Suche löschen...
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 19.12.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189712193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18971219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18971219
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1897
- Monat1897-12
- Tag1897-12-19
- Monat1897-12
- Jahr1897
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 19.12.1897
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
tzeWr-ZMM M Kondors, ZW, Imirdors, M:rf, Sl. Wie«, Leinrilhrort, UmeiiW M Mm. Amtsblatt füv den Stadtrat zn Lichtenstein. L7. S«hrga»g. .- — Nr. 295. Sonntag, den 19. Dezember "VN"?".?" 1897. Mes«. Blatt erscheint täglich (außer Son», und Festtag») abend» für den folgenden Tag. Bierteljährltcher Brr»g»drei» 1 Mart SS Pfennig». — Einzelne Nummer 10 Pfennig». — MKelluugen nrhmrn außer der Expedition t« Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaiser!. Postantzalle», Potzbote«, sowie di« Austräger entgegen. — Inserat« werde« di« Viergespann« Sorpu-zeile oder deren Raum mit 10 Pfennige» berechnet. — Annahme der Inserat» täglich bi» spätesten» vormittag 10 Uhr. Aus Stadt uud Laud. * — Lichtenstein, 18. Dez. Bei der gestern flattgefundenen Zählung von Pferden und Rinder» wurden in hiesige, Stadt 160 Pferde und 881 Rin der vo,gefunden. * — Mit dem morgenden Sonntag schließt dir Reihe der Adventssonntage, für welche das Gesetz die erweiterten GeschäftSstunden nachgelassen hat. Der morgende Sonntag, der letzte vor dem Feste, gilt in der Geschäftswelt al» der sogenannte „goldene Sonntag". * — Seine Majestät de, König habe» Aller, gnädigst geruht, den Assessor beim Amtsgericht Lich tenstein, Herrn WillyZimwermann, vom 1. Januar 1898 an zum Landrichter beim Landgerichte Leipzig zu ernennen. * — Der Rechnungsabschluß deS am Bußtage fiattgefundenen KirchenconcerteS, der erst jetzt hat erfolgen können, weist eine Einnahme von 661,69 M. (incl. 61,09 M. „OrgelbanfondS") und eine Ausgabe von 535,73 M. auf, sodaß mit dem Rein- gewinn von 125,96 M. endlich einmal ein Grund stock für den Olgelbaufonds erstanden ist. Herz» liche« Dank für die freiwillige» Gaben! Der Opfer- freodigkett und dem Kunstsinn unsrer Stadt wird «» sicher gelingen, auch nun weiter die Mittel auf- zubringen, die zum Bau einer neuen Orgel nötig sind. * — Die Liste der am 6. d. gezogenen sächsischen Staatsschuldenkaffenscheine ist erschienen und io unserer Expedition einzusehen. * —A Callnberg. Das Direktorium de» Bienenwirtschaftlichen Hauptveretn» im Königreich Sachsen hat auf Grund der von der hohen StaatS- regierung verliehenen Befugnis Herrn Reinhold Kreißig, Fabrikant hier, infolge der diesjährigen Ausstellung in Pirna b. Dresden auf seine Wachs- Büsten Kaiser Wilhelm I. und König Albert, ein Ehren-Diplom zuerkanut, welche- ihm dieser Tage auSgehändtgt worden ist. — Während in den meisten Jahren die Füllung der Eiskeller bei zahlreichen industriellen Betrieben vielfach vor Weihnachten zum guten Teil schon be werkstelligt werden konnte, tst tm laufenden Jahre fast noch gar kein Tis eingelegt worden. Die vor handenen Vorräte dagegen gehen zur Neige und mit einer berechtigten Besorgnis sehen die Eiskellerei» befltzer der nächsten Zeit entgegen. — Erledigte Stellen, vor allem für Militär- anwärter. Anstaltsverwaltung Hochweitzsche» bei Klosterbuch Bote, 1050 M. jährlich, während der Probedienstzeit de» Stelleneinkommens, außer bei Verheirateten, welchen auch schon während der Probedienstzett daS volle Stelleneinkommen gewährt wird: bei besonderer Bewährung erfolgt mit der Zeit Gehaltserhöhung auf 1200 und 1350 Mk. — «gl. Amtshauptmannschaft Dresden Diätist, 2 Mk. Ta- gegeld, bei guten Leistungen Verbesserung. — Kai ser!. Oberpostdirektton Dresden Laodbrtesträger, 760 Mk. AnsangSgehalt. — König!. AmtShaupt» Mannschaft Dippoldiswalde Straßenwärter, 852 M. steigt bis auf 996 Mk. — Königl. Amtsgericht Pirna Dienergehilfe, 1000 Mk. jährlich, 60 Mk. Bekleidungsgeld, Verbesserung in Aussicht. — «gl. Amtshauptmannschaft Pirna Diätist, anfänglich ein Tagegeld im Betrage von 2 Mk., welche» später bi» zum Höchstbitrage von 3 Mk. ansteigen kann. Die Entschließung über Beförderung, zunächst zum Expedienten, steht dem Königlichen Ministerium de« Innern zu uud ist von der Befähigung des Betref fende» abhängig. — Köntgl. Amtsgericht Kamenz Lohnschreiber. Einkommen richtet sich nach der Anzahl der geschriebenen Bogen, nach 5 Jahren 25 Prozent Zuschlag zu den verdienten Schrriblöhneu. — Köntgl. Amtsgericht Dresden Lohuschreiber, ei» fleißiger Schreiber verdieut monatlich 50 bi» 80 Mk. und mehr. Verbesserung ist nur bei besonde rer Qualifikation de» Betreffenden in Aussicht, so fern (da- Bestehe» der vorgeschrirbeue« Prüfung vorausgesetzt) der allmähliche Uebertritt in die Klaffe der mit Expedientenarbeiten beschäftigten Beamten, die dann auch eia feste» Einkommen beziehe», mög lich tst. — Dem Landtage sind weiter folgende Peti- tionen zugegangen: Die städtischen Kollegien zu Lößnitz bitten um Bewilligung der Mittel zum Um» bau deS Haltepunkte- Niederlößn tz zu einer Halte stelle mit unbeschränktem Güterverkehr; derDresdner Architekten Verein, sowie der allgemeine Säch sische Baugewerken-Verein und BezirkS-Berband Sächsischer Bauiunungeu, einen Erlaß de» Königl. Ministeriums deS Innern wegen Aufstellung von Bebauungsplänen betreffend; der Gemeinderat zu Rodewisch um Erbauung einer Eisenbahn Plaue». Treuen-Rodewisch; der Fabrikweber Karl Gottlob Doß in Mylau beschwert sich wegen seiner Heran ziehung zu den Gemeindeanlagen io Treuen i. B.; der Vorstand de- Deutschen Buchdruckerveretns, Kreis Sachsen, zu Leipzig bittet um Einstellung deS Betriebes der Strafanstaltsbachdruckerei zu Wald heim. — Dresden, 17. Dez. Die Zweite Kammer bewilligt« heute nach kurzer Debatte für Einrichtun gen zur Erfüllung der re'chSgesetzlichen Sicherungs vorschriften auf Bahnhöfen usw. (vierte Rate) 1 122 000 Mk. Zar Vermehrung der Lokomotiven und Tender wurde» 5942800 Mk., zu» Vermehrung der Personen- und Güterwagen 11352850 Mk., zur Ausrüstung von Lokomotiven und Tendern mit Luft- druckbremsen 108 800 Mk. bewilligt. Ebensalla be willigt wurden zur Erbauung von Heizhausständern für Lokomotiven 648400 Mk. und zur Erbauung von Aufstellgleisen für leere Güterwagen 510000 Mk. Abg. Niethammer bat um bessere Berücksichtigung der Bedürfnisse unserer Industrie bei der Beschaffung von TranSportwage». — Zwickau, 17. Dez. Da» bisher mit einem Schulamte verbunden gewesene Amt eine» Orga nisten an der Marienkirche soll künftig allein ver waltet und mit 2400 Mark JahreS-Einkommen auSgestattet werden. Bisheriger Inhaber der Stelle war der mit Tod abgrgavgen« rühmlichst bekannte Organist Otto Türke. — Oel» nitz i. E., 16. Dez. Ein Unglück kommt selten allein und wie ungeahnt und rasch die Weihnachtrfreude in TrübniS sich umkehren kann, zeigt folgender Vorfall. Als der 26jährige Sohn deS Gutsbesitzers A. Fritzsch hier daS vor einem zu beladenden Wagen geschirrte, unruhige Pferd ab- spannen wollte, schlug dasselbe aut und fügte ihm einen Armbruch zu. Die Mutter de« jungen MauneS hatte den Vorgang gesehen, eilte herzu, nm ihre« Sohne behilflich zu sein. Plötzlich erhielt auch sie einen so derben Schlag, daß sie in da» Zimmer ge tragen werden mußte. Der herbeigerufene Arzt kou- statierte einen Beinbruch. Der später heimkehrende, nichts ahnende Vater fand Frau und Sohn, die er völlig gesand verlassen hatte, mit verletzten Glied maßen vor. — Pirna, 15. Dez. Am gestrigen Abend ist auf unserer Bahnlinie Dresden - Bodenbach der gewiß sehr seltene Fall vorgekommen, daß der 5 Uhr 21 Minuten von Schandau nach Dresden abgelassene Personenzug von Rathen bis Pirna nur einen einzigen Passagier besaß. — Die Herrnhuter Brüdergemeinde hat meh rere Millionen geerbt und zwar von dem Englän der Morto», der ein Konservengeschäft in London beseffen hatte und schon ost die Brüder sehr un terstützt har. DaS Geld ist zur Ausdehnung der Hetdenmiision bestimmt. — Zittau, 16. Dez. Doß ein Raubvogel sich in de» Straßen der Stadt seine Beute holt, dürfte nicht allzu häufig vorkommen. Gebern nach mittag aber wurde in der Dresdnerstraße ein sol cher Vorgang beobachtet. In geringer Höhe über der Straße kam lautlos ein Sperber dahergeflogen und, ohne sich um die Straßenpassanten za küm mern, stürzte er sich auf zwei Spatzen, welche ah nungslos auf dem Straßendamme Futter suchten. Die geängstigten kleine» Tiere suchten zwar dem Räuber noch zu entkommen, aber am Gartenzau« erwischte er da- eine von ihnen und schwang sich dann mit seinem Raube hoch i» die Luft. Auch in den Straßen der Stadt sind demnach die Spatzen nicht mehr ihres Leben» sicher. Deutsches Reich. K Berlin, 17. Dez (Reichstags Die erste Beratung der Vorlage betreffend Reform des Militär- strafverfahrenS wird fortgesetzt. — Abg. Basser mann (nl ): Wir erkennen an, daß die Vorlage in vielen Beziehungen große Fortschritte bietet und wir würden den Abschluß dieser Reform auch be grüßen al- einen wertvollen Schritt zur deutsche» Rechtseinheit. Segen die Form der Vorlage tragen wir allerdings Bedenken, hoffen aber, daß die ver bündeten Regierungen Verbesserungen zustimmen werden. Wir wollen keine Bestimmung, welche die Disziplin erschüttern könnte, meinen aber allerdings, daß in Bezug aus die Ständigkeit der Richter, auf bessere Ausgestaltung der Verteidigung, auf die Art, wie der RtchterspruL gefunden wird, und in Bezug auf die Oeffentlichkeit der Verhandlungen manche» verbessert werden kann. Die Institution der Gericht-- Herren ist zwar etwa» antiquiert, aber die Selbst ständigkeit deS Gericht« wird dadurch nicht gefährdet. Zu erwägen ist dagegen, ob nicht der Rechtsweg der Beschwerde gegeben werden muß, wenn der Gerichts herr die Untersuchung ablehnt. Erwägung erfordert weiter die Beseitigung der Voruntersuchung und die Besetzung der Standgerichte nur mit Late». Bei den Kriegsgerichten sollten anstatt nur eines Juristen deren zwei Mitwirken. Bei dem Reichsmilitärgericht muß das juristische Element mindesten» auf 4 Juristen verstärkt werden. Die Hoffnung auf ein einheitliches Höchstgericht gebe» wir nicht auf, wenn auch ein besondere» bayerische» Höchstgrricht für un« kein Grund sein würde, da» Gesetz abzulehnen. Die Be stimmung, daß die Oeffentlichkeit mit Rücksicht auf militärdienstliche Interessen ausgeschlossen werde» kan», ist sehr dehnbar; es müssen da Garantien gefunden werden, daß di« Oeffentlichkeit nicht etwa nur eine Ausnahme bildet. Wenigstens muß eine bestimmte Anzahl von Freunden und Verwandten de» Angeklagten Zutritt finden. Bedenklich sei, daß der Umfang der Beweisaufnahme lediglich dem Er messen de« Richters überlasse» sein soll. Die Rechts anwälte sollten im allgemeinen bei Dienstvergehen zugelaffen uud nur da ausgeschlossen werden, wo be sondere Umstände daS rechtfertigen. Die Berufung heißen wir willkommen, sie versöhnt u»S mit manchem Mangel de» Entwurf». Die Form der Vorlage ist im Ganzen gut. Bayern klagt, daß der Entwurf ihm Verschlechterungen bring«. E« gilt den Boge» nicht zu straff za spannen, damit nicht da« Besser« de« Guten Feind sei. —Abg. Frohme (soz): Die Vorlage dehnt den «ompetenzumfang der Militär gerichte viel zu weit auS; bürgerliche Vergehe» ge hören überhaupt nicht vor die Militärgerichte und ebenso sollte man denselben auch nur wirklich aktive Militär« unterstellen, nicht auch Serzte, Geistliche und ebensowenig Personen de» BeurlaubtenstandeS. Der Militarismus will in de, Armee einen Staat im Staate Herstellen. Während man auch für den Soldaten Freiheit bezüglich seiner bürgerlichen An schauungen fordern muß, wird auch nach der Richtung hiu aus die Ehre «in unerhörter Druck und menschen unwürdiger Zwang ausgeübt. (Präsident v. Buol bemerkt dem Redner, diesen Ausdruck entschieden rüg«n zu müssen.) Abg. Frohme (sortfahrend): Ein junge, Mann, der nach seiner Einstellung einem Kameraden gegenüber dessen Ansichten über Bebel usw. berichtet hatte, wurde dafür mit der ungeheuren Straf« von 3 Jahren Gefängnis verurteilt. Ei» solcher blinder unbedingter Kadavergehorsam darf nicht gefordert werden; auch die Notwehr muß dem Soldaten erlaubt werden. Nicht allein auf da» einheitlich,Recht komme es an, sondern darauf,daß da»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite