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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 30.06.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191506301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19150630
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19150630
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1915
- Monat1915-06
- Tag1915-06-30
- Monat1915-06
- Jahr1915
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 30.06.1915
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nmsl ein. Nach der Besichtigung der wiedererober- ten Fesiuag, iusbe,andere der Zons au der Rordjront de sied sich der Monarch aus den Tartnrenhugel, >vo der i. u. d Brückeukopftvmmandant die Enlstehnug and Geschichte der Festung, svivie ihre Säiictsake und ihre Bcdeutnng im leauieu kriege in iiberiichlllchem Bortrage darstellte, dein der Kaiser mit lebhaftem .Interesse folgte. Nun ging es an die Front zu dein mesUdh von Janow gerade in heftigem Kampfe stehen- dem Beskidenkorps des Generalleutnants von der Niti ewig. Ter Kaiser beglückwünschte den General zu der erfolgreichen Führung und zu den Hervorra Lenden Leistnugeu der ihi» unterstellten Truppen rind lieh sich über den Verlauf des Gefechtes genauen Berich! erstatten. Als der Kaiser erfuhr, das; an loci: von ibn, das seinen Namen tragende k. u. k. Jnsanteri.r.gimeni Nr. 31 sich in heihein Kampfe defmde, lieh er dem Regiment seine kaiserlichen Griihe übersenden. Tein Obersten des Regiments, der sich bald hiernach zur Meldung eiugefunden hatte, äuster- 1e der Kaiser feine besondere Fremde darüber, sich uns dem Kampfplatz seines schonen Regiments zu be finden. Mit grosser Befriedignug nahin der Kaiser zur Kenntnis, das; das Regiment sich während des gu-'-cn Feldzuges durch eiserne Pflichttreue, vorzüg lichen Geist und hervorragende Tapferkeit ausge- zeichn.t habe. Er gab seiner Freude darüber Aus- druck, dah ec ilitn vergöiint geivesen sei, dein Re giment schon so zahlreiche eiserne kreuze zu verleiben. Ans dem Kampfplätze meldete sich auch der k. n. k. Gruppenlommandaut, der eine Darstellung des bis herigen G.rechtes Und der augenblicklichen Vage gab. Ter Kaiser nahm die Meldung mit groper Befriedig ung entgegen und ängerte den Wunsch, nun auch die österreichisch ungarische Artillerie im Kampfe zu feben. Unweit vom Standorte des Kaisers war eine schwere Haubinbatterie im Walde ansgefahren, da hinter, dir erstere überscbiestend, eine kanouenbat- brrie, beide im bringen Jener gegen die von den Rus sen noch zähe behaupteten Stellungen. Ter Monarch begab sich zunächst zur schweren Hanbilzbatterie, nahin die Meldung des ieuerleitenden Offiziers entgegen und betrachtete ans unmittelbarer Nähe, mitlen in der Batterie stellend, deren Iruerlätigleu, wobei er sich über alle Einzelfrageu genauestens unterrichtete und insbesondere auch das iRnchntzmaterial Skoda neueste Thve mit regstem sinteresse besichtigte. Auch bei der kanonenbatlerie, welche die Haubilzbatterie beständig überichoisen halte, verweilte der Kaiser längere Zeit and versoigte als geimner Kenner die Feuerleimng und Feuerwirkung. sonne die Tätig keit der r innere und der Mannschaften. Ter Monarch, der zum erneu Male Gelegenheit batte, öestrreiclnjcb-uwmrische Truppen im Kampfe zu be obachten, schien von dem Gesehenen überaus befrie digt zu sein und nnterlies: es nicht, sich namentlich auch zu dein zur Meldung erschienenen k. n. k. kvrps- kowmaudmten über die gewonnenen Eindrücke in Querlennendster Weise zu ändern. Lange hatte der Kaiser in den BaTeriestellnngen verweilt. ein deutliches Manchen seines Interesses und wohl auch seiner Besriedignng über die kampseskätigkeit der I n. f. Truppen. Als der Kaiser mit Anbruch der Dunketbei! die- mustergültig gewählten und ansge- stalteten Artilleriestellungen verliest, wurde er von Den eben nicht im Kampfe stehenden Trnppen, vor- Iviegcnd Ungarn, mit vielstimmigen Hurra-, Hocb- und Eljenrnfen begrünt. Atts dieser spontanen Hul digung sprach der freudige Stolz unserer braven Truppen, den hohen Verbündeten ihres geliebten Kaisers und Königs in ihrer Milte zu sehen und ihm zu zeigen, wa? die im Vereine mit den Deutschen kämpfenden österreichisch imga rischen Streit kröne in der Verteidigung ihres Vaterlandes zn leisten ver mögen. Mustergültig war die Haltung der Offiziere und Mannschaften. Alle voll Kampfeslust und Sie- gesznverftchl, leine Spur von Ermattnng trotz wo- chenlanger, oft Tag nud Nacht währender Porwärts- bewegnng. ileberall nur der nnbeugsame Wille, für Kaiser nud Vaterland den Siegeslauf sortznfehen. Bei dein hoben Verständnisse des dmtscl.enn Kai'crs für mililätssclie Veistnitgen, insbesondere an d nir die fittlicl>en Kräfte einer Armee, darf füglich bebanvket kverden, dast die Eindrücke, die der Kiner bei sein'in nlnrraschendem Erscheinen im Bereiche der öster- rcichisch-nngarische" Truppen getvoime» hft die al lerbesten waren. Nicht nur die vom kftser l-esucliteu Trupvenleftu sondern auch die gesnntc k. n. t. z'lruiee euipsinde! es voll Tankbg'fteit als eine besondere Ehrung, den Kaiser Wilhelm in Stunden Heistesten Kampses nud Ringens in ihrer Mille ans dem Kambs Platze erschienen ist. Lüne Sitzun-f des russischen Ministerrntes. Petersburg, 28. Juni. .Ini Gronen Haupt- „i'artier lial nnler den, Vorsitze des Kaisers eine Sitz ung des Ministerrates nattgesuuden, der beiwohnten: Ter Grossürst und Generalisumns Nikolai Nikolaje witsch, der Gener-ftstabschef, der Ministerpräsident, der kaiserliche Hansminiiier, der kreistontrollenr, die Minister für Verkehrswege, Ackerban und Answär tiges, der Iinanzminister, die Miuister ftir Hcmoel und für Inneres nud der Verweser des kriegsminp.e riums, 'venera! der Insgttlerie Polivanoiv. Rücktritt des Kr iegsm inisters Auckom- linv w. R v t t e r d a m , 27. Juni. Reuter meldet, der rus sische Kriegsminister General Suchomlinvw sei zu- rückgetmlen (Tie Richtigkeit dieser Meldung sinvet dadurch ihre Bestätigung, das; bei dem im russischen Gronen Hauptguartier stattgefuudeuen Ministerrat Snchvmlinow nicht vertreten lvar und an seiner Stelle der Verweser des Kriegs!» ftnstcriums, Poli- vanow, an der Sitzung teiluahm. D. Redl Blutiger Aufruhr in Kiew. Budapest, 2K Juni. Nach den den Blättern von zu- verlässigen Stellen aus Ruhland vorliegenden Nach richten Hal in Kiew ein blutiger Aufruhr stattgcfnn- den, bei dem es zahlreiche Tote und Verwundete gab. Russische Truppen aus andern Garnisonen mussten zur Verstärkung heraugeozgeu werden. stur T e n l s cd e n h e lz e in Moskau. Tie Stellung 2 as v u o w s ers cl; üttert? K i l n. 27 Juni. Nach einer Meldung der „Köln. Ztg." Ging! das Stockholmer Swenska Dagblad neuere Meldungen über die Moskauer „Bartholo mäusnacht". Danach wurde der Pöbel von den Be hörden mit Krvnwodka berauscht. Tie Progrvnie be gannen mir grasten, feierlichen kirchlichen Umzügen, die sich bald auflösten. kleine Schare» eröffneten die BlnNakn. Ein Schwede, der eine deutsche Ja - milie schützte, wurde mit dem Lasso gefangen und er sauft. ^ie Höhe des ungerichteten Schadens beträgt etwa 700 Millionen Rubel. Die Angaben über die stahl der Toten schwanken zwischen 500 bis 3001. Tie Stimmung in den Kreisen der Börse, der Fav- rikaulen und der Kaufleute gegen die Regierung ist feindselig und droht ernste Folgen nach sich zu ziehen. Zwischen den Botschaftern der Vierverbandsmüchle und Sco'onow ist es zu einem heftigen Meinungsaus tausch gekommen, stiveisellos wird Sasonow bald sei nen Posten verlassen müssen. Tie Gefangenen in Rust land mit der P e i t sch e m i st h a »del t. Stockholm, 2k. Juni. Der schwedische General Hialmarson, der beute aus China zuruckgekchrt ist, wo er Zivecks Besprechungen über Einrichtung einer schwedischen Gendarmerie weilte, berichtet im „Af- ionbladet" vom 2G Juni, dast er aus der Durch reise durch Irkutsk österreichische Gefangene beim Wassertransport gesehen habe. Sie seien von Sol datin mit Peitschen bewacht gewesen. Ans eine Frage nach ihrer Behandlung entblösste einer wortlos sei nen Arm und zeigte einen langen, blutigen, von einem Peitschenhieb herrührenden Striemen. Tie Dentist en würden noch schlechter behandelt. Auster- dem müssten sic hungern, lieber seine Rückkehr ans Persien befragt, erklärte der General, dast der russi sche Geoandte korostover und besonders der englische Generalkonsul Ear durch die gemeinsten Intrigen und l ewm te Unwahrheiten die. Arbeit der schwedischen Oniziere hinderten. Tcntsch-österreichische Verhandlungen mit Rumänien. Frankfurt a. M., 2K. Juni. Nach einer Mel dung ans Bukarest hat, der ,,Franks. Ztg." zufolge, am Festtag zwischen dem deutschen Gesandten, dem österreichischen Gesandten und dem konservativen Füh rer Marghftomo.n eine längere Besprechung statt- gesunden, nach welcher Ministerpräsident Bratianu bei Marglulvme.n erschien. Vom westlichen Kriegsschauplatz. Gro st es Hauptquartier, 28. Juni 1015. Nördlich von Arras wurden feindliche Nachtangriffe beiderseits der Straste Sauchez-Aix Nanlette und am Labyrinth nördlich Eeuric abgeschlagen. Im Westteile der Argonnen versuchte der Feind gestern abend, seine verlorene Stellung Wicker zn nehmen. Trost Masseneinsatzes von Artillerie schei terten ihre Angriffe gänzlich. Dasselbe Ergebnis hat te ans den Maashöhen ein 2 Kilometer breiter Jnfan- terieangriff beiderseits der Tranchee. Nach unge wöhnlich grossen Verlusten flüchtete der Feind in seine Stellungen zurück. In den Vogesen überfielen unsere Trnppen die Besatzung einer knppc hart östlich von Melzeral. 50 Gefangene und l Maschinengewehr blieben in unserer Hand. Besonders gute Erfolge hatten wir am südlichen Teile unserer Kampffront gegen feindliche Flieger. Im Well kämpfe wurden 2 feindliche Flugzeuge nörd lich des Schluchtpasses und bei Gerardmer herunter geschossen. 2 weitere durch Artillericfeuer bei Lar- giezen und bei Rheinfelden auf Schweizer Gebiet zur Landung gezwungen. Oberste Heeresleitung. T i e W i r l n ng de r B e s ch i e st n u g T ü u - k i r ch ens. Paris, 28. Juni. Aus Vlättermetdungen gebt hervor, dast die Beschiessung von Dünkirchen grasten Schaden ungerichtet bat. Viele Personen müssen ge tötet oder verletzt worden sein. Alle genaueren An gaben sind von der Zensur gestrichen worden. G r e v k ehrt n i ch t zurück! Rotterdam, 28. Juni. In der Tagung der Liberalen Wablvereinigung der Grafschaft London gab der Pnteivorständ bekannt, dast nach ihm ge wordenen zuverlässigen Informationen Sir Edwards Grey endgültig aus dem Kabinett ausgetreten ser^ * * * Ein englischer Dampfer versenkt! Liverpool, 28. Juni. (Meldung des Reuter scheu Bureaus.) Der Dampfer „Lucera" wurde gestern von einem deutschen Unterseeboot bei Bally- cotton an der Südküste von Irland versenkt. Die Besatzung wurde gerettet. Bom österreichisch-italienische« i Kriegsschauplatz. Wien, 28. Juni. Amtlich wird verlautbart: Tie Lage auf dem italienischen Kriegsschauplatz; ist unverändert, der Feind fast vollkommen untätig» nur die Geschützkämpfe dauern an allen Fronten sort. Marineflieger haben am 27. d. M. bei Villa M- eentina einen feindlichen Fesselballon beschossen und zum Niedcrgehen gezwungen, am 28. Juni mitten in den feindlichen Artilleriepark St. Canciano eine schwere Bombe mit verheerendem Erfolge abgewor fen und einen Tampfer in der Sdobba durch eine Bombe schwer beschädigt, sodast das Achterteil auf Grund sank. Bryans Propaganda gegen die Wafsenans- snhr. L o u don, 28. Juni. Tie „Morning Post" meldet aus Washingkon vom 27. Juni: Wer die täglich in tensiver werdende deutsche Agitation in Amerika ge gen die Waneuausfuhr aufmerksam verfolgt, ist be unruhigt dnrcb die Begeisterung, die Bryan gestern in Newnork entflammte. Tie Neworker Zeitungen geben zu, das die gestrige Versammlung an Grosse nud Begeisterung alle früheren Versammlungen, vor denen Bryan während seiner 20jährigen politischen Tätigkeit gesprochen hat, übertraf. Ter grosse Saal in Madison Sgnare Garden, der 12 500 Personen fastt, war übersüllt. Tausende kamen nicht hinein. Ein halbes Tugend Versammlungen wurden in Gebäuden der umliegenden Strasteu abgehalkeu. Bryan hielt eine sehr geschickte Rede und griff die Rewhorker Zeitungen heftig an, die ihn während seiner ganzen palitisclin Lnnfbahn gelästert und ats Staatssekre tär beständig angegriffen und verfolgt hätten. Brvan sagte unter tosendem Beifall : Ich mustte schweigen, währ, nd diese Vertreter von Ränberinteressen mich zu ermorden versuchten, aber jetzt bin ich frei und bereit, sie zu bekämpfen, sie saften mich nicht ermor den. Brvan erklärte, er habe keinen Streit mit Wil son, dem er Helsen wolle. Tas rechte Mittel dazu ist, scklas Bryan, unsere Ueberzengnng dem Präsi denten bekannt zn geben, damit er gegen das unver schämte Geschrei derer, die friedliche Mittel verlachen und nach dem kriege heulen, unterstützt werden kann. Ter Korrespondent der „Morning Post" fügt hinzu, der Zweck dieser Versammlungen ist, für ein Verbot der Wasieuausfuhr Stimmung zn machen und die gesetzgebenden Körperschaften in diesem Sinne zu be einflussen. Tiefer Versuch wird zweifellos gemacht werdm. ei» gewaltiger Truck wird aus widerspen stige KongrestmiGlieder ausgenbt werden, aber der kongrest tritt glücklicherweise erst im Dezember zu sammen, nnd die zweifellos vorhandene Möglichkeit einer ichr Peinlichen Lage stellt nicht unmittelbar in Erwägung, obwohl sie ignoriert werden wird. NMAs IM. Berlin. (Ter Reichskanzler v. Bethmann-Hollweg nno Staatssekretär von Jagow sind am Sonntag abend ans Wien »ach Berlin zurückgekehrt. MD ONO Franken Buße.) In völkerrechtswid riger Weise haben ain 13. nnd ain 31. Akai französische Kriegsschiffe die deutschen Konsulate in den offenen türkischen Städten Alexandrette nnd Haiffa zerstört. Zur Vergeltung dieses Frevels nnd zur Teckung des Schadens an türkischem und denkschem Besitz wird den französischen Städten Valenciennes nnd Roubaix eine Büste von ie einlmndertsünfzigtansend Franks aufer- legt. - (Erschossen.) Amtlich wird in London bekannt- gegeben, das der zum Tode verurteilte angebliche deutsche Spion Müller am Mittwoch im Tower von London erschossen worden ist. -Riese»streik in Norwegen.) Ta alle Versuche den schon lO Wochen andauernden Arbeiterausstand un Baugewerbe, wodurch öooo Arbeiter arbeitslos siud, beizulegen, bisher ergebnislos geblieben sind» bat der Arbeilg.derberem die Aussperrung von 37O!D Arbeitern zum 7. Jnli angeordnet, falls bis dslnn keine Einigkeit erzielt wird. Tie Fachvereine ant worteten beute mit der Ankündigung des Sympathie streiks von weiteren löOOO Arbeitern, sodast im gan zen 57 000 Arbeiter arbeitslos werden würden. Vor allein würden davon die Schiffahrt, die Bnchdrncks- reien und die Konservenfabriken betroffen. Ms »em WWen tmdlM. Dresden, 28. Inin. Ans der Tagesordnung steht die allgemeine Vorberatung des Gesetzentwur fes über die Weiterhinausschiebuug der Gemeinde- Wahlen nm ein Jahr nnd die allgemeine Vorbera tung über der' Antrag Tr. Schanz und Genosse« (Kous.) betreffend die Hinausschiebung des Inkraft tretens des Gemeinde-, Kirchen- nnd Schulsteuerge- sctzes. ' ' " ,
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