Suche löschen...
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 03.01.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191301036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19130103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19130103
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1913
- Monat1913-01
- Tag1913-01-03
- Monat1913-01
- Jahr1913
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 03.01.1913
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2rg»l« »digt «lcht- nd«l»- farrrr ahrc— r der und »luns ulber- ouflr« »««e- S«sl» r und t mit gäu». mit lotett« dienst " "- 63 — Freitag, de, 3 Januar » »» pt Juf»»«»»»»»,»» «Qs O Früher Woche«- «ud Rachrichtsvlatt Nichts ui WDW Umtsttatt str»«s Kgl»Amtsgerichtu«d den Stadtrat zu Lichtenstein —'— Attest- Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsdezirk t» tm W« «rschMt UtKich «K« »« Her dlz. «fteiu^ - »» d-v Uh» wttr- c von »lenst Lho» selbe« ah»«o mtt st mit Kirch« «big» LJ ' . . Ä über redigt Ischl« Ul u. N 2S0 Tier« Mk. »einen g von nicht»- »ester« »eben, cssest- mustk. dtenst. 0 Uh, Sachsen im Jah^e L813. In -er Geschichte Sachsens ist das Jahr 7813 eins! der denklvürdigsten, aber auch traurigsten. Sachsen war der HaupUchauplatz fast aller größeren Ereignisse, die ffchließlich des übermächtigen Korsen Macht brachen. Gleich zu Anfang des Jahres 1813 würbe Sachs n von der Lausitz bis zur Saale van den aus Ruß'and heimkehrenden Resten oer großen Armee überschwemmt, die Krankheiten verbreiteten, die Bewdhner brandschatz- !ten und plünderten. Tabei war das Land ohnehin ischon durch fortwährende Kriegs- und Einquartierungs- Tasten fast ganz ausgesogen. Tie Hospitäler und La- tzarette waren überfüllt. Ter Landesherr König F ier- rich August mußte mit seiner Familie die Re i enz und Ibasl Ljand verlassen. Tie Franzosen sprengten die Elbbrücken zu Trcsden und Meiß n. K ieger'ch ren al ler Nationen zogen durch das Lbnd. Von Gvo^örsch.n, wo Napolion über die Verbündeten siegte, marschier ten beide Kriegsparteien unter fortwährenden kle nen n Gefechten mitten durch Sachsen. Zunächst suchten die Verbündeten Dresden zu halten, mußten aber auf Bautzen zurückgehen. Napoleon folgte, Bischofswerda ward niedergebrannt, und bei Bautzen Warden die Ve - kündeten abermals in zweitägiger Schlacht zurü.kge- wvrfen. Während des zweimonatigen Waffenstillstan des vom 4. Juni glich das ganze Sachsenland einem schoßen Heerlager. Fast ein halbes Jahr lang beherbergte etwa eine halbe Million Krieger, die nicht nur alle Lebensmittel aufzehrten, sondern auch die Bewohner plünderten und sich an Hab und Gut vergriffen und das Land schrecklich verwüsteten. Um den Besitz Dr s- dens kämpften Franzosen und Verbündete zwei Tags lang in mörderischer Schlacht, in der abermals die Ver- kündeten weichen mußten, bis sie den »Franzosen bei Nollendorf an der sächsisch-böhmischen Grenze eine rvchfindliche Niederlage beibringen konnten. Dann bc- Mnn der Vormarsch der österreichischen Armee nach Sachsen herein, aus Schlesien rückte Blücher an; Na poleon zog sich auf Leipzig zurück, wo es zn der denk würdigen Völkerschlacht kam und Napoleon geschlagen wurde. War auch Deutschland vom Joch des korsischen ' Tyrannen befreit, die Kriegsdrangsale dauerten für Sachsen noch lange fort. Ein französisches Korps hielt «och Trcsden besetzt, das wochenlang belagert wurde «nid schließlich kapitulieren mußte, nachdem Hunger n t - «nd Krankheit die Besatzung rind Einwohnerschaft Dres dens schwer mitgenommen hatten. Ter König von - Sachsen war in Leipzig vvn den Verbündeten als Ge- Hangener erklärt worden, und Sachsen erhielt zunächst Deutsches Reich Berlin. (Tie geplante Zusammenkunft des K i- sers mit dem König von Italien.) Die „Gazetta de Venezia" veröffentlicht ein Telegramm, demzufolge Kai-, ser Wilhelm gelegentlich seiner dcmnächstigcn Ko.fn- reise einige Tage in Venedig Aufcn ^»lt n.hmen wird. Hier in Venedig wird dann die geplante Zusammen kunft mit König Viktor Emanuel stattfinden. — (Neujahrsgrüße.) Anläßlich des Jahreswechsels tauschte Reichskanzler »on Bechmann-Hollweg mit Marquis di San Giuliano und Graf Berchtold herz liche Glückwunschtelegramme aus. — (Beerdigung.) Der Kaiser und die Kaiserin haben den Reichskanzler Tr. v. Bethmann-Hollweg mit ihrer Vertretung bei der heutigen Beisetzung des Staats.k- retärs v. Kiderlen-Wächter bcaustragt. Der Reichs kanzler hat sich bereits nach Stuttgart begeben. — (Der Wert deutscher militärischer Erziehung.) Leutnant Limendes, der aus Deutschland nach Rio de Janeiro zurückkehrte, wo er vier I hre in der Armee gedient hatte, erklärte, daß das deutscke Heer eine aus gezeichnete Schule für die brasilianischen Of izicre sei. Er schlägt vvr, alle in Deutschland ausaebDeten br s - lianischen Offiziere probeweise einem Regiment zuzn- teilcn und ein Regiment nach deutschem System zu bilden, dem später die übrigen Truppenteile naclM- bildet tverden könnten. Trotz des Ras ennnterschied s sei das deutsche Militärreglement für die B asil aner das zweckmäßigste, wenn es den Verhältnissen ange paßt werde. Leutnant Limendes tzbt noch besonder? die sehr sorgfältige Ausbildung auf dem Militärreitinstitut in Hannover hervor. - — (Ein Nachtrags, tat der prenßi'ch n Eisenb h v r- waltung) in der Höhe von 60 Millionen Mark ist, wie die „Tägl. Rundschau" hört, in Vorbereitung. Die in dem Nachtragsetat angeforderten Mittel selten zur Fahrzeugvermehrung und zur Herstellung von üb r 300 Kin. weiterer Rangier-, Ueberholungs-, Lade- und Aufstellungsgeleise in jenen Direktionslezirken verw n- det werden, in denen sich in den vergangenen Monaten Schwierigkeiten in der Abwicklung des Verkehrs ergeben haben. Aus Nah uvd Fern. Lichtenstein, 2. Januar 1913. *— 1Ä13! Verrauscht ist das alte Jahr mit sei ner Lust und mit seiner Last, seinen Teuerungen, Streiks, Kriegsdrohungen und Kriegen. 1912 ist g:- wiß für viele kein Jahr des „Heils" gemein. In sternenklarer Nacht hielt das neue Jahr Zeinen Einzug; mit Glockengeläut, musikalischem Gruß und Gesang, mit Kanonen schlügen, Buntseuer, mit vielstimmigem Ruf und Gläserklirren wurde es in der üblichen Wei e b - grüßt. Gn jeder Mund wünschte uns ein frohes neues Jahr, und aus der Ferne kam so manches von lieber Hand geschriebene Blatt, das diesem Wunsche Aus druck gab. Ja, läge es nur an den mensch ich n Wün schen, fo wäre im neuen Jahre Glück und Fr ude üb."- all! Im Tannengrün und im strahlenden Gl n,e d r Kerzen feierte die Familie das schönste Fest dev Christenheit. Tdch die Feier, welche dem alten Jahre den Scheidegruß bereitet, greift weiter h naus «u? d m russische, später preußische Landcsverwaltung. Erst im Jahre 1815, am 18. Mai, kam eS zum Friedensschluß, bei dem Sachsen die Hälfte seines Landes verlor, es behielt nur noch 271 Quadratmeilen Flächenraum mit etwa 1182 740 Einwohnern. Am 7. Juli desselben Jahres kehrte König Friedrich August in sein ver kleinertes und arg heimgesuchtes Sachsenland zurück. Er selbst ging bald ans Werk, die Wunden, die der lange Krieg dem Lande geschlagen hatte, zu heilen, und im Laufe eines Jahrhunderts ist Sachsen unter Führung und Fürsorge seines seit bald einem Jahrtausend ange stammten Königshauses und durch rcge Arbeit seines Volkes zu einer nie geahnten Blüte gelangt. Das Wichtigste. * Die Neujahrsfeiern am Berliner vnd am Dresd- tner Hofe wurden gestern in der üblichen Form begangen. * Nach neueren Meldungen ist der Unterstaatssekre- Wr Zimmermann bestimmt zum Nachfolger Kderlcn- Wüchters ausersehen. Er fall die Geschäfte vorläufig Mpch interimistisch verwalten. * In Verbindung mit dem Zusammenbruch des Nie- Lermiodauer Spar-- und Kreditvereins wurde in Dacm- AM der Direktor der Landwirtschaftlichen Gcnossen- Kchaftsbank, Kommerzienrat Karl Ihrig, verhaftet. * Pariser Blätter melden, Desterreich-Ungarn Rußland hätten gleichzeitig die Abrüstung begonnen. * Die rumänische Kammer hat die Mititärkredite in Höhe von 151 Millionen Francs einstimmig nacb- Bewilligt. * Ter frühere venezolanische Präsident Castro ist in Newyork eingetrosscn, muß aber in Ellis Island auf die Entscheidung warten, ob cr nach dem Gesetz als Ein wanderer zugclassen werden kann. * Ter in den siebziger Jahren st.h ndr I hab r dr «rltangcsehencn Bankfirma Gerhauser in Kaufbeuren, Joseph Gerhauser, hat die Flucht ergriffen, nachdem er 2 Millionen Mark unterschlagen hat. Familienkreise bis in die Sippe der Freundschaft und' Bekanntschaft. Deshalb bildete sich am Sylvesterabend so manch bunter Kreis von sehnsüchtigen Menschen, diq das Leben zusammengeführt hat. Neujahr ist ein, Fest, das mit dem materiellen Leben und Fortkommen im engsten Zusammenhang steht und darum auch viel fach einen materiellen Anstrich erhalten hat. Und wiü Lust und Leid im ewigen Wechsel aus dem Born des Schicksals fließen, und wie das Naturleben als ein ewiger Kreislauf im Werden und Vergehen sich dar stellt, so sucht auch der Mensch dem ewigen Einerlei der Tage ein wechselndes Gewand umzulegen. Dev Mensch der Gegenwart ist zäher geworden, er hat gelernt, auch dem widerstrebenden Geschick gegenüber auszuharren, und oft weiß er an den traurigen An fang daS fröhliche Ende zu knüpfen. Furcht und' Freude sind durch den kühl erwägenden Verstand ak- geschwächt; unverzagt tritt auch derjenige, den die Ungunst des letzten Jahres auf harte Proben stellte, in das- neue Jahr hinük.r. Und das ist recht so. D.nn dem Mutigen gehört die Welt! Und '"o woll n wir d nn im Namen Jesu den Lauf wagen. Und das ists, was wir uns wünschen und erbitten für 1913: Tie große, allezeit neue, heilige Kraft Jesus Christus und 'e'n n Frieden! *— Mit dem neuen Jahve treten die Bestimmun- gen über die Unfal.versieh rnng nach dcr neuen R.iche-, venicherungsordnung in Kraft. Wie bei den übUgcn Zweigen dcr 'Reichsversicherung ist auch her der Krus der Versicherungspflichtigen erh blich ern e tert worden. Er wurde ausgedehnt auf Apotheken, Gerbereien, bau liche Betriebe, Badeanstalten, auf die Binnenfischerei Fischzucht und Eistzewinnung, auf das Reittier und Stallhaltungspersonal und aus die Betrieb? zur Behand lung und Handhabung der Ware. Fabrik'eilübe, d r.n Angehörige der Unfallvenicherungspslicht unterliegen, sind nach dem Gesetz Betrieb? zur gew.rbsm ästigen Be arbeitung oder Verarbeitung von Gegenständen mit mindestens zehn regelmäßig beschäftigten Arbeitern. Ve- sicherungspflichug lind Arbeiter, Gehilfen, Gesellen, Lehrlinge, sowie Betricbsbeamte mit einem Jahresein kommen bis zu 5000 Mark; v.r i-bernugsFei Offiz:re und Beamte. Tie Unfallrentc wird von der 14. Worts nach dem Unfall für die entstandene Arbeitsunfähigkeit gezahlt. An Hinterblicbenenbezügen wird als Sterbe geld gewährt dcr 15. Tcil des Jahresarbeitcverdienstes, mindestens jedoch 50 Mark. Tie Hinterbliebene.tvnte beträgt ein Fünftel des Jahresverdienste-o für di- Witwe und ein Fünftel auch für jedes Kind bis zu dessen vollendetem 15. Lebensjahre. Jusonnnen dürfen die Renten jedock nicht mehr als drei fünftel d.S Jab- resvcrdienstcs betragen. *— Der Wunschtaft. Das ist der Nenjabrsmg« Viel tausend Briese aller Art flattern über die Crd?, und in allen steh; das Gleiche: „Glück!" Viel lens n> Men'cl-en gehen aneinander vorüber, und alle mgen lächelnd das'elbe: „Glück!" Es ist, als rb die ganze McinMeit von diesem einen Gedanken er Ist- wäre, von dem einen Wumclc, als ob alle Memäen an ben einen Tage näher zu'ammcnrückten, sich ihrer g?m in- samcn Schn'uckt keirnsn würden, eben nach den Glück. Und während mir an das Glück, das launenhafte, wan delbare denken, steht es vielleicht mitten unter uns und hat eine graue Kapuze über das Anilin gezog n. Tie einen erkennen es mglcich, jagen ihm nach, wenn es vor ihnen flieht, und halten cs fest. Tie anderen e kennen es nicht, stoßen cs womöglich von sich, nicht ahnend, daß es das Glück war, das 'ie verschmäht, und ver meinen immerdar, 'ie inen rhnc Verschulden ins Elend gekommen . . . Tarum stets offenen Auges in die Welt geschaut! Erkenne das Glück und Halle cs fest! *— Frühlingsboten. Die unnormal' Wi t r nz mit gelindem Nacht'röst und mehreren Wärmegraden am Tage hält an und fördert die Vc-cwt on viel zu zeitig. Jetzt macken 'ich schon die Weidenkätzben als Frühlingsboten bemerkbar. — Aber wenn die Tags langen, kommt sicher die Kälte gegangen!
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite