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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 06.04.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190604069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19060406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19060406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1906
- Monat1906-04
- Tag1906-04-06
- Monat1906-04
- Jahr1906
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 06.04.1906
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S4.- »s.- M» » L ^Ogeblatt kjr HMns Mit. Leasttlf, Mnf, 8t Wo. -MM. Maa, MW, vlßuasdrf. Mn 8t. UM, 8t.z«lch Ä WMi, btWeüiis, Am, MmW», WtMtl ioü MW Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im KönigWen Amtsgerichtsbezirt — 88. Juchrgomg. - - —— Nr. 79. —-A-77*-' Freitag, dm 6. April 1996. Dies« Blatt «scheint tägüch (anher Sonn- and Festtag«) nachmittag« für den folgend«? Lag- WWtqiihrVch« «qnMMi» L Morl LS Mg, durch dir Post bezogen 1 Ml. SO Pfg. ^md,e Nummern 10 Pfennig«. — Bestellungen nehm«, «mW der «rpedstton in Ähtrnftrin, Z-Maurrpraste SS?, alle «agerlichen Pofianpmtrn. Postboten, sowie di« Austrüaer entgrgrn. MWate »«den di« fitnsgrspalten« EomdieSe mst 10, Pir «mmitrtig« Inserenten mit 18 PsinnW« »«rchnet. Im amtSchen Lest toste« die peeqpaltigr Zeüe so Pfennig«. — Jnseratrn-AnnÄme tügstch bi» MSeft««» »««Mag« iv er-Seift ier-Seis« I ksvlllüii^ mevzres MI«, «oue mi tSbücher ven, e rc. i«. Die Stellvertretung des vorübergehend behinderten Herrn Friedensrichters Heyder hier wird auf die Zeit bis Ende Mai d. I Herrn AmtSgerichtSsekretär Du«« übertragen. Lichtenstein, den 4. April 1906. Königliche» Amtsgericht. Sparkasse zu St. Egidien. Geöffnet: Dienstag- und Freitags von nachmittag 3 bis 6 Uhr. Die Einlagen werden mit SV, °/o verzinst und geheim behandelt. Geschäfts- lokal: Gemeindeamt daselbst. Das Wichtigste. * Die Zweite sächsische Kammer beriet Mittwoch über die Erweiterung der Ersten und vertagte die veschlußsassung auf Donnerstag. * Prinz Wilhelm zu Schaumburg» Lippe ist in Schloß Nachod plötzlich gestorben und roenige Stunden später in Ratibontz seine Schwieger- locht« Prinzessin Friedrich zu Schaum burg» Lippe. * Gras Götzen kehrt nicht wieder nach Afrika zurück. * Die Besserung in dem Befinden de» Eisen» bahnminister» von Budd« scheint auzuhalten. * JnEourrisres wurde wieder einBerg - mann lebend gerettet. Neun Arbeiter starben vor Erschöpfung, ehe sie anS Tageslicht kamen. 8ii«misM US im AMit. (Eigen-Bericht.) nd. Berlin, 4. April 1906 Dem Reichstage ist e« in sein« heutigen Sitzung zum ersten Mal in dieser Session gelungen, die ganze Tagesordnung zu erledigen. Damit hat der Präsident Gras Balle st rem, mit Hilfe der Ostersonne, seinen Willen durchgesetzt, die Osterserien schon morgen, statt übermorgen Abend beginnen zu lasten. Er wurde in diesem seinem Bemühen von dem Bizepräsidenten Professor Dr. Paasche aufs kräftigste unterstützt, der mit einer ungewöhnlichen Energie dem Abg. Dr. Burckhardt (wirtsch. Bgg.) daran verhinderte, gelegentlich deS ServtSgrsetzeS die freisinnige Steuerpolitik anzurempeln und dadurch «ine weitschichtige Steuerdebatte zu provozieren. Morgen stimmt noch der Etat des Auswärtigen Amtes zur Verhandlung, und allen widersprechenden Meldungen zum Trotz ist es schon heute ausgemacht, daß der Reichskanzler das Wort «greisen wird. Zwar kann man nicht wissen, ob er ein offizielles Schlußwort zur Konferenz von Algeciras spricht, aber eS ist nicht abzusehen, zu welchem anderen Zwecke er reden sollte. So werden die Osterferien also aller Voraussicht nach mit ein« großen Staats aktion eingeläutet werden. Die heutige Sitzung trug im wesentlichen den Charakter einer AustSumungSarbeit mit alten .Restern'. Man erinnert sich, daß der Etat für Ostafrika erledigt wurde, mit Ausnahme der Position der Regierungs- schulen, und der Etat von Südwestafrrka mit Ausnahme der Resolution Hompesch zur TippelSkirch - Affäre. Gegen dir Rrginungsschulen in Ostafrika war ursprüng lich nur das Zentrum, und zwar, weil eS fürchtete, daß Liese Schulen von notwendigerweise simultanem Charakter die im ganzen 14 (!) christkatholischr» weißen Kinder der Kolonie den Missionsschule« entziehen würden. Da» lebhafte Eintreten dn Sozialdemokraten machte indes die Konservativen stutzig, und diese einigten sich mit dem Zentrum zu beantragen, an Stille der beabsichtigten ReginungSschulen «ine evangelisch-lutherische Schule in Dar»eS - Salaam für die evangelischen deutschen Kinder und eine refor mierte Schule am Meruberg« sür di« Burenktnd« zu «richten. Die Kolonialexperten Dr. Arendt (fteikons.) und Dr. Paasche (natlib.) sowie der RegittungSvertreter Geh. Rat Seitz wiesen ver- gebens auf die Unsachlichkett dieses Antrage» hin und fragten, was denn mit den mohamedanischen und griech.-orthodoxen Kindern geschehen solle, vergebens wies Abg. Bebel auf daS Beispiel de» bigotten England und des orthodoxen Rußland hin, die aus praktischen Rücksichten Moscheen bauten — di« 14 katholischen Kind« sollten den Missionsschulen ge rettet werden und darum schleuderte Abg. Spahn mit großer Geste ein „PrinzipitS obsta!" in den Saal. Eine zufällige Mehrheit nahm indessen die unveränderte Regierungsvorlage an. Angenommen wurde auch die Resolutton Hom pesch, die eine »sofortige" Lösung der Kontratte mit der Firma TippelSkirch verlangt. Die Bemühungen der Rechten, das „sofort" durch „den ersten rechtlich zulässigen Zeitpunkt" zu ersetzen, scheiterten. Abg. Singer verriet, die Kommission habe da- juristisch anfechtbar« „sofort" deshalb angenommen, „um aus die Hint«rmänn« der Firma TippelSkirch einen mo ralischen Druck auSzuüben." Zu den aus der Kommission zurückgekommenen Vorlagen Über die WohnungSgeldzuschüffe und den Servistarif ist nur zu bemerken, daß allerseits die Ueberzeugung ausgesprochen wurde, eS handle sich nur um ein Provisorium, daS am 1. April 1908 durch eine grundsätzliche Neuregelung abgelöst wer- den würde. Die «höhten Entschädigungssätze sür Naturalleistungen in Manöoern wurden alsdann angenommen und ebenso der vieldeutige Anttag der Kommission, die Zuckersteuer von 14 aus 10 Mark für 1000 Kilo herabzusetzen. Letzterer Beschluß hat eine viel weiter gehende steuerpolitische Bedeutung und dürfte in der dritten Lesung noch manche interessante Betrachtungen Hervorrufen. die Pers«»- ul »MMchm hat wieder einen Schritt vorwärts getan. Ueber die Konferenz, die am Montag und Dienstag in Berlin im Ministerium der öffentlichen Arbeiten stattjand und an der Delegierte sämtlicher deutschen Eisen» bahnverwaltungen teilnahmen, wird ösfiziös berichtet: Am 2. und 3. April haben In Berlin Konferenzen der Ver treter der deutschen Regierungen über die Ausführung der bisher zu der geplanten Reform der Personen« und Gepäcktarise gefaßten Beschlüße stattgefunden. Wenn auch einige Regierungen sich ihre enlgültigen Entschließungen bis zur Erörterung in den gesetz gebenden Körperschaften Vorbehalten mußten, so haben die Be ratungen doch daS erfreuliche Ergebnis gehabt, daß letzt ohne Ber- zug an die AuSsthmogsarbeiten herangetretea werden kann. Einige noch nicht völlig gellürte Fragen werde» durch Ausschüsse durchgearbeitet weiden. Zur vollständigen Umarbeitung der Tarife und Adfertigungsvoischriften, zum Druck der neuen Fahr karten und sonstigen Materialien und zur Ausstattung der Dienststellen mit diesem Material sind indessen noch sehr zeit raubende Arbeiten erforderlich so daß bis zur Einführung der neuen Personen- und Gepäcktarise noch eine geraume Zeit ver gehen wird. Leid« erfährt man auS dieser Mitteilung nur, daß die Reform noch in weitem Felde liegt Wie sie aussrhen wird, darüber wird so gut wie gar nichts verraten. WaS daS Publikum in erster Linie interessiert, ist die Frage, welche Tarife in Aussicht genommen find. Man hat darüber wohl einiges erfahren und weiß besonders, daß die Rückfahrkarten in Wegfall kommen sollen und an deren Stelle der halbe Preis für Lie einfache Fahrt treten soll. Aber die Zuschläge sür Schnellzüge sind in ihr« Aus dehnung ganz unbestimmt. Will man sür sämtliche sogenannte Schnellzüge Zuschläge einführen? Oder in welch« Weise will man die Schnellzüge klassifi zieren ? Darüber besteht noch immer keine Klarheit. Ebenso wäre es wichtig zu wissen, ob nun in Süd deutschland die vierte Waginllaffe ringeführt werden soll oder nicht. Hoffentlich werden bald ausführliche Mitteilungen über die Konferenz bekannt gegeben. Deutsches Reich. Dresden. (Zur Reform der Ersten Kammer) In der sächsischen Zweiten Kammer gab Abg Schreck die Erklärung ab, daß die Mit glieder der nationalltberalen Fraktion gegen den MehrheitSanttag bei d« Reform der Ersten Kammer stimmen werden. Die Vorlage fällt damit. Berlin« (Das Kaiserpaar) beabsichtigt, sich mit den Prinzen und der Prinzessin in diesem Sommer zu einem mehrwöchigen Aufenthalt nach Urville zu begeben. — (Lohnbewegung.) In Berlin befinden sich außer den Malern auch die Bauschlosser und Klempner in ein« Lohnbewegung und ebenso be reiten auch die Bäck« einen Ausstand vor. Die Bäckergesellen wollen einen Tarifvertrag, den ein Teil der Meister nicht bewilligen will. — (Zwei Todesfälle im Hause Schaumburg-Lippe.) DaS fürstlicheHauS von Schaumburg-Lipp« ist durch das Ableben zweier seiner Angehörigen in tiefe Trauer versetzt worden. Mittwoch srüh 4 Uhr ist auf seinem Schaffe Nachod in BöhmenPrtnzWilhelm zuSchaumburg- Lippe im 70. Lebensjahre unerwartet einem Herz schlag «legen, und wenige Stunden spät«, morgens 9 Uhr, wurde seine Schwiegertochter, die erst 31 Jahre alle Prinzessin Luise zu Schaum- burg-Lippe in Schloß Ratiboritz von ihren langen, schweren Leiden durch den Tod «löst. — (Graf Götzen.) Wie die „Neue politische Korrespondenz" «fährt, steht nunmehr fest, daß Gouverneur Gras Götzen krankheitshalber nach Deutschostafrika nicht mehr zurückkehren wird. Ueber seinen Nachfolger ist bis jetzt nur daS eine ent schieden, daß der in mehreren Blättern genannte Gouverneur von Samoa, Dr. Solf, als Nachfolger Gras Götzens auf keinen Fall in Betracht kommt. Ueb« die weitere Verwendung des letztgenannten, der bekanntlich sür den diplomatischen Dienst inkliniert, läßt sich zurzeit auch noch nichts sagen; denn die Entscheidung über daS neu« Kolonialamt und seine künftigen Beamten ist noch nicht gefallen. — AIS Nachfolger des Grafen Götzen werden genannt der Generalkonsul in Moskau, Frhr. o. Rechenberg und der Generalkonsul in Genua LegationSrat Dr. Irmer. — (Vater und Sohn.) Der preußische Justizminister Beseler wird jetzt in eine eigenartige Situation gebracht. Sein Sohn, GerichtSreserendar in BreSlau, wurde wegen eines unblutig verlaufenen Pistolenduells zu vier Monaten Festung verurteilt. Voraussichtlich wird bei den nächsten Duelldebatten, im Reichstage Herr Beseler sen. wegen dieser Affäre seine» Sohnes nicht wenig ironisiert werden. Herr Beseler jun. wird wohl vergebens auf die Duellanten gegenüber nach kurz« Haft übliche Begnadigung hoffen. Denn um Beseler sen. willen wird man eS peinlich vermeiden, auch nur den leisesten Anschein einer Begünstigung zu erwecken. ES ist also wed« sür den Vater noch sür den Sohn gut, wenn der eine Justizminister ist und der andere „sich schießt". — (Verlustliste aus Südwestafrika-) Am 26. März sind beim Ueberfall eines Ochsen" wagens nördlich Ariam gefallen: Leutnant Keller und 10 Mann; schwerverwundet: 1 Unterosfizi« und 1 Mann;letchtverwundet: 3 Mann.
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