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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 21.12.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191212214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19121221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19121221
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1912
- Monat1912-12
- Tag1912-12-21
- Monat1912-12
- Jahr1912
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 21.12.1912
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Früher Wochen ««- Rachrichtsvlatt LMck, StWM, Am. AckaWa. SMWä M ÄW» Amtsblatt für d«s Kgl Amtsgerichtuud denSta-trat MLichtenstein Älteste Zelttmg im Königlichen Amtsgerichts-e-irk — — - «. A«tzrL«^ - -- — - m 2S6 L"LMchW Sonnabend, de« 21 Dezember L-8LWLM M2 «WW ««t «ft»»« M«MKtzrttch»r A««v»r»i» 1 Mu b0 Pf^, »«« X» Poß kqoar» 1 ML. 7S Pf, k »Vt. «k. «. «I» «HMftßM PoßmMtM, PM««, s«oU di, LvitrSgrr entgeynu. M««t«s, «« SS. Dezember ISlS, vor« 9 Uhr loll im Gruvdstückt Tüpfmmvgofft Rr. 13 ein Federwageftsefte lle mit zwei dazugehörigen Ritzer« öffentlich versteigert werden. Lichtenstein, den 19. Dezember 1918. Per Gerichtsvellrieher dr« KS«isl. Amtegericht« HUm HacklWlt z« Zvilka«. Einjähriger Fachkurfns mit 33 Wochenstunde« für junge Leut» im Besitze des Einj.-Frriw.-ZeugniS und für Mädchen mit höherer Mädchenschulbildung. Satzungen und Lehrpläne kostenlos durch den Direktor TchlSster. Das Wichtigste. * Tie sächsische Volksschulreform ist, nachdem gestern Heide Ständekammern auf ihrem von einander abwei chenden Standpunkte beharrten, endgültig gescheitert. * Vom 1. Mai 1913 ab wird die vierte Wagenklassc auf verschiedenen Schmalspurlinien der sächsischen Sitaatseisenbahn eingeftihrt. * Tie deutsche Flugzeugspende ist jetzt abgeschlossen worden. Ihr (Gesamtertrag beläuft sich auf über sieben Millionen Mark. * Im Reichs tagswohlkreise Reuß ä. L. wurde der Sozia ldeinokrat Cohen gewählt. * Tie Studenten der Medizin in Halle nehmen den Besuch der Klinik vorläufig nicht wieder auf. * Die Gesamtzahl der bei der Schlagwetter rf l.sion auf Zeche „Minister Achenbach" in Mengede Getöt.t.n ist jetzt auf 52 gestiegen. * Tie Botschastcrkonferenz hat gestern in London ihre letzte Sitzung vor Weihnachen abgehoben. Ihre Aussichten gelten allgemein als günstig. Tie Friedenskonferenz ist noch nicht wieder zur Beratung zu- ssmnmengctrctcn. .In Epirus hat ein neuer Aamps Zwischen Türken und Griechen statt ge funden. Der Schvlgesttztvlwmf endgültig gescheitert. ' Ter 13. Dezember ist zum schwarzen Tag im Sach sen-Kalender geworden. An ihm hat die Zweite Stän- d^kammer eine der wichtigsten Gesetzesvorlagen zu Grabe getragen, die seit Jahr und Tag ihr vorgelcg n shatten, das neue Bolksschulgesetz. Umsonst war es, daß! fast durch die gesamte Presse der Mäßiggesinnten ein mächtiges Rauschen ging: Verständigt euch noch in letzter Stunde! Bringt eine Friedensbotschaft mit h im zum weihnachtlichen Friedensfeste! Umsonst auch war «S, daß sonst kundige Thebancr unserer parlamenta rischen Zustände sich noch vor 24 Stunden mit der Versicherung hervorwagten, es schiene doch, al- woll- Im die dunklen Wolken sich zerteilen und es sei ein; Verständigung auf mittlerer Linie im Anzug. Tas ist nicht geschehen. Tie Zweite Kammer hat gestern nach langer De batte den Antrag Schanz auf Beitritt zu den Beschlüßen der Ersten Kammer bezüglich des Bolksschulgesetz s in namentlicher Abstimmung mit Klgegen 27 stim men ab'ge lehnt, ^amit ist das Bolksschulgesetz endgültig gefallen, da auch die Erste Kammer in ihrer gestrigen Sitzung aus ihren abweichenden Beschlüssen bestehen geblieben ist. Ter Kultusminister sprach sein Brauern über das Scheitern des großen Reformw.rkes aus und wir können uns diesem Bedauern nur aus vollstem Herzen anschließen. Wie wir bereits in voriger Woche mitteilen könnt n, war in letzter Zeit schon wenig Aussicht für das Zu standekommen des Gesetzentwurfes vorhanden, nachd m sich in einer längeren vertraulichen Sitzung der Zwi- Ahmdeputativnen der Ersten Kammer unüberbrückbar« Mgensätze zwischen dieser und der Zwischendeputation Her Zweiten Kammer herausqestellt hatten. Auch b i Pen gestrigen Einigungsverhandlungen konnte eine Ver ständigung bezüglich der religiösen Bestimmungen und Per Angliederung der höheren Abteilungen vom ersten Schuljahre ab nicht erzielt werden. Infolgedessen wur den schließlich die Verhandlungen nach mehrstündigen Debatten als aussichtslos abgebrochen, und den gest- «igen Schlußsitzungen der Heiden Kammern blich -S nur noch Vorbehalten, von diesen Mitteilungen Kennt nis zu nehmen. Wenn man die jahrelangen Kämpfe und Debatten, die um das Bolksschulgesetz stattgefun den haben, in Betracht zieht, und wenn man bedenk', was für Aufwendungen an Zeit, Mühe, Arbeitskraft und Geld gemacht worden sind, uin ein neues Bolks schulgesetz zustande zu bringen, so ist dieses negative Ergebnis lebhaft zu bedauern. Infolge der Abl.hnung des neuen Gesetzes bleibt also bis auf weiteres das alte bestehen. Indes, die Arbeit zum Volksschulgesetz wird keine verlorene sein, wenn sie auch nicht jetzt schon die er hofften Früchte trug. Der Abgeordnete Dr. Seyfert hat da schon das Rechte getroffen, als er in seinem Schlußreferat sagte, daß man die Erfahrungen, die man jetzt mit vem VvdÄschulgr'etz gemacht h^be, bei der Ausgestaltung eines ferneren Entwurfes ohne Zwc> fel zur Beratung ziehen werde. Und er hat Recht damit. Ein Volksschulgesetz ist stets ein Gesetz, das bis in die tiefgreifendsten Fragen der Menschheit ein- schncidet, das letzten Endes in der Weltanschauung ein s Volkes wurzelt. Auch die beiden vorausgcgcmgencn Vvlksschulgesetze des sächsischen Staates, das v. n 1838 und das von 1873 wurden nicht in einer Sitzungsperiode fertig. Auch sie scheiterten und konnten erst später zum Gesetze erhoben werden. Tas Bild von gestern ist das selbe. Die konsequente Haltung der einander gegenüber- stehenden Parteien, der konservativen und der 1 b ralcn, hat ergeben, wo die einschneidenden Differenzen ntzm, und die Regierung wird daraus ersehen, wo die n neu Erwägungen zu einem neuen Entwürfe einzus tz n h:- ben. 94 Prozent der sächsischen Bevölkerung sind pro testantisch; daß dieser Zustand einen W dcrhall in der (Gesetzgebung finden muß, ist selbstverständlich. Der Paragraph des Religionsunterrichts wird umgestaltet werden müssen, und wie weit sich der Religionsunter richt von der Bindung an den Buchstaben des Bekennt nisses entfernen darf, das zu finden, wird dau Haupt aufgabe der iKegierung sein. Auch die Frage der S hul- gcldfreiheit wird in einem, von sozialen Gesichtspunk tun durchdrungenen Staate wie der sächsische, auf die Dauer nicht ungelöst bleiben können. Man kann als» trotz des Scheiterns des Gesetzes der Zukunft doch mit einer gewissen Ruhe entgegensetzen. Die B fürbturg n, daß es nun auf Jahrzehnte hinaus bei dem alten l^- setze bleiben werde, sind grundlos, d un es ist selbst verständlich, daß die Regierung über kurz oder lang eine neue Vorlage bringen wird. lieber den Schluß des Landtages ist folgendes zu melden: Nach einem kurzen Berichte über die Tätigkeit der nun abgeschlossenen Sessionspcriode, ergriff der Prä sident Dr. Vogel zu einer Ansprache das Wort, in der er auf die außerordentlich lange und arbeitsreiche Sitzungsperiode hinwies. Dem Volksschulgesctze wid mete «r einige besonders warme Morte und schloß mit der Hoffnung, daß das Gesetz bei einer späteren Ge legenheit doch noch zustande komme. Auch die frühe ren-Vvlksschulgesetze der Jahre 1838 und 1873 seien ja nicht ohne eine voraufgegangene Niederlage zustande gekommen. Er dankte der Regierung, den Abgeordneten, der Presse, dem Bureau und dem Bureaudirektor für ihre aufopfernde und angestrengte Arbeit. Abgeordne ter Günther und Vizepräsident Fraßdorf dank ten dem Präsidenten für seine glückliche Leitung der Sitzungen, Staatsminister Dr. Beck spricht noch ein mal kurz zu dem Bolksschulgesetz und dankt dem Prä sidenten Dr. Vogel und den Abgeordneten s itcno der StaatSregierung für die getreue und gedeihliche Arbeit, die geleistet wurden ist. Dr. Vogel dankt chr Re gierung für die Anerkennung, Nach der Berleiuna des Protokolls und einem, von dem Präsidenten aus König und Vaterland und die Versüssung ausgcb'achten Hoch gingen die Vertreter der Stände auseinander. Die Beisetzung fcicrlichleiten in München. München. Gestern vormittag 10,42 traf der Kaiser in Begleitung seiner drei Söhne, der Prinzen C ich Friedrich, Lskar und Angnst Wilhelm auf dem Bahn hof ein und wurde vom PZnzrcgentcn Ludwig und des sen militärischem Geoige empfangen. Die Begrüßung der beiden Monarchen war überaus herzlich. Die Fürstlichkeiten begabett sich wsorl nach dcm Empfang in die Kgl. Re'idcnz, wo ich das Trauergcsolgc versam melt halte. Nach knrzer Brgrüßnng ferne ich unter dem Klang der G.o.kcn und unter Kanonendonner der imposante Traucrzug von der Hoskirche aus in Be wegung. Bor den Bi ehöscn schritten die Gugesmän- ner mit ihren schwarzen Kapuzen, hinter itznen d e Leibärzte, dann die Kammerherrn und die Gcorgsrit- ter. Hinter dem Leichenwagen wurde das Lcibvseeo dos Verstorbenen geführt. Daraus folgten die Jürstiich- keiten: Prinz Regent Ladwig, Kaiwr Wilhelm, Lrz- hcrzog Franz Ferdinand, die Könige von Sach en und von Belgien und die übrigen Fiirsüick keeien und die Abordnungen. Es schloßen sich an der Reichs analer, die Vertreter des Bundesrats, des Reicktstags und des bayrischen Landtages und das übrige Gefolge. Unnr Trauermäwchen bewegte sich dee Zug durch die Straßen bis zur Theannerkirche, no der Teaueraotlesdientt iw den üblichen stormen statifand. Nach der 'Einsegnung der Leiche legten der Kai'er, Erzherzog-Thronfolger Franz Ferdinand und der Prinzregent präch'ige Kränze nieder. Mit dem Abfcuern der Salven, durch die Trupven, hatte die Feier ihr Ende crrcictp. Die Jürsiliä tei len begaben sich sofort in die Residenz zurück. Deutsches Reich. Berlin. lZnr Friedenskonferenz.s Rach den in Berlin vorliegenden Meldungen laben die lü'ti'äew Delegierten anf der Jricdcnskonscrcnz von der Piano versöhnliche Instruktionen erhalten, die eine Forn.r- ung der Verhandlungen unter Teilnahme Grices nlando ermöglichen. — (Der Ab-chluß der dcnt'chen Ftugzcngivcndc s Das Reick/skomitee für die Flugzenglpende Irin >n r einein nüchternen Rechen'chaftsbericht über den Ab schluß der Spende vor die Hefsenckichknt. Ein kurz r Dank an alle Epender und Mitarbeiter begleitet di s n Schlußbericht. Sonst niu stattliche Zahlenreilfen, ab r keine Neben a'chung, kein Triumph iu Worten. Und deichen ledarf es auch nicht, denn hier babcn w.r wi l- lich Zahlen, die beredter 'ina als Worte. Neber ne ben Millionen M a r k I lugz c u g s p c n d c be - deuten ein Ergebnis, das wohl niemand so elänaens erwartet hätte. Wahrlich Zahlen, die deutlich rc.cn! Die uns die Gewißheit geben, daß trotz aller ver hetzenden Gegenkräfte, die am Werke 'ind, daS beuchte Volk sich von dem kostbaren Gute seines nationalen D n- kcns und Fühlens nichts hat rauben laUcw Zablcn, die aber auch dein Auslande einen Begriff davon zn geben vermögen, daß die nationale Energie im deut schen Volke nichts neiliger als erl-ah.nt ist. Das ächt klar und deutlich und k as voll H üter dcu tr cke.cn Zah len der NationalslugZxndc.
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