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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 28.04.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-192004281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19200428
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19200428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1920
- Monat1920-04
- Tag1920-04-28
- Monat1920-04
- Jahr1920
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 28.04.1920
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Di» Zugänge M« ad« mit Maschttie«. fischen. Sk5dl-n h«. es von Sundgebu»- gegen den angeb- tet unds u. a Ent- sung der deutsches en Bewegung ver jüngen lolle^ Von ft gezogen wewerr, loet^ llen.) Wi» „Tele- der Oberste Rat ?r und d?n Baspo- !>rt; dieser Gründ et ausaehaben we» izieruncf de- Frle- l geschleift werden, n der Kommission ne aus Inländern mmandai ausländi- mrakter der Häfen a a-nr^chterhalten. m SM. Fraktur zu reden, sagen der Reichr- h für einen Sinn, len einseitig ein- n? Die Verhält- in dem hier ent- idert. Wir haben inglichste Interesse in die noch nicht ut wird, und wir zu der Berliner l einzigen hierfür , nämlich lediglich irtschaftsinteressen, der ersten Jahre Postoerwattung aoon können die Großstädten ein gestalten, wenn ;en Kraftverkehr altung würde die rund rücken. Sie ie eine wirkliche l in der Lage ist. »en Einrichtungen itte die geplante > Telefoninhabern weniger imstande Sicht ins Leben nur eine unsichere den Kraftoekkehr l ihm ist, schluckt c sächsische Staat rastoerkehrspläne astoerkehrspolitik nde Linien von alten lassen, bis u tragen vermag, m weggenommen, kurrenzlinien der en sie die neuen lmen. Herr Gerd, Ungeduld in der , sie seht, sobald ilzasen n's seine >licher. qualvoller änner. un?n", nahm Rs- Ochks aus Harro Mutter gehört." e Brust. (" fragt; RochuS ersehen", cntgeg- at in sein Ange, e Land — weit^ )er. dessen blasse e- red;t nicht die der Der Knote?" hervor cs mar, Bruder und de» ", beruhigte Va- n oen Lehnstuhl s wissen wolle» Aelteste is »roch n oe Kiste hier reist der Claasen ien, zu dem hat : könne sie doch i." r Linien eben nicht »U «rnge» Dies« müßten also ans blanke« Risiko hln eingerichtet werden. Aber auch da» könnte der sächsisch« Staat nicht ans sich nehmen. Denn evenn eine neue solche Linie sich dauernd al« Fehlschlag «weisen sollte, was doch immerhin einmal möglich wäre, wäre da» Geld für sie, von dem wir in Sachsen nach der neuen Steuer-^Berreichung" weniger denn je zur Verfügung haben, zum Fenster hinausgeworfen. Würde aber die neue Linie, die die Postoerwattung nicht schaffen wollte, und die der sächsische Staat dann trotz- dem in« Leben riefe, sich tatsächlich bewähren, dann würde die Postoerwattung nicht« hindern, durch ein Konkurrenzunternehmen den wetteren staatlichen Betrieb der Linie weniger rentabel und damit reif zu machen zum Aussaugen durch die Postoerwattung. Und weiter. Auch im übrigen deckt sich postalische« Interesse nicht ohne weiteres mit den BerkehrSintereffen der sächsischen Wirtschaft. Die Post will Briefe und Pakete frühmorgens von den Berkehrszentren in» Land hinaus befördern, und was sich dort tagsüber ansammett, in den späteren Tagesstunden nach den Zentren des Verkehrs zur Weiterbeförderung schaffen. Beim Per sonenverkehr liegt eS gerade umgekehrt. Der Landwirt, Kaufmann, Arbeiter, Beamte, der in der Stadt zu tun hat, will morgens dorthin sahren und nachmittag» wieder aufs Land zurück. Ferner fordert das sächsische Verkehrsinteresse, daß nicht nur Personen und leichte Stückgüter, sondern auch schwere Güter dort, wo Eisen bahnen fehlen, durch den Kraftverkehr befördert wer den. Die Post aber lehnt den eigentlichen Güterver kehr ab. Wir in Sachsen wissen, uns frei von Partikularis- mus. Aber es muß olles seine Grenzen haben. Das Uebel der Kriegswirtschaft war ein notwendiges Uebel, das wissen wir gerade in Sachsen sehr genau. Ihr schwerster Mangel lag darin begründet, daß ein zentrales Amt in Berlin die feinen Verzweigungen der örtlichen Notwendigkeiten und Bedürfnisse draußen in den Län dern nicht scharf erkennen, nicht richtig abwägen und berücksichtigen kann. Es kann dies einfach nicht leisten. Und so geschehen Fehler über Fehler, Unterlassungen über Unterlassungen. Der bodenständige wirtschaftliche Wagemut wird dadurch in Ketten geschlagen und die gesamte Wirtschaft verfault langsam. Die schwere Not dieses langsamen Verfaulens wegen der^ciegswirtschaft mußten wir auf uns nehmen, um das schnelle katastro phale Iusammenbrechen der Wirtschaft ganzer großer Landesteile zu vermeiden, das ohne allen Zweifel ohne die Kriegs- und Zwangswirtschaft eingetreten wäre. Aber unser Ziel muß jetzt sein, die Zwangswirtschaft abznbauen und die Entschlußkraft und Unternehmungs freudigkeit im Lande draußen von ihren Fesseln frei zu machen, gewiß langsam wird nun wieder eine neue zentrale Zwangsbewirtschaftung und zwar die des Kraftverkehrs über Land geplant. Wenn wir dies be- Kämpfen, so wollen wir damit nicht privateu Unter nehmungen Profitmögkichkeiten sichern. Denn private Unternehmungen kommen dabei gar nicht in Betracht. Wir wollen aber, daß der staatliche Kraftverkehr ver waltet und ausgevaut wird von der sächsischen Regie rung selbst, als der einzigen Stelle, die in der Lage ist, aus unmittelbarer Landeskenntnis heraus durchzuführen, was uns auf diesem Gebiete nottut. Av« Nab und Fern Lichtenstein-Callnberg, 27. April *- Verordnung zu de« Retchstagswahle«. Den Amtshauptmannschajten und Stadträten mit revi dierter Städteordnung ist eine Verordnung der sächsi schen Staatskanzlei zugegangen, in der es heißt: Nach einem Schreiben des Reichsministers des Innern kann nunmehr bestimmt damit gerechnet werden, daß die Reichstagswahlen am 6 Juni 1920 stattfinden und daß die Wählerlisten in der Zeit vom 9. bis 16. Mai aus- zulegen sind. Die Amtshauptmannschaften und Stadt- räte werden ersucht, die dazu erforderlichen Maßnahmen sofort zu treffen und mit größter Beschleunigung durch zuführen. Es ist beabsichtigt, in die Reichsfagswahl- ordnung folgende Bestimmung aufzunehmen: „Die Ab grenzung der Wahlbezirke erfolgt nach den örtlichen Verhältnissen. Hierbei ist davon auszugehen, allen Wählern die Teilnahme an der Reichstagswahl mög lichst zu erleichtern. Kein Wahlbezirk soll mehr als 2500 Einwohner umfassen und darf nicht so klein ge macht werden, daß das Wahlgeheimnis beeinträchtigt werden könnte." *—Die Ka»kikate» der Deutsche« Volks- Partei. Auf einer Wahlkreis-Bertretertagung, die am Sonnabend in Zwickau stattfand, wurde für die Deutsch- , Bolkspartei folgende Kandidatenliste aufgestellt: 1. Ad- ( miral a. D. W. Brüninghaus, 2. Geschäftsinhaber und Stadlrat A. Findeisen in Plauen, 3 Bauamtmann A. Bach in Chemnitz und 4. Fabrikbesitzer A. Goetze in 6 Zwickau. H *— Postpakete «ach Spanien. Bon jetzt ab können Postpakete (d. s. Pakete bis zum Gewicht von 5 Kilogramm) ohne Wertangabe nach Spanien auch zur Beförderung über Hamburg mit direkt nach Spanien fahreeden deutschen Schiffen angenommen werden Ueber alle» Nähere erteilen die Postanstalten Auskunft. *— Postalische«. Die Sperre des Postoerkehr» mit Polen und Danzig ist augehoben. — Wiederznlaffnng geschloffener Vriese «ach Ungar«. Nach Ungarn sind fortan gewöhnliche »Md eingeschriebene Briefe wieder geschlossen zuge laffen. Die Einfuhr ungestempelter österreich . ungarischer Banknoten ist verboten und wird in Ungarn schwer bestraft. *— P»rzeLa«geld Die Meldung über die be absichtigte Einführung von deutschen Porzellanmünze« hat naturgemäß berechtigt«« Aussehen erregt. Nach einer Meldung der Tel.-Unton «klärt jedoch da» Reich«, finanzmiuiftertua» hierzu, daß e« dem erwähnten Pla« noch nicht näh« getreten ist und daß die hieran ge- k«llpsten Folgerungen versrüht find. Die in der Meiß ner Por-rllan-Manufaktur allerdings in die Wege ge- . leiteten »«suche find auf Privatanregungen zurückzu fahren. In Fachkreisen ist man übrigen« der Ansicht, ' daß da» in Anwendung gebrachte Bi«kutt-Porzellan für den Münzgebrauch zu unhygtentsch ist, wenn «« nicht mit einer Glasur überzogen wird. Jedenfalls würde ein dtrartiges Porzellangeld durch da« umständlich« Herstellungsverfahren gegenüber den eigentlichen Nutz wert zu teuer werden. I. *— Ros« Berndt. An der Wende des zwanzigsten Jahrhunderts steht unter den Dramatikern Deutschlands Gerhart Hauptmann mit an erster Stelle- Es i ist nah! für die Lichtspjelbesuchcr interessant über den berühmten Verfasser einiges Wichtiges zu lesen/ an wel- ches sich das große, van ihm< verfaßte Filmwerk „Rose Berndt" anichließen soll. Gerhart Hauptmann wurde von dem Leiter des deutschen Theaters zu Berlin — dem unvergessenen Otto Brahm — auf die Bühne ge- - bracht und zwar mit seinem Drama „Vor Sonnenauf gang". Baid folgten in glänzendster Weis? andere Stücke des jungen Schlesier nach. In tiefer Wahrheitsliebe schil dert nun der Diä ter Figuren aus deM Kreise, seiner feinen und tiefschürfenden Beobachtung am nächsten liegh. aus der Welt seiner schlesischen Landsleute. In seiner bildnerischen Begabung sieht er sie fast körp'rsich vor sich und beschreibt sie nebst den Schauplätzen bis ins Kleinste Man sieht Bilder, wenn man, seine Schauspiele liest und es stellte sich der Wunsch ein, seins Dichtun gen bildnerisch na verwirklichen. Als erstes seiner Schau sviele im Lichtbild wird nun „Rosel Berndt" vorgeführt. Alo Geschworener hatte Hauptmann einst über das Schick sal einer Kindesmörderin zu stimmen. JHP Geschick regt in ibm die Tragödie des fromm' erzogenen Bauernmäd chens auf, das durch ihre körperliche Schönleit alten Anfechtungen ausgesetzt ist. Im stolzen Gefühl ihrer Festigkeit siegt sie über alle, bis' sie in einer Verhäng nisvollen Stunde in die Arme des ManncS gehetzt wird, a,, den sie nie zu denken, gewagt und der -edeS Ver langen nach ihr von sich abgeschüttelt hat, des Guts herrn Flamm. Somit entwickelt nun Hauptmann das gewaliige Filmschauspiel „Rose Berndt" mit unserer beliebten Henni; Porten chie Darstellerin d-r Rose Verübt; in der Hauptrolle. Wir sehen da? Ganze vor uns, die Darsteller und Dekoration kunstvoll hsrgestellt und durch die gegebene Einleitung über den Dichter wohl leicht verständlich. Es stellt sich der Plan darauf hin, daß das Blut zwei Schuldlose zu Sündern macht. Maschinist Srreckmann, der gefürchtete Frauenjäger des Torfes, den Rose Berndt haßt, entdeckt! bald darauf die heimlichen Beziehungen. Sie mus; sein Schweigen er kaufen- Er will kein Geld, nur ihren Körper So tau melt das ursprünglich keusche Mädchen von Schuld zu Schuld, bis sic eine Meineidige und die Mörderin ihres Kindes wrro Tief erschüttert von dem Einzelfchicksal lernen wir Menschliches menschlich verstehen. — Haupt mann bat nun dieses bäuerliche Gretchen mit feinster »nndc oe-- scklenscbcn Menschen und ihres Fühl cS ge zeichnet und wird der Dickster mit seinem ersten Film wert „Rose Berndt" in Erinnerung bleiben. * - Ceotraltheater. Die große Sittentragödie: Leichtsinn und Lebewelt kommt beute und morgen im Centraithearer zur Vorführung. Außerdem steht noch das herrliche Lustspiel: „Fox Trott-Papa" aus dem sehens werten Programm. Die Vorführungen sind nur für Erwachsene bestimmt. Ancvhammer. (Umfangreiche Garn- nnd Stoff- cncbsiüklc wurden in der mechanischen Webers Von H. Lilienfeld u. Eo. in Auerhammer anfgedeckt wo mehrere Arbeiterinnen aus Jschorlau seit bängerer Jeit Webstofse, Banst, Leinen und Garne entwendet haben. Bei Durch suchungen ihrer Wohnungen wurden bcd?u^nd.' Men gen der gestohlenen Sachen gefunden. Mehrere Personen hatten den Diebinnen Hilse geleistet, indem/ sie die ge stohlenen Waren versteckten. Bärenwalde. (Raubanfall.) Nachts wurde kürz lich der b i einem hiesigen Gutsbesitzer in Dienst stehende Knecht Riedel auf seinem Heimweg jn der Nähe der Mül- lerschen Strickerei von Unbekannten angefallen und zur Herausgabe seines Ekldcs aufgesordert. A!> erklärte, daß er kein Geld habe, hielt ihm der eine einen Revolver vor die Brust, während ihm der, andere seine Brust auf- rist und die Geldtasche heransuahm. Nachdem er aus dieser 80 "Mark entnommen hatte, gabt er sie nebst zwei ZweimarkschcGcn, die er darin gelassen hatte, zurück. Als der Knecht sich eine kurze Strecke entfernt hatte, wurde er von einem Tritten abermals angehalten, der ' versuchte, ihm seine Militärbluse vom Leib? zu ziehen, § was ihm aber nicht gelang, da ihm Riedel mehrere Faust- t schlüge versetzte und die Flucht» ergriff. Während der f Flucht wurden noch Schüsse auf Riedel abgegeben, die abe^ » ihr Ziel verfehlten- Tie Burschen, die etwa 20—22 Jahce alt sein sollten, konnten noch nicht ermittelt werden. I Man nimmt an, daß es sich um Mitglieder der Hölz- H garde handelt die sich jn den Wäldern v-rsteckt hält. Ehemmitz (Neue Talsperre.) Die Stadt Chemnitz beabsichtigt, eine neue Talsperre zu errichten, die das Hetdenbachtal und das Haseldachtal abschließen wird und 18 Millionen Kubikmeter Wasser fassen soll. Die Spe,rmiuer. die oberhalb Reislano bet der Oelmühle errichtet werden wird, wird eine Höhe von 40 Meter« haben bei einer oberen Mauerstarke von 5 Metern. Nach den Berechnungen, Messungen usw. wild sie de« Bedarf bis etwa zum Jahre 1950, in dem Chemnitz nach Annahme 600 000 Einwohner haben wird» decken. tkhrmnitz (Die Chemnitzer Mehrheitssozialtften au» dem Akttonsausschutz ausgetreten.) Da» Verhalten der Vertreter der Kommunistischen Partei in der letzten Bolloersammlung hat unt« den S. P, D. Vertrauen«- leuten große Erbitterung h«»orgeruf«n In ein« Sitzung der S. P. D. B«trauen»leute der Metallar- ' bester am 24. d». Mts. beschloß man deshalb, ein« wett«« Mitarbeit abzulehnen. Sie Fraktion sah sich au« Srund« veranlaßt, zXffckzklkM«. G» D eine Verständigung dahin «ziert morden, fall» k« Ak tionsausschuß flch ganz auftvfi, die Abwicklung der Geschäfte ein« au» fech« Person« paritätisch zufamme«- gefetzten Kommission zu üoerrrageu „ Bol», stimme." Dee»ke» (Abgestürzte Kraxler.) Am Sonntag find in d« Sächsischen Schwei- wiederum drei Klett«« abgestürzt Zwei von ihnen wurden schm« verletzt, d« dritte leicht« beschädigt nach Dresden befördert. (Der Briefwechsel von Hölz.) 3« Schloß Falkenstein ist ein Teil de» Briefwechsel von Hölz gefunden worden. Da tritt, wie der »Bert. Lok -Anz." berichtet, der Borsitzende eines Aktionsaus schusses in Thüringen mit Hölz in Verbindung weg« Zeitungsangelegenhetten, da werden mit »freiem kom munistischen Kampfgruß" wichtige Warnungen unk Winke weitergegeben. Aus ein« größeren Stadt Sachsen« kommt folgende Sttuattonsschilderung, unter zeichnet von einem führenden Mltgliede des AktioMS- auSschufscS: »Nimm die fünf Kriminalbeamten fest auf dein Schloß, dann kannst du arbeiten. Die and«« Polizei ist gut und tut dir nichts Komme mit 50 bi» 80 Mann, dann kannst du die Räterepublik ausrufeni Auch Geld ist hier zu holen. Also auch . . . !" Nach- schrist! „Der Oberbürgermeister ist ein duftiger Mann, mit dem läßt sich reden". — Die Briefe von große« Industriellen, Banken, Geschäftsleuten an Hölz find verblüffeud. Hölz hatte zuletzt im großen Stil gearbeitet, er verschickte Schreibmaschlnen-Zirkulare an Hundert« von wohlhabenden Leuten: „Einschreiben? Ich fordere Sie hiermit auf, bis ... . den Betrag von 50 000 Mark (Fünfzigtausend) im Schloß Falkenstein in bar als einmalige Beihilfe zur Finanzierung der rote» Armee abzugeben, bis spätens 6 Uhr abends In» Weigerungsfälle werde ich meiner Forderung Nachdruch zu verleihen wissen. Aktionsausschuß zu Schloß Falken stein. gez. Hölz " — Die Antworten lauten im Durch schnitt aus folgenden Ton: „Sehr geehrter Here! Auf Ihr Geehrtes vom . . . zurückkommend, erlaube ich mir zu bemerken, daß die Summe meine zur Zett flüssigen Mittel übersteigt. Ich erlaube mir, oorzu- schtagen, daß ich zunächst dceißiqtausend Mark für Ihre Zwecke zur Verfügung stelle. Hochachtungsvoll ...(!?) Hötkenkoef. (Ein bestialischer Batermord). Die Kunde von einem Mord setzt die Einwohnerschaft unse res friedlichen Ortes in Aufregung. Ueber das furcht bare Verbrechen sei folgendes berichtet: Der hier 15 k wohnhafte 60 Jahre alte Fabrikarbeiter Ludwig Engel mann wurde seit ooroergangenen Sonntag vermißt. Man nahm allgemein an, daß ihm bei einem Ausgang ein Leid zugestoßen sei, da man sich das Verschwinde» des allgemein geachteten und als sehr ordentlich be kannten Mannes, der in Glauchau beschäftigt war, nicht anders erklären konnte. Bon seinen Söhne» wurde Engelmann, der seit Jahren verwitwet ist unk mit seinem l8 jährigen Sohn Ernst zusammenwohnte, bei den Polizeiwachen Glauchau, Meerane usw. als ver mißt gemeldet. Der ebenfalls in Höckendorf, 18b wohn hafte älteste Sohn Engelmanns, Kurt, der verheiratet ist, forderte daher seinen jüngeren Bruder auf, zu ihm zu ziehen, womit dieser auch einverstanden war. Als nun am Sonntag vormittag die Frau des älteste» Sohnes die zweiztmmerige Wohnung des Vaters säuberte, bemerkte sie Leichengeruch und stellte fest, daß der Ge ruch dem verschlossenen Kleiderschranke entströmte Bo» seiner Schwägerin nach dem Schlüssel des Schranke» zur Rede gestellt, machte Ernst Engelmann über das Vorhandensein des Schlüssels zunächst allerhand Aus flüchte, trotzdem ec den Schlüssel in der Tasche hatte. Schließlich bcquemte er sich, den Schlüssel herauszugeben. Als man nun den Schrank öffnete, bot sich ein furcht barer Anblick dar: Mit eingeschlagenem Schädel lag zusammengedrückt und entkleidet die Leiche des ver mißten Vaters in dem Schrank. Nackdem sofort die Gendarmerie herbeigerufen worden war, gestand der 18 jährige Sohu Ernst ohne eine Spur von Reue ei», seinen Vater erschlagen zu haben. Ueber den Grunk dieser furchtbare« Tat befragt, erzählte der jugendliche Mörder, daß er «m vorigen Sonntag mit seinem Bat« in einen heftigen Streit geraten sei. Als sich der Bat« dann auf das Sofa zur Ruhe legte und eingeschlafe« war, habe er sich ein Beil geholt und seinem Baler de« Schädel einaeschlagen. Nach der Tat habe er seine» Daler entkleidet und die Leiche in den Schrank versteckt. Beim Hineinzwängen der Leiche soll er dieser noch die Knie gebrochen haben. Der Mörder hat dann sorgfältig olle Spuren der grauenvollen Tat beseitigt und de» Schlüssel des Schrankes zu sich gesteckt. Man vermutet, daß er die Leiche noch fortschaffen wollte und nur keine Gelegenheit dazu fand. Ebenso besteht in Einwohner- Kreisen der Verdacht, daß eine am vorigen Sonnabend in dem Grundstück des Restaurants Kempe verübte Brandstiftung von dem Mörder ausgeführt wurde. Der Mörder hat nach dec Tat ruhig weiter tu der Wohnung gehaust und ist täglich seiner Arbeit in Meerane «ach^ gegangen. Bon der Verdorbenheit des Täter« zeugt auch die Tatsache, daß er selbst mit feinem ältesten Bruder das Verschwinden seines Baters aus der Polt-ek onzeigle. Auch sonst hat man ihm während der acht Tone nicht das geringste angemerkt. Der jugendliche Mörder, der ein eifriger Leser von Schundliteratur ge wesen sein soll, wurde von der Polizei gefesselt de« Amtsgerichtsgefängnis zugeführt. Gl. Ztg. Leipzig. (Sin Rroßfeuer) vernichtete auf dem Post- valackws Rohrteichstratze Sonntag abend -inen groß»» A.ntvschuppen. Ter Schaden ist sehr erheblich, Sa eis großer Teil Postautos und andere Fahrzeuge verbrannh find. Leipzig. (Verhafteter Mörder.) Am Palmsoimtn» ivurde die Inhaberin eines Sckwkoladengesckästes jrl d«r Nordstraße, die ledige 57jährige Lina Handweck, in istreM Laden ermordet und beraubt ausgefunden. Der polizei ist es jetzt gelungen, den Mörder in der V«ts« -es 22jührigen aus Gera stammende« handluagSge-Ea»
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