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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 10.12.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191012108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19101210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19101210
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1910
- Monat1910-12
- Tag1910-12-10
- Monat1910-12
- Jahr1910
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 10.12.1910
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Früher Wochen- und RachrichtsAM Tageblatt sd ßMns, Mlit, Hmsvls. Mns, A. Wit«, Hemi-snt, Inin«, Mkstl, vltmnskis, Wsn Lt. Ncks, st. Zml St. Mtk. StiMkis, N«m, Memilsn, ÄMml iv BrMii Amtsblatt für-asKgl.Amtsgericht«u-benSta-tratz«LichtenstelN —Atteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk 60. Sahr««»«. Nr 286. L"«LULchBW Sonnabend, den 10. Dezember H J»ser1io»«organ 1« *»«t»gericht«bezirt 1910 viese» Statt erscheint täglich außer Lom- und Festtag» nachmittag» sktr de« folgend« — «terte tlttzrticher Schug^rei, 1 Mu 50 pfg^ durch die Post bqog« 1 MK. 75 pfg. E «»üu Nummer« 10 Psg. Seftrttoug« «hm« außer der »Spedition tu Licht«Kei», L«iM««r Strutz« Nr. bd. utte Mmftrtlch« P^kuutzUlt«, Postboten, sowie die Austräger entgegen raferate werd« die fSufgespalle« «ruuLM» «v 10, für auiwärttge Lufereut« mit Ui pfg. derechutt. NNü««r»il» 30 Pfz L» «Mich« «eite kotzet die zweispaltige Seite 30 Pf Fern sprech Anschluß Nr 7. ruserattu-Auuaym« täglich di» späteste« vormittag, 10 Nhr. Telegramm-Adresse: «agedtatt. Bekanntmachung. Wegen Reinigung der Geschäftsräume bleiben heute Ko««ave«d, de« 10. dieses Monats die Ratskanzlei und Montag, de» IS. diese- Monats die Sparkasse, die Stadtkaffe, die Strnerrinnähme, das Ktadtkanamt, die Polizeiregistratnr und das Einwohnermeldeamt geschlossen Lichtenstein, am 8. Dezember 1610. Der Stadtrat. Das Wichtigste. * Der Ausschuß des Deutschen Handelstages hat er neut gegen die Einführung von Schiffahrtsabgabeu Stellung genommen. * Der Festakt des 25jährigen Jubiläums der Deut- Men Landwirtschaftsgesellschaft findet in Anwesenheit dB Kaisers in Berlin am kommenden Montag statt. * Der Oberste Landwirtschaftsrat Frankreichs sprach sich gegen alle Beschränkungen der Viehausfuhr nach Deutschland aus. * In Moskau kam es wieder zu Studentenunruhen, in deren Verlauf zahlreiche Verhaftungen vorgenvm- men wurden. * In der Mandschurei greift die Pest in erschreckender Weise um sich. Ganze Nomadcnstämme sterben nur-. Etat oder Hofjagd? Was ist für den Reichskanzler wichtiger — Etat oder Hofjagd'? Das ist die Frage, mit der sich viele Leute beschäftigen, seit bekannt wurde, daß der Reichs kanzler an dem -läge des Beginns der Etatsberatung im Reichstag an der Hofjagd bei Springe teilnchmcn und nicht im Reichstag erscheinen wird. Selbst zu An griffen gegen den Reichskanzler ward diese Tatsache benutzt und die Berliner Politischen Nachrichten schreiben daher ganz mit Recht: ' > „Dabei wird geflissentlich über die Tatsache hin- wcggegangen, daß es sich nicht um eine gewöhnliche Hofjagd handelt, sondern daß die Jagd in Springe zu Ehren des österreichischen Thronfolgers veranstuitet wird. Es leuchtet von selbst ein, daß unter diesen Umständen die Anwesenheit des verantwortlichen L i ters unserer auswärtigen Politik in Springe eine ganz andere Bedeutung hat als die Teilnahme an einer sonstigen Hosjagd." Nicht ganz richtig aber ist die Behauptung, „daß es Uebung im Reiche sei, daß regelmäßig der Reichsschatzsekretär die erste Le sung mit einer sehr ausführlichen Darlegung der Etatsverhältnisse eröffne, die jetzt ein ganz beson deres Interesse beanspruche, weil dabei die Wirkun gen der Reichsfinanzrcform auf die Finanzlage des Reiches näher darznlegen sein werden. Bekäunckich bilde die Frage, ob und in welchem Umfange die Rcichssinanzresorm in der im Jahre 1909 bcschlos- scmm Kettalt die damit beabsichtigte Gesundung der Rcichssinanzen wirklich herbeigesührt hat, einen wich tigen Streitpunkt zwischen den Parteien. Die Frage werde zweifelsohne auch bei den Agitationen sür d>e bevorstehenden Reichstagswahlen eine große R'lle spielen. Es sei daher anzunehmen, daß das In teresse der Verhandlungen des ersten Tages sich auf die finanzpolitischen Darlegungen des Reichsschatz sekretärs konzentrieren und daß es demzufolge auch sachlich richtiger sein werde, wenn der Reichskanzler erst in einem späteren Stadium der Verhandlungen in die Debatte cingreise." Sachlich mag das alles wohl zutrefsen. Jmmcr- lin läßt sich nicht übersehen, daß in den letzten Jähren Fürst Bülow sich über die politischen Verhältnisse stets wn ersten Tage der Etatsdebalte äußerte und der Reichs tag diesen Tag so festsetzte, daß der Kanzler am Erschei nen nicht verhindert war. Der diesjährige Modus zeigt zum wenigsten, daß die Mehrheit des Reichstags auf die Anwesenheit des Kanzlers keinen ausichlaggebenden Mert legt und daß die Finanzreform von der Regierung Zn den Vordergrund der Debatten gerückt werden soll. . Deutsches Reich. Berlin. (Oestcrreichischer Besuch am deutschen Kai- serhofc.) Ter Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand , von Oesterreich und Erzherzog Friedrich treffen be- kanntlich heute am kaiserlichen Hoflager in Potsdam ' ein. Mit beiden Angehörigen des Hauses Habsburg ist j der Kaiser eng befreundet, noch im September d. I. weilte er im Jagdrevier Bellye des Erzherzogs Fried rich. Zwischen Kaiser Wilhelm und dem Thronfolger j Franz Ferdinand bestehen die freundschaftlichsten Be- j ziehungen, welche den erfreulichsten Ausblick in die Fort- f dauer des herzlichen Verhältnisses zwischen den beiden j Höfen und hoffentlich auch zwischen den beiden Reichen j gestatten. Man darf in der Anwesenheit des Thrvn- - solgers Franz Ferdinand am deutschen Kaiserhoie auch j wohl die Erwiderung der Besuche erblicken, die Kaiser s Wilhelm in letzter Zeit in Wien abgestatter har, da Kaiser Franz Josef selbst bekanntlich nicht mehr ins Ausland fährt. Jedenfalls sind die beiden Erzher zöge in Potsdam als liebe Gäste herzlich willkommen. — (Spionage?) Die von verschiedenen Zeitungen gebrachte Nachricht, ein Unteroffizier habe sich in Metz zu landcsverräterischen Umtrieben gebrauchen lasten, ist unrichtig. Zweifellos steht fest, daß irgendwelche Ke Heimgegenstände nicht ausgeliefert worden sind. Bei See Denunziation, die zu der Verhaftung des Unteroffiziers führte, handelt es fich, wie es scheint, um Aussagen eines geistig nicht ganz zuverlässigen Mannes. Ucbrigens wird die eingeleitete Untersuchung das Nähere ergeben. — (Taft über deutsche Disziplin und Tatkratt.» In seiner Ansprache bei der Einweihung des Steuben-Denk mals betonte Präsident Taft Amerikas Dankbarkeit ge genüber den fremden Nationen für den Beistand, den sic Amerika im Unabhängigkeitskriege geleistet Hitten. Seien die Leistungen anderer Ausländer vielleicht auch mehr in die Augen gefallen, so seien sie doch nicht so wertvoll gewesen wie diejenigen Steubens. Der Ernst und die Genauigkeit der Ausbildung, die Disziplin und die Taktik deutscher Truppen seien ebenso außergewöhn lich gewesen in den Tagen Friedrichs des Großen, wie sie es heute seien. Das Wort Gründlichkeit habe sic damals gekennzeichnet und kennzeichne iie heute noch. Man könne nicht Leute, so kriegerisch sie auch veran lagt seien, nur durch Uniformen und Waffen zu einer militärischen Streitmacht machen. Erst die Aneignung von Disziplin und Drill unterscheide sic von cinem Vollst,ausen. Seit Steubens Tagen seien Millionen von Deutschen Amerikaner geworden. Die Tatsache, daß die Deutschen eine so hervorragende Rolle bei dem Wachstum und der Entwicklung Amerikas gespieli bä ten, finde ihre Anerkennung in dem Beschluß des Kongres ses, dieses Denkmal zu errichten. Mit besonderer Freude begrüße er auch die Anwesenheit des deut'chen Bot schafters als Vertreter deS erlauchten Nachfolgers Frid richs des Großen. Aus Nah und Fern. Lichtenstein, 9. Dezember 1910. Die Stadtverordnetenwahlen geben jetzt unversiegbaren Stoff zur Erörterung an Stammtischen und in sonstigen Bereinigungen, die sich mit Gemeinde- Politik überhaupt beschäftigen oder nur jetzt zu die- f sein Thema übergegangcn sind. Ueberall ist sas In j tercssc an der Kandidatenliste und an dem Ausgang der Wahl das lebhafteste, gilt es doch, mit dem neuen Wahl- z gesetzt die Probe auf das Erempel zu machen. Und j cs fragt sich nun, ob die Rechnung derjenigen, sie Pate ! bei dem Dreiklastenwablrecht gestanden, Kimmen wird j oder ob es anders kommt, wie sie es sich gedacht haben Nun, der 15. Dezember wird Antwort auf alle Fragen geben. Die Wahlagitation dürfte in diesen Tagen voll einsetzen. Möchte die Wahl zum Segen unserer Stadt ausfallen! *— Lüftet auch im Winter! Viele Menschen haben eine große Scheu, ein erwärmtes Zimmer zu lüften. Tas ist unpraktisch und ungesund. Das Lüf ten muß täglich gründlich vorgcnommcn werden. Zu einer solchen Lüftung öffne man alle Türen und Fenster und mache sogar Zugluft. Diese Lüftung braucht nur wenige Minuten zu dauern, dann schließe man alles wieder. Tic eingedrungene frische Luft erwärmt sich schnell wieder, weit schneller als schlechte, verbrauchte. Tas Behagen, welches man beim Betreten eines so durchlüfteten Zimmers fühlt, belehrt uns am besten über die Vorzüge dieser Art von Lüftung, bei welcher auch die Betten aufgedeckt bleiben müssen. *— Die Weihnachtsfcrien dauern n dieFm Jahre in allen Schulen des Königreichs vom 23. Te- zember mittags bis zum 8. Januar. Ordnungsmäßig hätte eigentlich der Unterricht am 7. Januar zu begin nen: da dieser Tag aber auf einen Sonnabend fällt, wurde der Wiederbeginn des Unterrichts nah gesetz licher Vorschrift auf Montag, 9. Januar, verlegt. Vermeidung von Fremdworten Eine Verordnung des Kultusministeriums an die Schulbe hörden des Landes wegen Vermeidung von Fremdwor ten und Weckung des Sprachgefühls besagt u. a.: „Es gilt, nicht nur die Jugend durch Unterweisung und Vor bild zu lehren, entbehrliche Fremdwörter zu meiden und aus dem Reichtum des deutschen Wortschatzes zu vermehren, sondern auch in dem Heranwachsenden Ge schlechte ein lebendiges und sicheres Sprachgefühl zu wecken, sein deutsches Sprachgewissen zu schärfen und die Jugend zur Klarheit, Einfachheit und Sachlichkeit des Ausdruckes und des Satzbaues im mündlichen und schriftlichen Gebrauche der Sprache zu erziehen. Die verständnisvolle Pflege der Muttersprache in der Schule fol! in der Jugend mehr und mehr die Erkenntnis wecken, welch hohes Gut wir in unserer Sprache be sitzen und au ihrem Teile.die Liebe zu deutschem Volkstum und zum deutschen Vaterlands stärken." *— Die Ziehungsliste der Verwaltung der Kgl. Sachs. Staatsschulden (Neujahr 1911) ist eingcgan- ! gen: außerdem auch die offizielle Gewinnliste der 1. § Wohltätigkeits-Hieldlotterie des Vereins zur Bekäm pfung der Schwindsucht in Chemnitz und Umgebung. Beide Listen liegen zur Einsichtnahme für Interessenten bei uns aus. c. Mülsen St. Jacob. (Viehzählung.) Tas Er gebnis der diesjätrigcn Viehzählung war hier folgen des: 500 Rinder, 134 Pferde, 313 Schweine, 4 Schafe und '29 Ziegen Adorf. <Tot ausgesunden.) Ein unbekannter Toter wurde vorgestern im Steinbruch des Freiberger Rit tergutes gesunden. Verletzungen waren nicht bemerkbar; der etwa 42 Jahre alte Mann dürfte schon vor einiger Zeit im Schnee stecken geblieben sein. Dresden. (Zurückgestellt.) Auf der Tagesordnung der gestrigen Ziadtverordnetensitzung stand die Ratsvor lage über die Einführung der Wertzuwachssteucr. Von der rechten Seite des Hauses wurde der Antrag gestellt, die Beratung so lange zurückzustellen, bis das Schicksal der Rcichswertzuwachssteuer im Reichstage entschieden ist. Ter Anirag wurde von der Linken stark bekämpft und als Obstruktion charakterisiert. Schließlich wurde darüber abgenimmt, und cs ergab sich, daß 37 Stimmen für die Absetzung des Antrages und 35 für die Wciter- beratung cinkraten. Damit ist die Wertzuwachsst'uer
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