche Frauke'» in Altstadt-Waldenburg, Lämmel'» in LangeuchurSdorf und Schellberg'» iu Alt-Waldenburg, ferner da» Gesuch der verwitwete» Oberländer in Gersdorf um Konzession zu» Beher bergen rc., der I. Nachtrag zum OrtSstatut für St. Egidien, da» Anlagen-Regulativ für Altstadt-Wal denburg, das OrtSstatut für Wickersdorf und da- »esaufgrstrllte Tanzregulativ für den Bezirk der Kgl. Amtshauptmannschaft Glauchau. Ebenso wurde zu den Dismembrationen Reinhold'» in JertSau, Kunz' in Zwickau — für Hohndorf — und Uhlig'» i« Reichenbach bedingungsweise Dispensation erteilt, weiter der Anlagen-Rekur» der verwitweten Ebert in Zwickau — für Ernstthal — für begründet erachtet und beschlossen, da» Biersteuer-Regulattv für Calln- berg der Kgl. Kreishauptmannschaft zu Zwickau be dingungsweise befürwortend vorzalegen. Dagegen wurde da» Schankerlaubairgesuch Unteutsch'- in Hohndorf abgewiesen, auch die Gewährung einer Beihilfe aus Beztrksmittelu zur Herstellung eine- Weges von Neudörfel nach der Lichtenstein-Lößnitzer Straße abgelehnt. Endlich sprach sich der Bezirks ausschuß über die Wirkungen der Verordnung über den Betrieb von Bäckereien und Konditoreien im hiesigen Bezirke aus. Die noch vorliegenden Be ratungsgegenstände wurden der vorgerückten Zeit halber von der Tagesordnung abgesetzt. — Nochmal» vom großen LoS. Freudige Stim mung herrschte unter mehreren Arbeiter» de« Eisen werks in Gröditz bei Großenhain, da auch sie mit ihren Anteilen von dem groß«« Lose beglückt wur den. Der Hauptspieler ist der EisenwerkSzimmer- mann und Wirtschaftsbesitzer Riedel in Stolzenhain, welcher ein Zehntel von dem Lose 38,534 spielte. Er selbst hat von diesem Bruchteile zwei Anteile, während a» sechs anderen StsenwerkS-Arbeiter aus Fraaenhain, RepPiS, Pröse« und zwei aus Saat- haiu partizipieren. Die Glückliche« kehrten «achge- thaner Arbeit ein uud trotz ihre» schönen Gewinne» verzehrten dieselben in sorgsamer Weise Jeder ein GlaS Einfach, ein Schnäpschen und kauften sich Jeder eine Cigarre. Am Tische äußerte» dieselben ihre große Freude, indem sie sich nun ein eigene» Hau» kaufen könnten und auch ihren alten Bater, der bis lang zur Miete gewohnt habe, iu dasselbe unentgelt lich aufuehme« könnten. Gewiß ein Zrichen kindlicher Liebe und Dankbarkeit! »chsprrl. bittet U«er<w«»w. *— Lichte« stein, 21. Nov. vorige« Don- »er«tag wurde Herr Baltin, seither Lehrer in St. Egidien, durch Herr« Schuldirektor Poentcke al» 14. ständiger Lehrer hterselbst i« sei« Amt «tage- wies«». *— D«r Schluß de» Kirchenjahre« ist da, sei» letzter Sonntag bringt für »je evangelisch« Kirch« Vekanntmachnng. Montag, de» 23. November, nachmittags 3 Uhr sollen ca LS Haufe» harte» Strauchholz auf dem Grundstück am Gtadtbad versteigert werden. Für die Verwaltung: Colditz. »JUg. gen ist da» Er- i«dr erwünscht. Vorstand. Geschäftstage der Sparkasse zu CaUnderg Montag, Donnerstag und Tonnabe»-. Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich WW-LnzM für Kühndorf, UdU Zernsdorf, Mors, Sl. Wien, Keinrichsort, Komm und Mlfen Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. ick an Mms, -g wurde, daß ich te. Dank dem Herrn a, prukt. unä Äünokvn, Ba- inch in der Zeit eine MW ich meinen Dienst ehen kann. l. Oktober 1896. eea» Auer, -Büreaudiever. MM. !» - nach der Diese» Blatt erscheint täglich (außer Sonn» und Festtag») abend» für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark SS Pfennige. — Einzelne Stummer 10 Pfennige- — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstatten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespalteu« KorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi» spätestens vormittag 10 Uhr. Heute mahnen unS die ernsten Totenfestglocken zum Ge dächtnis an unsere entschlafenen Lieben. Und da lassen wir wohl heute daS Leben unserer teuren Toten noch einmal vor unserer Seele vorüberziehen. Wir vergegenwärtigen uns, was sie unS gewesen sind. Sie waren vielleicht unsere Freude und Stolz, unser Stab und Stütze, unser Rat und Hilfe. Wir denken weiter heute auch zurück an ihr Sterben. Der Eine unserer Lieben siechte in den besten Jahren ganz allmählich dahin, bi» ihn von seinen langen, schweren Schmer zen der Tod erlöste. Der Andere wurde mitten in seiner Arbeit und Beruf, in der Fülle seiner Kraft, durch einen tätlichen Unfall, durch einen Schlag, durch ein Fieber plötz lich und unerwartet von unserer Seite gerissen. Eia Dritter litt an Altersschwäche, die Sinne, das Augenlicht und da» Gehör wurden immer schwächer, der Verstand nahm immer mehr ab, er wurde immer kindischer und so ist er schließlich eingeschlafen. So ist der Tod an unsere Lieben in gar ver schiedenen Gestalten herangetreten. Und da steigt wohl am Totenfest in unS die Frage auf, was für ein Tod un» ein mal beschirden sein wird, solch ei« langsamer oder solch «in plötzlicher, oder solch ein kläglicher Tod. Nun, wir können den Schleier, der über unserm Ende liegt, nicht lüften. Aber daS ist doch unsere Pflicht, daß wir un» bei Zeiten auf den Tod rüsten, mag er nun so oder so einmal an uns heran kommen. Wir Menschen find ja in jeder anderen Beziehung so überausvorsichtig. Wir versichern unser Haus und unsere Habe gegen Feuer und unsere Felder und Gärten gegen Hagelschlag. Wir verschließen unser Geld fest vordem Dieb. Wir stellen uns sicher für die Fäll« der Krankheit, de» Unfalls und der Invalidität. Wir thun dies alles, ob wohl wir nicht bestimmt wissen, ob Feuer, Hagel, Diebe, Krankheiten und Unfälle un» je treffen werden. Dagegen das wissen wir doch bestimmt, daß der Tod uns Alle einmal treffen wird und daß dann Gott über unsere Seelen eine ewig giltige Entscheidung fällen wird. Muß uns aber diese Gewißheit nicht dazu treiben, uns auf diese unentrinnbare Stunde des Tode» und des Gerichts vorzudereiten in der rechten Vorsicht? Aber doch, wie find oft gerade die, die in irdischen Dingen die Vorsichtigsten, Klügsten und Weitsehend- sten sind, in diesem Punkte so besonders unvorsichtig, thöricht und kurzsichtig! Und in jener GerichtSstund« wird eS ihnen zu ihrem Schrecken klar werden, daß sie bei all' ihrem Dich ten, Trachten und Spekulieren doch an da» allergewisseste Ereignis ihres Lebens, an ihren Tod, nicht in der rechten Weis: gedacht haben. Darum wollen wir in heilige r Vor si cht heute am Totenfest uud jeden kommenden Tag wieder in rechter Demut und Buße uns betend in die Arme unsere» Heilandes Jesu Christi werfen, der dem Tode die Macht genommen hat. In diesem Glauben, und our in diesem Glauben an ihn, der die Auferstehung und da» Leben ist» werden wir heute, ja jeden Tag bereit sein, plötzlich au» dieser Welt zu scheiden und vor Gotte» Rtchterstubl mit Freuden zu treten. Wir wollen weiter in heiliger Vorsicht Stärkung diese» unse re» Glaubens immer wieder au» Gotte» Wort und au» dem heiligen Mahle schöpfen. Dann werden wir in langem Siech tum Trost und Frieden in unserm Herzen reichlich haben, di» Gott uns heimholt zum ewigen Frieden, wo er abwischen wird alle Thränen, wo der Tod und Leid und Geschrei und Schmerzen nicht mehr sein werden. Uud wir wollen weiter in heiliger Vorsicht die Unsrigen auferziehen in Gottesfurcht und Gottseligkeit, wollen Hauspriester und HauSpriesteriunen sein. Dann in unserer letzten Not, „wenn mein Herz und Gedanken vergehn al» wie ein Licht, da» hin und her thut wanken, wenn ihm da» Oel gebricht", werden unsere Lieben unsern schwachen Geist und unsere müden Seelen aufrichten und erquicken mit köstlichen Worten, Liedern uud Sprüchen deS Trostes. Die Unsrigen werden dann mit ihren brünsti gen Gebeten unserer Seele helfen au» den Banden de» elen den, gebrechliche» Leibe» zur ewigen, seligen Freiheit. So lohnt sich solche heilige Vorsicht in jedem Fall, mag un» nun nach Gotte» Willen einst beschirden sein »ein plötzlicher oder rin langsamer, oder ein kläglicher Tod. Darnm, wenn wir un» heute wahnen lassen zu solcher heiligen Vorsicht, dann feiern wir rin gesegnrtt» Totrnsest. Bleichgasse 7711. r kann sofort sßs a in d«r Txped. - 48, Jahrgang, »«ms--«» - «»schm, Sonntag, den 22. November g, Hohndorf. el-M«s tum Genuß), > :i iS Küchler. Kv88. d M LIW. lisch, Kaia«. G Tetzner v lachten ch, Callnberg. WWtz >) ist zugelaufe« a»n, Bernsdorf. sltWfelen bei Otto Götz«. « F-uler RikaiOn, ilMsn iuS Bleier. te« PerriiM eu«g empfiehlt s Hoyer. MMMe ! Auswahl in schmück
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