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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 18.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189901181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18990118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18990118
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1899
- Monat1899-01
- Tag1899-01-18
- Monat1899-01
- Jahr1899
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 18.01.1899
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WMMckMisWM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich KWfk-ZMM für Kohnüors, Adlitz, AMorf, M-rs, St. LOim. Keimiltzrert. Mriem M» Mt» Aintsl>l<rtt sür den Stadtvat zn Lichtenstein. > - 4S. A«tzrgs»g. — Nr. 14. Mittwoch, den 18. Januar Telegrammadrtffer Tageblatt. L89S. Wok» Blatt erscheint t ä g l iw lautz« Son«. iü: brr- <°lzr«de« X-s., AtELtzbrsich« > Mart 3K Pfem^. - Einzelne Äumver 10 AkuMg,. — »tßillunge« nehmen ander der «xpebttton tu Ltch^-Zetn, Markt 17», olle »«kerl. PeKr^^eL. '-wie die «»«träger entgegen. — Inserate werden die viergelsaltE ltorpn»»eile »der terr» Siam» mit 10 Pfennig«, öerrlbuet. - - Nmre-me der Lr «alt täglich -i» spätetzen« dormtttag 16 Uhr. Leffentliche Stadtverordnetensitrnng Mittwoch, de« 18. Ja»uar »8SV, abends 8 Uhr. Tagesordnung: 1. Verlängerung deS Fußwege- an der Zwickauerstraße vom Rabe'schen HauS- grundstück naL dem Kreuzleithevweg. 2. Aenberungen zum ivrt-statntr ZwangS-nteignoug betreffend. 3. Schulsacher Anderweit« Entschließung beinffs der Selektenabteilung. Bekanntmachung. Nach einer Mitteilung der Königlichen Amisbauptmannschaft Glauchau sollen in Lichtenstein und einigen der benachbarten Ortschaften in der Nacht vom 19. zum 20. Januar diese» Jahres Offizieie, Unteroffiziere, Mannschaften und Pferd« des Stabe» der 5. Infanterie-Brigade Nr. 63, sowie deS 5. Infanterie- Regiments Nr. 104, de- 9. Infanterie-Regiment« Nr. 133 und Königin Husaren. Regi ments Nr. 19 in engen Quartieren soh«eBe»Pfleg«»g) untergcbrachtwerden. Ja hiesiger Stadt ist voraussichtlich aus eine SteuereiaschähungSsumme von 800—1400 Mk. eine Milttäreinhett und je auf ein Mehreinkommen von 600 Mark eine weitere Militäreinheit zu rechnen. Für die in engen Quartieren unterzubnngenden Truppen ist nur Unter kunft unter Dach und Fach zu gewähren. I« Besonderen greifen noch folgende Bestimmungen Platz: u. Die Mannschaften vom Feldwebel abwärts haben in einem gegen die Witterung schützenden Obdache nur Anspruch auf «ine Lagerstätte von frischem Stroh und auf «ine Gelegenheit zur Aufbewahrung der Waffen und zum Niederlegen der MontierungS- und Ausrüstungsstücke, sowie auf Mitbenützung vorhandener Kocheinrichtungen. Lieferungen von Brevnwaterialten oder Benutzung der Geräte de» QuartiergeberS dürfen nicht gefordert werden. Zur Erleuchiuug der UnterkuuftSräume bis abends 10 Uhr genügt Stalllicht. b. Fü, Pferde kann nur UvterkuuftSraum und Schutz gegen Wind und Wetter mit Vorrichtung zum Anbind»" beansprucht werden. o. AIS Entschädigung wird für Offiziere und Mannschaften der voll« tarifmäßige Servis, indeß für Feldwebel pp., Portepee-Fähnriche pp. und Unteroffiziere pp. nur de« für Gemein« gewährt. Für die Unter kunft der Pferd« werden nur zwei Drittel der Tarifsätze entrichtet. Wir «achrn hierauf mit dem Bemerken aufmerksam, daß feite« der Qaar- tierwirte die erforderlichen Borbereitungen, insbesondere wegen schneller Be schaffung eines Strohlagers u. s. w. ohne 7? zu treffen find, da abgesehen von de» Offizier!quartieren besondere ag der Einquartierung mit Rück sicht auf die Kürze der Zeit nicht wird erfolgen können. Lichtenstein, den 17. Januar 1899. Der Ttadtrat. Lange. Aus Studt und Luud. *— Lichtenstein, 17. Jan. Gestern wurde der in Konkurs verfallene Bäckermeister Bauer hier verhaftet. — Eine Wetterprophezeiung giebt der Wetter- kundig« Dr. Säubert in nachfolgender Auseinander setzung: Im letzte» Jahre übte der Golfstrom einen ungewöhnlich großen Einfluß au». Zunächst brachte er uns einen sehr «armen Herbst, seiner bei Lapp land entstandene Herabdrückungen, and diese« folg ten solche an der nördlichen, dann an der südlichen Westküste Norwegens und an der Küste von Schott- land. ES werden ander, folgen an der Küste von England, im Anmelkanal, an der niederländischen Küste und an der Küste Frankreichs. Tritt bi» »um Februar kein große» Eistreiben in der Nord see und dem Atlantische« Ozean ein, so wird noch oft wie bisher stürmisches Wetter mit Nordwest, und Südwinde», welche Nebel und Regen bringe», abvechselu mit ziemlich hoher Wintertemperatur uud zeitweisem aber geringem und nur kurz« Zeit an- dauerndem Frost,. Wohl aber haben wir einen scharfen Nachwinter zu erwarten, der für Nord- raropa um so empfindlicher auftretru wird, je mehr vom Februar und März ab SiSmaffeu sich loSlösen und in die Nordsee oder in den Atlantischen Ozean eindringen. — Tagesspesen und Reisekosten. Ueber diese» Thema hat kürzlich da» Aeltrstenkollegiu« der Ber liner Kaufmannschaft ein Gutachten abgegeben, da für die Handelswelt von großem Interest, ist, in sofern als damit vielfach bestehende Zweifel beseitigt werde». Da» Gutachten lautet: „Ein Reisender, welcher mit Gehalt uud Tagesspesen engagiert ist, ohne daß «egen der Reisekosten «ine Abrede getrof fen wurde, hat von den ihm außer seinem Gehalt zugebilligten Lagerspesen auch seine Reisekosten zu bestreite» und kann hierfür nicht besondere Auslage» ia Rechnung stellen; vielmehr stellen dies, Spesen «ine Paufchvergütuvg für sämtlich, Reis,Unkosten dar, e« sei denn, der Reisende unterbreche s,in« Tour auf Anweisung de» Prinzipal», in welche« Fall« Ersterer Anspruch auf denjenigen Betrag hat, «m welchen die Koste« der Rückfahrt etwa die ver einbarten Tagesspesen übersteigen." — Für die Landtag-Wahlen i« Königreich Sachsen haben dieser Tag, Besprechungen unter de» Kartellpart,tea stattgefunde». Bet den letzten Teil- Wahl,« gelang e» bekanntlich unter den zu« ersten Mal in Anwendung gekommene» «euen Wahlrecht mit Dreiklafieasystem, durch Zusa«meahalte» aller Ordnungsparteien fämmtliche 7 zur Wiederwahl ge- staudeneu Sozialdemokraten zu Fall« zu bring««. Mit der jetzt zu Ende gehe»de» Wahlperiode trete» 18 Konservative, 5 Nationalliberale, 2 Fortschritt ler und 4 Sozialdemokraten aus. — Eine vergleichende Zusammenstellung der Eiser,bahufahrpreise «rgiebt, daß Deutschland von an- deren, namentlich bezüglich der Verbilligung des Fern verkehr», längst überflügelt ist. 500 Kilometer 3. Klaffe (Schnellzug) kosten in Preußen . . 23,35 Mk. Süddeutschland 22,30 „ Belgien . . 15.40 „ Oesterreich . 14,00 „ Rußland . . 10.80 „ Dänemark. . 6.20 „ Unser Fahrpreis ist also heute noch drei bis vier Mal teuerer al» der Dänemarks! Für die Fahr karten von 1000 Kilometer und darüber ist das Miß verhältnis noch viel schreiender! — Dresden. Der Evaugelische Arbeiter verein zu Dresden bringt ein mechanische» Kunstwerk „Weihnachtsberg" im grünen Saale de» Helbtg'schea Etablissement», Theaterplatz Nr. 2, auf kurze Zeit zur Ausstellung. Dieser Kunstwerk stellt auf einem Flächenraum von 43 qm die Städte Jerusalem uud Bethlehem, sowie 42 Bilder au» dem Leben Christi nach Schnorr v. CarolSfeld in beweglichen Gruppen dar. DaS Kunstwerk ist von fünf christlich gesinnten Bergleuten in Niederwürschnitz unter jahre langen Mühen ««»geführt worden und hat schon viel fache Anerkennung gesunden. — Dresden, 15. Jan. Gegenüber den verschiedentlich verbreiteten Gerüchten, daß Dr. Prinz Max bereit» sein geistlicher Amt in Nürnberg angetrrte» habe und zwar unter dem Namen Dr. Max Wettin, ist zu bemerke», daß der fürstliche Priester noch in Dresden weilt und daß die Zeit seiner Abreise noch nicht einmal festgesetzt ist, sowie daß mau in sonst gut unterrichtete» Kreisen von einer NamenSänderaug dr» Prinzen »och nicht» Genaue» weiß. Bei dem schlichten Charakter Sr. Kgl. Hoheit hält man diese Namensvereinfachung zwar nicht fü: unmöglich, allein zu einem solche» Schritte wüßte erst die Genehmigung durch Se. Maj. den König von Sachsen erteilt werden. Da die- aber noch »icht geschehen ist, sind die erwähnten Gerücht« al- verfrüht zu bezeichnen. A» heutigen Sonntage abend» wollte Se. Sgl. Hoheit Prinz Max der Ausführu»g eines WeihuachtSoratorium» zu« Veste» de» katholischen Vesellenverein» i« Ge- frlleuhause beiwohne«, ein Beweis, daß sich sein Gesundheitszustand vo» Tag zu Tag bessert. — Bon dem kürzlich in Leipzig verstorbenen Rentier Ritter, der seit 1868 daselbst lebte und Hesse« zurückgelasseue» verwöge» vo» über einer halben Million Mark an Staat-papieren sich i« d«n HL»de« «ine« Leipziger Hotelier» befand, brr be- hanptete, die Summe von Ritter geschenkt erhalten zu haben, werden viele schnurrige Geschichten er zählt, die b. weisen, welche sonderbare Launen dieser millionengesegnete Mann hatte. Wenig bekannt ist, daß der Sonderling, der in seiner letzten Lebenszeit in einer Badezelle eine» dortigen BadeS wohnte, einst mittelst Sonderzugs nach Frankfurt a. M. fuhr, um sich dort ein paar Beinkleider anmeffrn za lasten und dann wiederum mittelst Sonderzug» «ach Leipzig umgehend zurückkehrte. Seine Mittel er laubten ihm solch, Scherze. — Leipzig. Bor 270 Jahre» kam von der Meißner Fürstenfchule Paul Flemming »ach Leipzig um Medizin zu studirren. Aber neben dem Studium ergab «« sich der Poesie. Der Kurfürst Johan» Georg I. sprach sich lobend über seine Gedichte au», und er wurde zum Dichter gekrönt. Auch sein Stubengeuosse, der Schlesier Gottfried Wilhelm Her- felb, hatte eine poetisch« Ader; er besavg den Namens tag Flemmings, „seines werten Freunde« und liebsten Slubeugesellen". Noch andere feiner Freunde, Martin ChristeniuS, Georg Gloger, der frühzeitig starb, Tycho von Jeffen auS FlenSburg und Otto Heinrich von Koseritz au« Meißen, versuchten sich in Gedichten. In diesen wie in denen Flemming» durften die damals beliebteste» Erholungsstätten, das Rosenthal mit seinen „sanften" Ufer», „au«, verschämten" Fröschen, Nachtigallen und weidende» Rindern, Ziegen und Lämmer», GohliS, Pfaffendorf und Schönefeld nicht fehlen, auch die Liebe nicht. Flemming- AuSerwählt, wurde al» „Rubelle" b,. suugen; sie starb an der Pest. Ihr folgte die „weiße" Bal- thie, die „lange" Roxolaoe und Albin. Doch auch der Ernst der Zeit spielte ein« Rolle in Flemming- Poesie; oft bricht er über dir politische« Wirren de» dreißigjährige» Kriege» io laute Klagen au», uud im Name« der Leipziger Bürgerschaft empfing Flemming die Königin Maria Eleonore, Gustav Adolf» vo» Schweden Gemahlin, in «ine« Gedichte, da» der Hoffnung Ausdruck giebt, der König wöge bald de« Feind „zerschmeißen". Die Schlacht bet Breitenfeld veranlaßte ihn zu einem Daukliede. Er e»tging der damals über Deutschland aoSgefchütteten Trübsal, indem er sich im Sommer 1833 an die Gesandtschaft auschloß, die der Herzog Friedrich vou Gottorp «ach Rußland entsaudte. Jo diese Zeit fällt sein be- kannte« Gedicht „In allen meinen Thate«'. Be kanntlich starb er bald «ach der Rückkehr i« Hamburg am 2. April 1640, kaum 31 Jahre alt. — Zwickau, 16. Jan. Da» Reichsgericht hat die Revision de» Recht»anwalt» Schrap» hier gegen da» Urteil de» hiesigen Landgericht«, wodurch er »ege» versuchter Erpressung zu sech» Monate» Gefä«g»i» «nd drei Jahren Ehreurecht-verlnst ver- urteilt »orde« war, verworfen. Schrap«, ei» g«
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