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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 17.11.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190611177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19061117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19061117
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1906
- Monat1906-11
- Tag1906-11-17
- Monat1906-11
- Jahr1906
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 17.11.1906
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IWMMckMLM ns» Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Tageblatt K HMns. Mit, LtMlns, Mns. A.Win, HemijM Mricm, Mnskl, Mmsins. Mn>A.Ml«s, St. Ml«. Anikiins. Wm. WmLsni. W-iMl «ü DM»» Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Siadtrat zu Lichtenstein Atteste Zeitung im MnWGm Amtsgerichtsbezirt '»»» —-- - LH. - - —> - — > » - - Nr. 267. L'SKSWL Sonnabend, den 17. November XWSSN 1906. Dieses Blatt erscheint täglich <autzer Sonn- und Festtags) nachmittags für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mart 25 Pfg., durch die Post bezogen 1 Mk. 50 Pfg. Viqeln« Nummern 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Erpedition in Lichtenstein, Zwickauerstratze 897, alle Laiserlichen Postanstallen, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Knferate «erden die fünfgespallene Erunitzeile mit 10, für auswärtige Inserenten mit 15 Pfennigen berechnet. Im amtlichen Teil kostet di« zweispaltige Zeile 30 Pfennige. — Jnseraten-Annahme FenHprech.Anfchlutz Nr. 7. täglich bi» spätesten» vormittags 10 Uhr. Telegrammadresse t Tageblatt. Das Wichtigste. * Fürst Bülow hatte am Donnerstag eine längere Unterredung mit dem österreichischen Minister deS Auswärtigen Freiherrn o. Aehrenthal. *Die Eisenbahnstation Tachednew bei Warschau wurde von einer 30 Mann starken bewassneten Bande überfallen, das Geld geraubt, Akten und Apparate zerstört und ein Gendarm getötet. * Wie da« „Posener Tagkblatt" meldet, wurde in dem Dorfe Studzinicc bet Rogasen das katho lische SchulhauS mit Steinen bombar- diert und später in der Nacht die Wohnung des Lehrers beschossen, sodaß die Fenster scheiben zertrümmert wurden. Die Neichstagsdebatte über die auswärtige Politik. Die große Haupt- und Staatsaktion, di« mit der Bassermannschen Interpellation über unsere auswärt ige Politik am Mittwoch anzuheden schien, lies am Donnerstag unter geringer Anteilnahme ziemlich klein laut auS. Eigentlich wurde ihr am Bortage schon das Rückgrat gebrochen durch die Rede des Abg. Spahn. Während die Vertreter aller übrigen Parteien, von den Konservativen angefangeu bis zu den Sozialisten, ernstliche Monita zur auswärtigen Politik beizubringe» hatten, fand der Führer der lUtramontauen eigentlich alle- gut und schön. Das Zentrum fühlt sich behaglich in Deutschland. Wenn die anderen Redner glaubten, mehr oder weniger eindringlich bestätigen zu müsse», daß Beunruhigung und Unzufriedenheit in weiten Volkt kreisen sich geltend rrache, bekundete dec Zentrums führer ausdrücklich, daß er und seine Partei und deren Wähler vollkommen ruhig wären. Dagegen fiel eS gar nicht inS Gewicht, daß auch Herr Spahn dieses und jenes an der offiziellen Politik und der Weltlage Deutschlands auszusetzrn hatte. Di« «ivzige Ursache zur Beunruhigung, die er glaubte anerkenne« zu müssen, sind bloß die hin und wieder auftauchende« Angriffe auf dar allgemeine Wahlrecht. Sie hätten indessen nicht viel zu besagen, da das Zentrum nie erlauben würde, LaS allgemein« Wahlrecht anzutasten. Kurz, die regierende Partei ritt die Attacke nicht mit, und damit war ihre Kraft von vorn Herrin gebrochen. Die Ausführungen der gestrigen Redner: Liebermann von Sonnenberg (Reformp.) Gotheien (sreis. Bgg) und Zimmermann (antisem.) bewiesen nur, daß die Versicherungen deS Reichskanzlers hinsichtlich der beiden hauptsächlichsten Punkte: unserer Isolierung in der Welt und des persönlichen unflätigen Regiments, auf sie gar keinen Eindruck gemacht hatten. Sie behaupteten mit der- selben Entschiedenheit wie die Vorredner die Existenz und Berechtigung dieser Beschwerden. Und Herr v. Liebermann.erklärte dazu noch den Dreibund für wertlos geworden. Herr Gothein wollte den wahren Grund für die allgemeine Abneigung des Auslandes gegen unS in der reaktionären, klerikalen und schutz- zöllnerischen inneren Politik entdeckt haben, und Herr Zimmermann entrüstete sich aufs höchste darüber, daß „wir" unentwegt anderen Ländern nachlausen, sogar Norwegen, ohne erst den Antrittsbesuch des jungen norwegischen Königs abzuwarten, und daß der Reichskanzler nicht die Macht habe, solche Politik zu verhindern. Zu Beginn der Sitzung nahm der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, Herr von Tschirschky, noch Gelegenheit, sich wegen seines Fehlen« am Mittwoch zu rechtfertigen. Er fei nicht zu feinem Vergnügen nach München gegangen, um höfische Feste mitzufeiern, sondern in Ausübung seiner Pflicht, sich dem Prinzregenten oorzustellen und mit den bayrischen Ministern zu konferieren. Da« an diesem Lage schon die auswärtige Politik im Reichstage zur Sprache kommen würde, aber er nicht wissen können. Gr müsse auch den Borwurf zurückwetsen, daß er ein geschmeidiger Höf ling und nicht verantwortlicher Ratgeber der Krone wäre und mit den Monarchen eine Politik machte, die die Intentionen des Reichskanzlers durch kreuzt«. Unverantwortliche Einflüsse auf den Mo narchen gäbe es überhaupt nicht, und unsere Politik sei durchaus einheitlich, nämlich die, die oom Reichs kanzler verantwortlich vertreten würde. Somit ist also alles nicht wahr, und die Beunruhigungen sind gänzlich grundlos. So endete die Debatte über die mit so großer Feierlichkeit ein geleitete Motion in Sachen unserer aus wärtigen Politik. Viel be merkt wurde noch daS erste, aber noch ganz schweig, same Erscheinen des neuen Kolonialdirektocs Dern, bürg am BundeSratk tische. Der Rest der Sitzung war Wahlprüfungen ge widmet. Deutsches Reich Dresden. (Gegen die Fleischnot)Sämt> liche sächsischen Städte mit über 20 000 Einwohnern beschlossen, eine Petition an die sächsische Regierung zu richten, worin diese ersucht wird, Maßnahmen zur Milderung der herrschenden Jleischteuerung zu ergreifen. Berlin. (Der Kaiser) wird gelegentlich seiner Rückfahrt von Donaueschingen nach Wildpark am 17. ds. MtL. einen Zl/zstündigrn Aufenthalt in Baden-Bader nehmen, um dem Großherzoge von Badcn und seiner Gemahlin einen Besuch abzustatten. — (Kronprinz und Cumberländer.) Die „Neue Freie Puffe* brachte eine Mitteilung, die Beachtung verdient, vorauSgcsetzt, daß sie sich bestätigen wird. Dem Blatt wird nämlich auS Grünau gemeldet, daß an diesem Freitag nachmittag der Prinz Ernst August von Cumberland dorthin kommen und, wie verlautet, mit dem deutschen Kronprinzen Zusammentreffen werde. Bekanntlich ist Prinz Ernst August der jüngste Cumberländer, zu besten Gunsten die anderen männlichen Glicder der Familie ihre Ansprüche auf den braunschweigischen Thron vor kurzem aufgeben wollten. Grünau gehört zum Be- znk Gmunden, in dem die Cumberländer feit 1878 wohnen. Ein Zusammentnffen der beiden Prinzen würde gerade jetzt den Kombtnationspolitikern vielen Stoff bieten. — (Fürst BülowS Rede und die Presse) Die große Rede des Reichskanzlers über die auswärtige Politik findet in der deutschen Presse aller Parteien eine weil weniger günstige Aufnahme, als seine früheren Reichstagsreden. Fast überall kommt zum Ausdruck, daß Fürst Bülow diesmal die Erwartungen getäuscht hat. In der auswärtigen Presse dagegen wird die Rede allenthalben sym pathisch ausgenommen. — (Der EntwursdeSReichShauShaltS« etats für 1907) wird den Bundesrat recht bald beschäftigen können. Man hatte ursprünglich ange. nommen, daß eS möglich sein würde, dem Reichs- tage den nächstjährigen Etat kurz nach feinem Wiederzusammentritt vorzulegen; r« hat sich aber herausgestellt, do ß dies unmöglich ist. In Regierung«, kreisen ist man der Ansicht, dcß die Vorlage des Etat« beim Reichstage sich im Dezember frühzeitig genug wird vollziehen lasten können, um hier die erste Lesung noch vor den Weihnachtsferien glatt zu beenden. — (Debüt Dernburg) Die Korrespondenz Woth meldet: Ter neue Kolonialdirektor Dernburg wird am Montag den 19. November vor dem Reichstag sein Programm entwickeln. Da derKolo- nialetat bis zu diesem Zeitpunkte nicht vorliegen kann und andere Kolonialfragen nicht oorgelegt sind, ist eS nicht recht verständlich, bet welcher Ge legenheit der Kolonialdtrektor einsetzen soll. ES ist nicht aukgr schlossen, baß bi« dahin die Kolonial- NachtragSetot« dem Reichstage oorgelegt werden. — (Der Drutfcheim Ausland.) Li« »euer Fall de« Vn sagens unserer konsularische» Ver tretung im AuSlande wird i« einer der jüngsten Nummer« der Londoner „Pall Mall Gazette* mitgrteilt. ES wird dort erzählt: Ein junger deutscher Techniker wird zu wiederholte« Male« in Bureaus in Holdorn schlafend aufgtfunde» und als verdächtig vor das Lordmayorsgericht gebracht. Das Gericht stellt fest, daß der Man« in England ge strandet ist, keinenPenny und kein Wort Englisch kann. Der Aldermann, Sir Alfred Newton, fragt beim deutsche« Konsulat an, ob ma« den Landsmann nicht in die Heimat befördern wolle. Antwort: dafür ist kein Fonds vorhanden. Wen« er entlassen ist, wird man versuche», ihm Arbeit zu verschaffen. (Findet man keine, so bleibt die englische Armenpflege.) Sir Alfred war von der Antwort überrascht und drückte sich sehr krästig auS. Da fei ein junger Deutscher ohne eine» Penny und nicht imstande, ein Wort Englisch zu reden auf die Straße geworfen, das Konsulat aber weigert sich, ihm zn Helsen. Wenn ei« Engländer in der Fremde gestrandet wäre, so hätte er «ichts zu tun, als sich an das britische Konsulat zu wenden, und er würde Hilfe finden ... . Deutsch land sei der Sorge sür seine Staatsangehörige« e»t- hoben aus Kost « rngl scher Wohltätigkeit. DaS ist ei« recht beschämendes Vorkommnis sür die Mängel unseres KonsularwrsenS. Ausland. London. (Vom Bureneinfall in die Kapkolonie. Der Befehlshaber der ersten gegen Ferreira entsandten Truppe, Inspektor White, ist wegen der Art und Weise, wie er die Operationen leitete, feines Postens em fitzt worden. Ferreira hat am Mittwoch Gootdrink am Orangefluß erreicht und von dort in östlicher Richtung seinen Marsch fortgesetzt, noch immer von den Polizeitruppen ver folgt. Bei dem Gefecht am Montag wurde ein Rebell getötet und einer verwundet. — Der frühere Burengeneral Botha hat der TranLoaalregierung seine Dienste gegen Ferreira angeboten. Die Regie rung hat Botha ihren Dank ausgesprochen und ihm mitgeteilt, daß sie sein Schreiben der Regierung in London übermittelt habe. — Nach einer amtlichen Meldung sind drei Anhänger Ferreiras, unter ihnen ein Bruder Ferreiras und ein eingeborener Spion, gefangen genommen worden. Newyork. (Eine Million Dollar für die Opfer des Erdbebens in San Fran cisko unterschlagen.) San Francisko Daily Chronicle behauptet, daß Beiträge für die Unter stützung der durch das Erdbeben Geschädigten ver schwunden seien; eS soll eine Million Dollar fehlen. Präsident Roosevelt interessiere sich für die Unter suchung und der Fall werde vor das Bundesgericht kommen, da die Beförderung durch die Post dabei in Frage kommt. Aus Nah und Fern. Achteufteiu, 16. November. *— Ler Herbststur« fegt heute wieder mächtig über die Fluren und singt seine Weisen in den Straßen der Stadt. Ob femeS ungestümen Sausens neigen sich die fast blätterlosen Bäume, und die Menschen kinder merken eS, daß der November das Regiment führt, von dem sie nichts besseres gewöhnt sind. *— Hoher Besuch. Prinzessin Sophie von Schönburg-Waldenburg, Gräfin M. von Solms- Wtldenfelk, Frau von USlar Gleichen und Frau Amtsrichter von Einsiedel, waren gestern aus Wal denburg hier eingetroffen, um einer MeihnachtSauf» führung in der Kletnkinderschule betzuwohnen. *— Theater. Längere Zeit hat keine Theater truppe in unsern Stadt Einkehr gehalten, daher war der Andrang zu dcm gestrigen Spielabend der hier von früher her bekannten Schmidtschen Theater- direktton ein so gewaltiger, daß der „Helm".Saal die Zahl der Besucher kaum W fassen vermochte. Als Zugmittel mag auch die Auswahl d«r Stücke» „Der Abt von St. Bernhard" von Profiffor Dr.
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