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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 10.11.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191411109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19141110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19141110
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1914
- Monat1914-11
- Tag1914-11-10
- Monat1914-11
- Jahr1914
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 10.11.1914
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mMe«. Auf blutiger Waklstatt bliebe« der Soldat Joh Aadolf Schmidt, jüngster Soh« de» Herrn «Schuldirektor Schmitt, der bei einem gefährlichen Pa- trouillengaug seinen Tod fand, und Laudwehrmanu ^Arno Müller, Soh» des Herrn Webermeisters Mo» ritz Müller Die auf dem Feld« der Ebre Gebliebenen ruhen in fremder Erde, fern von der Heimat, die ih nen so teuer war Diese aber gedenkt ihrer mit den trauernden Anverwandten in stiller Wehmut und mit Stolz. Ihre Namen werden, in die Ehrentafel der Stadt «ingegraben, unvergessen bleiben. Schlaft wohl, Ihr wackeren Kämpfer! *— s StMr»ftri»er arie-s«he»d Wir brin- -gen heute im Anzeigenteil« die vollständige Festordnung und empfehlen unsern Lesern, ße auSzuschneiden und mitzubringen. Die Sch »lieber (gemeinsame Gesänge) dürfen als bekannt vorausgesetzt werden. ES gibt auch ein geschmackvoll auSgestastetes Zehnpfennigheftchen in dem die jetzt von aller Welt gesungenen Lieder voll ständig abgedruckt stehen, man kann es in den Buch handlungen und auch morgen an der Kaste bekommen Unsre Kriegsteilnehmer find als Ehrengäste natürlich besonders willkrmmen und hiermit be sonders eingeladen. Den Lichtbildervortrag hat. wie wir hören, Herr Pastor Ende übernommen. Es steht bestimmt zu hoffen, daß die ganze Bevölkerung sich an dem KriegSabend beteiligt, der ja nicht etwa bloß der flüchtigen Unterhaltung dient, sondern eine Ehrung unserer fürs Vaterland käm pfenden Helden ist. Ber«8d»rf (Sportliches) Der hiesige Sportklub „Eiche" veranstaltete gestern sein erstes 15 Km-Wett- gehen (mit Gepäck) vom Gasthof „Hirsch"-Bernsdorf bis zum Gasthof „Paradies" in Zwickau! Nach vor züglicher Leistung gingen sämtliche Mitglieder durchs Ziel! Als Sieger dieses militärischen Marsches find zu nennen: l. Willy Schramm, 2 Arno Heinrich, 3. Albin Nobis, 4. Paul Müller. Zwei Mitglieder errangen auch eine Belobigung. Im Namen des Ve reins dankte der Vorsteher. Herr Eugen Gerner, den Siegern für ihre hervorragenden Leistungen und legte den Mitgliedern anS Herz, auch ferner bemüht zu sein, solche Veranstaltungen zum Zwecke rechter körper licher Ausbildung und Erzielung von Widerstqnds- fäh'gkeit zutreffen. Kraft Heil! MtUfe« Gt. Jar»b (Ehrung.) Herr Gemeinde- "vorstand Schubert und Herr Privatmann Fritz Leichsenring haben für 25 jährige treue und er sprießliche Mitgliedschaft im Kircheuvorstand vom ev- luth Landeskonsistorium Anerkennungsurkunden erhal ten, die ihnen gestern nach dem Vormittagsgottesdien ste vor versammeltem Kirchenvorstand überreicht wur den. Wir wünschen beiden Herren, daß sie noch recht lange in Kraft und Frische zum Besten der Kirche und zum Wohle der Gemeinde ihres Amtes walten können! Dresden. iEinc Albcrtincrin durch eine Flüg r, bombe getötet., Wie das Direktorium des Albcrtvcr- eins in Dresden bekannt gibt, ist am 4. November aus den: Felde der Ehre in treuester Pflichterfüllung fürs Vaterland die freiwillige Albcrtinerin Frciin Margoi von Faltcnbauscn gestorben. Ihr Tod wurde veran laßt durch eine gegen das unter dem Schutze der Gcn. fer Konvention stehende Etappcnlazarctt Svissons ge schleuderte feindliche Fliegerbombe. Falken. «Die Weihe unserer schmucken einfachen Kapelle- wird am Sonnlag, den 15. d. M., vormittags t> Uhr durch einen HauptgoUesdicnst in derselben vor- genommen werden. Die Weih.rede hält Herr Supe rintendent Neumann aus Glauchau, die Weihepreoigt unser Herr Pfarrer Zabel von Langcnchursdovf. Leipzig. (Ein Mietsschwindlcrl brandschatzt unter Ausnutzung der Kriegslage seit einiger Zeit die Leip ziger Hauswirte. Er sucht die Hausbesitzer auf, die infolge der Einberufung zum Heere Mieter verloren haben und spiegelt ihnen vor, daß er ihnen durch sein Bureau neue Mieter zuführcn könne. Die meist bedrängten Wirte zahlen fast ausnahmslos gern den „kleinen Vorschuß", mit dem der Gauner dann verduftet. Zittau, iAuS Verzweiflung« über den Verlust ihres Ehemannes, der im Kampfe für das Vaterland am 16. Oktober in Frankreich gefallen ist, hat die Gat- tin des Schriftsetzers Karl Ltto Lehmann mit ihrem ziveieinhalb Jahre alten Kinde den Tod in der Neiße gesucht und gefunden. Lehmann, der bei der hiesigen Firma Schiemann u. Ko. beschäftigt war, zog als Ne- scrvc-Unteroffizier im Zittauer Infanterie Regiment mit ins Feld. Als vor einigen Tagen die Nachricht von seinem Tode ritttraf, war die jungverhciratetc Frau ganz verzweif-kt, und bald wurde sie mit ihrem Kinde vermißt. Mittwoch vormittag barg man die Unglück liche am Ncumühlenwchr als Leiche. Das Kind hatte sie an ihrem Körper festgebunden und mit in den Tod genommen t Lrwl eil ssmvWr Metnseon Min WM ms lm jWMetK wird berichtet: Aus der Berliner Familie v. Tautwitz find drei Brüder ins Feld gezogen; der älteste als Stabsarzt, der zweite als Hauptmann und der dritte als Fahnenjunker. Die drei Brüder standen zwar bei der Garde, jedoch in verschiedenen Regimentern und hatten seit Ausbruch des Krieges nichts mehr voneinander gehört. Vor einigen Tagen traf nun i der Stabsarzt in der Nähe von ReimS seinen jüngeren Bruder, und beide feierten ein freudiges Wiedersehen. Nach einigen Stunde» trennten sich di« beiden Brüder wieder, da. der Hauptmann zu seinem nur wenige Kilometer entfernten Regiment zurückkehren mußte. Nach einigen Stunden kam jedoch dieser Truppenteil ins Gefecht, und einige Verwundete, di« in die Kranken- sammelstelle gebracht wurden, teilten dem Stabsarzt auf besten Frage nach dem Schicksal seines Bruders mit, daß ihr tapferer Hauptmann an der Spitze seiner Kompagnie gefallen sei. Da sie selbst in der Nähe gewesen waren, als der Offizier fiel, vermockten fi« dem Arzt nähere Angaben über den Tod ihres Offiziers zu machen. Dr. p. Tautwitz begab sich, als der Dienst »8 «hm möglich machte, auf das Schlachtfeld, um wenigsten« die Leiche seine« BruderS aufzufinden. An Ort und Stelle angekommen, fand er seine« Bruder jedoch nicht und so begab er sich weiter, um Erkun digungen einzuziehen. Dabei kam er in die Nähe einer sich nicht weit vor ihm abspielenden Gefechts und fand auch bald einige Verwundete. Sofort ließ der Arzt den Verwundeten seine Hilfe angedeihen und verband die Verletzten auf dem Schlachtfeld. Plötzlich hörte sich der Stabsarzt bei seinem Vornamen an gerufen und als er sich überrascht umwandte, sah er seinen jüngsten Bruder, den Fahnenjunker, verletzt auf dem Boden liegen. So fand der Arzt auf der Suche nach dem Toten den zweiten Bruder wieder und kam gerade noch rechtzeitig, um den Verwundeten, dem durch einen Granqtsplitter eine Ader zerrissen worden war, vor dem Tove deS Verblutens zu retten. Rotterdam. (Eaglische Niederträchtigkeit.) Ueber die Niedert'ächtigkeit, die die Engländer bei ihrer KampfeSweise oftmals zu zeigen pflegen, wird von einer hochstehenden. Persönlichkeit ein bezeichnender Vorfall mitgeteilt. ES war zu Beginn der Kämpfe um den Abschnitt von Reims, wobei das 7. deutsche Ko« PS den Franzosen und Engländern geqenüberstand. Da näherte sich eines Morgens dem Hauptquartier dieses Korps ein englischer Parlamentär. Er kam im Auftrage des englischen Oberkommandanten mit der Bitte, daß die Deutschen einen gewissen Hügel bei Reims nicht unter Feuer nehmen möchten, da die Engländer dort ihr Feldlazarett errichtet hätten. Richtig war auch inzwischen auf einem Gebäude, das aui dem Hügel stand, die weiße Flagge mit dem roten Kreuze aufgezogen wurden. Daher erklärte denn auch die Oberleitung deS 7. deutschen Korps, den -Hügel nicht unter Feuer nehmen zu wollen Im Laufe des Tages entwickelte sich ein heftiges Gefecht, wobei es für die Deutschen darauf ankam, den Feind ans einer wichtigen Stellung zu vertreiben. Aber trotz aller Anstrengungen kamen die Deutschen nicht weiter, si? hatten namentlich unter dem vernichtenden Fener feindlicher Geschütze zu leiden, deren Standort nicht zu ermitteln war, obschon die Deutschen den größten Teil der übrigen feindlichen Batterien zum Schweigen gebracht hatten. Da erstattete dem deutschen Oberkommandierenden ein Adjutant die Meldung, daß das vernichtende Feuer von Geschützen Herkommen müsse, die hinter jenem englischen Lazarett ausgestellt seien. Er bat um Er laubnis für die deutsche Artillerie, das Lazarett be schießen zu dürfen .Nein", lautete die Antwort, „daS können Sie nicht. Sie sehen doch, daß dort die weiße Flagge weht, und die müssen wir achten!" Allein da? schwere Feuer hielt an, die Deutschen erlitten dadurch große Verluste, bis sie sich durch einen Sturm angriff auf den Hügel Luft machten, wo das Lozaratt stand. Was entdeckte man dort? In dem englischen Lazarett lag nicht ein einziger Verwundeter, dagegen hatte der Barackenbau als Deckung für eine englische Batterie gedient, die hinter dem angeblichen Lazarett aufgestellt war und deren Feuer den Deutschen so schweren Schaden zufügte. M M kil RWWkl. Roman von Erich Ebenstein. 4:r. (Nachdruck verboten.) Als cr endlich aufstand und sich äuss Sofa waZ, um eine Zigarette zu rauchen, fühlte cr sich glücklich wie cin Kenig. „Sv, nun w.'llen wir unsern Uelerschlag machen", erklärte Lola, »ich mit einem Blatt Papier neben ihn setzend und den Bleistift ins gespitzie Mündchen le gend. „Laß mal sehen, was wir brauchen." „Einen Fisch als Eingang werden wir weh! ha ben müssen?" „Natürlich' Spotten lassen wollen wir uns nicht? Sage»» wir Kilo Branzin — macht fünf Kro nen. Dazu Mayonnaise und Zutaten eine Krone «nd dreißig Heller. Dann der Brgten — mit Wild oder Geflügel ist es jetzt Ende April nicht viel — bleibt also nur Lendenbraten oder Kalbskeule —" „Mach Lendenbraten! Der gelingt dir immer vor züglich. Neulich, ^ls Semmelweiß' da waren, war er augezeichnet!" „Gut, Lendenbraten — macht wieder fünf Kronen. Dazu Kartoffeln Reis und von unseren Gemüsekon- serv<n. Ale Kompott Preißelbeeren — weißt du, die wir auf der Heide suchten, wo dann plötzlich die Schafherde über uns kam, und ich auf dein Geheiß m-in Prinzeß,chenlied singen mußte. Ach Gott — du - es war zu klinisch! Die dummen Schafsgesichter alle vor mir, und dann, als ich lachen mußte, sto ben sie alle eiligst davon. Wie spaßig!" Sie lachten beide in Erinnerung an das drollige Erlebnis, bis Lola wieder an den Rechnungsüberfchlag dachte. Es wurde noch eine süße Speise, Giardinetto, Käse festgesetzt, zwei Flaschen Wein und zum Braten bay. risches Bier. Als man zusanrmenrechnete, machte «L mit Zigarren fast dreißig Kronen aus. „Das Geld yätte ich ja vorläufig noch", meinte Lolo nachdenklich, „aber wovon leben wir dann den Rest des Monats?" In diesem Augenblick läutete es. Da Fina im Gar ten arbeitete, eilte Lol'o hinaus. Sehr rot im Ge sicht kebrsc sie zurück. , „Ein Geldbrief für dich, Gisbert. Tausend Kro nen. Und — aus Rodenbach! Bitte, unterschreibe aber erst mal den Schein da." , . . « Er tat es mechanisch. AlS Lolo das Zimmer wieder betrat, lagen die Geld scheine aus dem Tisch verstreut, und Gisbert ging mit großen Schritten erregt auf und ab. „Es ist von Onkel Daniel", sagte er endlich mit heiserer Stimme. „Sein Name steht auf dem Um schlag" „O - er lenkt also doch ein! Er will sich mit dir versöhnen!" rief Lolo freudig aus. „Nein, er lenkt nicht ein. KHn einziges Wort, nicht den kleinsten Gruß fügt er bei. Nur das Geld! Geld als Almosen wie einem Bettler stumm vor die Füße geworfen!" „Wirst du cs behalten?" fragte sie leise, mit zit ternder Stimme. „Nein!" schrie Gisbert heftig. „Was fällt dir rin? Es ist eine Schmach, mir das anzutun! DaS heißt" — setzte er ruhiger hinzu, und sein Blick glitt ichru über sie hinweg, „wenn du willst — wir sind ja arm wie Bettler — ich tue, was du willst." In Lolos Augen blitzte es auf. Fast wild schlug sie die Arme um ihn „Dann schicke es zurück! Gleich! Hörst du — aber gleich! Ja, cs ist eine Schmach, und wir haben sie nicht verdient! Wenn wir auch zehnmal ärmer wä ren . . . gebettelt haben wir doch nicht bei deincq Leuten!" Er küßte sie innig. „Mein stolzes, tapferes Weib! Nein - und wir sind auch gar nicht arm!" „Reick, sind wir", flüsterte sie zärtlich, „reich tvie Sonntagskinder! Hat nicht jede Stunde ihren gol denen Schein, und ist nicht jeder Tag, den wir er leben, uns noch zum Festtag geworden?" „Du machst ihn dazu, Prinzeßchen. . ." mur melte er weich. Dann griff er nach seinem Hut und raffte die Scheine zusammen. „Ich will lieber gleich gehen. So lange dies Geld im Hause ist, beengt es mir den Atem. Lola aber stieg hinaus auf den Dachboden, wo in einem Mansardenzimmer all die Koffer mit Kleidern standen, die sic einst in Kairo eingepackt, als sie mit ihrem Vater die Reise nach Wien antreten wollte. Daneben waren zwei Kisten mit allerlei Dingen, die sic später nicht batte verkaufen lassen wollen. Sil ber, und Tischzeug, das noch aus ihrer Mutter AuS- sicuer stammle, Nippsachen, die ihr besonders lieb gewesen, und cin paar Geschenke von Freunden, die ihr besonders wert waren. Bisber halte sie. sich nie entschließen können, die Kisten, die eine befreundete Dame gepackt und ihr ge sandt halte, zu öffnen. (Fortsetzung folgty StlKl M Isilll«. Unser soeben eingetroffeneS Bild zeigt eine Abteilung der Tfingtaue r Bürgerwehr, wie sie schon in Frie denszeiten sich im Kriegshandwerk übte — mit welchem Erfolge, zeigte die heldenmütige Verteidigung deS Platze« gegen eine 10fache Ueber- macht der Japaner und Engländer« H — S
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