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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 31.10.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189710319
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18971031
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18971031
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 5-6 (Beilage) in der Vorlage nicht vorhanden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1897
- Monat1897-10
- Tag1897-10-31
- Monat1897-10
- Jahr1897
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 31.10.1897
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WUßMMMNgM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HeWr-KUizer für KWorf, DSU Zernsdorf, Mderf, St Wien, Leinrichsorl, Norienau und Mm. Amtsblatt für den Stadtrat: zn Lichtenstein. »7. Ia-rg«»g. > - — - > — Rr. 254. Sonntag, den 31. Oktober "'L'l'.-.'r.'?.".?" 1897. Wese« Blatt erscheint täglich (außer Sonn» und Festtag») abend» für den folgende» Tag. Merteljährltcher Bezug»t>rei» 1 Mark SS Pfennig«. — Einzelne Rmumer 10 Pfennig«. — Nrstrlluageu nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaiser!. Poftaustalte«, Postbote», sowie die »«»träger eutgege». — Inserat« werd«» di« vtergespaltr« Korpuszeile oder der«» Raum mit 10 Pfennigen berechnet. - Annahme der Inserate täglich bi» spätesten» vormittag 10 Uhr. Aus Stadt und Laud. * — Lichtenstein, 30. vkt. Her, Fabrikant G. A. Bahner hier, welcher aus der Sächsisch-Thü ringischen Ausstellung in Leipzig mit der silbernen Medaille prämiert worden ist, hat diese Auszeichnung als seinen Leistungen keineswegs entsprechend, zurück- gewiesen. * — In dem Spielplan der Kgl. SLchs. Lau- deSlotterie tritt vom nächsten Jahre an insofern eine Aenderuug ein, als daS LoS, auf das am letz te» ZiehungStage der 5. Klaffe der höchste Gewinn fällt, zugleich eine Prämie oo» 260,000 Mk. erhält. Der höchste Gewinn beträgt also fernerhin im gün» stigsten Fall« 700,000 Mk. Der niedrigste Gewinn der 5. Klass« ist von 265 Mk. auf 272 Mk. erhöht worden, dagegen find u. a. 11 Gewinne zu je 15,000 Mk. in Wegfall gekommen. In Einnahme und Ausgabe stehen sich die fünf Klaffen der Lotterte Mit 18,135.000 Mk. gegenüber. * — Rödlitz, 30. Okt. Jo Oberrödlitz brannte gestern nachmittag in der 3. Stunde daS Frauke'sche Wohnhaus nieder. Es konnte nur wenig gerettet werde». Einige darin wohnende Familien hatte» versichert. — Angesichts des Reformationsfeste« wolle» wir »icht unterlaffe«, unsre Leser von neuem auf die Bedrängnis unsrer evangelischen Glaubensgenossen in katholischen Ländern und auf die segensreiche Thätigkett der Gustav Adolf-Stiftung hinzuweise». Bisher hat der Gustav Adolf-Berein schon 4467 Gemeinden unterstützt. Durch seine Hilf« ist eS wög- lich geworden, 1805 Kirchen, 816 Schulen, 753 Pfarrhäuser zu bauen, 78 evangelische Friedhöfe anzulegeo, 854 Konfirmanden- und Waisenanstalten zu gründen, 646 Ortschaften mit Predigt und Re ligions-Unterricht zu versorge», 2200 Pfarrer und Lehrer zu unterstütze». Bisher sind durch die Gustav Adolf-Stiftung 31,826,945 M. für die Unterstützung evangelischer Gemeinden aufgewendet worden und durch solch thätige Lieb« ei» herrliche- Liebesband um die Evangelischen aller Länder geschlungen wor den. Noch aber dringen auS 1829 Gemeinden Ge suche und Bitten an den Verein, die in herzbewegender Weise von der Not unsrer evangelischen Glaubens genossen iu der Zerstreuung melden, die oft in einem Kampfe gegen daS planmäßige Vorgehen der ka tholischen Kirch« stehen, von dem wir in unserm liebe» Sachseuland« keine Vorstellung uns machen köune». Wie mahnt uns angesichts dieser Not da» morgende ReformationSfest, mit brüderlichem Her- zen un» um die vielen Glieder der evangelischen Kirche zu kümmern, die in Mitte einer katholische» Bevölkerung keine Schule, keine Kirche, keinen Got tesacker, keine Glocken, keine evangelische Predigt haben. Da wolle» wir denn nicht unterlaffe», herz lichst zu bitten, zu der am ReformativnSfeste für die Zwecke der Gustav Adolf-Stiftung stattfindendeu Kollekte recht reichlich zu gebe». — Wiederholt hört man Aeußernngen der Ent rüstung über di« Rohheiten mancher Geschinführer, welche auf die ihnen anvertrauten Lasttiere unbarm herzig loSschlage», namentlich dann, wenn die Tiere die Lasten nicht zu ziehen vermögen. ES sei zur Warnung auf 8 360 Rr. 13 de« Strafgesetzbuch«» aufmerksam gewacht, welcher besagt, daß mit Geld straf« bi« zu 150 Mark oder mit Haft bestraft wird, wer öffentlich in «ergerni» erregende, Weise Tiere toShaft quält oder roh mißhandelt. — Die Stenographie nach Babelsberger'« Sy stem ist bekanntlich al« fakultativer Lehrgegenstand In die höhere» Lehraustalten vo» Bayern, Sachsen, Sachsen-Weimar und Oldenburg eingeführt. I» Württemberg war in den Schulen der freie Wett bewerb von vier Systemen zugelaffen worden. Nach einer über den Stenographieunterricht in Württem berg neuerdings ausgenommenen Statistik hat e« sich herau-gestellt, daß da» GabelSbergersche System fast in alle» in Betracht kommenden Schulen gelehrt wird. E» ist deshalb schon jetzt auch Württemberg zu denjenigen Staaten zu zählen, in welche» die Stenographie nach GabelSbergerS System al« fakul tativer UnterrichtSgegenstand der höheren Lehr-An stalten äs kaoto angesehen werden kann. * — Der auch hier in Vertrieb gebrachte Deut sche BaS-Selbstzünder der Akliengesellschaft in Berlin ist ei» Apparat, der eS ermöglicht, da« SaS der Kronleuchter und sonstigen Beleuchtungskörper ohne Anwendung von Streichhölzer» und ohne Anwen dung von elektrischer Leitung i« derselben beque me« Weise anzuzünde», wie das elektrische Licht. Der Apparat, welcher sich ohne Mühe an jeden Ga«. auslaß anschrauben läßt, funktioniert derart, daß »ach Oeffnen deS Hahnes der GaSstrom nicht seine« ge- wöhnlichru Gang nach dem Brenner nimmt, son dern daß derselbe abgesetzt wird durch ei« seitliches Rohr nach einem ganz seinen GaSauSlaß. Dieser schickt eine» GaSstrom gegen einen kleinen Körper, welcher durch Berührung mit de« Leuchtgas in'S Glühen gebracht wird und das GaS entzündet. DaS so entstehende kleine Zündfläwmchen dehnt ,i- ne» Draht auS, welcher im Zusammenhang« mit einem Doppelventil steht uvd dieses bewegt. Diese» veutil ist so angeordnet, daß e« bei seiner Bewegung de» HauptgaSstrom öffnet uvd sofort darauf da« kleine ZÜndflämwchev zum Er löschen bringt. Der Apparat ist ungemein exakt ge arbeitet and funktioniert mit überraschender Sicher heit. Die Hauptvorzüge des Apparates sind außer großer Bequemlichkeit: die völlige Sicherung vor Gasexplosionen und Gasvergiftungen, da bei ver sehentlich offengebliebenem Hahne da« GaS unent- zündet nicht auSströwe» kann; Ausschluß von Bräu- den, besonders Schaufensterbränden bei unvorsichti gem Anzünden, da Streichhölzer oder Lunte» zum Anzünden vollkommen vermieden werden. Die An zündung d«S GaSglühlichteS findet entgegen der bis herigen Art, ohne jeden Knall, ohne jede» Durch- schlagen statt, sodaß die empfindlichen Glühstrümpfe in außerordentlichem Maße geschont werden, wo durch der Apparat schon allein au« wirtschaftliche» Gründen für Jedermann vorteilhaft ist. — Einen Schutzgürtel mit Sicher heit»t a« für Verwendung beim Fensterputzen hat Bürgerschuloberlehrcr August Lehman» in Zwickau patentiert erhalten. — Einem 13jährigen Mädchen in Dresde«- da« mit Angehörigen den Jahrmarkt besuchte, wurde am Montag abend dsr Zopf abgeschnttten. Auf de« Heimwege begriffen, bemerkte man, daß der blonde Zopf deS Mädchen« zum größten Teile durchschnitten war und nur »och ganz lose festhing. Wahrschein lich ist der Unhold, der e» auf den Besitz deS Zopfe» abgesehr» hatte, bei seiner Arbeit gestört worden uvd hat deshalb von seinem Opfer lassen wüsten. — Leipzig, 28. Okt. Ueber Godard'« Val- lonfahrt findet man in der „Schlef. Ztg." folgende kleine Mitteilung: Der Luftballon des franzöfischen Ingenieur« Loui« Godard, der am DieuStag der vorigen Woche in Leipzig aufgestieqen war und am Mittwoch nachmittag 6 Uhr bei Tarnau im Kreise Oppel» landete, hat, wie man unS schreibt, auch über den westlichen Teil de« Kreise« Militsch seine» Weg genommen und zwar so niedrig, daß «an di« Jusafle» der Gondel genau sehen konnte. Am aller- niedrigsten ging er bei den Dörfer« Luzine und Strehlitz i« Kreise OrlS, wo der Anker de- Ballon» von dem Hause de» Schmiedemeisters Schmiegll die Schorvsteinkappe heradriß und da» Dach beschädigte. Bei der Försterei Juliusburg versuchte «an zu lan de«, was aber »icht gelang. Die Fahrt ging al»- daun weit«, auf da» Dorf Bogschütz zu, wo die In sassen die auf dem Felde befiodliche« Arbeiter »ach der Gegend befragten. Vielfach find von de« Anker de« Ballon» di« Telegraphendrähte zerristeu worden. Nicht weit von der zuletzt genannten Ortschaft wurde am andere« Tage «in 23 w lauge» und 8 mm dicke» Drahtseil gesunde», da» vom Ballon herzn- rühren schei«t. » — Leipzig. In einer am Donnerstag abend abgehaltenen Versammlung vo» Ausstellern der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbe- Ausstellung wurde über die einzuschlageuben Schritte beraten, um den Mehrforderungen au Platzwiete, mit welchen die AuSstelluugSleituug au etwa 400 Aus steller herangetrrten ist, entgegenzutreten. In ver schiedenen Fällen, welche in der Versammlung bekannt gegeben wurden, fordert die AuSftellungSleitung Nach zahlungen von 147, 111, 250, 81, 71, 726, in einem Falle sogar 2750 Mark. Nach längerer Beratung, iu welche auch der anwesende RechtSanwalt Burcka« I. eiugriff, wurde eine Resolution angenommen, derzu- folge die Versammelten erklärten, die aufgestellten Nachforderungen für Platzwiete »icht al« zu Recht bestehend anerkennen zu können. Um aber die Säch sisch-Thüringische Ausstellung nicht mit einer grellen Diffonanz abschließe» zu lasse», find die Versammel ten bereit, »och 15—25 Prozent der geforderten Summe nachzuzahlen. Sollte die AuSstellungSleitung auf diesen Vergleich nicht «ingehev, so will man es auf einen Prozeß ankommen lassen. Mit ihrer Ver tretung beauftragten die Versammelten Herrn Rechts anwalt BurckaS I. hierselbst und wählten dann noch ein aus den Herren Jalonsiefabrikaut Herma«», Haack und Baeßler bestehende» Komitee, welche» die Sache weiter verfolgen wird. — Glauchau, 27. Okt. Sin hiesiger Ein wohner, welcher außerhalb der Stadt, recht» von der Langwitzstraße, »och ca. 10 Furchen Kartoffeln an stehen hatte, mußte vor einigen Tagen die unan genehme Entdeckung mache», daß diese» Kartoffel feld bereit» völlig abgeerntet «ar. Durch die po lizeiliche» Erörterungen ist »un eine Anzahl Kin der ermittelt worden, welche die Kartoffeln au»ge- nommeo haben. *— Oberlungwitz. Der hiesige Schul vorstand hat einstimmig daS Maximalgehalt seiner Lehrer auf 2400 M. und Wohnung erhöht, ohne daß ein Gesuch feiten» der Lehrerschaft vorlag; da» Höchstgehalt wird mit dem 29. Dienstjahre erreicht. — Freiberg. An einem der letzten Abende war der Nebel so stark, daß ein Verkehr auf baurr losen Feld wegen fast unmöglich. Ein älterer Geichirrführer eine» be nachbarten größeren Gutes kann davon erzählen, welche Angst Ihm durch den Nebel verursacht worden ist. Nach beendigter Feldarbeit spannte er seine beiden Ochsen an den Wagen, um gegen 6 Uhr heimzukehren. Da er aber halb 8 Uhr mit seinem Gespann noch nicht da war, begann man, um sein Ausbleiben besorgt, ihn zu suchen. Endlich fand man ihn, wie er damit beschäftigt war, für sich und seine Tiere unter freiem Himmel ein Nachtlager zu bereiten. Ueber eine Stund« war er im dichten Nebelschleier, immer im Kreise sich be wegend, herumgeirrt, ohne den Weg nach der 30 Minuten entfernt liegenden Wohnung zu finden. — Jo Kamenz ward ei» Zimmerlehrlin- durch «ive Dampfsäge buchstäblich enthauptet. Der Kopf wurde ihm vollständig abgeschnitten und eia Arm total zerrissen. Deutsches Reich. § Berlin, 29. Okt. Der Regieruugsprästdent von Reinhaben ist in verliu eingetroffen und hatte bereit» längere Konferenzen mit Herr» v. Miquel. Man bringt die Anwesenheit ReinhabenS mit Per» sonalveräuderuogen in Zusammenhang. 8 Berlin, 29. Okt. Gegenüber Zeitungs nachrichten, welche in den letzten Togen über die Behandlung de-Freiherru von Hammerstein erschie nen, verbreitet He StrafavstaltSverwaltuvg eine amtliche Kundgebung, wonach Freiherr von Hammerstein genau in derselben Weise verpflegt und gehalten wird, wie die übrigen Straf gefangenen. Mit Ausnahme eine» kurze» Zeitrau mes, in dem er mit Rücksicht auseinevorübergehende Körperschwäche Krankenkost «hielt werde er auch nach andrer Richtung hi» in keiner Weise bevorzugt. 8 Berlin, 29. Ott. Nachdem der Bundesrat seine Plenarsitzung«« wieder ausgenommen hat, wird demnächst der Entwarf der Milttärstrasprozeßordnaa» zor Beratung und Beschlaßfaffnng gelange«. Damit
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