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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 14.09.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191009146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19100914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19100914
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1910
- Monat1910-09
- Tag1910-09-14
- Monat1910-09
- Jahr1910
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 14.09.1910
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Früher Woche«- ««- NachrLchtsvlatt Amtsblatt für das Kgl.Amtsgerichtund den Stadtrat ^Lichtenstein Atteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk — SV. AchrU«»«. Nr 213. LÄLSLAW Mittwoch de« 14 September 8NWWKW 1910 WtxMl» »mmurrn 10 Psg. Lestetlmlg« «ehm« «tzer d« LrpeLMox t» Ltchtrxstrtx, Lmtauvur Ltr«8» Nr. U», «L» LmftMch« Palmylalt«», Postboten, sowie die Austräger entgegen Snferate «erd« die Mrsgespatt«, OrnndMi »tt 10, für «swärttg» nett 1K Psg. berechnet. Lv Psg, -» «Nltttche» Teile kostet die rwetspaltiae Leite 30 psg. F-rnsprrch Anschluß Nr 7. -nsernten-Annehnie tägltch di» spätesten, nermwilsti 10 Atzr. Teiegromm-Adresst: Tageblatt. Das Wichtigste. * Der frühere Staatssekretär Dernburg hat sich auf seiner Studienreise in Ostasien von Tokio nach der Mandschurei und Korea begeben. * In einem Münchener Hotel wurde ein Juwelier aus Frankfurt am Main durch zwei Betrüger init ge fälschten Schecks um einen Brillantschmuck im Werle von 142 60V Mark beschwindelt. * Der deutsche Kreuzer „Hertha" ist zu sechstä gigem Aufenthalt vor Tanger eingetroffen * Das ungarische Ministerium des Innern hat in drei Komitaten je einen tödlich verlaufenen Fall von asiatischer Cholera festgestellt. * Die französische Regierung rechnet mit einem nahen Ausbruch des Eisenbahnerstreiks. * An der türkisch-griechischen Grenze sind bei Zusammenstößen fünf Griechen erschossen worden. Tie griechischen Grenzstellungen erhalten fortgesetzt Ver stärkungen. * Durch teilweisen Einsturz eines Tunnels der Erie-Eisenbahn in Jersey-City (Nordamerika) wurden neun Arbeiter getötet und zehn verletzt. Fünf weitere werden vermißt. Msel ii Wiltn NniMidnu. Der Wechsel in der Leitung der Finanzen des sächsischen Staates, dessen Bevorstehen wir vor eini gen Tagen meldeten, wird nun auch amtlich bestätigt. Gleichzeitig wird bekanntgegeben, daß zum Nachfolger des am 1. Dezember in den Ruhestand tretenden Finanz- tministers Dr. v. Rüger der bisherig« Ministerialdirek tor Geh. Rat v. Seydewitz ernannt worden ist. Der neue Minister wird sein Amt an dem genannten Tage antreten. Der Rücktritt des bisherigen verdienten Leiters ' der sächsischen Finanzen wird niemand überraschen. Er ist unzählige Male prophezeit worden, und immer wie der hat die Rüstigkeit und der Pflichteifer des Herrn Dr. v. Rüger die Prophezeiungen zunichte gemacht. Aber auch der stärkste Mann mußte sich schließlich un ter der Last der Jahre beugen (Dr. Rüger vollendet am 26. Oktober das 73. Lebensjahr), und als in den letzten Monaten seine Gesundheit immer unsicherer wurde, als ein heftiger Jnfluenzaanfall ihm noch vor wenigen Wochen hart zusetzte und auf längere Zeit hinaus jede dienstliche Tätigkeit, wenn nicht unmög lich, so doch zu einer schweren Gefahr für ihn machte, entschloß sich der Herr Finanzminister nach langem Zögern, den König um Enthebung von dem Posten zu bitten, auf dem er acht Jahre hindurch dem Lande so überaus wertvolle Dienste geleistet hat, indem er nach der Verwirrung, die das Watzdorffsche Regime in den sächsischen Finanzen angestiftet harre, mit fester Hand dort wieder Ordnung schaffte. Die Ernennung des neuen Finanzministers, bis herigen Ministerialdirektors Geh. Rat Ernst August Kurt v. Seydewitz, wird sicher von allen poli tischen Parteien und wirtschaftlichen Gruppen willkom- men geheißen werden. Denn Herr v. Seydewitz hat wohl als Leiter der 3. Abteilung des Finanzministe riums, der auch die Eisenbahnangelegenheiten unter stehen, im Landtag manchen harten Strauß ausfechten Müssen, wenn er gegenüber den Eisenbahnwünschen der einzelnen Volksboten die Politik der Sparsamkeit sei- N«s Ministers zu vertreten hatte, er gehört aber, so viel in der Öffentlichkeit bekannt ist, keiner bestimmten politischen Richtung an und ist jedenfalls politisch nicht HSworgetretesi, sondern war ausschließlich Verwaltung- doamter. Er wird also in den gesetzgebenden Körper- sthasten des Königreichs als Minister keinen prinzipiel len Gegner finden, und da- wird ihm vermutlich die Arbeit bei der Erledigung des EtatS bedeutend erleichtern. Der neye Finanzminister ist am 15 Januar 1852 in Lauterbach bei Lausigk als Sohn eines RittergutS- HesitzerS geboren. Er ist der Bruder des früheren Kul- MSmimsters v. Seydewitz und de» am Donntag verstor benen Superintendenten gleichen Namens. Er besuchte die Fürstenschule St. Afra in Meißen und später die Universität Leipzig, wo er sich dein Studium der Rechtswissenschaften widmete. Nach Beendigung feiner Studien und Ableistung der staatlichen Prüfungen trat er 1877 als Direktionssekretär bei der Generaldircktion der sächsischen Staatsbahnen ein, wurde dort Finonz-- assessor, Finanzrat und Oberfinanzrat. 1898 wurde er als Hilfsarbeiter in das Finanzministerium berufen, 1900 zum Vortragenden Rat mit dem Titel Geh. Fi nanzrat ernannt, und 1905 unter Verleihung des Ti tels Geh. Rat als Ministerialdirektor der 2. Abtei lung des Finanzministeriums vorgesetzt, der die Ver waltung des Staatsgrundeigentums, Berg-- und Forst wesen usw. untersteht, und 1907 übernahm er die Leitung der 3. Abteilung, zu der die öffentlichen Ar beiten und Verkehrsmittel des Staates gehören, die Straßen-, Brücken- und Eisenbahnangelegenheircn, Was serbau- und Strompolizeisachen, sowie Post- und Tele graphensachen, soweit sie nicht auf das Reich über gegangen sind. So hat der neue Finanzminister wäh rend seiner Laufbahn die wichtigsten Zweige der säch sischen Finanzverwaltung aus eigener Anschauung und in eigener Arbeit kennen gelernt und bringt auf seinen Posten ein reiches Maß von Erfahrung mit, das ihm und dem Lande in gleichem Maße zugute kommen wird. Deutsches Reich. Dresden. (König Friedrich August) trifft heute (Dienstag) abend in Leipzig ein. Der König nimmt Nachtquartier im König!. Palais und wird am Mitt woch morgen wieder von Leipzig abrcisen, um sich zu den Manövern der 2. Division Nr. 24 bei Werdau zu begeben. Berlin. (Zur angeblichen Wahlparole des Reichs kanzlers.) Wie die „Nat. Ztg." von einer dem Reichs kanzler nahestehenden Seite erfährt, kann sich Herr v. Bethniann-Hollweg, der über die ihm unterstellte Absicht, er wolle durch die Parole „Schutz der nationalen Arbeit" wirtschaftspolitische Gegensätze in der nativ- nollibcralen Partei Hervorrufen, sehr erstaunt ist, die Entstehung der jetzt verbreiteten Gerüchte nur so er klären, daß private Äußerungen mißverstanden und um gedeutet worden seien. Vermutlich sei in einer der zahl reichen Unterhaltungen mit dem Reichskanzler das Ge spräch einmal auf wirtschaftspolitische Fragen gekom men und der Kanzler mag geäußert haben, daß er stets eine Politik zum Schutze der nationalen Arbeit ver folgen werde. Diese selbständige und klare Äußerung müsse dann irgendwie entstellt ihren Weg in die Öffent lichkeit genommen haben, um später für eine Sensa tion hcrzuhalten, der jede Berechtigung fehle — (Englands Fürsorge für Dänemark.) Alljähr lich Pflegen sich die englischen Zeitungen im Namen der Dänen darüber zu beschweren, daß Seemanövcr der deutschen Flotte in dänischen Gewässern stattfinden. Dieses Mal ist es der Kopenhagener Vertreter des „Standard", der sich zum Wächter der dänischen In teressen aufwirft. Er fügt hinzu, daß auffallend viele Unfälle während dieser Übungen vorgekommen seien. Zwei dänische Schiffe seien von deutschen Schiffen be schädigt worden, das eine von einem Zerstörer, das andere von einem Kreuzer. Beide mußten von deut schen Kriegsschiffen in den Hafen geschleppt werden. Nachher sei noch ein Zerstörer gestrandet, und es mußte Hilfe von Kiel aus geschickt werden. — (Die Fleischteucrung) hat zurzeit für große Teile der Bevölkerung die Bedeutung einer brennenden Tagesfrage. In einer ganzen Reihe von kommunalen Körperschaften sind Beschlüsse angenommen worden, die um schleunige Abhilfe dieses Mißstandes ersuchen. Die Einfuhr von argentinischem Fleisch in gefrorenem Zu stand und von lebendem Vieh aus Schweden und Däne mark würde jedenfalls geeignet sein, hier mildernd zu wirken und, ebensowenig wie die Margarine der But ter, den Produkten der heimischen Landwirtschaft Ein trag tun. Allerdings sind eS gerade die mittleren und > kleineren Landwirte, die an der Viehzucht interessiert sind, während der Größgrundbesitz heutzutage nur in allzu geringem Maße Viehzucht treibt. Im Interesse der Volksgesundheit und Volksernährung muß jedem» falls ein Ausgleich der Interessen gesucht werden, um einer dauernden Unterernährung der städtischen Bevöl kerung vorzubeugen. Einen guten Eindruck würde es auch machen, wenn die Regierung den allgemeinen Kla gen gegenüber sich nicht gar so kühl und gleichgültig verhielte. Sollten sie ihr, wie die von uns wiedergc-- gebene Äußerung aus dem Landwirtschaftsministerium vermuten läßt, unberechtigt oder auch nur übertrieben erscheinen, so möge sie diese ihre Überzeugung vor der Öffentlichkeit darlegen und begründen. Ihr beharrli ches Schweigen auf alle Wünsche und Forderungen der Bevölkerung kann die vorhandene Mißstimmung nur vertiefen. 50jährige Jubelfeier des Königl. Sächs. Militärvereins Lichtenstein am 12. September 1910. Die heutige Festtafel mit nachfolgendem Ball im Neuen Schützenhaus bildete den würdigen Abschluß der 50jährigen Jubelfeier des Kgl. Sächs. Militärvereins^ an der sich gegen 300 Personen (Ehrengäste und Ka meraden) beteiligten. Mil Gebet leitete Herr Oberpfarrcr Seidel die Tafel um 5 Uhr nachmittags ein. Eine herzliche Be grüßungsansprache des Ehrenvorsitzenden Herrn Kauf mann Seydel mit anschließendem Königshvch er öffnete den Reigen der Toaste und Ansprachen. Die Ehrung der 4 Gründer des Vereins, der Her* ren Traugott Heinze, Gottlob Herrmann, Ernst Krohn und Ernst Schubert, vollzog 8er derzeitig? Vorsteher Herr Koch. Er dankte den braven Alters die in 50jähriger treuer Anhänglichkeit an den Verein diesem unschätzbare Dienste geleistet und ernannte sie zu Ehrenmitgliedern des Vereins. Tief ergriffen nah men sie von der Ehrung Kenntnis und überreichten dem Verein aus Dankbarkeit ihr wohlgelungenes Bilch das im Vereinslokal einen Ehrenplatz an der Seite der jenigen erhalten soll, die ebenfalls mitgearbeitet haben, damit der Jubelverein zu seiner gegenwärtigen Blüte gelangen konnte. Eine weitere Ehrung erfuhren die Kameraden Her ren Vize-Vorsteher Wilhelm Brosche, Hermann Straß, Albin Oettel und Hermann Müller. Die Vorgenannten erhielten für dem Verein in 25jähriger treuer Mitgliedschaft geleistete Dienste je ein Ehren- kreuz unter anerkennenden Worten durch den Vorsteher an die Brust geheftet. Herr Vizevorsteher Brosche dankte namens der Ausgezeichneten in sichtbarer Er griffenheit. Einen kurzen Rückblick auf die große Zeit von 1870-71 gab Herr Oberpfarrer Seidel, in dem er u. a die Begeisterung kennzeichnete, die manchs» Jüng ling der damaligen Zeit mit fortriß zur 'Schöpfung flammender Gedichte. Die Wiedergabe einiger solcher von patriotischem Geiste durchdrungenen Poeme brachte dem Vortragenden viel Beifall. Innige Dankesworte widmete Herr Obcramts- richter Bachmann den lieben Gästen, die durch ihre Gegenwart das Fest verschönern halsen. Weiter kenn zeichnete er den Werdegang der deutschen Seemacht, die zu beobachten er wieder in den letzren Tagen Ge legenheit gehabt habe. Jeder, der nur einigermaßen hierzu Gelegenheit finde, müsse in Kiel die gewaltigen Fortschritte aus dem' Gebiete der Schiffsbaukunst in Augenschein nehmen. Dem derzeitigen Vorsteher überreichte der Vize- Vorsteher, Herr Brosche, für dem Verein als Schrift führer und Vorsteher geleistete hrave Dienste ein wohl gelungenes Bild der Mitglieder des Gesamtvorstands, das den Geehrten.sichtlich erfreute. Gleichzeitig dankte Redner nochmals den geschätzten Frauen der Herren Ehrenmitglieder und allen Kameraden-Frauen, die durch ihre dankenswerte Stiftung sich in der Geschichte des Militärvereins für alle Zeiten einen Denkstein gesetzt haben. . .
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