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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.11.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190711245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19071124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19071124
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1907
- Monat1907-11
- Tag1907-11-24
- Monat1907-11
- Jahr1907
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.11.1907
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k?sr Früher Wochen- und Nachrichtsblatt r^ Tageblatt sd Hiiüsrf, Mit, LaMrs, Mns. St. Wie«, ßmWnt. Mlinui. MW, AinMirs, Ms» 8t. UM, 8t. Zmi. ' 8t. MM StWvüils, Am. Mtmilsti, AMM ui MW Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirt . — > 87. Jmhrgang — > Nr. 275. LLLA.2W Somtag, dm 24. November L^NSN" 1W7. Dieses Platt erjüewi lüglltb lavh» S ovo- vvd Feftogs) voSwitlagS für dm sotgmdm Lag. Vierteljährlicher BeulgSprei« 1 Marl KV Pfmotge, durch die Post bezöge« 1 Mark 75 PfewU- Ek»z«l«e Nummer« 10 Psmoige. — Bestelluvgeu »ehmm außer der Expedition i» Lichtmpei«, ^ickauerpraße Nr. 5 b, alle Aatserlichm Popaapalte«, Postbote«, sowie die AuSlrllger eutgege«. Ivsero'e werd,» dir sLvsgetpaltme Eruodzetle mit 1L »2r aukwürtige Jvsermtm mit 15 Psmvigm derechuet. RrUam«tll» 30 Psg. I» matliche» Telle kostet die zweispaltige Zeile M Pig. WmmsPrech-UAschNrtz St». 7. Inserat«,-»«nahm, täglich bi» späteste»« »»rmitta»« »0 «hr. Telegraruvr-Adreffe: Tageblat«. Das Wichtigste. * Die ReichSregierung hat eine U»tersucha»g usserer Geld« u»d Kreditverhält»isse i» Aussicht gnomme». > * Der am Freitag vo» Toulouse »ach Pari» ge- ga»ge»e Schnellzug wurde »»terwegS durch Notsignal zum Stehe» gebracht, woraus der Packwagen seiuer Wertstücke beraubt wurde. * Bei de» Wahle» i» der Ora«jeriver- lolonie wurde» 23 Bure», 4 Engländer und 4 Un abhängige gewählt. * Bei der Ortschast Bilaboznica (Salizie») ist rin Bergabhang i«S Butsche» gerate« und hat eine Kolonne Arbeiter begrabe«. Siede« Arbeiter wurde« getütet, zwei tödlich verletzt. ktaumMli «S im kM» SM« Eigen-Bericht. 8obv. Berlin, 22. Nov. 07. SimmungSbild. nichts als Stimmungsbild. ReichStagSbeginn ist nur für das Auge, nicht» für das Ohr. Die Abgeordnetengrüppchen da unten kümmern sich wenig darum, daß der Prüfident Graf Udo v. Stolberg mit starkem Arm die Block« schwingt. WaS gibt es nicht auch nach den mehr denn 6 Monaten des Trennungsschmerzes Politisches und — Unpolitisches zu erzählen. Der Schriftführer verliest «ingegangene Vorlagen, unten werden Händedrücke und WohlergehungSsragen aus- getauscht. An dem Ministerttsche erscheint der'greise ReichSfchotzs«ketär Stengel. Er wird sofort nach feinem Erscheinen von dem konservativen Führer Gamp in Beschlag genommen. Die Freisinnigen und Nationalliberalen kommen von den Fraktion«- sitzungen. Das Haus wird dicht gefüllt, die Unter- Haltung lärmartig. Der freisinnig« Gothein, d«r im Reichstag krankheitshalber Monat« lang nicht an- wesend war, wird zu seiner Genesung auch von konservativen Abgeordneten beglückwünscht. Biel bemerkt wird, daß Fürst Hatzfeld, ein energischer Förderer der Blockidee, sich längere Zeit mit dem Zentrumsführer Spahn unterhält Die laute Unterhaltung weicht dann plötzlich lautloser Stille. Die Abgeordneten erheben sich. Eine feierliche Stille zu Ehren der Toten, des Groß- Herzog« von Baden — der einstigen ReichStagSab- geordneten Nißler (Kons.) und DaSbach (Zentr.) Auf den Ministersesseln -st-ht man di« inzwtsch«n «ngelangten Minister: Bethmann-Hollweg, Krätke und den Staatssekretär Nteberding. Nach wenigen Minuten find die übrigen Verlesungen, darunter ein Dank de« Kronprinzen für die Gratulation an- läßlich der Geburt feine« Sohne«, erledigt, und e« wird in dt« drei Drucksetten Mende Tage«, ordnung eingetreten. Ein« lange Speisekarte. Jeder Gang «ine Petition. Schon die erste, betr. Sozialreform im Handel«gewerbe, zeitigt «in« Debatte. Der Sozialdemokrat Molkenbuhr ist vom „Preußen tag- herbeigrrilt, um «in paar Wort« für di« oer- nachläsfigttn Arbeiter zu sprechen. Di« „Ein richtung von Handel-tnspektionen- Interpellation- verlockt den sozialdemokratischen Hoch in seiner Lispelsprache gegen den deutsch nationalen HandlungSgehilfenverband zu Felde zu ziehen. Di« Folg«: ein Rededuell zwischen Hoch und dem deutsch-nationalen Handlungsgehtlfensührer Schack mit mehrmaligem Kugelwechsel. Nm «in klein« Kreis Abgeordneter interrsfiert fich für den Streit. Die meisten unterhalten fich, lesen, schreiben. Dr. Stresemann und Dr.Pothoff haben bereit« eine Stunde auf ein und demselben Platze über ihre verschiedene Auffassung über dt« Lösung der Privat- b«amte«srage dtkeutiert. Frank von den Sozial- demokraten rechtet mit einem Genoffen darüber, ob «r d«m Großherzog von Vaden da« letzt« G«l«ttr g«b«n durfte. .Minten-NoSK" scheint ihn in feine» monarchischen Ansichten zu bekräftigen. Oben und unten wird gesprochen. Ohn Unterlaß. Die Tribünenbesucher kommen nicht auf ihre Kosten, die Journalisten haben die Feder zm Seite geleat. Präsident Paasche steht nervö« auf seinem Platze, ab und zu dir Glock« schwingend. Interessant wird e« einigermaßen bei der Petition bett. Gewährung de« KoalittonSrechte« an die ländlichen Arbeiter. Die Konservativen bean tragen in Hinsicht auf da« neue VereinSgefetz Ab setzung von der Tagesordnung. Der Block wird gesprengt. Segen Freisinnige und Sozialdemokraten wird dem konservativen Wunsche Folge geleistet. Die Konzessionierung de« Barbier-undFriseurgewerbe« veranlaßt« eine Handw«rkerb«batte. Der Streitpunkt ist: Dürfen durch staatliche Verordnung Mindest, preise festgesetzt werden? Dr. Mugdan verneint diese Frage namen« seiner Fraktion und wird darob vom Zentrum und den Konservativen sehr scharf angegriffen, welche die Abgeordneten Raab und Irl vorgeschickt haben. Die „Heulboje- von Grimmen wie der Abgeordnete Gothein wegen seine« kreischenden Organe« allgemein genannt wird, kommt seinem Freunde Magdan zu Hilfe. Mit lautem Ah! wird er aus der Tribüne begrüßt. Di« Freisinnigen hätten nur für di« rückständigen Handwerker kein Herz. Gothein schließt unter großem Lärm der Süchten mit einer Snttzollpolttikphilippika. Schnur stracks läuft darauf der Konservative Malkewitz auf die oberste Stufe der zur Tribüne führenden Treppe. Natürlich beantwortet er GotheinS Schlußausführungen mit der Not der Landwirtschaft. Und dann lenkt er sehr geschickt «in. Wir find doch sogenannte Blocksreunde. Dr. Mugdanr Worte von den so genannten Handwerkerfreunden haben mir weh getan. Mugdan entgegnet, er fei von der Rechten provociert worden. Noch ein Hin und Her, und die Petition wird gegen die Stimmen der Freisinnigen und Sozialdemokraten dem Reichskanzler zm Berücksichtigung überwiesen. Herr v. Normann, der Schlußantragvermittler, taucht neben dem Präsidenten auf. Neben diesem liegt bereits die grün« Mappe mit der Tagesordnung: MojestätSbeletdigungSvorlage für morgen. Durch di« Handwukerdebatte ist der «rfie SitzungStag interessanttr gestaltet worden, als man dacht». Das übrige Dutzend Petitionen wird gewiß schnell erledigt werden. Und hurre-hurre—hopp—hopp—hopp wtrds gehn in rasendem Galopp. Graf Kanitz hat eine Interpellation über den hohen Bankdiskont eingebracht. Sächsischer Landtag U. Dresden, 22. November. Zweite Kammer. Abg.Däweritz-Leiknig (kons.) berichtet im Namen der Beschwerde- und PetittonS-Deputation über die Petition des ehemaligen Auscä» rS an der König, lichm Kunstgkwrrbeschule Karl Gustav Mehnert in DreSden-Neustadt, Erhöhung der ihm gewährten Unterstützuna beziehentlich Anstellung als Portier usw. betreffend. Die Deputation beantragt, die Petition auf fich beruhen zu lasten. Wkd ein stimmig beschlossen. Nächst« Sitzung Montag, den 25. November, 12 Uhr mittag«. Tagesordnung: Die Wastergesetz- vorlag«. Deutsches Reich. B«»tt».(Di« Schuldenlast des Reiches.) Der Bunde-rat ist mit seinen Etatberotungen nun mehr zu Ende gekommen, sodaß die finanzielle Lag«, wie st« sich nach d«m Hau-halt-entwmf für 1908 gestalttt hat, grnau übersehen läßt Die ge- samten ReichSschvlden betragen bi« 1. Oktober 1907 zusammen 4003800000 Mk. An neurrm Anleihe- debilen für 1908 traten hinzu 260506091 Mk., an offenen Krediten find «och »allfierbar 134168824,53 Mark, die Verzinsung dieser Reichsschulden erfordert die Summe von 145784524 Mark. Der Etat schließt in Einnahme und Ausgabe mit 2 750058401 Mork (gegen da« Vorjahr mehr 145 950 537 Mark). Der ordentlich« Eta» schließt in Einnahme und Autgabe mit 3 484 831156 Mark (gegen da« Bor jahr mehr 145940537 Mark) Der außerordentliche Etat schließt ab mit 265 227 445 Mark (gegen da« Borjahr mehr 7 726 235 Mark). ES betragen im ordentlichen Etat die fortdauernden Aurgaben 2152154755 Mark (pegen da« Borjahr mehr 125 526148 Mark). Die einmaligen Ausgaben 332 676 401 Mark (gegen das Vorjahr mehr 125526148 Mark). In der Denkschrift zum Etat wird auS- geführt, für das Rechnungsjahr 1908 würden die Matrtkularbrittäge die zu ihrer Deckung dienenden Ueberweifungen um den außerordentlich hohen Be trag von 24256511 Mark übersteigen. Nach dem Etatgesetz wird der Reichskanzler die Ermächtigung erhallen, zur vorübergehenden Verstärkung der ordentlichen Betriebsmittel der Reichshauptkaffe nach Btdarf, jedoch nicht über den Betrag von 350 000 000 Mark hmau« Schatzanweisungen auSg^en. Ferner soll die gesetzlich vorgeschriebene Tilgung der Reich-schulden für 1908 anderweit ge regelt werden. ES heißt darüber in der Denkschrift zum Etat: „So notwendig und dringlich der Be ginn der Tilgung der Reichsschuld auch erscheint, so geht e« doch nicht an, diese Tilgung der Reich«- schuld durch Erhöhung der direkten Steuern oder durch Aufnahme von Anleihen in den einzelnen Bundesstaaten zu bewirken. Letzteres ist aber die unabwendbare Folge eines Etat«, der nach dem Entwurf« di« Bunderstaaten nicht mehr al« 124 Millionen Mark ungedeckter Matrikulmbeiträge be lasten soll. So unrrsteulich auch die Möglichkeit einer Hinausschiebung des Beginns der Schulden tilgung erscheint, so ist doch die vorgeschlagene Regelung angesichts der unerschwinglichen Belastung der Bundesstaaten insoweit ge boten, bi« die in der Denkschrift in Aussicht gestellte und vorbehaltene Entlastung «ingttt«1rn ist." — (Kommandowechsel.) Wie bereit« ge meldet, hat der kommandierende General de« 7. Armeekorp« in Münster in einem Tagesbefehl be kannt gegeben, daß er demnächst um feinen Abschied rinkommen werde. Die auffällige Form dieser Kundgebung dürste noch mancherlei Erörterungen nach sich ziehen. Der Befehl hat folgenden Wort laut: „Nachdem Seine Majestät der Kaiser und König mir hat mtttrilen lassen, daß Allerhöchst- derselbe da« 7. Armeekorp-, da- ich fast 7 Jahre mit besonderer Auszeichnung und zu seiner dauern den Zufriedenheit geführt hätte, deshalb neu be setzen wolle, weil jüngere Kräfte zu ihrer Berwen- düng im Ernstfall« sich im Frieden darauf vorbe- rrttrn müßten, habe ich Sr. Majestät gemeldet, daß ich am 1. Januar 1908 mein Abschiedsgesuch ein reichen werde. Ich hoffe, daß ich in der Zett, in der e- mir noch orrgönnt ist, mein schöne« Armee korps zu führen, einzelne Standorte besuchen kann, um meinen Untergebenen, die mk so sehr an« Herz gewachsen sind, Lebewohl zu sagen. Freiherr von Bis sing.- — Man wkd den Grund für die Ver abschiedung de- Freiherr» o. Bissing in seiner wenig erfolgreichen Truppensührung während der letzten Katsermanöoer zu suchen haben. — (Untersuchung unserer Geld-unk Kreditverhältnisse.) Die „N AZ." schreibtr Wie wk hören, ist seitens der Reich-Verwaltung bereU« feit längerer Zett eine umfassende Untersuchung unsererGeld- und Kredit» Verhältnisse unter MUwirkung von Sachver ständigen in Aussicht genommen. Die einleitende» Schritt« hierzu sollen ^schon in den nächsten Wochen erfolgen, um drn Sachverständigen genügende Zeit für eingehende Prüfung und Umfragen in weiteren Kreisen zu lassen. In gleicher Weis« wkd eine Enquete über Fragen de« Bankwesen«
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