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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 16.06.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190306160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19030616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19030616
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1903
- Monat1903-06
- Tag1903-06-16
- Monat1903-06
- Jahr1903
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 16.06.1903
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WW-ÄtzMTWU Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich AeMsts-AnMer für Ka-u-ors, KS-U Zernsdorf, Msdors, St. Midien, Kemrichsork, Mrimnn. MM AmtMM für den Stadlrat zn Kchtenstein. -- —' - "" " ' «3. Jahrgang. - — — — Nr. 136. Dienstag, den 16. Juni 1SO3. Diese« Blatt erscheint t äglich (außer Sonn- und Festtag«) abends für den folgenden Stag Lieneljährlicher Bezugspreis 1 Mk. 2K Pfg., durch die Post bezogen 1 Mk. öv Pf. — Einzeln« Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 6, alle Kalserl. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Inserate werden die fünfgespaltene KorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Psennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. — Im „Amtlieben Teil" wird die zweispaltige Zelle oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die Sgespaltene Zeile 15 Pfennige. — Nutz- und Brennholz Auktion auf Oberwaldenburg-Rüsdorfer Revier. Es sollen I. im Gasthof „zum heitern Blick" in Hüttengrund Mittwoch, den 17 Juni 19V3, vormittags 8 Uhr 4 Rmtr. L.-Brennschpst 25 „ L.-Brenn' ,, 15 „ N.- 100 „ fi. Schneidelreisig, aufbereitet in Abt. 55, 59, 63, 48, 52, 53, 65, 32,2g Wllhdt. L.-Brennreisig, 43,gg „ N.- „ und 1 Nad > Langhaufen, II. ini Hotel „Gewerbehaus" in Hohenstein Ernstthal Freitag, den 10. Juni 1003, vormittags 8 Uhr 1359 N.-Stämme bis 22 cm Mittenst., ausbereitet in Abt. 2 bis 8, Langenberger Höhe 18, 21, 27, 36, 38, 43, 45, 52, 55, 59, 63, 6 - - von 23/29 - 301 - -Klötzer - 8/22 - Oberst, Unterst., 20 5510 7210 1045 - - - 23/36 - - -Stangen - 2—4 - - - - 5—9 - - - - 10-15- versteigert werden. Fürstliche Forstverwaltung Lberwaldenburg. Volksbibliothek Knabenflügel pari. Nr. 2. Ler WEiemW in Nrditk. In wahrhaft tragischer Weise Hit die Dynastie Obrenowitsch in Serbien mit der Ermordung des jugendlichen Königs Alexander und seiner Gemahlin Draga ihr Ende gefunden, welches allerdings der blutigen und stürmischen Geschichte des bisherigen serbischen Herrscherhauses nur entspricht. Wohl trägt der nun in der Fücstengruft des alten St. Markus- kirchhoses zu Belgrad für immer schlummernde Sprosse der Obrenowitsch zum teil selber mit die Schuld an dem furchtbaren Geschick, das ihn ge troffen. aber er mußte doch zugleich auch für die Sünden seines Vaters, des Ex-Königs Milan, büßen, durch welchen das monarchistische Prestige in Serbien schon wahrlich genug diskrediert worden war. Als darum in der verhängnisvollen Nacht zum 11. Juni Alexander und Draga mit all' ihrem näheren An hang von den militärischen Verschwörern nieder gemetzelt wurden, da war das Maß für die Dynastie Obrenowitsch bereits übervoll, und es hat nur eines verhältnismäßig unbedeutenden äußeren Anlasses be durft, um den Blitzstrahl aus der längst drohenden Wetterwolke auf die Häupter des unglücklichen Königspaares niederfahren zu lassen. Ob nun aber die entsetzliche Tat, welche sich im Belgrader Königs schlosse zugetragen hat, für das schon vielgeprüfte Serbien zum Besten ausschlagen und hiermit aus blutiger Saat reichliche Ernte emporsprießen wird, Las bleibt mindestens noch abzuwarten. Denn Peier Karageorgewitsch, der zunächst von der Armee zum neuen Herrscher Serbiens ausgerufene seitherige Prätendent auf den serbischen Thron, muß erst noch seine Begabung für den verantwortungsreichen Re gentenberuf und seine Befähigung zur wahren Be glückung des serbischen Volkes nachweisen, die phrasenhaften Proklamationen und Manifeste, welche er von seinem Wohnorte Genf aus an das Serben- voll von Zeit zu Zeit zu richten pflegte, genügen hierzu noch lange nicht. Freilich hat Peter Kara georgewitsch in einer Unterredung, die er dem Genfer Mitarbeiter der Londoner „Daily Mail" gewährte, dem Serbenvolke allerlei schöne Verheißungen gemacht, inwieweit er jedoch im Stande sein wird, dieselben zu erfüllen, das muß sich eben erst noch zeigen, wenn ihn, wie nicht zu bezweifeln steht, die serbische Skupschtina in aller Form zum König gewählt haben wird. Ernstere Unruhen in Serbien infolge des Dy- nastiewechsels werden auf keiner Seite befürchtet, ist doch im Lande die Kunde von dem entsetzlichen Schicksale des Königspaares sogar mit unverhohlener Genugtuung und mit Jubel ausgenommen worden. Auch hat sich der als provisorischer Staatschef fun gierende neue Ministerpräsident Iwan Awakumo- witsch mit Bestimmtheit für die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung im Lande verbürgt und die strengsten Vorsichts- und Sicherheitsmaßregeln anbe fohlen. Auch die fremden Mächte scheinen nicht ohne zwingende Not in die serbischen Verhältnisse «ingreifen, sondern vielmehr der Jnaugurierung des neuen Regimes in Serbien durch die Anerkennung Peter Karageorgewitschs als Nachfolger des ermor deten König Alexanders entgegenkommen zu wollen. Die Erklärungen, welche Ministerpräsident v. Körber im österreicbistbeu Abgeordnetenhaus in Beantwor tung einer Interpellation über die Belgrader Ereig nisse abgegeben hat, klingen auch rechl beruhigend. Herr v. Körber betonte, daß die blutigen Vorgänge in Belgrad zunächst als eine innere Angelegenheit des Lundes zu betrachten seien, solange wenigstens, als sich hieraus keinerlei Konsequenzen für Oester reich-Ungarn und die europäische Lage ergäben. Der leitende Staatsmann Oesterreichs schloß hieran den Ausdruck der Hoffnung, das neue Regime in Serbien werde das alte freundschaftliche Verhältnis des Landes zur österreich-ungarischen Monarchie zu er halten wissen und im Sinne des Friedens auf der Baltanhalbinsel wirken und meinte zuletzt, jede serbische Regierung, welche die friedlichen Dispo sitionen der Kabinete zu den ihrigen mache, sei der allgemeinen Sympathieen sicher. Da auch in Peters burg eine günstige Simmung für die neuen Gewalt haber in Belgrad vorhanden sein soll, so ist allec- oings anzunehmen, daß der Dynastiewechsel in Ser bien eine Sache des Landes bleiben und keine euro päischen Komplikationen Hervorrufen wird. Voraus setzung bleibt hierbei natürlich, daß der Dynastie Karageorgewitsch die so notwendige Festigung der inneren Verhältnisse Serbiens gelingt, sonst müßte doch einmal eine Einmischung des Auslandes in die selben platzgreifen. Politische Rundschau Deutsches Aetch. * Berlin. Ueber den Stand der Pestkrankheit wird berichtet, daß in dem Befinden des erkrankten Wärters Marggraf eine Aenderung nicht eingetreten ist. Ob Aussicht auf Erhaltung des Lebens besteht, läßt sich z. Z. nicht sagen. Die milisolierten Aerzle erstatten über den Verlauf der Krankheit regel mäßigen Bericht. * Dem alten Präsidenten Krüger wird in der englischen Presse wieder einmal Uebles nachgesagt, obwohl er sich guten: Vernehmen nach um Polit'k nicht mehr kümmert; es läßt sich nämlich der Londoner „Standard" aus Brüssel melden, Krüger, der gegenwärtig in Hilversum weilt, habe erklärt, die Burenversammlungen, die Botha füi den 20. Juni nach Heidelberg (Südafrika) einberusen habe, müßten als Beginn einer neuen Burenbewegung in Südafrika betrachtet werden. Die Buren seien im Begriff, eine nationalistische Partei zu bilden, die gegen die britische Regierung gerichtet sei. — Wir glauben nicht recht an die angebliche Krügersche Aeußerung, die ja beinahe einer Denun ziation seiner Landsleute bei den wachsamen Eng ländern glerchkäme. Selbst wenn Krüger sodenken sollte, so wäre er doch immer ein viel zu kluger Staatsmann, um in so plumper Weise die Eng länder auf eine ihnen in Südafrika drohende neue Gefahr aufmerksam zu machen. Frankreich * Unter Anklage gestellt wurden die Kapitäne der beiden Fraissinet-Dampfer „Liban" und „Jnsu- laire", Lacotte und Arnand, wegen fahrlässiger Menschentötung. * Angenommen ist mit 220 gegen 45 Stimmen der Gesetzentwurf, durch welchen die Militärdienstzeit auf zwei Jahre festgesetzt wird. * Für die durch den Untergang des „Liba n" Betroffenen bewilligte die Kammer 50 000 Frank. Italien. * EineMi n i st er k ri s e bereitet sich in Italien vor. Sicher ist indes vorläufig nur der Rücktritt des Ministers des Innern Giolitti. Der Ministerrat hielt am Freitag vormittag eine Sitzung ab und soll beschlossen haben, seine Entlassung eiuzureichen. Portugal * In Oporto, wo augenblicklich etwa 35000 Arbeiter sich im Ausstand befinden, spitzen die Ver hältnisse sich gefahrdrohend zu. Es herrscht buch stäblich Hungersnot, gruppenweise durchziehen die Arbeiter die Stadt und betteln vor den Häusern. Für eine durchschnittlich 14stündige Arbeit erhielten sie einen Lohn, der keineswegs zum Lebensunterhalt ausgereicht haben soll. Es wurde Militär aufgeboten. Serbien * Peter Karageorgiewitsch erklärte in einer Unterredung, er mißbillige die Bluttat in Belgrad; andere humanere Mittel hätten das Ende der Dynastie Obrenowitsch auch herbeigeführt. Aus Stadt und Laud Lichtenstein, 15 Juni * — Ueberfahren Am Sonnabend nachmittag ließ sich auf der Strecke Lichtenstein-St. Egidien in der Nähe des Grüntals der Färbereiarbeiter Merke aus Asch in Böhmen vermutlich in selbstmörderischer Absicht von dem Güterzuge Nr. 7598 überfahren. Merke wurde vom Zuge arg zugerichtet und sand den gewünschten Tod. Die Leiche wurde nach St. Egidien übergeführt. * — In nächster Nummer beginnen wir mit dem spannenden Roman: „Das Geheimnis der alten Bcttufcha von Julius Berger. * — Der Verein sächsischer Gemeindebeam- ten wird seine diesjährige Generalversammlung vom 15. bis 17. August in Dresden abhalten. * — Wahlagitation per Automobil Der bisherige antisemitische Reichstagsabgeordnete für Fritzlar, Homburg und Ziegenhain, Liebermann von Sonnenberg, teilt in einem offenen Briefe fol gendes mit: Ich werde, um es zu ermöglichen, meinen Freunden überall noch die Hand zu drücken, in den nächsten Tagen mit dem Automobil den Wahlkreis durchfahren und in den Dörfern auf einige Minuten halten. Wer gerade zu Hause ist, den bitte ich zu mir zu kommen." Hoffentlich fährt Herr von Liebermann dabei nicht gerade einige seiner besten Freunde über den Haufen. * — Aus dem 17 sächsischen Wahlkreise wird dem „Dresdn. Anz." geschrieben: Durch eine Reihe sächsischer Blätter ist die irreleitende Notiz ge gangen, daß bei dem diesmaligen Wahlkampfe im 17. Wahlkreise „keiner der aufge st eilten Kandidaten persönlich auf der Bildfläsche erschein e". Diese Behauptung ist, was den Kandidaten der Ordnungsparteien be trifft, vollständig aus der Luft gegriffen und nur geeignet, Herrn Geheimen Regierungsrat Dr. Rumpelt
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